Geschichten aus Nian

Atalan

***** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Softcover
300 Seiten
2019 | 1. Verlagsauflage
Hunter Verlag
978-3-947086-57-3 (ISBN)
12,99 inkl. MwSt
Geschichten aus Nian: eine Fantasy-Märchen-Serie zum Lesen und Vorlesen. Jeder trägt eine Botschaft im Herzen!
Ein einzelner Riese kehrt mit einer Botschaft zurück in sein Land, welches schon lange nicht mehr dasselbe ist. Während die alte Kultur der Nachbarnation Atalan ihren Niedergang bereits hinter sich hat und von urgalanischen Truppen besetzt ist, erlebt Urgalan ein Zeitalter der Verrohung und des Misstrauens. Seiner Kameraden und seiner Überzeugung beraubt und nur mit dem nackten Leben ausgestattet, hat der Heimkehrer jedoch etwas sehr Wertvolles aus Nian mitgebracht. Alte und neue Freunde und Bekannte lassen ihn schon bald begreifen, dass alles, was geschieht, einen Sinn ergibt. Wer aber ist die undurchsichtige Karnola, die ihn zu verfolgen scheint? Und was wird der König zu seiner unter die Haut gehenden Botschaft sagen?

In Nian begeben sich währenddessen zwei Freundinnen auf ihre ganz eigene Reise mit unbekanntem Ziel. Schwermütig ob des Abschieds von ihrem alten Leben haben sie auf dem Weg schon bald neue Herusforderungen zu meistern. Dennoch dient offensichtlich auch hier jede Begegnung mit eigenartigen Mitmenschen einem bestimmten Zweck. Werden sie am Ende ihrer Fahrt die dahinter liegenden Zusammenhänge erkannt haben oder erwartet sie angesichts neuer Widrigkeiten und listiger Gegenspieler ein vollkommen anderes Schicksal?

Die lang erwartete Fortsetzung der Erzählung vom Land der kleinen Menschen und der riesigen Bäume!

Der Autor, Paul M. Belt, wurde 1967 in Braunschweig geboren und ist Informatiker, Musiker (Gesang, Gitarre, Schlagzeug, Handpan) und Familienvater. Seine privaten Interessen sind u.a. Quanten- und Astrophysik, Makroökonomie, Philosophie, Reiki, Rock- und Reggae-Musik, Musicals, Fotografie, und Cineastik. Er schreibt seit seinem 17. Lebensjahr Texte für eigene Lieder, seit 2004 auch kurze Geschichten und Gedichte auf Deutsch und erfindet schon sein gesamtes erwachsenes Leben lang Spiele, Märchen und Geschichten meist für Kinder aus seinem sozialen Umfeld. Die „Geschichten aus Nian“ sind seine ersten Veröffentlichungen.

Kopfschüttelnd ließ sich Martin in die Benutzung des Fahrzeugs einweisen. Nach ein paar Minuten meinte Daniel: „Und, alles kapiert? Benzin ist drin, die Schwimmerkammern dürften voll sein. Ist zwar nicht viel Stoff, aber wird langen müssen. Vermutlich dreht die Gurke nicht rund und viel Luft haben die Reifen auch nicht mehr. Werden sehen, wie weit wir damit kommen.“ Martin glaubte zwar nicht, alles begriffen zu haben. Nachdem Daniel den Tank wieder zugedreht hatte, packte er trotzdem die Maschine, fasste einen einigermaßen freien Weg durch die Hindernisse auf der Straße ins Auge und begann zu rennen und dabei kräftig zu schieben. Nach ein paar Metern beförderte er mit einem gewaltigen Satz sein Körpergewicht auf den Sattel und kuppelte ein. Das Vehikel bockte, Martin krallte sich am Lenker fest und wäre beinahe hinuntergefallen. Dann spotzte und spuckte der Motor ein paarmal und begann, knatternd und buckelnd das Zweirad anzutreiben. Schnell kuppelte Martin aus, und tatsächlich – stotternd und knallend lief die Maschine im Leerlauf weiter. Schnell war Daniel zur Stelle und gab erstmal kräftig Gas. Das Bollern und Fauchen verwandelte sich in ein dreckig sabberndes Röhren. Martin hielt sich die Ohren zu. Als er sich wieder verständlich machen konnte, meinte Daniel: „Prima gemacht, Bruder! Muss reichen. Pack das Geraffel hinten in die Boxen, und dann ab dafür!“ Der Urgalane stieg ab und ließ seinen neuen Kameraden das Fahrzeug im Gleichgewicht halten. Er holte Wasserbehälter und Proviant und verstaute alles in den Seitenboxen. Nur der Wasserkanister passte nicht hinein. „Schnallste mit deinem Gürtel auf die Gepäckstangen“, war Daniels Kommentar dazu. „Los jetzt, wir haben nicht viel Soße im Hobel!“ Kaum hatte Martin hinten aufgesessen, fuhr Daniel los. Und wie er losfuhr! Mit atemberaubender Geschwindigkeit donnerte das Gefährt zwischen Schlaglöchern und Bewuchs hindurch. Ein-, zweimal hatte die hintere Felge wegen der Überladung bereits aufgesetzt, als Fahrer und Beifahrer schließlich im Slalom ein Straßenstück erreichten, auf welchem die Fahrbahn einigermaßen erhalten war. Martin schwitzte hinten Blut und Wasser. Mit schreckensstarrer Miene klammerte er sich mit einer Hand an Daniels Seite, mit der anderen an einer Gepäckstange fest und drückte sich, so nah es ging, an seinen Fahrer heran. Dieser nutzte das freie Teilstück, um die Maschine aufheulen zu lassen und in halsbrecherischem Tempo mit einer ordentlichen Rauchfahne aus den verbogenen Auspuffrohren über die Straße davonzurasen. […] Als sie mit dem Schnetzeln fertig war, hatte Gita bereits ein weißes Tuch mit warmem Wasser für den Verband besorgt. Vorsichtig umwickelte Sus den geschwollenen Unterschenkel mit Weinblattschnetzeln und dem Tuch, bis er ganz darin eingehüllt war. Dann hockte sie sich neben das Bein und berührte es mit den Händen. Sie ging zu ihrem Licht im Inneren und verankerte es durch ihr Becken hindurch im Boden. Nachdem sie die Verbindung zum Leuchten der Erde hergestellt hatte, dankte sie der Großen Mutter für die Erfüllung ihrer Bitte und entsandte das Strahlen durch ihre Hände auf die Blattschnetzel und in das Bein ihrer Patientin hinein. Vorsichtig ließ sie es auf die überschüssige Flüssigkeit im Unterschenkel leuchten und die Durchgänge der Blutwege stärken. Es dauerte ungefähr eine Mittelzeit, bis Hila ächzte. Sus bewegte daraufhin drei Mal ihre Hände am Unterschenkel entlang aufwärts, verharrte kurz in ihrer hockenden Stellung, um sich sanft von der Erde zu lösen, stand dann vorsichtig auf und sagte leise: „Dies wird einige Tage lang halten. Damit sich der Körper jedoch wieder daran gewöhnen kann, diese Schwingung von allein anzunehmen, müsste es noch mindestens zwei Mal wiederholt werden.“ Als Gita den nun locker sitzenden Verband abnahm, traute sie ihren Augen kaum. Die jungen Weinblattschnetzel wirkten braun und verwelkt, regelrecht ausgelaugt. Hilas Unterschenkel jedoch war auf seine normale Ausdehnung geschrumpft, auch ihr Fuß fühlte sich warm und angenehm durchblutet an. Die beiden Nachbarinnen sahen sich eine Weile lang mit einer Mischung aus Schreck, Verblüffung und Ungläubigkeit an, bis Gita sich aufrichtete und rief: „Große Mutter!“ Dann wandte sie sich an Sus und sagte ehrfürchtig: „Wahrlich, Sie sind eine Wunderheilerin!“ „Unsinn“, erwiderte Sus leise und schlug ihre dunklen Augen nieder. „Nichts von dem, was ich getan habe, könnten Sie nicht auch tun.“ Hilflos sah die Teefrau von einer zur anderen. Als ihr Blick sich mit Amas traf, sagte diese: „Meine Freundin hat recht. Haben Sie es denn niemals versucht?“ „Wie sollte ich?“ Gita griff fassungslos mit ihren Händen in die Luft. „So etwas ist mir noch niemals begegnet!“ „Wirklich nicht?“, hakte Ama nach. „Ihre Schwester erwähnte, dass Ihre Mutter auch sehr gut mit Kräutern umgehen konnte.“ „Jetzt, wo Sie es sagen … aber da war ich noch ein Kind. Ich vermag mich kaum daran zu erinnern“, stammelte Gita. Nun war es an Hila, aufzustehen und mit ihrem nunmehr gesunden Bein fest aufzutreten. Ein Strahlen legte sich auf ihr Gesicht. „Liebe Gäste, das fühlt sich wie zwanzig Zyklen jünger an! Was immer Sie getan haben, es ist fantastisch!“ „Und Sie meinen, weil meine Mutter Ähnliches vollbracht habe, stehe dies auch in meiner Macht?“, fragte Gita entgeistert. „Wie soll das zugehen?“ „Kommen Sie“, meinte Ama und ging auf die Knie. „Würden Sie mir bitte Ihre Hand geben? Sus, hättest du vielleicht noch ein paar Schnetzel? Frau Rumberg hat schließlich noch ein anderes Bein, welches verbunden werden könnte.“ […]

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie NIAN-ZYKLUS ; 3
Verlagsort Kiel
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 450 g
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Historische Romane
Schlagworte 10. Vorlesen • 1. Märchen • 2. kleine Helden • 3. sprechende Bäume • 4. Reiterklans • 5. Riesen • 6. spirituell • 7. romantisch • 8. kindgerecht • 9. Geschichten für die ganze Familie
ISBN-10 3-947086-57-1 / 3947086571
ISBN-13 978-3-947086-57-3 / 9783947086573
Zustand Neuware
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5 Sehr gelungene Fortsetzung der Geschichten aus Nian

von (Wachtendonk), am 12.05.2019

Zum Inhalt:

Zum Inhalt will ich diesmal gar nicht viel schreiben, da ich das Gefühl habe, dass ich dann spoilern würde. Nur soviel, es ist der dritte Teil der Geschichten aus Nian und man sollte vorher die ersten Teile gelesen haben, da es sich einerseits sehr lohnt, andererseits vielleicht sonst Zusammenhänge nicht so klar werden.

Meine Meinung:

Auch der hier rezensierte dritte Teil der Geschichten aus Nian hat mir wieder extrem gut gefallen. Mir gefällt diese ungeheure Fantasie, die der Autor hat, um eine Welt entstehen zu lassen, die einen einfach entführt. Figuren, die so anders sind. Ein Schreibstil, der einfach besonders ist. Dazu noch sehr liebevoll gestaltete Illustrationen, die einfach die Geschichte total stützen und sehr gut zur Geschichte passen. Dieser Teil ist im Vergleich zu den voran gegangenen Teilen ein wenig düsterer, aber halt passend zur erzählten Geschichte. Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Teil und kann nur jedem, der fantasievolle Geschichten mag, empfehlen diese Serie zu lesen.

Fazit:

Sehr gelungene Fortsetzung der Geschichten um Nian
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