Bösland

Thriller

**** 12 Bewertungen

Buch | Hardcover
448 Seiten
2018
btb (Verlag)
978-3-442-75638-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bösland - Bernhard Aichner
20,00 inkl. MwSt
Sommer 1987. Auf dem Dachboden eines Bauernhauses wird ein Mädchen brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge schlägt sieben Mal mit einem Golfschläger auf seine Mitschülerin ein und richtet ein Blutbad an. Dreißig Jahre lang bleibt diese Geschichte im Verborgenen, bis sie plötzlich mit voller Wucht zurückkommt und alles mit sich reißt: Der Junge von damals mordet wieder ...

Bernhard Aichner (1972) lebt als Schriftsteller und Fotograf in Innsbruck. Er schreibt Romane, Hörspiele und Theaterstücke. Für seine Arbeit wurde er mit mehreren Literaturpreisen und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Burgdorfer Krimipreis 2014, dem Crime Cologne Award 2015 und dem Friedrich Glauser Preis 2017.Die Thriller seiner "Totenfrau"-Trilogie standen monatelang an der Spitze der Bestsellerlisten. Die Romane wurden in 16 Länder verkauft, u.a. auch nach USA und England. Mehrere seiner Romane wurden verfilmt, u.a. seine Totenfrau-Trilogie für Netflix/ORF.

»BÖSLAND ist ein sehr spannender und vor allem sehr eigenwilliger Thriller. Keiner schreibt wie Bernhard Aichner. Ganz toll. Unverwechselbar!« Sebastian Fitzek, SAT1 Frühstücksfernsehen

»BÖSLAND ist ein sehr spannender und vor allem sehr eigenwilliger Thriller. Keiner schreibt wie Bernhard Aichner. Ganz toll. Unverwechselbar!«

»Schwebt wie ein Schmetterling, das Buch, und schlägt zu wie Muhammad Ali.«

»Geht es um erlesene Bluttaten, ist Bernhard Aichner die erste Adresse in Österreich. In seinem neuen Thriller Bösland zeichnet er packend das Psychogramm eines Mörders.«

»Gewohnte Aichner-Spannung von der ersten bis zur letzte Seite. Aber Achtung: Man wird das Buch nur schwer weglegen können! Denn wer einmal einen Aichner gelesen hat, der weiß: Man kommt nicht mehr davon los - vergleichbar mit einer Droge!«

»in der Form ungewöhnlich - und psychologisch extrem faszinierend«

»Zunächst sehr berührend und danach ungemein spannend.«

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 146 x 220 mm
Gewicht 630 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Brünhilde Blum • Brünhilde Blum • Buch • Bücher • Burgdorfer Krimipreis • Fotografie • Friedrich-Glauser-Preis • Hans Sigl • Heimatkrimi • Jule Ronsted • Krimi • Kriminalromane • Krimis • Muttertagsgeschenk • Österreich • Sebastian Fitzek • Thailand • Thriller • Tirol • Totenfrau-Trilogie • Weihnachtsgeschenk
ISBN-10 3-442-75638-3 / 3442756383
ISBN-13 978-3-442-75638-4 / 9783442756384
Zustand Neuware
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4 böse und schnell erzählt

von , am 18.12.2018

Berhard Aichners Stärke sind der prägnante Schreibstil und seine Art, sperrige Helden mit ungewöhnlicher Psyche zu präsentieren. Wie schon in der Reihe um seine Bestatterin, so ist auch hier der Hauptdarsteller kein besonders liebenswerter Typ und wieder verwischen in Aichners neuem Roman „Bösland“ die Grenzen zwischen Gut und Böse sehr schnell. Obwohl natürlich interessant ist, ob Ben als Teenager gemordet hat, so ist es doch nicht der alleinige Dreh- und Angelpunkt der Geschichte. Bald spielen auch Rache und Wut eine große Rolle in dieser Geschichte.

Durch kurze Kapitel, Wechsel im Erzählrythmus und der Perspektiven und ein sehr schnelles Fortschreiten der Handlung bringen Spannung. An mancher Stelle hätte ich mir etwas mehr Ruhe und tatsächlich etwas mehr Hintergrundgeschehen gewünscht. Auch sind nicht alle Kniffe und Volten wirklich logisch und der Zufall hat mehr als einmal die Hand im Spiel.

Dennoch hat Bösland eine Tonart, die mir gefallen hat. Eben weil sie aus dem Krimi-Trott vieler Bücher herausragt und den Leser versucht zu überraschen. Für mich ein unterhaltsamer Roman, den man schnell und leicht lesen kann.

5 Mal etwas anderer Stil, aber sehr gut

von , am 28.11.2018

Vor 30 Jahren soll der damals 13-jährige Ben seine Mitschülerin umgebracht haben. An die Tat kann er sich nicht erinnern und verarbeitet jetzt dieses Erlebnis erneut mit seiner Therapeutin. Als er einen wichtigen Schritt wagt und in sein Heimatort und sein Elternhaus (wo seinerzeit die Tat geschah) zurückkehrt, kehren auch seine Erinnerungen zurück.

Mir hat dieser Thriller richtig gut gefallen. Er ist zwar durch seinen Schreibstil (es wechselt immer wieder zwischen „normaler“ Erzählweise und Dialogen abwechselnd hin und her) anders, aber dies ist bei mir gut angekommen. Außerdem hat mir bei der Gestaltung des Buches gefallen, dass die einzelnen „Abschnitte“ mit roten Zwischenüberschriften betitelt sind. Die Story war sehr interessant und gut umgesetzt. Für mich war die Spannung über das ganze Buch lang erhalten und hat auch nicht nachgelassen.
Fazit: Ein spannender und interessant geschriebener Thriller.

4 Spannender Thriller

von , am 20.11.2018

Im Sommer 1987 wurde ein Mädchen mit einem Golfschläger brutal ermordet. Ein dreizehnjähriger Junge wird festgenommen und in die Psychiatrie gesteckt. Ben wurde inzwischen entlassen und arbeitet in seinem eigenen Fotolabor. Er hat keinerlei Erinnerungen an die Tat. Dreißig Jahre sind inzwischen vergangen. Ben geht regelmäßig zu einer Therapeutin. Als er auf einem Foto einen alten Freund entdeckt, kommt etwas ins Rollen.

Die Totenfrau-Trilogie von Bernhard Aichner hat mir sehr gut gefallen und ich war nun gespannt auf „Bösland“. Und auch dieser Thriller hat mich wieder überzeugt. Spannend von Anfang bis Ende. Ich fand auch hier die Handlung wieder richtig fesselnd und konnte das Buch kaum aus den Händen legen. Bernhard Aichners Schreibstil mag nicht jeder, aber mir gefällt er sehr gut. Sein Schreibstil ist einfach, viele kurze knappe Sätze, die Dialoge sind ungewöhnlich, gegliedert wie eine Aufzählung zwischen zwei Protagonisten. So ließ sich der Text unwahrscheinlich schnell lesen, angenehm leicht und flüssig. Auch die Charaktere haben mir ganz gut gefallen, aber nicht so sehr wie „Blum“ aus der Totenfrau-Trilogie.
Mir hat dieser Thriller von Bernhard Aichner wieder richtig gut gefallen. Ganz klare Leseempfehlung.

3 Katz & Maus mit Mankos

von , am 18.10.2018

3,5 /5

Wer schon von der Totenfrau-Trilogie begeistert war, wird auch hier stilistisch wieder auf seine Kosten kommen.

Die Dialoge sind zum Großteil wieder simpel mit Spiegelstrichen verfasst, ohne Füller wie „sagte“ oder „meinte“. Wer in vorherigen Werken nicht damit warm geworden ist, der sollte auch dieses Buch nicht unbedingt zur Hand nehmen.
Dabei bin ich persönlich aber immer wieder erstaunt, wie gut dem Autor diese Passagen gelungen sind. Man verliert trotz fehlender Hinweise, wer etwas sagt, nie den Faden, wer gerade spricht. Außerdem bringen diese Stellen ein wahnsinniges Tempo in die Geschichte, das mir super gefällt. Das ganze Buch liest sich ruckzuck weg, da wirklich ein konstanter Spannungsbogen aufrechtgehalten wird.

Trotzdem konnte mich das Buch nicht so ganz abholen.

Die Charaktere sind gezielt darauf ausgelegt, im Leser ein gewisses Menschenbild zu erzeugen. Dabei wird absichtlich mit einer Vielzahl an Vorurteilen gespielt, die sich dann entweder bewahrheiten oder eben nicht. Das ist eigentlich ein gutes Konzept, aber ich fand vieles davon zu vorhersehbar. Da war leider nichts, was einen wirklich geschockt hat, gerade, wenn man viel Leseerfahrung hat.
Besonders schade fand ich auch, dass Wendungen in der Geschichte teilweise vorher angekündigt werden. Sätze wie „Ich wusste noch nicht, wie sehr ich mich irren sollte.“ findet man einige. Natürlich bewegt das den Leser einerseits zum Weiterlesen, weil man ja unbedingt wissen möchte, was da passiert. Aber ich persönlich hätte mich mehr darüber gefreut, hier im Dunklen gelassen zu werden. Das gelingt dem Autor an anderen Stellen unglaublich gut und ich denke, ich wäre sehr viel begeisterter, wenn ich an manchen Stellen nicht vorher schon geahnt hätte, was passiert.

Alles in allem ein stilsicherer - wenn auch etwas vorhersehbarer - Thriller, der allerdings nicht mit den überraschenden Wendungen der anderen Werke des Autors mithalten kann.

5 Spannende Psychospielchen

von (Ilsenburg), am 18.10.2018

1987 richtet ein 13-Jähriger auf dem Dachboden eines Bauernhauses ein Blutbad an. Mit sieben Schlägen auf den Kopf ermordet er seine Mitschülerin. Die Mordwaffe ist ein Golfschläger. Nachdem dreißig Jahre lang Gras über die Geschichte wachsen konnte, beginnt sie nun von Neuen.

Obwohl sich recht schnell herauskristallisierte, wer der Mörder des Mädchens ist, blieb das hohe Niveau der Spannung von Beginn bis zum Schluss durchgehend erhalten. Ich war ständig in aufgeregter Erwartung einer neuerlichen Grausamkeit, die als Nächstes seinem planerischen Wesen entspringt. Es wurde viel Wert auf die Herangehensweise des Mörders, auf sein jeweiliges Motiv gelegt. Dadurch wurde ich als Leser so tief in die Geschichte mit reingezogen, dass es auch gut möglich gewesen wäre, selbst der nächsten Gräueltat zum Opfer zu fallen.

Der Protagonist, Ben, war charakterlich sehr gut angelegt. Zunächst hat er noch voller Selbstzweifel ein bescheidenes, zurückgezogenes Leben im Hintergrund geführt. Er war unscheinbar, fast unsichtbar. Im Verlauf hat er dann eine enorme Entwicklung durchgemacht. Bens Kommunikation und sein Handeln wurden aktiver, selbstbewusster. Immer häufiger ging die Initiative von ihm aus. Dabei waren seine sehr detailliert herausgearbeiteten Gedanken stets Indikator für seinen aktuellen Entwicklungsstand.

Rein technisch betrachtet besteht der Thriller aus kurzen Kapiteln, die zum Lesen bis tief in die Nacht hinein verleiten. Dabei wechseln sich Prosakapitel mit Kapiteln im Protokoll-/Dialogstil ab, was mir sehr gefallen hat. So kam passend zur Handlung Geschwindigkeit ins Lesen, die Kapitel flogen nur so dahin.

Fazit: Für mich ist Bösland ein Thriller, den ich sehr gern weiterempfehle. Er ist fesselnd und spannend bis zum Schluss, jederzeit sind Beweggründe und Taten der Charaktere nachvollziehbar. Es gibt eine Wendung, die man erwarten konnte, von der man sich aber auch überraschen lassen kann. Bösland hat also alles, was ein Thriller braucht, Herzrasen inklusive. Besonders gut hat mir die Perspektive des Thrillers gefallen. Die Jagt nach dem Täter durch die Polizei findet nur als Nebenhandlung statt. Vielmehr begleitet der Leser den Mörder mit all seiner Schaffenskraft.

4 Spannender Thriller

von , am 15.10.2018

„Bösland“ von Bernhard Aichner ist ein sehr ungewöhnlich geschriebener Thriller. Die Sätze und Kapitel sind kurz und die Dialoge in einer Art Aufzählung. Mir hat dieser Schreibstil jedoch ganz gut gefallen.
Die Handlung fand ich spannend. Ben spricht mit seiner Therapeutin über eine Tat, an die er keine Erinnerungen hat und über sein früheres Leben und das Verhältnis zu seinen Eltern. Als dreizehnjähriger Junge soll er mit einem Golfschläger eine Mitschülerin erschlagen haben. Er wurde dafür verurteilt und kam in psychiatrische Behandlung. Dreißig Jahre sind seitdem vergangen, seine Zeit in Haft hat er abgesessen. Ben trifft einen alten Freund und es kommt Licht ins Dunkel. Doch es geschieht wieder ein Mord.
Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen. Ein sehr fesselnder Thriller, der bereits zu Anfang schon spannend beginnt. Durch die Dialoge mit der Therapeutin erfährt man einiges über Bens Gefühlswelt und das Verhältnis zu seinen Eltern. Sein Vater hat ihn geschlagen und Ben musste jedes Mal mitkommen, die Treppe hoch auf den Dachboden, ins Bösland, wie sein Vater es genannt hat. Seine Mutter hat nichts unternommen. Nur seine Freundschaft zu Kux hat ihn durchhalten lassen. Wann immer sie konnten, haben sich die beiden getroffen. Doch Kux hat Ben nie besucht während der Inhaftierung. Ben war erst in der Jugendpsychiatrie und anschließend auf der Erwachsenenstation.
Eine ungewöhnliche Schreibweise, aber mir hat das Buch sehr gut gefallen. Ein spannender Thriller von Bernhard Aichner.

5 Spannend

von (Dresden), am 08.10.2018

Ben hat eine schwere Kindheit. Eine total lieblose Mutter, ein Vater, der ihn misshandelt. Einziger Lichtblick ist die verbotene Freundschaft mit dem gleichaltrigen Jungen Kux. Dann erhängt sich sein Vater und sein Leben wird besser. Noch dazu, als die Apothekertochter Mathilde zu beiden Jungen stößt. Doch dann wird Mathilde auf dem Dachboden mit eingeschlagenem Schädel gefunden. Ben ist der Mörder und landet in der Psychiatrie für viele Jahre....

Bösland ist eines der Bücher, das ich in einem Stück gelesen habe. Die kurzen Kapitel wechseln zwischen Erzählung und eigenartiger wörtlicher Rede hin und her und treiben gnadenlos vorwärts. Auch wenn man nach rund 1/3 weiß, dass damals auf dem Dachboden einiges mehr vorgefallen ist, beginnt nun ein weiteres noch perfideres Spiel. Bis zum bitteren Ende.

5 Menschliche Abgründe – schockierend und spannend

von (Ratingen), am 06.10.2018

„Bösland“ ist ein spannender Thriller des Autors Bernhard Aichner.

Ben ist ein Einzelgänger und sein einziger Freund ist Felix Kux, der Sohn eines Arztes. Seine Kindheit ist schwierig, von seinem Vater wurde er misshandelt und seine Mutter ist eine wenig liebevolle Frau. Mit dreizehn Jahren wird Ben zu Hause auf dem Dachboden mit einem Golfschläger in der Hand und der damit erschlagenen Mathilda - Tochter eines Apothekers - gefunden. Niemand weiß, warum Ben das getan hat und er selbst kommt in eine Psychiatrie und schweigt. Dort wird er langsam wieder auf das Leben vorbereitet und er beginnt im Anschluss in einem Fotolabor zu arbeiten. Als er bei der Arbeit auf einer entwickelten Aufnahme seinen ehemaligen Freund Felix Kux entdeckt, bricht alles wieder auf und er wird von seiner Vergangenheit eingeholt.

Der Schreibstil von Bernhard Aichner ist ungewöhnlich, lässt sich aber leicht und flüssig lesen. Er wechselt in kurzen Abständen zwischen Erzählung und Dialogen. Während man sich anfangs immer wieder fragt, was damals wirklich geschehen ist, da man Ben nur schwer einschätzen kann, wird man schnell dermaßen in die Handlung hineingezogen, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen mag und ich am Ende gar nicht glauben konnte, dass es knapp 450 Seiten waren. Obwohl man recht früh eine Idee bekommt, worauf das Ende hinauslaufen könnte, ist die Spannung enorm.

Mich hat dieser Thriller, der ohne großes Blutvergießen auskommt, mit seinen Einblicken in die Abgründe der menschlichen Psyche fasziniert und ich kann ihn nur empfehlen.

4 Komm mit mir ins Bösland, Ben!

von (Issum), am 01.10.2018

Das Cover selbst hätte wahrscheinlich in der Buchhandlung nicht wirklich meine Aufmerksamkeit erregt, der Titel jedoch und auch die kurze Inhaltsangabe haben mich mehr als neugierig auf dieses Buch gemacht!

Der Schreibstil des mir bis dato unbekannten Autors ist von der ersten Zeile an packend und fesselnd, ich konnte mich ohne Probleme von Anfang an in der Geschichte rund um Ben und Krux zurechtfinden und mir aufgrund der authentischen Schilderungen alles bildlich vor Augen halten. Die ersten Kapitel, bis Ben vor Kruxs Haustür stand, habe ich regelrecht verschlungen. Auch danach hat mich dieser Thriller defintiv weiter gepackt, auch wenn der Anfang meines Erachtens einfach extrem spannend und mitreißend war.

Defintiv hervorzuheben bleibt, dass diese Geschichte (für mich) zu keinem Zeitpunkt in irgendeiner Art und Weise vorhersehbar vor, vielmehr waren die vielen Wendungen immer wieder eine echte Überraschung. Hier ist es dem Autor zu 100 % gelungen, uns Leser auf eine Art und Weise zu unterhalten, zu erstaunen und auch zu bestürzen, dass ich mich wirklich jeden Tag aufs Neue auf das Weiterlesen gefreut habe. Nicht nur, dass diese Geschichte absolut "krank" ist, sie hat mich außerdem nachhaltig wirklich beschäftigt und auch während des Lesens tatsächlich zum Nachdenken gebracht.

Einen Punkt Abzug gibt es für das Ende. Hier steht meiner Meinung nach zu plötzlich "Friede, Freude, Eierkuchen" auf dem Programm und ich hätte mir vielleicht gewünscht, dass ich doch ein letztes Mal noch einmal etwas von Krux höre (in welcher Art und Weise auch immer). Auch der Polizist hat sich dann doch relativ leicht geschlagen gegeben. Diesbezüglich bleiben bei mir auch zwei, drei Fragen offen bezüglich der Tatwaffe. Doch das ist vom Autor wahrscheinlich genau so gewollt.

Fazit:

Extrem spannende Unterhalt von der ersten Zeile an - dieses Buch kann ich vorbehaltlos weiter empfehlen!

5 Sehr spannend und schockierend

von , am 01.10.2018

Ben lebt in einfachen wirtschaftlichen Verhältnissen und hat eine Kindheit, die eigentlich keine ist. Er wird ständig von seinem unzufriedenen Vater im „Bösland“, auf dem Dachboden des Hauses misshandelt, während die Mutter einfach wegsieht. Ben hat kaum Freunde, nur Kux sucht immer wieder seine Nähe, bis Mathilda in den Ort zieht. Auch sie trifft sich gerne mit Ben, doch eines Tages wird er sie erschlagen. Das Mörderkind kommt in die Psychiatrie, verliert alles, schafft es dann aber doch ein relativ geregeltes Leben zu führen, bis er etwas findet, dass alles verändert.
Bei diesem Autor muss man einfach immer zuerst was zum Schreibstil äußern, denn er ist ganz anders als man das gewohnt ist. Aichners Schreibstil wirkte auch mich ausgereifter als ich von der Totenfrau-Trilogie kenne. Deutlich strukturierter, weniger Ein-Wort-Sätze (auch Sätze mit nur zwei, drei Wörtern gab es relativ selten und wenn war es wirklich passend) und daher auch angenehmer zu lesen. Kurz und knapp sind jedoch wieder die Kapitel, sodass ich immer noch eines nachlegen müsste, zumal die Erzählart immer wieder wechselt. In einem erzählt Ben, in einem anderen redet er mit einer Person. Die Dialoge sind in Spiegelstrichen ohne Ausschmückungen auf das Wesentlich konzentriert. Beim Durchblättern hatte ich zwischendurch die Sorge, dass man vielleicht nicht immer gleich erkennen könnte, mit wem Ben spricht, aber diese Sorge war komplett unbegründet.
Handlung und Erzählweise haben es mir kaum möglich gemacht das Buch einmal wegzulegen. Da sind die brutalen Schilderungen der Kindheit, dann die Zäsur durch den Mord an der Apothekertochter. Es scheint unglaublich, dass ein 13-Jähriger einem anderen den Kopf einschlägt, aber er ist der Mörderjunge, der über Jahre nicht ein Wort spricht, der keinerlei Erinnerungen an die Tat hat und verzweifelt versucht ein „normales“ Leben zu führen, bis er auf einen alten Kindheitsfreund trifft. Damit setzt sich eine Spirale in Gang, die unaufhaltsam scheint. Warum hat Kux ihn nie in der Psychiatrie besucht? Was geschah damals wirklich? Mithilfe einer Therapeutin versucht Ben diese und zahlreiche weitere Fragen zu klären. Er geht noch einmal zurück in das Dorf und das Bösland und entdeckt schier unglaubliches. Es folgen zahlreiche weitere Ungeheuerlichkeiten, menschliche Abgründe tun sich auf und überraschende Wendungen lassen immer wieder Hoffnung aufkeimen, dass sich am Schluss doch noch alles zum Guten wendet.
Wie schon manch anderer Leser, komme ich auch zu dem Schluss, dass sich Aichner hier selbst übertroffen hat!

3 rasanter Thriller

von , am 01.10.2018

Im Sommer 1987 wird ein junges Mädchen brutal mit einem Golfschläger erschlagen. Dann dreißig Jahre später, wird der selbe Täter wieder zum Mörder und erschlägt erneut eine Frau mit einem Golfschläger. Mittendrin die beiden Freunde Ben und Kux.

Dieser Thriller ist sehr rasant. Das liegt vor allem an seinem Aufbau. Denn es werden immer Kapitel mit einem sehr schnellen Dialog und Kapitel mit Bens Gedanken und seiner Sicht auf die Dinge abgewechselt. Dadurch fliegt man richtig über die Seiten und kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen, da man eben noch eins der kurzen Kapitel lesen möchte. Die ganze Zeit hindurch ist es sehr spannend. Irgendwann durchschaut man die Geschichte. Dennoch war es weiterhin spannend, da es mich nicht gewundert hätte, wenn sich noch einmal alles umgekehrt hätte.
Der Schreibstil ist recht klar, nüchtern und ohne Ausschmückungen. Die Geschichte wird auf das Wesentliche reduziert. Das hat der Handlung und Verständlichkeit aber nicht geschadet. Die Charaktere sind mir eher ferngeblieben. Das lag auch einfach daran, dass die Handlung so schnell voranging. Man konnte sich kein Bild von ihnen machen. Außerdem traute ich keinem über den Weg.
Mir hat an diesem Thriller die Schnelligkeit gefallen. Denn so wurde es nicht langweilig und es war spannend. Allerdings war ich enttäuscht, dass man nach einem Drittel der Geschichte, weiß, wie es wirklich ist. Ich hätte am Ende noch eine Wendung erwartet, die gab es leider nicht.

Da es ein rasanter und spannender Thriller war, der aber leider nicht genug Überraschungen für mich bereit hielt, vergebe ich drei von fünf Sternen.

5 Versteckt im Bösland

von (Wilhelmshaven), am 01.10.2018

Das Buch beginnt damit, dass Ben an seinem 10. Geburtstag seinen Vater auf dem Dachboden findet, aufgehängt an dem Gürtel, den Ben immer wieder auf seinem Rücken zu spüren bekommen hatte, wenn sein Vater ihn bestrafte. Gründe dafür fand der Vater zur Genüge. Und die Mutter? Die hat hilflos die Augen davor verschlossen. Ben hatte nur einen einzigen Freund, mit dem er viel Zeit verbracht hat: Kux, den Sohn des Apothekers.
Drei Jahre später findet man auf demselben Dachboden die Leiche eines ermordeten Mädchens, im Arm von Ben. Ben landet in einer Psychiatrischen Einrichtung.

Das Cover ist schlicht gehalten, wirkt aber sehr gruselig durch das Farbspiel. Verstärkt wird dieser Eindruck, wenn man erst mehr über das Bösland erfahren hat.
Die Geschichte ist nach Bens Entlassung nicht vorbei. Er führt ein sehr zurückgezogenes Leben, hat eine Arbeit in einem Fotolabor und ist damit zufrieden.
Psychologische Begleitung hatte er schon während der Zeit in der Psychiatrie durch Frau Therese Vanek. Ben erinnert sich nicht an den Tathergang und die Psychologin hilft ihm bei der Aufarbeitung seiner Vergangenheit.
Schon die Leseprobe dieses Buches hat mich fasziniert und sie hat nicht zuviel versprochen. Schon nach einigen Kapiteln habe ich einen dicken Kloß in der Magengegend gespürt und Schreckliches geahnt. Doch auch nachdem sich die Vermutung bestätigt hatte, wurde es nicht besser, sondern die Spannung hatte mich ganz eisern im Griff.

Das Layout des Buches ist sehr gelungen und damit ganz nach meinem Geschmack. Der Zeilenabstand ist nicht ganz eng. Dadurch „fliegen“ die Seiten noch schneller. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und das Besondere daran: Ein einzelner Satz aus dem jeweiligen Kapitel bildet die Überschrift, die allein auf einer ganzen Seite Platz findet und damit große Wirkung erzielt. Das bietet an einigen Stellen Zeit zum „Luftholen“ und auch zum Nachdenken. Nicht zu vergessen auch die übersichtliche Gestaltung der Dialoge, die ohne Anführungszeichen auskommt.

Auch wenn meine erste Ahnung schnell zur Gewissheit wurde, gab es doch ständig neue spannende und unvorhersehbare Elemente in der Geschichte, die mich bis zur letzten Seite gepackt hielt. In Ben konnte ich mich gut hineinversetzen und sein Verhalten verstehen, wenn auch nicht immer gut heißen, weil ich oft Angst um ihn hatte. Nur notgedrungen habe ich das Buch kurzzeitig aus der Hand gelegt. Ein Buch, das ich unbedingt empfehlen kann – für alle, die Psycho-Thriller mögen!
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