Das Verschwinden der Stephanie Mailer

Roman

**** 14 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
672 Seiten
2019
Piper (Verlag)
978-3-492-05939-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Verschwinden der Stephanie Mailer - Joël Dicker
25,00 inkl. MwSt
  • Titel erscheint in neuer Auflage
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Joël Dicker ist zurück - so intensiv, stimmungsvoll und packend wie "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert".
Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn in einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau...

Die idyllischen Hamptons sind Schauplatz einer fatalen Intrige, die Joël Dicker mit einzigartigem Gespür für Tempo und erzählerische Raffinesse entfaltet.

Joël Dicker wurde 1985 in Genf geboren. Nach den Weltbestsellern »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« und »Die Geschichte der Baltimores«, die sich weltweit mehr als 6 Millionen mal verkauften, ist dies Joel Dickers dritter ins Deutsche übersetzte Roman. Für »Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert« bekam Dicker den Grand Prix du Roman der Académie Française zugesprochen sowie den Prix Goncourt des Lycéens. Seit seinem Erscheinen im März dieses Jahres steht »Das Verschwinden der Stephanie Mailer« auf Platz 1 der französischen Bestsellerliste.

»(Joel Dicker) schreibt für Leser. Sie will er mitreißen und im besten Fall mit Geschichten verführen, denn, so seine Überzeugung, ohne Leser kein Buch… Auch deshalb ist dieser Roman wohl wieder ein richtiger Pageturner geworden, in den, wer will, eintauchen kann, um irgendwann erstaunt festzustellen, dass einige Stunden vergangen sind.«, NDR Kultur, 03.04.2019

»Temporeich, mit geschickt eingebauten Cliffhangern, die aber keineswegs so inflationär sind wie etwa bei Dan Brown, nimmt Dicker seine Leserschaft mit auf eine atemberaubende Zeitreise. Er stellt die Weichen neu, er stellt sie anders – und er stellt sie zuweilen falsch. Darauf beruht ja all seine Cleverness und seine so ausgeprägte Lust am Tarnen und Täuschen.«, Buchmedia Magazin

»Seine Romane machen süchtig.«, Style

»Macht süchtig!« Elle

Erscheinungsdatum
Übersetzer Amelie Thoma, Michaela Meßner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel La Disparition de Stephanie Mailer
Maße 138 x 220 mm
Gewicht 792 g
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte alter Kriminalfall • Baltimores • Bestseller • Cold Case • Detektiv • Grand Prix • Hamptons • Harry Quebert • Joel Dicker • Orphea • Ostküste • Ostküste • Polizeiermittlung • tragische Liebe
ISBN-10 3-492-05939-2 / 3492059392
ISBN-13 978-3-492-05939-8 / 9783492059398
Zustand Neuware
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3 Langatmig

von , am 25.06.2019

Zum Buch:

Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn in einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau ...

Meine Meinung:
Dies war mein erstes Buch von Joël Dicker und ich war sehr neugierig darauf. Vor allem da viele von seinem vorherigen Buch "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" völlig begeistert waren.
So fing ich an und hatte große Schwierigkeiten überhaupt in die Geschichte einzufinden. War es zu Beginn noch einigermaßen spannend, fand ich die zweite Hälfte unglaublich langatmig. So konnte mich das Buch leider nicht überzeugen.

3 Zu viel versprochen

von , am 02.06.2019

Im Jahr 1994 werden in der amerikanischen Kleinstadt Orphea der Bürgermeister, seine Familie und eine Joggerin ermordet.
20 Jahre später: Jesse Rosenberg, damals an der Aufklärung des Falles beteiligt, steht kurz vor seinem Abschied aus dem Polizeidienst. Da taucht plötzlich die Journalistin Stephanie Maler auf und behauptet, er habe damals den falschen Täter verhaftet. Doch dann verschwindet sie spurlos. Jesse will zusammen mit seinem damaligen Partner Derek und der Anwärterin Anna den Fall wieder aufleben lassen.

Ich bin ein wenig enttäuscht. Bei dem Wirbel, der um dieses Buch gemacht wurde, hatte ich mehr erwartet. Der Schreibstil ist recht simpel, man kommt zügig vorwärts. Was bei der Seitenzahl hilfreich ist. Jedoch werden die ständigen Wechsel der Perspektiven, die immer neuen Charakteren doch mit der Zeit sehr anstrengend und unübersichtlich. Besonders störend: Die Polizisten sind ein wenig trottelig und fallen fast über ihre eigenen Füße. Sie glauben einfach alles. Ich schätze, wenn jemand ausgesagt hätte: Da war ein grünes Männchen vom Mars - sie hätten es geglaubt. Ich kann nicht sagen, daß das Buch gar nicht spannend wäre. Man bekommt immer wieder eine Wendung präsentiert. So wirklich ernst nehmen sollte man diesen Krimi nicht - es gibt einige Szenen, über die man besser lachen sollte.

3 Ein Krimi in der Kleinstadt!

von , am 30.05.2019

1994 in der Kleinstadt Orphea, die noch unerfahrenen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott sollen einen vierfach Mord Aufklärung, was Ihnen auch zu gelingen scheint.
20 Jahre später kommen, mit dem verschwinden von Stephanie Mailer, Zweifel auf, ob der Fall wirklich gelöst wurde.
Das dritte Buch von Joël Dicker hat mir leider nicht so gut gefallen wie zuvor „ Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert“.
Trotzdem ist es ein gelungener Kriminalroman der sich gut lesen lässt. Nur das Ende, sprich die Auflösung des Falls, fand ich etwas enttäuschend. Die Handlung des Buches spielt abwechselnd 1994 und 2014, diese Erzählweise macht den Krimi spannender.
Zusammenfassend ein Buch für alle Joël Dicker Fans und für die, die gerade nach einem neuen Krimi zum lesen suchen.

5 Spannend und anstrengend gleichermaßen

von (Bad Krozingen), am 27.05.2019

Eine Leseprobe hatte mich „angefixt“, so dass ich mich mit Begeisterung auf den dicken Wälzer mit fast 700 Seiten stürzte.
Die recht verschlungene Handlung wird vom Verlag so erzählt: „Es ist der 30. Juli 1994 in Orphea, ein warmer Sommerabend an der amerikanischen Ostküste: An diesem Tag wird der Badeort durch ein schreckliches Verbrechen erschüttert, denn in einem Mehrfachmord sterben der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin. Zwei jungen Polizisten, Jesse Rosenberg und Derek Scott, werden die Ermittlungen übertragen, und sie gehen ihrer Arbeit mit größter Sorgfalt nach, bis ein Schuldiger gefunden ist. Doch zwanzig Jahre später behauptet die Journalistin Stephanie Mailer, dass Rosenberg und Scott sich geirrt haben. Kurz darauf verschwindet die junge Frau ...“
Eigentlich erzählt Dicker so packend und lebendig-fesselnd, dass das Buch leicht lesbar ist. Und doch verlangt das Lesen volle Konzentration, denn nicht nur der oft willkürlich wirkende Wechsel zwischen zwei Handlungssträngen mit einem Zeitabstand von 20 Jahren ist irgendwie anstrengend. Auch die Schilderung der Personen in Vergangenheit und Gegenwart und deren Umgang miteinander empfand ich als anstrengend. Dennoch bin ich dem Autor sehr gerne auf allen von ihm auf den Leseweg gestreuten Puzzle-Teilchen gefolgt, kreuz und quer, hin und her, bildhaft-atmosphärisch füllig erzählend. Immer wenn mich das Lesen zu ermüden begann, packte mich der Autor erneut, mit einem Cliffhanger, mit einer überraschenden Wendung, mit einer skurrilen Nebengeschichte… Kurzum: Der Roman ist sowohl leicht lesbar und packend erzählt, als auch fordernd-anstrengend. Mir hat er sehr gefallen.

5 genial

von , am 06.05.2019

Ich habe Joel Dicker erst relativ spät entdeckt. Damals stand die deutsche Veröffentlichung des zweiten "Baltimore"-Romans unmittelbar bevor und ich habe den "Harry-Quebert" aus einer Flohmarktkiste gezogen. Eine Sternstunde meiner Leserkarriere, denn dieser Franzose macht süchtig mit Geschichten, die so ganz anders sind, als alles, was ich bis dato kannte. Es fällt schwer, seine Bücher einem Genre zuzuordnen. Die Storys sind eine Mischung aus Spannungsromanen, Familiengeschichten, Liebesdramen. Außerdem ist es sehr ungewöhnlich, dass er als Franzose immer eine Kleinstadt in Amerika als Hauptort der Geschehnisse wählt. Und dennoch fühlt man sich beim Lesen sofort angekommen. Der Erzählton fesselt und zieht den Leser sofort hinein in die Handlung. Er spielt mit verschiedenen Zeitebenen und setzt dabei in die Vergangenheit immer sehr dramatische geheimnisvolle Vorfälle, die Auswirkungen auf die Protagonisten in der Gegenwart haben, ohne dass man am Anfang weiß, was eigentlich genau vorgefallen ist. So werden die Bücher immer zu einem Puzzle, welches nur nach und nach die Auflösung bringt und dadurch einen unstillbaren Drang des Lesers schürt, immer weiter zu lesen um endlich die ganze Wahrheit zu erfahren. Dabei gibt es immer wieder unvorhersehbare Wendungen und überraschende Volten, die zu Aha-Erlebnissen und Oha-Ausrufen führen.

Genau nach diesem Schema ist auch "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" aufgebaut. Ein Mehrfachmord, das Rätsel um den wahren Täter, das spurlose Verschwinden einer Journalistin, die mehr zu wissen scheint als die Polizei. Mehr auch, als ihr wohl gut tut.

Ich bin begeistert, auch vom dritten Buch des Autors. Angefangen beim Cover, welches farblich ein Genuss ist und perfekt zu den Vorgängern passt, bis hin zur Geschichte, die fesselt und so trickreich erzählt wird, dass man wirklich sehr lange mit rätseln kann. Es ist ein Spannungsroman, der diesen Namen wirklich verdient. Die Krimihandlung ist eingebettet in die Gesellschaftsstudie einer amerikanischen Kleinstadt in der es nur so wimmelt vor Eigenbrödlern, Durchschnittshelden, Kleinstadtgrößen, Alltagsschönheiten. Kraftvoll, menschlich und quicklebendig ist das Ensemble und sollte es diese Kleinstadt nicht wirklich geben, dann müsste man sie so und nicht anders bauen.

5 Hat mich positiv überrascht

von , am 05.05.2019

30. Juli 1994 in Orphea an der amerikanischen Ostküste. Der Badeort wird durch den Mord an dem Bürgermeister, seiner Familie und einer Passantin erschüttert. Die jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott werden mit den Ermittlungen beauftragt. Sie finden den Schuldigen.

20 Jahre später. Die Journalistin Stephanie Mailer behauptet, daß damals ein Irrtum vorlag. Kurz darauf verschwindet sie spurlos.

Dieses Buch hat mich positiv überrascht. Bei dem Umfang hatte ich nicht damit gerechnet, daß die Spannung wirklich bis zum Ende hält. Doch ich habe mich getäuscht. Durch viele falsche Spuren wird es hier wirklich nie langweilig. Man verfolgt das Geschehen gebannt und merkt gar nicht, wieviel Seiten man liest. Die Charaktere sind vielseitig und gut dargestellt. Der Autor hat mich wirklich überzeugt!

5 Fantastisch!

von , am 28.04.2019

Ein umfangreiches Buch, bei dem ich erst dachte, dass es bei diesem Seitenumfang schwierig sein könnte, die Spannung aufrecht zu erhalten. Schnell wurde ich jedoch eines Besseren belehrt: Man verfolgt die Detectives bei der Rekonstruktion des Tathergangs und es tun sich immer wieder neue Spuren auf, die entsprechend bewertet werden müssen und den Fall immer wieder in eine völlig neue Richtung lenken. Somit ergeben sich während des Lesens immer neue Möglichkeiten des Tathergangs, und alle erscheinen plausibel.
Die Spannung wird somit bis zur letzten Seite aufrecht erhalten.

Fazit: Ich habe selten ein Buch gelesen, was so viele wandelbare Richtungen aufgezeigt hat, so nah am Alltag der Ermittler war, die sich immer wieder mit neuen Puzzlestückchen, Lügen und Wahrheiten auseinandersetzen und stets in neue Richtungen ermitteln müssen, wie in diesem Buch. Und das alles, ohne dass es künstlich in die Länge gezogen wirkt. Ganz fantastisch!

5 Nach zwanzig Jahren werden die Ermittlungen bezüglich eines Mehrfachmordes wieder aufgenommen

von , am 27.04.2019

Vor zwanzig Jahren haben die damals sehr jungen Polizisten Scott und Rosenberg ihren ersten großen Mordfall gelöst. Als die junge Journalistin Stephanie Mailer Rosenberg mitteilt, dass er nicht alle Fälle seiner Karriere richtig gelöst hätte und sich auf seinen ersten Fall bezieht, nimmt Rosenberg sie nicht ernst. Doch dann verschwindet die junge Journalistin....und Rosenberg gerät ins Zweifeln.
Dieser Roman ist in meinem Augen ein Geniestreich.... Noch nie hat mich ein Roman derartig fasziniert wie dieser. Joel Dicker erzählt über den Mehrfachmord in der Vergangenheit und über Ermittlungen in der Gegenwart. Er lässt dabei viele Perspektiven zu, in dem er aus der Sichtweise der Polizisten, aber auch vieler anderer Personen erzählen lässt. Viele kleine Puzzleteile erfahre ich als Leser von dem damaligen Mord, den Ermitltlungen und aus dem Leben. Einige Erzählstränge kann ich zunächst überhaupt nicht einordnen, doch ich ahnte, Dikker erzählt sie nicht ohne Grund. Langsam mache ich mir ein Bild über die Geschehnisse und die Personen, aber kann sie lange nicht miteinander in Bezug setzen. Es gab traurige Szenen, aber es gab auch humorvolle.
Bis zum Schluss führte mich Dikker auf die falsche Fährte und sein Roman ist trotz Mord, Gewalt, Niedertracht, Rache ,Gier und Neid, eine Hommage an das Leben, die Freundschaft und die Liebe. Ein Geniestreich! Wenn ich könnte würde, würde ich weit mehr als fünf Sterne vergeben.

4 Überraschend anders

von (Berlin), am 22.04.2019

Der Vierfach-Mordfall, der 1994 beim 1. Theaterfestival in Orphea geschieht, erschüttert die gesamte amerikanische Ostküste. Die beiden jungen Cops der State Police, Jesse Rosenberg und Derek Scott, bekommen diesen Fall zur Ermittlung. Für beide ist es die Chance sich bei der State Police einen Namen zu machen. Beiden gelingt es, nach intensiver Ermittlungsarbeit den Täter zu ermitteln.

Zwanzig Jahre später, beim mittlerweile 20. Theaterfestival in Orphea, behauptet die junge Schriftstellerin Stephanie Mailer, dass beide Cops damals etwas übersehen haben und der wahre Täter nie gefasst wurde. Rosenberg, der eigentlich plant, in den vorzeitigen Ruhestand zu gehen, lässt der Vorwurf keine Ruhe. Als dann auch noch kurze Zeit später Stephanie Mailer verschwindet, beginnt er an den Ermittlungsergebnissen von damals zu zweifeln.

Joel Dicker wechselt in seinem Roman immer wieder die Perspektive. Wir springen in das Jahr 1994 und erfahren, was die Protagonisten von damals berichten. Dann der Wechsel nach 2014. Zusätzlich werden wir mit Personen vertraut gemacht, die scheinbar so gar nichts mit den Ereignissen von damals zu tun hatten. Dabei lässt er den Protagnisten genauso viel Raum, wie nötig ist, um sie einzeln kennenzulernen und mehr von ihnen zu erfahren, ohne das es langweilig wird und er den Faden verliert. Dabei hat er die merkwürdigsten Individuen mit den ihren Macken aufgetrieben. Mitunter hat man beim Lesen auch das Gefühl, dass er bei seinen Figuren übertreibt. Aber das verbuche ich gerne unter schriftstellerischer Freiheit. Dabei ist es dann mitunter schwierig am Ball zu bleiben und den Überblick zu behalten.

Aber das Buch ist auch geheimnisvoll. So nach und nach kommen einzelne Bruchstücke ans Licht. Man könnte fast meinen, jeder der Beteiligten hat eine Leiche im Keller. Durch den Perspektiv- und Personenwechsel in den mitunter kurzen Abschnitten erfährt man immer nur einzelne kleine Bruchstücke. Das treibt die Spannung zusätzlich in die Höhe und man möchte ja auch unbedingt wissen wie es weitergeht.

Das Ende war für mich eine große Überraschung. Alles ergab einen Sinn, alle offenen Punkte wurden geschickt verknüpft. Ich war begeistert und mir hat es gefallen.

Weil dieses Buch so anders ist, kann ich es nur empfehlen und vergebe zu gerne vier Lesesterne.

3 Spannende Story, die aber besser umgesetzt hätte werden können

von , am 15.04.2019

20 Jahre sind vergangen, seitdem ein grausiger Mehrfachmord das kleine Städtchen Orphea an der amerikanischen Ostküste in seinen Grundfesten erschüttert hatte – der damalige Bürgermeister und seine Familie sowie eine jungen Joggerin, die scheinbar nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war, waren auf gewaltsame Weise aus dem Leben gerissen worden. Die Erleichterung der Gemeinde war groß, als die damaligen leitenden Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott letztlich den Täter dingfest machen konnten. Zwei Jahrzehnte später verkündet die junge und bis in die Haarspitzen motivierte Journalistin Stephanie Mailer dem verdutzten Jesse, dass ihres Erachtens der Polizei damals ein folgenschwerer Fehler unterlaufen sei…der wahre Täter sei ungestraft davongekommen. Doch dank einer geheimen Quelle, von der sie sich aussagekräftige Beweise erhofft, werde sie nun den Fall wieder ins Licht der Öffentlichkeit rücken – was für die Cops durchaus peinlich werden könnte, die laut Stephanie damals den Wald vor lauter Bäumen nicht gesehen hätten. Jesse Rosenberg ist zunächst einmal alles andere als begeistert – sein Ruhestand steht kurz bevor und das Letzte was er gebrauchen kann ist eine wichtigtuerische Journalistin, die meint ihm sagen zu müssen, wie er seine Arbeit hätte verrichten sollen. Aber dennoch lässt ihn der Gedanke nicht ganz los… Könnte seine Einheit vor 20 Jahren tatsächlich solch einen schwerwiegenden Fehler begangen haben? Nein, unmöglich! Doch plötzlich verschwindet Stephanie Mailer, scheint wie vom Erdboden verschluckt. Kann dies nur Zufall sein? Oder ist sie der gefährlichen Wahrheit zu nahegekommen und soll nun daran gehindert werden, die Identität des tatsächlichen Täters zu enthüllen…? Jesse bleibt keine Wahl – er nimmt die Ermittlungen wieder auf.
Als Szenerie ist die Nobel-Region der malerischen Hamptons, Zuhause und Wahlheimat der elitären finanziellen Oberschicht Amerikas, gewählt worden. Zwischen Strandvillen und exklusiven Shopping-Boulevards führen die Anwohner dort ein beschauliches Leben, das wenig mit dem Alltag der Normalverdiener oder gar verarmten Bevölkerung der USA gemein hat – und ausgerechnet hier in diesem friedvollen, mit sich selbst beschäftigten Örtchen finden nun solche Verbrechen statt, die ansonsten immer nur woanders passieren… Ein Skandal! Der Autor zeigt damit auf, dass Verbrechen tatsächlich überall geschehen können, unabhängig vom sozialen Milieu.
Die Kapitel sind abwechselnd aus der Perspektive unterschiedlicher Charaktere geschrieben; der Autor beleuchtet die gegenwärtigen Ereignisse sowie die Geschehnisse der Vergangenheit aus allerlei verschiedenen Perspektiven, was einerseits dem Leser einen größeren Einblick in das Ganze verschafft und gleichzeitig dazu verleitet, eigene Theorien zum potentiellen Täter und wahren Tathergang herzustellen – nur um diese dann mit der nächsten unvorhergesehenen Wendung wieder völlig in Frage zu stellen und von Neuem zu rätseln. So wird man des Öfteren auf die falsche Fährte gelockt und kann sich hinsichtlich der Charaktere nie vollständig sicher sein, ob sie nicht doch etwas verbergen. Dadurch, dass stets aus der Ich-Perspektive erzählt wird, muss man sich als Leser schon genau konzentrieren, was mich in meinem regulären Lesetempo ein wenig gebremst hat.
Nach einem rasanten Start, der die Leser direkt in die Geschehnisse hineinkatapultiert (- hierbei möchte ich besonders hervorheben, wie authentisch der anfängliche innere (Gewissens-)Konflikt des angehenden Ruheständlers Jesse geschildert worden ist -), kam mir das Entwicklungstempo im Mittelteil eher ein wenig gedrosselt vor, da hier mehr Fokus auf die Hintergründe/Lebensumstände und Schicksale der einzelnen Figuren gelegt worden ist, was sich zum Ende dahingehend auszahlt, dass sich alles schlüssig zusammenfügt. Mit den vielen thematischen Nebenschauplätzen (Eheprobleme, Drogen, etc.) geht das Werk für mich über einen normalen Krimi weit hinaus. Meine Lieblingsfigur war übrigens die neu zugezogene Polizeibeamtin Anna, die sich zunächst einmal auf dem Revier behaupten muss.
Der Schreibstil ist stets sehr klar und flüssig und besticht durch die Intensität, mit der der Autor sich der Ausarbeitung der einzelnen Figuren widmet. Jedoch tritt die eigentliche Ermittlung dabei ab und zu in den Hintergrund. Hinsichtlich der Dialoge war ich nicht vollständig überzeugt – gerne hätte es ein wenig emotionaler sein dürfen; ich könnte mir allerdings vorstellen, dass der - meines Erachtens - zu unkonventionelle Tonfall (angesichts der ernsten Themen) eventuell bewusst als Auflockerungselement gewählt worden war.
Für meinen Geschmack hätte es auch ein bisschen weniger (dafür mehr chronologisches) Hin-und-Her-Switchen zwischen den Zeitebenen sein können, aber das ist nur meine persönliche Empfindung; es hielt sich insgesamt schon noch im Rahmen. Schlimmer fand ich die Erkenntnis, wie offensichtlich schlampig bzw. unlogisch bei den damaligen Ermittlungen des Vierfachmordes vorgegangen worden war – das so etwas tatsächlich auch im echten Leben passieren kann ist schon sehr beängstigend.
Fazit: Ein wenig zu komplex für meinen Geschmack mit zu viel Nebeninformationen (– ich bevorzuge eher Geschichten mit mehr Fokus auf die Hauptfiguren -), die zwar für entsprechende Verwirrung (und somit zum großen Rätselraten) beitrugen, den Roman für mich aber insgesamt etwas zu langatmig wirken ließen. Dennoch: volle 3 Sterne für den spannenden Plot!

3 Enttäuscht

von (Dresden), am 15.04.2019

Stephanie Mailer ist eine Journalistin, die in der kleinen Stadt Orphea bei einer Lokalzeitung arbeitet. Sie stößt auf einen 20 Jahre alten Fall, bei dem der Bürgermeister, seine Frau und sein Sohn sowie eine unbeteiligte Passantin ermordet wurden. Der Täter wurde gefasst und ist tot. Doch ihr kommen Zweifel daran, ob die damaligen Ermittler Jesse und Derek wirklich den richtigen Täter gefasst haben. Doch dann verschwindet Stephanie und Tage später wird ihre Leiche gefunden.

Das Buch hat mich über weite Strecken enttäuscht. Es ist mit sehr viel Vorschusslorbeeren bedacht und die Vorgängerbücher wurden hochgelobt. Ich hatte noch nie vorher von diesem Autor gelesen und war sehr neugierig und hatte auch hohe Erwartungen. Das Buch beginnt auch ganz rasant. In kurzen Kapiteln wird die Geschichte vorwärtsgetrieben und man ist sofort mit großer Spannung bei der Sache. Auch das Ende ist dann wieder rasant, wenn auch der Täter nicht ganz überraschend ist. So sind es doch die Umstände. Jetzt könnte man das Buch hoch loben, wäre nicht der mehr als lange ausgedehnte Mittelteil. Und dieser ist für mich sehr langatmig und in großen Teilen auch sehr langweilig. Es werden sehr ausführlich alle möglichen Lebensumstände der nur irgendwie auch am Rande vorkommenden Personen beschrieben. Über den Kapiteln ist jeweils der Name dessen genannt, der in dem Kapitel die Geschichte gerade erzählt. Die Perspektiven wechseln von der Gegenwart in die Vergangenheit, manchmal mehrmals in einem Kapitel, was teilweise sehr verwirrend ist. Und teilweise habe ich auch nicht verstanden, was das sollte. Insgesamt hätte dem Buch eine deutliche Straffung und Kürzung sehr gut getan. So habe ich mich über viele Seiten regelrecht gequält und für mich ist das Buch dadurch nur Mittelmaß.

3 Etwas langatmig

von , am 14.04.2019

Während viele Einwohner auf einem Theaterfestival sind, verschwindet eines Abends eine Joggerin in Orphea. Die Leiche der Frau wird vor dem Haus des Bürgermeisters gefunden. Aber nicht nur das, sondern die Polizei findet im Haus die ganze Familie brutal niedergemetzelt vor. Die Joggerin hatte wohl den Täter aus dem Haus kommen sehen. 20 Jahre später hat die Journalistin Stephanie Mailer neue Infos zu dem Fall. Angeblich war es gar nicht der für schuldig gehaltene Täter, sondern jemand anderes. Jesse Rosenberg und Derek Scout nehmen die Ermittlungen wieder auf.

Die Handlung hatte mich anfangs gefesselt, eine interessante Story, jedoch kamen die Ermittlungen irgendwie nicht so ganz voran und den Mittelteil fand ich sehr zäh zu lesen, da waren mir einige Kapitel doch etwas zu langatmig. Die Kapitel wechseln zwischen den verschiedenen Charakteren und Handlungsorten und auch in der Zeit hin und her. Und ich hab mich zwischendurch gefragt, ob diese Person und die ganzen Stories überhaupt etwas mit dem Fall zu tun haben. Einige Seiten weniger wären besser gewesen. Nachdem ich den Roman zu Ende gelesen habe, habe ich dann hinten im Buch das Namensregister entdeckt. Zu Anfang wäre das besser gewesen, da so einige Charaktere in diesem Buch auftauchen und ich manchmal nicht wusste, wer das jetzt wieder war. Das letzte Drittel der Handlung fand ich wieder besser, plötzlich gibt es mehrere Spuren denen nachgegangen wird und ich konnte die Personen besser zuordnen. Zum Schluss hat man mehrere Verdächtige und es passierte mal was. Doch insgesamt hätte ich mir viel mehr Spannung gewünscht. Die Ermittler haben sich die ganze Zeit gefragt, was sie übersehen haben. Mit meiner Vermutung am Anfang hatte ich Recht, jedoch war ich von der Auflösung überrascht. Die Ermittler Jesse Rosenberg und Derek Scout haben mir ganz gut gefallen.

3 Morde in Orphea

von , am 09.04.2019

Vor vielen Jahren kam es in dem beschaulichen Badeort Orphea an der amerikanischen Ostküste zu einem grausamen Mord an vier Menschen - der Bürgermeister und seine Familie sowie eine zufällige Passantin waren die Opfer. Die damals noch jungen Polizisten Jesse Rosenberg und Derek Scott übernehmen die Ermittlungen und schließen den Fall ab. Doch zwanzig Jahre später greift die Journalistin Stephanie Mailer den Fall wieder auf und behauptet, er sei noch längst nicht geklärt und konfrontiert Jesse Rosenberg mit ihrer Behauptung, damals sei der Falsche beschuldigt worden. Kurz darauf verschwindet die Journalistin spurlos.
Dem Buch hätten einige Kürzungen meiner Meinung nach ganz gut getan. Auch konnte ich nicht immer mit dem Humor etwas anfangen. Häufig überzogen und für mich manches Mal zu platt. Das Ende hat mich dann wieder überzeugen können.

5 hervorragende Unterhaltung

von , am 05.04.2019

Diesmal wählt Joel Dicker eine Kleinstadt an der amerikanischen Ostküste. Dank diverser Filme und Dickers eindringlicher Beschreibungen hat man schnell eine recht gute Vorstellung von diesem Ort und den Menschen, die dort Leben. Wie in jeder Stadt dieser Größenordnung schwankt die Stimmung zwischen erbaulich und heimelig und verlogen und voller Heimlichkeiten. Denn wo jeder denkt, den anderen zu kennen. Wo keiner sich vorstellen kann, dass Gewalt und Mord zwischen den bekannten Gesichtern eine Rolle spielen würde. Da wurde vor 20 Jahren ein grausamer Mehrfachmord am Polizeichef, seiner ganzen Familie und einer Joggerin begangen. Damals wurde relativ schnell ein Täter gefunden und scheinbar kehrte wieder Ruhe ein in Orphea. (Übrigens ein Name der mich an Orpheus aus der Unterwelt denken lässt.)

Aber kurz vor der Pensionierung des Polizisten Jesse Rosenberg kocht der alte Fall wieder hoch, denn die Journalistin Stephanie Mailer behauptet, dass der Falsche verurteilt wurde und dass alles ganz anders war, als die Polizei es damals bei den Ermittlungen zu den Akten gab. Und als Stephanie plötzlich spurlos verschwindet mach Rosenberg sich mit seinem alten Kollegen und einer jungen Polizistin nicht nur auf die Suche nach der Vermissten, sondern auch auf die Suche nach der Wahrheit.

Dicker bleibt seinem Schema treu, welches er im „Harry-Quebert-Roman“ für sich kreiert hat. Als Schweitzer schreibt er einen Roman, der treffsicher das Leben einer amerikanischen Kleinstadt einfängt, so wie der Europäer sie sich vorstellt. Dabei verbindet er einen Kriminalfall mit Elementen eines Gesellschaftsromans. Er versteht es, seinen Charakteren Tiefe und Profil zu verleihen, scheut nicht vor überzogenen Darstellungen zurück, die bei ihm skurril aber auch typisch amerikanisch rüberkommen. Seine größten Stärken sind die schöne Sprache und der kniffelige Plot, den er aus zwei Zeitebenen heraus geschickt so verschachtelt, dass der Leser wirklich erst am Schluss alle Lösungen und Erklärungen bekommt.

Dieser dritte auf Deutsch erschienene Roman von Joel Dicker ist der schmälste. Leider, denn es macht einfach Spaß einen Dicker-Roman zu lesen und er hätte gerne noch ein paar Seiten dicker sein dürfen. Ich fühlte mich ein weiteres Mal hervorragend unterhalten und rundherum zufrieden.
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