Durch alle Zeiten

Roman

**** 10 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
272 Seiten
2017
Ullstein fünf (Verlag)
978-3-96101-008-0 (ISBN)
20,00 inkl. MwSt
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Ein echtes ganzes Leben
Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Mit siebzehn Jahren verliebt das Mädchen mit dem Madonnengesicht sich in einen jungen Mann aus angesehener Familie. Diese Liebe darf nicht sein und lässt doch beide ihr Leben lang nicht mehr los. Klar und tiefbewegend schildert Helga Hammer eine archaische Bergwelt, geprägt von harter Arbeit und gesellschaftlichen Zwängen, von den 50er Jahren bis in die Gegenwart.

Ein echtes ganzes Leben

Elisabeth ist eine einfache Frau aus den österreichischen Alpen. Mit siebzehn Jahren verliebt das Mädchen mit dem Madonnengesicht sich in einen jungen Mann aus angesehener Familie. Diese Liebe darf nicht sein und lässt doch beide ihr Leben lang nicht mehr los. Klar und tiefbewegend schildert Helga Hammer eine archaische Bergwelt, geprägt von harter Arbeit und gesellschaftlichen Zwängen, von den 50er Jahren bis in die Gegenwart.

Helga Hammer, geboren 1940, studierte Germanistik und Arabistik und verbrachte einige Jahre in Ägypten. Heute lebt sie mit ihrem Mann auf den Kanarischen Inseln und in Österreich. Durch alle Zeiten ist ihr Debüt.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 128 x 210 mm
Gewicht 368 g
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 1940 bis 1949 n. Chr. • 1940-er Jahre • 1950 bis 1959 n. Chr. • 1950-er Jahre • 1960 bis 1969 n. Chr. • 1960er Jahre • 1970 bis 1979 n. Chr. • 1970-er Jahre • 1980 bis 1989 n. Chr. • 1980-er Jahre • 1990 bis 1999 n. Chr. • 1990-er Jahre • 2000 bis 2009 n. Chr. • Abgeschiedenheit • Alleinsein • Alm • Alpen • Aufbruch • Bauernhof • Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Heranwachsen • Belletristik: Themen, Stoffe, Motive: Seelenleben • Berg • Bergmassiv • Bergregion • Bergwelt • Betrug • Biografischer Roman • Buch 2017 • Dachstein • Debut • Debüt • Debütantin • Debüt • Debütantin • Dirndl • Ehebruch • Ein ganzes Leben • England • Familienleben • Geburt • Gottesfurcht • hartes Leben • Kinder • Liebe • Moderne und zeitgenössische Belletristik • Moderne und zeitgenössische Belletristik • Moral • Neu 2017 • Neuerscheinung 2017 • Neuerscheinungen 2017 • Oberösterreich • Oberösterreich • Österreich • österreich • Robert Seethaler • Selbstbestimmt • Selbstbestimmung • Steiermark • Tierarzt • Tiere • Trachten • Tradition • traditionelles Leben • Uneheliches Kind • Zeitgenössische Liebesromane • Zeitgenössische Liebesromane
ISBN-10 3-96101-008-0 / 3961010080
ISBN-13 978-3-96101-008-0 / 9783961010080
Zustand Neuware
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4 Die vergebliche Suche nach Glück

von (Berlin), am 28.11.2017

Die Zeiten sind hart in den 60er Jahren. Besonders für Elisabeth. Sie lebt in den österreichischen Alpen und bewirtschaftet einen Hof. Glücklich mit ihrem Leben ist sie nicht. Wie und warum sie ihr hartes Leben so leben muss erfährt der Leser in Rückblenden.

Elisabeth wollte als junge Frau alles richtig machen. Sie ist auf der Suche nach Glück und der wahren, großen Liebe. Doch in der damaligen Zeit ist es alles noch viel schwieriger. Als sie sich verliebt, ist ihr schnell klar, dieser Mann ist einer anderen versprochen und wird sich auch nicht zu ihr bekennen. Rastlos zieht sie weiter, verliebt sich erneut und auch dieses Mal kann sich der Mann nicht zu ihr bekennen. Jedoch ist diese Liebe nicht ohne Folgen geblieben. Sie ist schwanger und braucht dringend einen Mann und Vater für dieses Kind. Es fällt ihr nicht schwer einen geeigneten Kandidaten zu finden, auch wenn sie diesen Mann nicht liebt.

Es gelingt der Autorin durch den Wechsel der Zeitebenen ein Gefühl für das Leben in der damaligen Zeit zu wecken und dabei auch noch die Lebensgeschichte von Elisabeth zu erzählen. Als Leser habe ich mich oft gefragt, ist sie mir sympathisch diese Elisabeth? Wenn es um die Liebe geht, agiert sie ohne Überlegung und sehr selbstsüchtig. Ohne Rücksicht auf andere und auch ohne Nachzudenken über mögliche Konsequenzen gibt sie sich dem augenblicklichen Gefühlen hin. Das sie dabei immer wieder enttäuscht wird ist schon fast zu ahnen. Jedoch die Liebe zu ihren Kindern ist ihr trotz allem das Wichtigste.

Letztendlich fand ich dieses Buch trotzdem ausgesprochen lesenswert und interessant. Es zeigt mehr als anschaulich, wie beschwerlich das Leben in den Bergen zu dieser Zeit war. Ich hätte nicht tauschen mögen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und verdiente vier Lesesterne.

3 Durch alle Jahre

von , am 28.10.2017

Von ihrer ersten großen Liebe maßlos enttäuscht flieht Elisabeth nach England. Erst als ihre Mutter stirbt, beschließt sie in die Heimat zurückzukehren. Doch die Rückkehr ist alles andere als einfach. Elisabeth ist schwanger und mittellos. In ihrer Not nimmt sie eine Stelle als Näherin in einer Lodenwalkerei an. Dort begegnet sie Martin, der sich in die junge Frau verliebt. Die beiden heiraten und nach der Geburt des Kindes scheint ihr Glück perfekt. Aber die Ehe hält nicht und Elisabeth, die mittlerweile ihr zweites Kind bekommen hat, steht plötzlich wieder allein da. In ihrer Not und um der Kinder willen, heiratet sie erneut ohne zu ahnen welche Wende ihr Leben damit nehmen wird. Ihre Situation wird von Tag zu Tag unerträglicher und im Bemühen ums Überleben, wird ihr Leben immer mehr zu einem gefährlichen Seiltanz.

FAZIT
Eine auf realen Begebenheiten beruhende Geschichte, mit einer, durch ihr rücksichtsloses und egoistisches Verhalten zunehmend unsympathisch werdenden Protagonistin.

3 Durch alle Jahre

von , am 15.10.2017

Von ihrer ersten großen Liebe maßlos enttäuscht flieht Elisabeth nach England. Erst als ihre Mutter stirbt, beschließt sie in die Heimat zurückzukehren. Doch die Rückkehr ist alles andere als einfach. Elisabeth ist schwanger und mittellos. In ihrer Not nimmt sie eine Stelle als Näherin in einer Lodenwalkerei an. Dort begegnet sie Martin, der sich in die junge Frau verliebt. Die beiden heiraten und nach der Geburt des Kindes scheint ihr Glück perfekt. Aber die Ehe hält nicht und Elisabeth, die mittlerweile ihr zweites Kind bekommen hat, steht plötzlich wieder allein da. In ihrer Not und um der Kinder willen, heiratet sie erneut ohne zu ahnen welche Wende ihr Leben damit nehmen wird. Ihre Situation wird von Tag zu Tag unerträglicher und im Bemühen ums Überleben, wird ihr Leben immer mehr zu einem gefährlichen Seiltanz.

FAZIT
Eine auf realen Begebenheiten beruhende Geschichte, mit einer, durch ihr rücksichtsloses und egoistisches Verhalten zunehmend unsympathisch werdenden Protagonistin.

4 Schwere Zeiten

von (Gotha), am 14.10.2017

Schon das Cover gibt einen sehr guten Ausblick auf die im Roman behandelte Epoche; die 50er Jahre. Wir werden von der Autorin Helga Hammer in diese Zeit mitgenommen; in eine ganz andere Zeit als heute. Moralvorstellung, Platz der Frau in der Gesellschaft sind gänzlich andere und uns heute größtenteils glücklicherweise fremd.
Elisabeth , 17 Jahre jung aus der Alpenbergwelt Österreichs. Das ist die Hauptheldin, um sie dreht sich die Geschichte.
Der örtliche Handlungsbogen spannt sich von ihrem Bergdorf nach England und zurück, der zeitliche von ihrer Kindheit bis hin zur erwachsenen Frau.
Elisabeth ist eigentlich nicht die Tänzerin, die das Cover uns suggeriert zu sein. Aber vielleicht spiegeln sich ja genau darin ihr Träume wider. Ihre Träume eines besseren Lebens , weniger in Armut und nicht der männlichen Willkür ausgesetzt.
Sie tanzt nicht durch alle Zeiten, aber geht mehr und mehr aufrecht durch diese. Sie ist eine starke Frau; eine Frau mit Ecken und Kanten, auch wenn sie immer wieder durch die damaligen gesellschaftlichen Schranken in ihre gewiesen wird. Man muss die Protagonistin nicht lieben, aber Respekt haben vor ihrem Mut, diese Grenzen immer wieder auszuloten und manchmal erfolgreich zu durchbrechen.
Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und der Vergangenheit erzählt, die Zeitebenen werden aber stimmig mit einander verbunden.

Helga Hammers Roman passt gut in die "Kopfkino-Edition" .Der Leser wird mitgenommen in Elisabeths Bergwelt, auch in die anderen Stationen ihres Lebens, aber bei den Bergen gelingt es der Autorin besonders intensiv , und deshalb so erfolgreich. Das Buch ist zwar etwas stark zergliedert, aber wenn man sich in das Werk vertieft, kann man den Geschehnissen problemlos folgen.

5 Lebens- wie Liebesgeschichte

von , am 07.10.2017

Zeitlich sinnvoll versetzte Handlungsabschnitte zeigen das Leben von Elisabeth, der Protagonistin dieses Buches. Eine Lebens- wie Liebesgeschichte.
Die fünfziger und sechziger Jahre zeigen Kindheit und Jugend.
Es ist ein Leben mit Höhen und Tiefen. Die Kindheit in Armut, eine unglücklich verlaufende erste Liebe zu Niklas aber auch die schöne Zeit als sie durchsetzen konnte, auf die Haushaltsschule in England gehen zu können, schließlich auch eine Affäre, dann die Heimkehr schwanger. Heirat und Kinder.
Und all die Jahre immer wieder Niklas, obwohl sie beide mit anderen verheiratet sind.
Dass im Ablauf des Erzählens zeitlich hin- und hergesprungen wird ist effektiv, und zeigt, wie alles miteinander zusammen hängt.

Dieses Frauenportrait ist sehr realistisch, mit ihrer Stärke und ihren Fehlern, und in der jeweiligen Zeit glaubhaft verankert,

Prägend ist natürlich auch die Bergwelt, in der Elisabeth mit Ausnahme des kurzen Englandabschnitts ihr Leben verbringt.

Mich beeindruckt auch die wirklich schön gemachte, genaue Sprache, die nicht zu viel und nicht zu wenig Mittel einsetzt. Kein Wunder, dass die 1940 geborene Autorin mit Ullstein fünf einen Verlag gefunden hat, der sich intensiv um neue deutsche Literatur kümmert.
Da ist der Anspruch: Zitat: „klassisch gut erzählen, vertraute Lebenswelten erschließen, uns aber auch in Teile unserer Welt führen, über die wir wenig wissen.“. Diesen Anspruch erfüllt Helga Hammer in hohen Maße.

5 Kopfkino vom Feinsten: rau und intensiv

von , am 05.10.2017

Elisabeth nimmt als Hauptprotagonistin den größten Raum im Buch ein. Wir erfahren abwechselnd von Kapitel zu Kapitel ihre Gesichte von der Kindheit bis hin zur erwachsenen Frau. Sie konnte mein Leserherz erobern und ich habe mit ihr mitgelitten und mitgefühlt. Allerdings war ich manchesmal über ihre extrovertierte Art überrascht. Aber sie war grundsätzlich stark, hat immer das beste aus ihrer Situation gemacht und was mir am besten gefallen hat: Sie ist immer zu sich und ihrer Meinung gestanden und hat dadurch auch auch die Konzequenzen getragen.
Manchmal fand ich sie zu feige, aber das habe ich ihrer Sehnsucht nach der Liebe und dem Glück zugeschrieben und diese kleine Schwäche hat sie zu einer normalen Frau gemacht.
Leider hat sie in ihrem Leben immer die falschen Männer für sie getroffen, aber sie hat die Hoffnung auf ihr persönliches Glück nie aufgegeben.

Erwähnen möchte ich auch noch ihre Tochter Marta und ihren Sohn Franz. Die beiden waren tolle Kinder, die trotz ihrer kargen Kindheit zu tollen Erwachsenen wurden und die Geschichte hervorragend "abgerundet" haben.

Schreibstil
Helga Hammer ist ein tolles Buch gelungen, das ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Aufkleber auf dem Buch "Kopfkino-Edition" hat nicht zu viel versprochen: Ich war gedanklich mit Elisabeth auf dem Brandstätter-Hof in den Schladminger Alpen. Dieses Szenario hat für mich eine wichtige Komponente im Buch ausgemacht: Die Rauheit der Berge, die herrlich beschriebene Landschaft hat die Intensität der Geschichte verstärkt. Kurze klare Sätze, eine tolle Sprache und übersichtliche Kapitel haben mich mit den genau richtigen Informationen versorgt. Einziges Manko: Das Buch war zu kurz! Ich hatte zwar zu keiner Zeit das Gefühl, dass ich irgendetwas verpasst hätte, oder dass mir wichtige Infos fehlen, aber ich hätte gerne länger in Elisabeths Leben geschwelgt. Mir ist es schon lange nicht mehr passiert, dass es mir richtig leid tat, als ich das Buch nach der letzten Seite zugeklappt habe.
Einzig und allein das Cover hat mir nicht zugesagt. Für mich passt das nicht zum Inhalt des Buches. Hier hätte ich mir eine Bergkulisse, eine Alm oder ähnliches vorgestellt.

Fazit
Ein tolles Buch über eine besondere Frau in einem majestätischen Szenario - ein kleines Juwel und ein Lesehighlight in diesem Jahr!

1 Unsympathisch

von (Essen), am 30.09.2017

Auch wenn das Leben für Elisabeth mit Sicherheit nicht leicht war, habe ich für ihre Handlungen kein Verständnis. Sie verrät und betrügt die Menschen, die sie gern haben um des eigenen Vorteiles willen. Und dabei nimmt sie auf nichts und niemanden Rücksicht. Da kam bei mir alles andere als Mitgefühl oder gar Sympathie auf.... Ich habe mich richtig gefreut, wenn sie endlich mal selbst Opfer war. Ich frage mich wirklich, wer diese Frau toll fand. Denn sie hat ja laut Buch tatsächlich gelebt. Da gäbe es genug Menschen, die es eher verdient hätten in einem Buch verewigt zu werden! 

Die einzig positiven Punkte erringt dies Buch durch den angenehmen Schreibstil, der es wenigstens möglich macht, diese Geschichte schnell hinter sich zu lassen.

4 Alle Facetten eines erfüllten Lebens

von , am 25.09.2017

Auf den Roman "Durch alle Zeiten" von Helga Hammer war ich sehr gespannt, weil ich es sehr interessant fand, die Geschichte einer starken Frau zu verfolgen, die von den fünfziger Jahren bis in die Gegenwart reicht. Eine Zeitspanne, in der sich gesellschaftlich viel verändert hat, beginnend von der Kriegszeit und der Armut, der Schande eines unehelichen Kindes, die Stellung der Frau in der Familie und der Gesellschaft bis zur Gegenwart, wo vieles ungezwungener und freier geworden ist. Dazu die archaische Bergwelt Österreichs, die ich selbst kenne, selbst gerne Almhütten besuche und mich schon oft gefragt habe, welche Geschichten sie wohl zu erzählen haben.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, er ist sehr lebendig, schonungslos und bewegend. Die kurzen Kapitel wechseln stets zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Dadurch muss man gedanklich zwar ständig umschalten, jedoch hat es für mich die Geschichte extrem spannend gemacht, so dass ich das Buch nicht mehr zu Seite legen konnte und an einem Tag verschlungen habe. Ich konnte mich auch bildlich gut hinein versetzen, ebenso kam viel Gefühl bei mir an.

Die Protagonistin Elisabeth hat es nicht einfach in ihrem Leben. Geboren in einer kinderreichen Familie, die mit Armut zu kämpfen hat. Sie hat aber schon als junges Mädchen den großen Willen, mehr in ihrem Leben erreichen zu wollen und setzt sich durch, eine gute Ausbildung machen zu dürfen. In Niklas findet sie ihre große Liebe, der ist jedoch bereits mit einer standesgemäßeren Frau verlobt und als sie dies erfährt, geht sie schwer enttäuscht als Kindermädchen nach England. Nach Niklas hat Elisabeth zwei weitere Geliebte, für die sie jedoch auch nicht mehr als eine Affäre ist. Ihre zwei Ehemänner liebt sie nicht und gerade unter Josef, dem Vater ihres dritten Kindes, leidet sie sehr. Während er sich herum treibt und auf Sauftour geht, hat sie alle Hände voll damit zu tun, den Hof, die Kinder und die Tiere zu versorgen, obwohl es ihr gesundheitlich immer wieder schlecht geht. Gerade in dieser für sie vermutlich schwersten Zeit hilft ihr nur die wieder aufgeflammte Affäre mit Niklas und die Hoffnung, dass am Ende für sie doch noch alles gut wird...

Bezüglich des Covers bin ich etwas zwiegespalten. Es zeigt vermutlich den glücklichen Moment auf der Hochzeit, auf der sie Niklas kennen lernt. Aber es sagt viel zu wenig über die ganze Geschichte aus und hätte mich wahrscheinlich in der Buchhandlung nicht dazu bewogen, das Buch in die Hand zu nehmen. Ein einfarbiger freundlicher Hintergrund und zwei bis drei kleine Bilder darauf, auch von der Bergwelt bzw. dem Brandstätterhof, hätte mich mehr angesprochen. Schön finde ich, dass es die Protagonistin Elisabeth auch im realen Leben gibt, die Autorin mit ihr seit dreißig Jahren befreundet ist und die Freundschaft sehr tief sein muss, was mitunter das größte Gut im Leben ist. Etwas schade finde ich, dass nur ein Teil der Geschichte der Wirklichkeit entspricht und ein Großteil der Phantasie entsprungen ist. So verstehe ich auch nicht, warum das Ende der Geschichte nicht der Realität entspricht, welche ich als ein schöneres Ende empfinde. Gerne wüsste ich, welcher Teil tatsächlich wahr ist und ob Elisabeth wirklich so viele Wendungen und Enttäuschungen in ihre Leben hinnehmen musste. Definitiv ist Elisabeth eine bewundernswerte und sehr starke Frau, die im Leben viel mitmachen musste und dadurch immer stärker wurde, aber im Grunde einfach nur ein schönes Leben und Liebe wollte und es freut mich sehr für sie, dass sie die letzten Jahre ihres Lebens doch noch in Ruhe und erfüllender Liebe leben durfte! Von mir gibt es hierfür vier glänzende Sterne und eine klare Kaufempfehlung!

3 Kein Vorbild

von (Essen), am 23.09.2017

Am Anfang des Buches hatte ich mir Elisabeth noch Mitleid. Doch ich muß zugeben, daß ich im Verlauf der Geschichte immer weniger davon aufbringen konnte. Elisabeth geht ziemlich unverfroren mit den Menschen um. Wer ein Liebesverhältnis mit einem verheiratetem Mann anfängt und sich damit rechtfertigt, sie würde der Ehefrau ihren Mann ja nicht wegnehmen, sondern ihn sich nur ausleihen, der ist entweder sehr naiv oder einfach eiskalt. Genauso hat mich gestört, wie Elisabeth mit dem gutmütigen Martin umgegangen ist. Als sie einen Vater für ihr Kind brauchte, war er ihr gerade recht. Danach wurde er von ihr belogen und betrogen. Als sie dann bei dem brutalen Josef leben mußte, kam mir spontan der Gedanke: Geschieht ihr recht! So gemein wollte ich dann aber doch nicht sein und habe mich für Elisabeth gefreut, als sie endlich ein besseres Leben beginnen konnte. 

Dieser Frau im Nachwort ein Denkmal zu setzen und sie zu verherrlichen, finde ich dann doch etwas übertrieben. Elisabeth war ein Mensch mit Fehlern und Schwächen, so wie es Millionen gibt. Nur denen wird kein Buch gewidmet, eher auf sie herab geschaut.

3 Eigenwillige Frau

von (Dresden), am 19.09.2017

Elisabeth kommt aus einfachsten Verhältnissen in einem Bauerndorf in den österreichischen Alpen. Schon jung muss sie schwer arbeiten, setzt es aber trotzdem durch, eine hauswirtschaftliche Ausbildung zu erhalten. Dann geht sie nach England und wird dort als eine Art Au-pair-Mädchen schwanger. Zwar ungewollt, doch in den Kindslagen ist sie schwer verliebt. Sie kommt zurück in ihren Heimatort und sucht dort nach einem Mann, der sie heiratet...

Das Buch ist die Lebensgeschichte einer starken und eigenwilligen Frau. Sie arbeitet ihr Leben lang hart und schwer. Sie findet immer Liebe, aber stets außerhalb ihrer Ehen. Die Kinder sind jeweils von anderen Männern, ihre Ehemänner erfahren erst spät oder nie, dass sie nicht Vater geworden sind. Die echten Väter sind oft eher Feiglinge. In der damaligen Zeit überschreitet sie viele moralischen Grenzen. Ihr Leben ist nicht leicht und sie nimmt, etwas sie kriegen kann. Trotzdem hielt sich meine Sympathie in Grenzen. Das Buch war zwar gut lesbar, doch mich hat der Stil der vielen wechselnden Rückblenden gestört. Es dauerte oft eine Weile, bis ich dem einzelnen Kapitel entnehmen konnte, wann es spielte und welches Kind gerade geboren oder gezeugt wurde, welcher Mann aktuell war. Für mich wäre eine chronologische Erzählweise sinnvoller und besser gewesen. Auch das Cover fand ich unpassend, denn ich erinnere mich an keine einzige Tanzveranstaltung, an der die Hauptperson teilgenommen hat
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