Die Geschichte der Bienen

Spiegel-Bestseller
Roman

***** 13 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
512 Seiten
2017
btb (Verlag)
978-3-442-75684-1 (ISBN)
20,00 inkl. MwSt
England im Jahr 1852: Der Biologe und Samenhändler William kann seit Wochen das Bett nicht verlassen. Als Forscher sieht er sich gescheitert, sein Mentor Rahm hat sich abgewendet, und das Geschäft liegt brach. Doch dann kommt er auf eine Idee, die alles verändern könnte – die Idee für einen völlig neuartigen Bienenstock.

Ohio, USA im Jahr 2007: Der Imker George arbeitet hart für seinen Traum. Der Hof soll größer werden, sein Sohn Tom eines Tages übernehmen. Tom aber träumt vom Journalismus. Bis eines Tages das Unglaubliche geschieht: Die Bienen verschwinden.

China, im Jahr 2098: Die Arbeiterin Tao bestäubt von Hand Bäume, denn Bienen gibt es längst nicht mehr. Mehr als alles andere wünscht sie sich ein besseres Leben für ihren Sohn Wei-Wen. Als der jedoch einen mysteriösen Unfall hat, steht plötzlich alles auf dem Spiel: das Leben ihres Kindes und die Zukunft der Menschheit.

Wie alles mit allem zusammenhängt: Mitreißend und ergreifend erzählt Maja Lunde von Verlust und Hoffnung, vom Miteinander der Generationen und dem unsichtbaren Band zwischen der Geschichte der Menschen und der Geschichte der Bienen. Sie stellt einige der drängendsten Fragen unserer Zeit: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern? Wofür sind wir bereit zu kämpfen?
Spiegel-Bestseller

Maja Lunde wurde 1975 in Oslo geboren, wo sie auch heute noch mit ihrer Familie lebt. Sie ist eine bekannte Drehbuch- sowie Kinder- und Jugendbuchautorin. Die Geschichte der Bienen ist ihr erster Roman für Erwachsene, der zunächst national und schließlich auch international für Furore sorgte. Er stand monatelang auf der norwegischen Bestsellerliste und wurde mit dem Norwegischen Buchhändlerpreis ausgezeichnet.

»Hier ist ein hochaktueller, ein toll erzählter, ein packender Roman gelungen.« Edith Beßling, titel thesen temperamente

»Hier ist ein hochaktueller, ein toll erzählter, ein packender Roman gelungen.«

»Ein wichtiges Thema in einem tollen, packenden Roman.«

»Ein vielleicht prophetischer Roman, der lange nachhallt.«4 von 5 Sternen

»Eine begnadete Erzählerin«

»Drei ganz wunderbare Geschichten aus drei Epochen (…) ein gelungenes Debüt von Maja Lunde«

»Ein Buch, das aufrüttelt.«

»… das ist großartig geschrieben.«

»Der Buch-Hit des Jahres«

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Klima Quartett ; 1
Übersetzer Ursel Allenstein
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Bienes historie
Maße 125 x 200 mm
Gewicht 615 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 1850 bis 1859 n. Chr. • 2000 bis 2009 n. Chr. • Artenvielfalt • Bestseller • Bestsellerliste • Bienen • Bienen; Romane/Erzählungen • Bienen; Romane/Erzählungen • Bienensterben • Buch • Bücher • China • dystopie fantasy • Dystopische & utopische Literatur • Dystopische & utopische Literatur • Familienroman • Historische Romane • Historischer Roman • Imker • Klimakrise • Klimaquartett • Moderne und zeitgenössische Belletristik • Norwegen • Norwegischer Buchhandelspreis • Norwegischer Buchhändlerpreis • Norwegischer Buchhändlerpreis • Roman • Romane • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Vereinigtes Königreich, Großbritannien • Vereinigte Staaten von Amerika, USA • Weihnachtsgeschenke für Frauen
ISBN-10 3-442-75684-7 / 3442756847
ISBN-13 978-3-442-75684-1 / 9783442756841
Zustand Neuware
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4 Bienensterben

von , am 17.06.2017

Tao lebt ihm Jahr 2098, die Bienen sind schon lange ausgestorben und Tao und ihre Gefährten bestäuben die Blüten auf den Obstbäumen von Hand.

George lebt in den USA im Jahr 2007. Sein Lebenswerk ist die Imkerei. Schon seit Generationen lebt seine Familie von den Bienen und ihrem Honig.

William ist Saathändler in England und lebt im Jahr 1852.

Diese drei Menschen gaben zweierlei Dinge gemeinsam, ihre Liebe zu ihren Söhnen und die Bienen...

Die Geschichte ist faszinierend. Jeder Protagonist hat sein Schicksal und trägt es mit Fassung. Jeder für sich erzählt von seiner Geschichte, man könnte gerade meinen, es hat nicht gemeinsam, aber am Ende werden die Fäden zusammengefasst und es ergibt eine stimmige, nachdenkliche Story, die mich total fasziniert hat. Nur zu gerne vergisst man die Notwendigkeit der Bienen für die Natur und vor allem für uns Menschen. Und damit meine ich nicht den Honig ;)

5 Plädoyer für die Umwelt

von (Essen), am 10.06.2017

Dieses Buch behandelt die Geschichte dreier Familien, die in 3 Jahrhunderten leben und arbeiten. Der Leser begleitet einen Wissenschaftler in der Vergangenheit, einen Imker in der Gegenwart und eine Arbeiterin in der Zukunft. Sie alle haben nur eines gemeinsam: in ihrem Leben spielen Bienen eine große Rolle. Um genau zu sein: ihr Verschwinden und die daraus resultierenden Konsequenzen. 

Maja Lunde hat ein wirklich beeindruckendes Buch geschaffen. Es ist nicht unbedingt superspannend, schafft es jedoch den Leser zu begeistern. Allein der sehr angenehme Schreibstil macht das Lesen zum Vergnügen. Die Zeitenwechsel sind gut zu verfolgen und verständlich. Man verliert nie den roten Faden. Die Autorin beschreibt hier ein erschreckendes Szenario und macht dem Leser bewußt, wie jedes Individuum in der Natur seinen Platz hat und was passiert, wenn ein noch so kleines Teil des Systems auf einmal verschwindet. 

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt!

5 Ein sehr aktuelles Thema, ergreifend umgesetzt

von , am 08.06.2017

Das Bienensterben ist ein sehr aktuelles Thema, das mich sehr angesprochen hat.
Das Cover und natürlich auch der Titel passen hervorragend zu dem Roman.

Die Geschichten werden immer abwechselnd erzählt und immer aus der Ich-Perspektive der Hauptprotagonisten.

1852 England: Der Samenhändler William befindet sich in einer Lebenskrise, als er eine Idee für eine revolutionäre Idee für einen neuartigen Bienenkorb hat.

2007 Ohio: Der Imker George merkt, dass sich sein Sohn immer weiter von ihm entfernt. Er hatte die Hoffnung, dass dieser einmal sein Handwerk übernimmt. Außerdem muss er hilflos dabei zusehen, wie seine Bienenvölker nach und nach sterben.

2098 China: Die Arbeiterin Tao bestäubt Obstbäume per Hand, da die Bienen ausgestorben sind. Als ihr Sohn Wei-Wen einen mysteriösen Unfall hat, setzt Tao alles daran herauszufinden, was mit Wei-Wen passiert ist.

Bei William habe ich viel über die Beschaffenheit der Bienenkörbe erfahren. Die Autorin hat die Beuten zwar gut beschrieben, aber ich hätte mir trotzdem ein oder zwei Bilder davon gewünscht, damit ich eine bessere Vorstellung von so einem Bienenkorb bekomme.

Die Geschichte über George hat mir auch einiges an Wissenswerten über die Bienen erzählt, so wusste ich bisher nicht, dass die Bienenvölker durchs Land gefahren werden, um dort bestimmte Felder zu bestäuben (das trifft auch in Deutschland zu, z.B. am Bodensee). Auch wie sich ein Bienenvolk verhält wird hier sehr interessant geschildert.

Besonders spannend und gleichzeitig berührend fand ich die Geschichte von Tao, die ihren kleinen Sohn sucht, dafür sogar nach Peking reist und dort Umstände vorfindet, die ich so nicht erwartet hätte.

Am Ende verwebt die Autorin die drei an sich völlig unterschiedlichen Geschichten sehr geschickt miteinander, so dass man das große Ganze erkennen kann.

Ein wunderbares Buch über Bienen, das zum Nachdenken und weiteren Nachforschen anregt und mir auch etwas Angst macht, da das Bienensterben schon begonnen hat.

5 Etwas besonderes

von (Essen), am 06.06.2017

England, 1852. Der Biologe und Samenhändler William liegt seit Wochen bettlägerig. Ihm kommt die Idee eines völlig neuen Bienenstockes. 

Ohio, 2007. Imker George will seinen Hof vergrößern. Sohn Tom, der den Hof übernehmen soll, will jedoch Journalist werden. Doch dann verschwinden die Bienen. 

China, 2098. Es gibt keine Bienen mehr. Die Arbeiterin Tao muß die Bäume von Hand bestäuben. Ihr Sohn soll einmal ein besseres Leben führen. Doch er wird in einen mysteriösen Unfall verwickelt. 

Dies Buch ist ein Plädoyer an das Umweltdenken. Es führt dem Leser vor Augen, wie abhängig man auch von den kleinsten Tieren ist. Die Autorin beschreibt hier sehr eindringlich, in welchem Zusammenhang der Mensch zu der Natur steht und wie alles aus dem Ruder läuft, wenn ein Glied der Kette fehlt. Dabei läßt sich das Buch sehr gut lesen, der Schreibst ist nicht abgehoben oder übertrieben "professorisch".

5 Großartig und wichtig

von , am 27.05.2017

"...denn um in der Natur und mit der Natur zu leben, müssen wir uns von der eigenen Natur entfernen."

Ein düsteres Zukunfts-Szenario einer Welt ohne Bienen ist der Beginn des preisgekrönten Buches "Die Geschichte der Bienen" der Norwegischen Autorin Maja Lunde. Mit großer Erzählkraft entfaltet sich dieses Debüt vor dem Leser, das ein anspruchsvoller und spannender Familienroman gespickt mit interessanten Sachdetails und zugleich Historienbuch und ebenso Dystopie ist.

"Die Kinder ernten die Zahlen und einige Schriftzeichen, davon abgesehen war die Schule aber nur eine Form der kontrollierten Verwahrung. Der Verwahrung und der Vorbereitung auf das Leben draußen."

Das Buch spielt in drei Zeitebenen, deren Verbindung die Bienen sind. Es setzt ein in einer Zukunft ohne Bienen mit Tao, der jungen chinesischen Arbeiterin, den Aufgabe zusammen mit tausenden anderen das Bestäuben von Obstbäumen ist und die sich für ihren kleine Sohn Wei-Wen eine bessere Zukunft erträumt. Doch plötzlich verschwindet der Junge auf unerklärliche Weise und Tao begibt sich auf die Suche nach ihm.
Im England des Jahres 1852 begleitet der Leser den gescheiterten und depressiven Biologen William. Als achtfacher Vater hatte er große Hoffnungen in seinen gescheiterten Sohn gesetzt und seine klügste Tochter Charlotte nicht beachtet. Als er mit der Erforschung der Bienenstöcke beginnt und einen perfekten Bienenstock entwirft, bekommt Williams Leben neuen Aufschwung.
Die dritte Geschichte erzählt vom Imker George in Ohio im Jahr 2007, der mitansehen muss, wie seine Bienen verschwinden und immer weniger werden. Der Sohn Tom soll den Hof mit der Imkerei übernehmen, dieser hat jedoch andere Pläne.

Maja Lunde spannt den Bogen von den Wurzeln der professionellen Imkerei Mitte des 19. Jahrhunderts zum Beginn des Bienensterbens Anfang des 21. Jahrhunderts bis zu einer Welt ohne Bienen im Jahr 2098. Alle drei Geschichten dienen letztlich der Frage, wie eine Welt ohne Bienen aussehen würde und wo und wie der Anfang vom Ende begann. Sie vermittelt das Gefühl der Freude am Erfinden und Forschen für den Biologen William, die massive Hilflosigkeit und Ohnmacht von George, der seinen Bienen beim Sterben zusieht ebenso wie den Mut und die Kraft einer jungen Mutter, die ihren Sohn finden möchte und auf der Suche nach einem kleinen Hoffnungsschimmer gegen das System rebelliert.
Gleichzeitig hat die Autorin ein feines Gespür für familiäre Beziehungen von Eltern und Kindern, insbesondere die Erwartungshaltung von Vätern an ihre Söhne, die sich über die Jahrhunderte nicht geändert hat, und die Kraft der Frauen, die der Sprachlosigkeit und Enttäuschung Paroli bieten können.

"Wie verwachsene Vögel balancierten wir auf unseren Ästen, das Plastikgefäß in der einen Hand, den Federpinsel in der anderen. ...
Das kleine Plastikgefäß war gefüllt mit dem luftigen, leichten Gold der Pollen, das zu Beginn des Tages exakt abgewogen und an uns verteilt wurde, jede Arbeiterin erhielt genau die gleiche Menge. Nahezu schwerelos versuchte ich, unsichtbar kleine Mengen zu entnehmen und in den Bäumen zu verteilen."

Vieles, was wir essen, hängt von der Bestäubung durch Insekten ab, und wenn Menschen wie Vögel mit Pinsel in Bäumen hängen um Blüte für Blüte selbst zu bestäuben erinnert das nicht nur an Mao, der in China vor Jahrzehnten alle Insekten ausrotten wollte und die Blüten auf die im Buch dargestellte Weise bestäuben ließ, sondern ist für den Leser eine durchaus greifbare Version einer vom Hunger geprägten und streng kontrollierten Zukunft. Ein weltweites Bienensterben hat verheerende Folgen für uns alle, und Maja Lunde ist nicht nur eine Autorin, die einen spannenden und sehr gut recherchierten Roman zum Thema geschrieben hat, sondern auch besorgte Mutter, die aufrütteln will. Das ist ihr gelungen, und ich vergebe begeisterte fünf Sterne für das Buch.

5 more than Bienen

von (Unterhaching), am 13.05.2017

„More than Honey“ ist ein Dokumentarfilm, der weltweit für Aufsehen gesorgt hat, da er das hochaktuelle Problem des Bienensterbens und die dramatische Bedrohung, die die ganze Menschheit betrifft, glaubwürdig und eindringlich gezeigt hat. Dieser Film – und andere Berichte und Artikel – sind sicherlich der Grund dafür, dass es zu dem Buch „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde gekommen ist.

Das Cover ist wunderschön und sehr aussagekräftig. Die scheinbar tote Biene beschreibt, worum es im Roman geht. Um das Leben und Überleben aber auch das drohende Aussterben der Bienen. Ohne Bienen gibt es keine Bestäubung. Die meisten Nutzpflanzen vermehren sich nur mit Hilfe der Bienen, nur durch ihre emsige Arbeit kommt es zur Befruchtung und zur Frucht, die dem Menschen und den Tieren als Nahrung dient.

Das Bienenproblem ist eines, welches die Menschen sich selber gemacht haben und es begann auch dadurch, dass der Mensch die Bienenzucht verändert und kommerzialisiert hat. Davon erzählt der zeitlich erste Handlungsstrang Mitte des 19.ten Jahrhunderts. 150 Jahre später folgt das große Bienensterben 2007, welches weiterhin anhält, auch wenn die Medien es heutzutage unter den Teppich kehren wollen. Und noch einmal 90 Jahre später muss der Mensch versuchen, die ausgerotteten Bienen mühselig durch eigener Hände Arbeit zu ersetzen. Eine Zukunftsvision, die es in weiten Landstrichen Japans bereits in der Realität gibt.

Maja Lunde nimmt sich viel Zeit für ihre Charaktere. Es geht ihr nicht nur um die Bienen sondern auch um die Menschen. Die Spannung entsteht nicht durch Action sondern vielmehr durch die Lebensumstände der Protagonisten, ihre Probleme und Nöte, ihre familiären Beziehungen, die teilweise ebenso gestört sind, wie das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
Ein ruhiger Roman mit einem interessanten Hintergrund und keiner plakativen Botschaft sondern dem Bemühen, den Leser aufmerksam zu machen für die Menschen UND die Bienen.

3 Brisante Thematik schwach umgesetzt in zähen Geschichten

von , am 30.04.2017

Die Leseprobe zu „Die Geschichte der Bienen“ fand ich sehr interessant. Ich bin zwar kein Bienen-Experte, bin aber fasziniert von meinen Solitärbienen, die in meinem Bienenhotel ihre Brut ablegen. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass ich bei vorablesen.de zum Rezensieren dieses Buches ausgewählt wurde.

Das Cover:

Auf dem Cover ist eine Biene zu sehen, die tot zur Seite gekippt auf dem Boden liegt. Schlichter und aussagekräftiger kann man wohl dieses Cover zu dieser Thematik gar nicht gestalten. Allein das da liegende, unschuldige Insekt hat mich schon sehr erschüttert. Mehr braucht und darf dieses Cover eigentlich gar nicht sagen, um so mehr steckt einfach dahinter. Es geht mir unter die Haut.

Die Handlung:
Maja Lunde erzählt in drei Erzählsträngen (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) jeweils die Geschichte von drei Protagonisten, die mehr oder weniger mit Bienen zu tun haben.

Nach einer schweren Depression, ausgelöst durch die Abweisung seines Mentors, schöpft der Wissenschaftler William neue Kraft und entwirft 1852 in England die Savage Stantard-Beute. Ein Bienenstock mit dem die Gewinnung des Honigs vereinfacht wird, ohne dass die Bienen wie beim Strohkorb sterben müssen. Durch diese Erfindung erhofft er sich wieder neue Anerkennung seines Mentors und seiner Familie, insbesondere seines verzogenen und abtrünnigen Sohnes Edmund.

2007: George ist Imker und besitzt seit Generationen in Ohio eine Honigfarm. Er lässt seine Bienen vor allem zur Honig-Produktion, aber auch zum Bestäuben der Obst- und Nutzpflanzen fliegen. Sein Sohn Tom studiert und möchte sich der Schreiberei widmen. Der griesgrämige George sieht dadurch die Zukunft seiner Farm bedroht und die Beziehung zu seinem Sohn droht noch mehr zu scheitern.

Tao kämpft 2098 in Sichuan mit den dystopischen Auswirkungen, die die radikale Ausrottung der Bestäuberinsekten in der Welt mit sich geführt hat. Alle Bienen und andere Blütenbestäuber sind verschwunden und die Nutzpflanzen müssen per Hand bestäubt werden. Bei einem Ausflug in die Obstplantagen mit ihrem Mann Kuan und ihrem 5 jährgen Sohn Wei-Wen passiert ein Unglück. Ihr Sohn bricht bewußtlos zusammen und wird ins Krankenhaus gebracht. Ab da beginnt für Tao die Odysse auf der Suche nach ihrem verschwunden Sohn.

Buchlayout / Haptik:

Die Gebundene Ausgabe kommt sehr einfach daher. Der Schutzumschlag ist aus einem etwas festeren Ökopapier. Die Biene auf dem Umschlag ist in Glanzlack gedruckt. Schön ist das gelbe Lesebändchen. Jedes Kapitel besitzt als Titel den Namen des Protagonisten, der ebenfalls noch mal in der Fußzeile auftaucht. So weiß man immer sofort, in welchem Handlungsstrang man sich gerade befindet.

Idee / Plott:

Spätestens, als das rätselhafte Massensterben der Bienen in unseren Medien schon vor Jahren behandelt wurde, ist das Bewusstsein aufgekommen für die Blütenbestäubenden Insekten als wichtigste und mächtigste Arbeitskraft der Massenproduktion unserer heutigen Zivilisation. Die Idee, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft unserer Zivilisation mit der Biene als medienwirksamen Sympathieträger darzustellen, fand ich persönlich großartig. Auch die Überlegungen, was passiert, wenn tatsächlich alle Bestäuberinsekten verschwunden sind? Wie geht es mit uns und unserer Erde weiter?

Handlungsaufbau / Spannungsbogen:

Da die drei Stories immer in kleinen parallel laufenden Kapiteln erzählt werden, wechseln sich die Handlungen ab. Ist die eine ruhiger, so passiert gerade was in der anderen. Den Reiz des Buches macht tatsächlich diese Form aus. Leider wirkt dieser positive Effekt sich nicht auf die einzelnen Erzählungen aus. Alle Drei wirken für mich allein betrachtet eher zäh und sind an sich unspektakulär. Die Spannung wird nur durch den Wechsel angetrieben, da die meisten Kapitel mit einem Mini-Cliffhanger enden.

Emotionen / Protagonisten:

Williams Verhalten kann ich am allerwenigsten nachvollziehen. William wirkt wie ein geprügelter Knabe, der nach Aufmerksamkeit heischend seine Umwelt und Familie vergisst und ein unglaubwürdiges Verhalten an den Tag legt. Er erwischt seinen 16 jährigen Sohn beim Zechen und Herumhuren in den Gassen, und was macht er? Er läuft wie ein beleidigtes Kind in den Wald und heult sich dort aus.

Und dafür, dass Tao als (für die Zeit) hochbegabt gilt, ist sie mir viel zu unreflektiert und handelt unüberlegt.

Der Einzige, den ich noch am authentischsten fand, war George. Er ist zwar ein Grantler und kann mit dem Snobismus der „Gelehrten“ nichts anfangen. Seine Gefühle seinem Sohn gegenüber kann ich aber noch am meisten nachvollziehen.

Sprache / Schreibstil:

Alle 3 Protagonisten erzählen in der Ich-Perspektive im Präteritum, und auch entsprechend im Sprachstil der Handlungszeit. Bei Tao ist die Sprache abgehakt, schnörkellos und wird begleitet von kurzen Sätzen. Wilhelm hingegen hat eine altertümliche Sprache mit gestochenen, gehobenen Formulierungen. George hingegen spricht dem Jahr 2007 angemessen, direkt und ehrlich. Sprachlich ist es ansonsten insgesamt relativ einfach gehalten. Wenn ich mir da andere Werke anschaue, die mit viel mehr Raffinesse auch feine, leise Geschichten erzählen können, haut mich dieses hier nicht wirklich vom Hocker. Teilweise empfinde ich sie sogar eher berichtartig, und sehr emotionslos.

Meine Meinung:

Ich finde diese Unterscheidung zwischen den Zeiten und Protagonisten absolut passend und richtig ansprechend. Der Einstieg hatte mich gepackt und konnte ich mich mich zunächst in jede einzelne Geschichte gut einfühlen.

Trotzdem hatte ich dann aber ständig das Gefühl nach dem direkten Zusammenhang suchen zu müssen. Bei William und George kristallisierte sich die Gemeinsamkeit relativ früh heraus, Tao passte da lange Zeit nicht hinein.

Die Bienen-Thematik finde ich hier insgesamt viel zu mau. Erst kurz vor Schluß sitzt Tao in der Bibliothek und knallt uns anhand von Lehrfilmen die eigentliche "Geschichte der Bienen" in 2 Seiten vor den Latz, aber insgesamt so gefühllos. Da ist so viel Brennstoff drinnen, das hätte schon viel früher in Taos Geschichte und dem Leser serviert werden müssen. So wird es nur nebenbei „abgehandelt“ - schade.

Wahrscheinlich bin ich einfach mit einer zu hohen Erwartungshaltung an dieses Buch herangegangen. Ich hatte mir viel mehr Gesellschaftskritik und Dramatik erwartet. Aber im Grunde sind es nur drei parallel laufende Geschichten von Familien, mit ihren gekränkten Eitelkeiten und zwischenmenschlichen Problemen. Am Schluß taucht zwar der gemeinsamen Nenner auf, der ist aber meines Erachtens sehr dünn. Dabei sind alle drei Geschichten in ihrer Handlung so vorhersehrbar, dass es das ganze Buch für mich tatsächlich so zäh wie Honig macht. Einzig die Hoffnung, ob Wei-Wen noch lebt, hat mich angetrieben, das Buch zu Ende zu lesen.

Fazit:

Für mich enttäuschend, da ich nicht das gelesen habe, was mir durch Umschlag und Titel versprochen wurde. Zu wenig Dramatik, zu zähe Geschichten, zu einfacher Sprachstil. Das brisante Thema wurde mir hier zu flach und nebenbei angekratzt.

4 bewegend und zum Nachdenken anregend

von , am 25.04.2017

Dieser Roman reizte mich aufgrund seiner hochwertigen Gestaltung und des Themas, das hier aufgegriffen wird.
Die Biene ist unser wichtigstes Nutztier - und kaum jemandem ist das wirklich bewusst!
Maria Lunde entwickelt in ihrem Buch "Die Geschichte der Bienen" drei Erzählstränge, drei Zeiten und Geschichten, die eine vierte umfassen, nämlich die der Bienen.

So entspinnt sich die Erzählung zwischen 1852 und 2098 - und entfaltet eine ungeheure Wucht und Achtung vor diesem kleinen Wesen, ohne das unsere heutige Landwirtschaft nicht funktionieren würde.
Die EInzelschicksale berühren ebenfalls, der Schreibstil ist angenehm und leicht zu lesen. Die ausgiebige Recherche der Autorin macht sich bezahlt und trägt dazu bei, dass der Leser auch noch Wissenswertes aus dem Roman mitnimmt.
In einer Rezension konnte ich den Begriff der "bitteren Dystopie" entdecken, der sehr gut passt, auch wenn das Gedankenspiel, dem die Geschichte zugrunde liegt, gar nicht so undenkbar ist. Jeder von uns trägt einen Teil der Verantwortung für diese Welt - und sei es auch nur für so unscheinbare Lebewesen wie die Bienen..

5 Ein echter PageTurner!

von , am 21.04.2017

Zum Glück bin ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen gestartet, denn das stellt immer ein Problem dar. Im Vorfeld hatte ich sogar etwas Bedenken, ob es wirklich das richtige Buch für mich sein würde. Aber ich war rundum begeistert!
Das Buch umreißt die Geschichte der Imkerei bzw. der Bienen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert. In England 1852 leidet William unter Depressionen, weil sein Leben so ganz anders gelaufen ist, als er es sich erhofft hatte. Er wollte ein wichtiger Pionier im Bereich Biologie werden, doch gerieten ihm Frau und einige Kinder dazwischen. Seine Hoffnungen ruhen auf seinem Sohn Edmund, der ebenfalls studieren soll. Schließlich kommt ihm die Idee für einen ganz neuartigen Bienenstock, mit dem er die Imkerei revolutionieren möchte und reißt ihn aus seiner Lethargie.
In Ohio/USA 2007 muss der Imker George miterleben, wie 90 % seiner Bienenvölker einfach von einem Tag auf den anderen verschwinden. Sein einziger Nachkomme Tom studiert und träumt eher vom Schreiben als von der Übernahme des väterlichen Betriebes.
Im Jahr 2098 in China lebt Tao mit ihrer kleinen Familie. Inzwischen sind die Bienen längst ausgestorben und die Welt ist nicht mehr die, die wir kennen. Da passiert ihrem kleinen Sohn ein Unfall, der ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt.

Das Buch ist in diese 3 Handlungsstränge aufgeteilt, die immer abwechselnd erzählt werden. Für mich stellte sich gerade die Form der dreigeteilten Zeit- und Handlungsstränge als Glücksfall dar, obwohl genau das meine vorherigen Bedenken begründete. Es las sich wirklich wie Butter!
Gerade die abwechselnden Stränge wirkten wie ein PageTurner auf mich. Das Kapitel endete und ich wollte immer unbedingt wissen, wie es mit George oder William weitergeht. Jedesmal musste ich mich regelrecht losreißen von diesem Buch, um nicht doch noch 2 oder 3 Seiten zu lesen, aus denen dann doch wieder 30 geworden wären.
Die Geschichte der Zukunft um Tao und ihre kleine Familie weckt bei mir am wenigsten Interesse und Empathie. Die Protagonistin ist mir einerseits nicht sonderlich sympathisch und das ganze Geschehen lässt mich eigenartig unbeteiligt. Wären es einzelne zusammenhängende Geschichten geworden, bin ich fast sicher, dass ich Taos Geschichte abgebrochen hätte. So waren es immer nur ein paar Seiten und so schlecht ist dieser Teil nun nicht, dass ich die nicht mitgenommen hätte zwischendurch. Außerdem interessierte mich dann ja doch, wo und wie sich die Verbindung zu George und William ergab.

Der Schreibstil ist wirklich super! Niveauvoll und trotzdem keine verschwurbelten Sätze über eine halbe Seite. Man kann mit den ersten Sätzen einsteigen und sich einfach treiben und mitnehmen lassen.

Der Erzählstil - alle drei Storys sind in der Ichform geschrieben aus Sicht des jeweiligen Protagonisten - trug sicherlich seinen Teil dazu bei, denn man erfuhr ja tatsächlich, was in dem Einzelnen vorging. Aber eben ausschließlich im Protagonisten. Alle anderen Personen wurden zu Randfiguren, die man als Dritter nur so betrachten konnte, wie es der Erzähler tat. Dazu gehörte natürlich auch, dass man den ganzen negativen Gedanken ausgesetzt war.

Zum Ende zeigte sich, dass meine frühen Vermutungen allesamt richtig waren - was nicht unbedingt für die Geschichte spricht, denn der Verlauf war halt doch insgesamt recht vorhersehbar. Trotzdem hat es wahnsinnigen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, denn auch wenn manches vorhersehbar war, so war hier eindeutig der Weg das Ziel!

5 Bedrückende Zukunftsaussichten!

von , am 10.04.2017

Auf dieses Buch bin ich durch das Cover aufmerksam geworden: Zuerst sah ich die Biene, dann erst las ich den Titel und dann stellte sich mir die Frage: "Was wäre, wenn...?"
Eine sehr interessante (und auch düstere) Thematik!

In ihrem Roman "Die Geschichte der Bienen" verflechtet die Autorin Maja Lunde drei verschiedene Erzählstränge von Personen aus unterschiedlichen Epochen, deren Leben allesamt in irgendeiner Form mit Bienen zu tun hat. Alle Geschichten sind einzeln betrachtet schon sehr spannend, verstärkt wird die Neugierde beim Leser zudem durch die Frage, wie sie zusammenhängen.

Die Autorin hat einen anschaulichen, flüssigen Schreibstil und versteht es, dem Leser mit ihrem Roman auf unterhaltsame Weise viel Wissen über die nützlichen Insekten nahezubringen und zum Nachdenken anzuregen.

Was wäre wenn...?

Von mir eine klare Kaufempfehlung!

5 Unglaublich packend und ziemlich dystopisch! Eine Welt ohne Bienen? Bitte nicht...

von , am 07.04.2017

Maja Lunde entwirft in „Die Geschichte der Bienen“ ein durchweg schockierendes Szenario. Die Bienenvölker werden im Verlauf der Zeit von Menschenhand ausgerottet – und der Mensch steht in der Zukunft nach Klimakatastrophe, diversen atomaren Unfällen und einer Hungerkrise beinahe vor dem Ende. Dezimiert und ruiniert.
Im vorliegenden Roman werden dabei drei unterschiedliche Erzählstränge skizziert, die sich in drei epochalen Zeitfenstern ansiedeln und mit einem jeweiligen Hauptprotagonisten aufwarten: Tao (Sichuan, China, 2098), William (Hertfordshire, England, 1852) und George (Autumn Hill, Ohio / USA, 2007). Immer wieder im Wechsel wendet sich die Autorin hier ihren drei Hauptprotagonisten und deren Zeit zu, gibt so Einblick in die jeweilige Epoche, sowie den dazugehörigen Charakter und dessen Umfeld. Die einzelnen Inhalte und Figuren haben auf den ersten Blick nicht viel gemein. Nur die Bienen verbinden die Lebensentwürfe der jeweiligen Protagonisten auf ganz eigene Weise. Der Schreibstil ist dabei derart eindringlich, intensiv und fesselnd, dass man von Kapitel zu Kapitel hastet und sich von der Tragik der einzelnen Erzählstränge mittragen lässt. Die Figuren scheinen sehr authentisch und wirken in ihrem Denken und Handeln äußerst beeindruckend. Der Verlauf der Geschichten erinnerte zudem beinahe an dystopische Inhalte – bedrückend, düster und niederschmetternd. So z.B. die Zukunft, in der 8-Jährige herangezogen werden, im Arbeitsdrill 12 Stunden täglich Baumblüten per Hand zu bestäuben. Klingt banal, liest sich im Roman aber sehr bedrohlich und spannend. Eine Welt ohne Bienen. Ein Szenario, das wesentlich schlimmer und bedrohlicher ist, als man es vermuten könnte. So begibt man sich mit diesem Roman auf eine Reise, die zum Nachdenken anregt und oftmals auch das eigene Verhalten in Frage stellt. Ein Buch, das absolut realistisch ist, sehr in unsere Zeit passt und eine erschreckende Zukunft vor Augen hält. Nicht nur die Charaktere in Maja Lunds‘ Roman „Die Geschichte der Bienen“ sind meiner Meinung nach großartig konzipiert, auch der eigentliche Inhalt und die Aussagen der Erzählung sind schockierend ehrlich dargelegt. Für mich ein leises Buch, das aufrüttelt, den Leser durch den Verlauf und seine Figuren fesselt und im Grunde deprimiert zurücklässt. Absolut lesenswert. 5 Sterne.

5 Ein großartiger Roman, der zum Nachdenken anregt

von (München), am 04.04.2017

In ihrem Buch „Die Geschichte der Bienen“ nimmt mich Maja Lunde mit auf eine Zeitreise und in die Welt dreier ganz verschiedener Familien.
Im Jahr 1852 bin ich in Maryland, Hertfordshire, England und lerne den bettlägerigen William Savage, seine Frau Thilda, seine 7 Töchter und seinen einzigen Sohn Edmund kennen. William zweifelt an sich, bis es sein Sohn schafft ihm wieder Lebenswillen zu geben. Er rafft sich auf und baut einen neuartigen Bienenstock. Doch nur seine Tochter Charlotte teilt mit ihm die Liebe zu den Bienen.
2007 verbringe ich mit dem Imker Georg, seiner Frau Emma und seinem Sohn Tom in Autumnhill, Ohio, USA. Georg will seinen Hof und damit das Erbe von Tom vergrößern. Der allerdings hat ein Stipendium bekommen und möchte Journalist werden. Als auch bei ihm, wie im ganzen Land auch, die Bienen verschwinden, ist Georg am Boden zerstört.
Die Pflanzenbestäuberin Tao lebt zusammen mit ihrem Mann Kuan und dem dreijährigen Sohn Wei-Wen im Jahr 2098 in Sichuan, China. Per Hand wird hier jede einzelne Blüte mit einem Pinsel aus Hühnerfedern bestäubt. Pflanzenschutzmittel hatten die Bienen schon ab 1980 vertrieben. Tao´s ganzes Glück ist der kleine Wei-Wen. Als der eines Tages nach einem Picknick ins Krankenhaus kommt und dann verschwindet, bricht für sie eine Welt zusammen.
Durch die Bienen sind die Schicksale der drei Familien miteinander verbunden.
Es ist erschreckend, wie nahe die Geschichten an unserer Realität dran sind.

Zeitgleich werden die Geschichten der drei Familien erzählt, wobei es sehr hilfreich ist, dass die Autorin jedem Kapitel den Namen über den es handelt stellt. Auch am jeweiligen Seitenende steht dieser Vorname. So weiß ich immer gleich um wen es hier geht. Die Kapitel selbst haben eine angenehme Länge und lassen sich sehr gut lesen. Vor allem auch die bildhafte Schreibweise lassen in meinem Kopf gleich Bilder entstehen und ich bin schnell mittendrin in der Geschichte.

Es baut sich auch eine leise Spannung auf, da ich unbedingt wissen will, wie die einzelnen Geschichten weiter gehen und wo die Bienen abgeblieben sind und welche Konsequenzen das für uns Menschen hat. Da sich diese Zusammenhänge erst ganz zum Schluss erklären, konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen. Durch die sehr gut dargestellten Emotionen der Protagonisten bin ich total von diesem Buch gefesselt. Besonders die Geschichte von Tao, die nicht aufgibt ihren kleinen Sohn zu finden, hat mich sehr berührt.

Noch kennen wir eine Welt mit unseren Bienen. Aber wie wird es sein, wenn sie verschwinden?

Das Buch hat mich mit einigen Fragen zum Nachdenken zurückgelassen. Ich habe schon lange kein so interessantes und zugleich informatives Buch gelesen.
Meine absolute Leseempfehlung.

5 Beeindruckende und großartig erzählte Geschichte

von , am 28.03.2017

Das Buch erzählt die Geschichte von drei Familien, die in unterschiedlichen Zeitepochen leben, aber bei allen dreht sich das Leben um das Thema Bienen.

Zum einen geht es in England 1852 um den Biologen und Samenhändler William, der es nicht mehr schafft aus dem Bett zu kommen, weil sein Mentor sich von ihm abgewendet hat und er sich als Forscher gescheitert sieht. Doch seine Kinder geben nicht auf und eines Tages schaffen sie es, dass sein Forschergeist wieder lebendig wird und er kommt auf die Idee, einen völlig neuartigen Bienenstock zu konzipieren.

Die zweite Geschichte dreht sich um den Imker George, der 2007 in Ohio lebt und sehr hart für seinen Traum als Imker arbeitet. Er will seinen Hof vergrößern, den einmal sein Sohn Tom übernehmen soll. Doch Tom will lieber Journalist werden. Und dann passiert, was im ganzen Land schon zu hören ist, die Bienen verschwinden.

Die dritte Geschichte handelt von Tao, die 2098 in China lebt und per Hand Bäume bestäubt, denn es gibt schon längst keine Bienen mehr. Sie wünscht sich für ihren Sohn Wei-Wen ein besseres Leben. Doch dann verunglückt Wei-Wen und dieser mysteriöse Unfall stellt ihr ganzes Leben auf den Kopf. Was ist mit ihrem Kind passiert und warum sagt ihr niemand etwas?

Das Buch ist chronologisch aufgebaut, die Geschichten werden aber nicht nacheinander erzählt, sondern kapitelweise zeitgleich. Gut fand ich von der Autorin, dass sie die Kapitel immer mit dem Namen gekennzeichnet hat, sogar innerhalb der Kapitel steht unten am Seitenende immer der jeweilige Name, um wen es gerade geht. So kommt man nicht durcheinander, wobei die Kapitel auch nicht so arg groß gehalten sind. Während dem lesen kam bei mir öfter mal der Gedanke auf, wie die Geschichten zusammenpassen, weil sie immer so nebeneinander herliefen und anscheinend nichts miteinander zu tun hatten. Daher las ich voller Ungeduld immer weiter, denn die Autorin hat es geschafft, erst ganz am Schluss die Zusammenhänge zu liefern und so blieb mein Interesse und die Spannung auch bis zum Schluss erhalten. Das Buch ist auch nicht spannend, wie wenn man einen Krimi liest, sondern spannend in der Hinsicht, dass man wissen will, warum die Bienen verschwunden sind und welche Auswirkungen das auf die Menschheit hat.
Die Ausführungen von Tao fand ich am besten, denn sie stellt die Zusammenhänge der damaligen Zeit bis zum Jahr 2098 dar. Von ihr erfährt man, wie es zu dem Kollaps kam. Aber auch bei den anderen beiden Protagonisten merkte man die Verzweiflung und die Hoffnung, dass man es schafft, dass alles sich zum Guten wenden wird. Aber auch die Trauer und die Frustration, als Rückschläge kamen. Überhaupt hat die Autorin sehr toll die Emotionen der Protagonisten herausgestellt und sie dadurch sehr lebendig werden lassen.

Am Ende stellt sich die Frage, was können wir jetzt und heute verändern? Wie können wir dazu beitragen, dass solch ein Szenario nicht passiert? Durch die ganzen Giftstoffe und Insektenvernichtungsmittel, die überall gespritzt werden, ist dieses Buch nicht weit weg von der Realität. Mich hat dieses Buch darin bestätigt, auch weiterhin in meinem Garten Blumenwiesen anzubauen, damit die Bienen und anderen Insekten unterschiedlichen Nektar finden und keine Monokulturen entstehen. Wenn alle Gärten durch Kies und Steine zugeschüttet werden, nur damit der Garten pflegeleicht wirkt, dann braucht man sich nicht zu wundern, dass Insekten aussterben. Ein sehr unscheinbares Buch, das aber sehr inhaltsreich ist und mich nachdenklich zurücklässt! Für mich jetzt schon ein Lesehighlight in diesem Jahr!
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Flammengeküsst

von Rebecca Yarros

Buch | Hardcover (2023)
dtv Verlagsgesellschaft
24,00