Wann wird diese Hölle enden? - Mary Berg

Wann wird diese Hölle enden?

Das Mädchen, das das Warschauer Ghetto überlebte

**** 4 Bewertungen

(Autor)

Susan Pentlin (Herausgeber)

Buch | Hardcover
342 Seiten
2019 | 2. Aufl.
Orell Füssli Verlag
978-3-280-05713-1 (ISBN)
23,00 inkl. MwSt
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lt;p>Das Tagebuch von Mary Berg wurde in Amerika vor Ende des Zweiten Weltkriegs veröffentlicht und war der erste Augenzeugenbericht über das Leben im Warschauer Ghetto. Es beschreibt eindringlich den vergeblichen Versuch, sich möglichst lange einen normalen Alltag aufrechtzuerhalten, in den aber nach und nach Hunger, Krankheit und Tod Einzug hielten. Es dokumentiert, wie die Nazis 1942 die »Große Aktion« starteten, die zur schrittweisen Auflösung des Ghettos führte, und wie die ersten Berichte über Deportationen ins Vernichtungslager Treblinka die zurückgebliebenen Bewohner erschütterten. Es schildert die Gewissenbisse von Mary Berg, die 1943, kurz vor dem blutigen Aufstand im Warschauer Ghetto, mit ihren Eltern und der jüngeren Schwester fliehen kann, aber Freunde und Familienangehörige zurücklassen muss.

Mary Berg gelingt es, die 12 kleinen Notizblöcke 1944 nach Amerika zu schmuggeln. Ihr Tagebuch gewährt dem Leser einen zutiefst persönlichen Einblick in den Holocaust und die Schuldgefühle einer Überlebenden. Ein erschütterndes Zeitdokument - erstmals in deutschsprachiger Buchfassung.

Mary Berg, geborene Miriam Wattenberg, kam 1924 in Lodz zur Welt. Aufgrund des deutschen Überfalls auf Polen floh die Familie 1939 nach Warschau und wurde 1940 ins Warschauer Ghetto interniert. Mary Berg überlebte das Warschauer Ghetto und verfasste ein Holocaust-Tagebuch. Ihr erster Eintrag datiert vom 10. Oktober 1939, ihrem 15. Geburtstag, der letzte vom 15. März 1944. Er dokumentiert die erfolgreiche Flucht und die Ankunft der Familie in New York. Über Mary Bergs Leben in den USA ist wenig bekannt. Sie starb im April 2013.

lt;p>»[...] ein enorm wichtiges Zeugnis für das Leben und Sterben im Warschauer Getto.«

FAZ

Erscheinungsdatum
Übersetzer Maria Zettner
Sprache deutsch
Original-Titel The diary of Mary Berg
Maße 136 x 213 mm
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Schlagworte Anne Frank • Biografie • Erfahrungen • Vernichtungslager • Warschauer Ghetto
ISBN-10 3-280-05713-2 / 3280057132
ISBN-13 978-3-280-05713-1 / 9783280057131
Zustand Neuware
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3 Zeitzeugnis

von (Dresden), am 29.10.2019

Mary ist 1939 15 Jahre alt, als Deutschland Polen überfällt. Sie ist Jüdin, wie ihre ganze Familie. Ihre Mutter ist allerdings amerikanische Staatsbürgerin. Die Familie flieht nach Warschau, kommt dort bald in das Ghetto und Mary führt Tagebuch.

Das Tagebuch von Mary ist auf jeden Fall ein Zeitzeugnis. Die unmenschlichen Bedingungen im Getto werden geschildert. Trotzdem hat mich das Buch nur in Teilen überzeugt. Die Übersetzung empfinde ich als gelungen, da eine relativ moderne Sprache gewählt wurde. Das macht das Buch heute sehr gut lesbar. Als nicht so gut empfinde ich das extrem lange Vorwort, dass viele Teile des eigentlichen Tagebuches schon vorwegnimmt und damit zu unnötigen Doppelungen führt. Weiterhin ist die Autorin keine „gewöhnliche“ Jüdin, sie stammt aus der reichen Oberschicht. Gerade am Anfang des Tagebuches wird das sehr deutlich klar. Oft äußert sie sich überheblich, zumindest aber sehr naiv über ihre Mitbürger im Getto. Gerade am Anfang fehlt oft das Mitgefühl. Das ändert sich erst im Laufe der Zeit, als sie und ihre Familie selbst mehr betroffen sind. Trotz alledem mahnt das Buch daran, diese schlimmen Zeiten niemals zu vergessen.

5 Ein erschütterndes Tagebuch

von (Hamburg), am 17.10.2019

Das Buch gibt einen zugleich eindrucksvollen als auch erschütternden Einblick in das Leben jüdischer Menschen im Warschauer Ghetto. Es führt die NS-Zeit mit ihrer Brutalität und ihrem Schrecken drastisch vor Augen. Ein Thema, über das nicht genug informiert werden kann und das nie vergessen werden darf.
Mary schreibt Tagebuch in einer Geheimschrift und hält so ihre Erfahrungen und Erinnerungen fest, die Flucht durch Polen, die Internierung im Ghetto und schließlich die Abreise nach Amerika. Als Jugendliche sieht und erlebt sie unvorstellbare Grausamkeiten. Nur weil ihre Mutter amerikanische Staatsbürgerin ist, gelingt schließlich die Flucht aus dieser Hölle.
Mich hat das Buch tief bewegt. Hass und Antisemitismus werden heute wieder geschürt. Darum ist es um so wichtiger zu informieren und zu mahnen, wohin solches menschenverachtende Verhalten führt.

5 Bewegend

von , am 17.10.2019

Bewegend

Fast jeder kennt das Tagebuch der Anne Frank. Doch gibt es noch einige Schriftstücke mehr aus dieser Zeit. Wie eben das Tagebuch der Mary Berg.

Es beginnt im Jahre 1939 an ihrem 15ten Geburtstag. Sie hat den Krieg und den eigenen Kampf überlebt und diese, ihre Geschichte aufgezeichnet. Zwangsweise wird sie, kurz nachdem die mit dem Tagebuch begonnen hat ins Warschauer Ghetto interniert. Auf englische erschien es bereist vor vielen Jahren und nun endlich auf auf Deutsch. Ein etwas längeres Vorwort erzählt, wie es zu der Veröffentlichung kam und wie mit beschriebenen Personen im Buch bzw deren Identitäten umgegangen wird.

Es ist schwer eine objektive Einschätzung zu wirklich persönlichen Ereignissen zu schreiben. Bei einem Tagebuch, welches so viel Leid beschreibt kann man das nicht. Warum ich dennoch 5 Sterne gebe? Damit es Aufmerksamkeit bekommt, damit Menschen es kaufen und lesen! Viel mehr sollten es tun und endlich verstehen, was damals passiert ist und das sich sowas nie! wieder wiederholen darf.

4 Geschichtsträchtig

von (Köln), am 30.09.2019

Es ist wirklich die Hölle in die Mary eine Jüdin mit ihrer Familie ins Warschauer Ghetto gerät. Schwere Kost über die Vernichtungs-Geschichte der Juden im 2. Weltkrieg. Mary schreibt in ihren Tagebüchern wie schlimm das Leben im Ghetto war. Dort geschehen, Verrat sogar untereinander, Ausbeutungen, Vergewaltigungen, Brutalität und menschenunwürdige Dinge, die einfach große Angst machten. Besonders schlimm ist der Hunger, oder Krankheiten die grasieren, von der seelischer Not ganz zu Schweigen. Man erfährt was Menschen alles ertragen müssen, nicht zu vergessen der dauernde Bombenregen. Letztendlich gelingt die Ausreise aus diesem Elend auf Grund der amerikanischen Staatsangehörigkeit der Mutter. Die grausame Geschichte macht einen traurig und bestürzt, obwohl das Ganze ja nichts Neues ist, wie man mit den Menschen umgegangen ist. Alles nicht leicht zu lesen, doch die Tagebücher sind wichtig damit nichts vergessen wird.
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