Das letzte Jahr in Briefen

Der Briefwechsel zwischen Ludwig Marum und Johanna Marum (7. März 1933 – 14. Mai 1933). Ludwig Marums Briefe aus dem Konzentrationslager Kislau (16. Mai 1933 – 7. März 1934).

(Autor)

Buch | Hardcover
262 Seiten
2016 | überarbeitete Neuausgabe, basierend auf: Ludwig Marum, Briefe aus dem Konzentrationslager Kislau, zweite Auflage, Karlsruhe 1988
Loeper Karlsruhe (Verlag)
978-3-86059-375-2 (ISBN)
29,90 inkl. MwSt
Ludwig Marum, Sozialdemokrat jüdischer Herkunft, hat während seiner Gefangenschaft in der so genannten „Schutzhaft“ 1933/34 zahlreiche Briefe an seine Frau Johanna geschrieben („Briefe aus dem Konzentrationslager Kislau“). Nicht bekannt sind jedoch die Briefe, die Johanna Marum von März bis Mai 1933 an ihren Mann geschrieben hat. Die vorliegende erweiterte Neuausgabe will zum einen die Briefe Ludwig Marums wieder verfügbar machen (ergänzt um bisher unveröffentlichte Briefe und Briefpassagen), zum anderen den Fokus erweitern auf die Situation der Familie Marum, die nun auch aus der Perspektive von Johanna Marum sichtbar wird. Durch diese neue Edition, ausgewählt und bearbeitet von Ludwig Marums Enkelin Andrée Fischer-Marum, entsteht ein dichtes Bild: Es wird deutlich, unter welchem existenziellen Druck die ganze Familie stand, wie eng die Beziehung zwischen Johanna Marum und Ludwig Marum war, und wie sich beide immer wieder Mut zusprachen. In dem Moment, in dem ihr bisheriges Leben zusammenbrach, bewährte sich die Liebe und die Partnerschaft von Johanna und Ludwig Marum.
Am 10. März 1933 wurde Ludwig Marum, Sozialdemokrat jüdischer Herkunft, von Hilfspolizisten der SA in seiner Wohnung in Karlsruhe verhaftet. Der Reichstagsabgeordnete und frühere badische Staatsrat gehörte zu den bedeutendsten SPD-Politikern der Weimarer Republik und war als erklärter Gegner der Nationalsozialisten schon frühzeitig in deren Visier geraten. Marum wurde mehrere Wochen im Karlsruher Gefängnis inhaftiert und am 16. Mai 1933 in einer demütigenden öffentlichen Schaufahrt zusammen mit anderen führenden Sozialdemokraten in das Konzentrationslager Kislau gebracht, wo er am 29. März 1934 ermordet wurde.

Ludwig Marum hat während seiner Gefangenschaft in der so genannten „Schutzhaft“ zahlreiche Briefe an seine Frau Johanna geschrieben. Diese wurden unter dem Titel „Briefe aus dem Konzentrationslager Kislau“ 1984 erstmals publiziert und zeugten von der ungebrochenen Haltung des Anwalts und Politikers, aber auch von seiner zärtlichen Liebe zu seiner Frau und seinen drei Kindern Elisabeth, Hans und Brigitte.

Nicht bekannt sind jedoch die Briefe, die Johanna Marum von März bis Mai 1933 an ihren Mann geschrieben hat. Die vorliegende erweiterte Neuausgabe will zum einen die Briefe Ludwig Marums wieder verfügbar machen (ergänzt um bisher unveröffentlichte Briefe und Briefpassagen), zum anderen den Fokus erweitern auf die Situation der Familie Marum, die nun auch aus der Perspektive von Johanna Marum sichtbar wird. Durch diese neue Edition, ausgewählt und bearbeitet von Ludwig Marums Enkelin Andrée Fischer-Marum, entsteht ein dichtes Bild: Es wird deutlich, unter welchem existenziellen Druck die ganze Familie stand, wie eng die Beziehung zwischen Johanna Marum und Ludwig Marum war, und wie sich beide immer wieder Mut zusprachen. In dem Moment, in dem ihr bisheriges Leben zusammenbrach, bewährte sich die Liebe und die Partnerschaft von Johanna und Ludwig Marum.

Geboren am 5. November 1882 in Frankenthal, 1888-1891 Volksschule, 1891-1900 Gymnasium in Bruchsal, 1900-1904 Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und München, 1904-1908 Referendar, ab 1908 Rechtsanwalt in Karlsruhe, 1910 Heirat mit Johanna Benedick, 1911-1922 Stadtverordneter in Karlsruhe, 1914-1918 Mitglied der Badischen Ständeversammlung, 1918-1919 Badischer Justizminister, 1919-1928 Mitglied des Badischen Landtags und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Badischen Landtag, 1919-1929 ehrenamtliches Mitglied des Badischen Staatsministeriums als Staatsrat, 1928 Wahl zum Reichstagsabgeordneten (SPD), 1933 erneute Wahl zum Reichstagsabgeordneten (SPD). Am 10. März 1933 Inhaftierung unter Bruch der parlamentarischen Immunität im Karlsruher Bezirksgefängnis in der Riefstahlstraße; am 16. Mai 1933 so genannte „Schaufahrt“ (öffentliche Überführung mit sechs weiteren prominenten Sozialdemokraten ins Konzentrationslager Kislau bei Mingolsheim); am 29. März 1934 im KZ Kislau ermordet; am 3. April 1934 Beisetzung der Urne auf dem Städtischen Friedhof Karlsruhe (rund 3.000 Trauernde nahmen trotz hoher Präsenz der Gestapo an der Trauerfeier teil).

Geleitwort
Vorwort
Joachim W. Storck: Ludwig Marum – Der Mensch und der Politiker. Ein Lebensbild
Ludwig Marum: Das letzte Jahr in Briefen
Biografische Daten der Familie Marum
Ludwig Marum / Johanna Marum: Briefe zwischen Wendt- und Riefstahlstraße 7. März 1933 – 14. Mai 1933
Ludwig Marum: Briefe aus dem Konzentrationslager Kislau. 16. Mai 1933 – 7. März 1934
Andrée Fischer-Marum: Nachwort
Anhang
Dokumente
Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Personenregister

Erscheinungsdatum
Mitarbeit Anpassung von: Andrée Fischer-Marum
Zusatzinfo mit 31 Abbildungen (historische Fotografien von Ludwig Marum und seiner Familie)
Verlagsort Karlsruhe
Sprache deutsch
Maße 1400 x 2100 mm
Gewicht 468 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Briefe / Tagebücher
Geisteswissenschaften Geschichte Allgemeines / Lexika
Geschichte Allgemeine Geschichte 1918 bis 1945
Schlagworte 20. Jahrhundert (1900 bis 1999 n. Chr.) • Arbeiterbewegung • Baden • Demokratische Ideologien: Sozialismus, Mitte-links • Emigration • Europäische Geschichte • Exil • Faschismus und Nationalsozialismus • Flüchtlinge und politisches Asyl • Holocaust • Johanna Marum • Jüdische Herkunft • Karlsruhe • Kislau • Kislau (Konzentrationslager) • Konzentrationslager • KZ • Ludwig Marum • Marum, Ludwig • Menschenrechte, Bürgerrechte • Migration, Einwanderung und Auswanderung • Nationalsozialismus • Politisches System: Totalitarismus und Diktatur • Politische Unterdrückung und Verfolgung • Schaufahrt • Schutzhaft • Sozialdemokrat • Soziale Diskriminierung und Gleichbehandlung • SPD • Tagebücher, Briefe, Notizbücher • Verfolgung • Widerstand • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-86059-375-7 / 3860593757
ISBN-13 978-3-86059-375-2 / 9783860593752
Zustand Neuware
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