Aber möglich, möglich muss es doch sein

Hans Gerhard, geboren 1973 in Braunschweig, lebt als Rechtsanwalt und Autor in Saarbrücken. Bisher erschienen von ihm zwei Bände mit Kurzgeschichten. Er ist amtierender Vorsitzender des Saarländischen Künstlerhauses.

»Hans Gerhard zeigt uns, wie sich Verlorenheit spiegeln lässt, ohne dass jemand aus dem Alltag herausfällt, vielleicht nur ein wenig danebensteht.« (literaturkritik.de über »Mehr zuhause als ich«)

»Ich nicke begeistert und lache, er hat Recht, es muss eine Liebe sein, die man körperlich spüren kann, wenn sie aus dem Bauch in die Kehle schwillt, bis zur Beklemmung, wenn man schlucken möchte, aber nicht kann, wenn diese Wallung von jeder Faser Besitz ergreift und einfach nicht mehr weiter weiß, dann … und auch diesen Zustand, wenn er von uns Besitz ergreift, auch diesen Zustand legen wir auf Papier nieder und wenn wir dann all die Schnipsel und Karteikarten und Rückseiten von Lichtbildern und alte Rechnungen und Belege, die wir zusammengetragen haben, an der Wand befestigen und die Verbindungen hergestellt haben zwischen all den Menschen und Zeiten und ihren Kleidungsstücken und den Blumensträußen und Einkaufstüten und Paketen und Einrichtungsgegenständen, die sie mit sich führen, und wie laut sie telefonieren und ob sie ein Papiertaschentuch verwenden oder eines aus Stoff oder gar keins oder manchmal so, manchmal so, wenn wir also unsere Fäden spinnen, auch ganz gegenständlich, hellblaue Wolle und verschiedenfarbige Reißzwecken, dann tun wir das in dem Bewusstsein, dass wir lieben. Dass wir liebende Menschen sind, Prud’homme und ich. Bei aller Professionalität, ohne die unsere Aufgabe natürlich nicht zu bewältigen wäre.«