Paradise City

Thriller

**** 12 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
280 Seiten
2020 | Erste Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-47055-8 (ISBN)
16,00 inkl. MwSt
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Deutscher Krimipreis 2020 - Platz 1
Lina, Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale, wird in die Uckermark geschickt, um zu überprüfen, ob dort tatsächlich Schakale eine Frau angefallen haben.

Dabei sollte sie eigentlich eine brisante Story übernehmen. Während sie widerwillig ihren Job macht, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall, und eine junge Kollegin wird ermordet. Beide haben an der Story gearbeitet, die Lina versprochen war.

Anfangs glaubt sie, es ginge um den Handel mit Gesundheitsdaten im großen Stil, doch dann stößt sie auf die schaurige Wahrheit: Jemand, der ihr sehr nahesteht, hat die Macht, über Leben und Tod fast aller Menschen im Land zu entscheiden. Und diese Macht gerät nun außer Kontrolle …

lt;p>Deutschland in der Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert, und die Natur erobert sich verlassene Ortschaften zurück. Berlin ist nur noch eine Kulisse für Touristen. Regierungssitz ist Frankfurt, das mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer einzigen Megacity verschmolzen ist. Dort, wo es eine Infrastruktur gibt, funktioniert sie einwandfrei. Nahezu das gesamte Leben wird von Algorithmen gesteuert. Allen geht es gut - solange sie keine Fragen stellen.

Liina, Rechercheurin bei einem der letzten nichtstaatlichen Nachrichtenportale, wird in die Uckermark geschickt, um eine, wie sie glaubt, völlig banale Meldung zu überprüfen. Dabei sollte sie eigentlich eine brisante Story übernehmen. Während sie widerwillig ihren Job macht, hat ihr Chef einen höchst merkwürdigen Unfall, der ihn fast das Leben kostet, und eine Kollegin wird ermordet. Beide haben an der Story gearbeitet, die Liina versprochen war. Anfangs glaubt sie, es ginge darum, ein Projekt des Gesundheitsministeriums zu vertuschen, aber dann stößt sie auf die schaurige Wahrheit: Jemand, der ihr sehr nahesteht, hat die Macht, über Leben und Tod fast aller Menschen im Land zu entscheiden. Und diese Macht gerät nun außer Kontrolle ...

Zoë Beck, geboren 1975. Schule und Studium in Deutschland und England. Schriftstellerin, Übersetzerin (u. a. Amanda Lee Koe und James Grady), Verlegerin (CulturBooks), Synchronregisseurin für Film und Fernsehen. Sie lebt und arbeitet in Berlin. Zoë Beck zählt zu den wichtigsten deutschen Krimiautor*innen und wurde mit zahlreichen Preisen, unter anderem mit dem Friedrich-Glauser-Preis, dem Radio-Bremen-Krimipreis und dem Deutschen Krimipreis, ausgezeichnet.

Deutschland in der nahen Zukunft. Die Küsten sind überschwemmt, weite Teile des Landes sind entvölkert, und die Natur erobert sich verlassene Ortschaften zurück. Berlin ist nur noch eine Kulisse für Touristen. Regierungssitz ist Frankfurt, das mit dem gesamten Rhein-Main-Gebiet zu einer einzigen Megacity verschmolzen ist. Dort, wo es eine Infrastruktur gibt, funktioniert sie einwandfrei. Nahezu das gesamte Leben wird von Algorithmen gesteuert. Allen geht es gut – solange sie keine Fragen stellen.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch ; 5055
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 340 g
Einbandart Paperback
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Apokalypse • Bestseller bücher • buch bestseller • bücher bestseller 2020 • Corona • Dystopie • Futuristischer Staat • futuristische Stadt • Gesellschaft • Klimakatastrophe • Klimawandel • Krimi-Bestenliste • Krimi-Bestseller • Nahe Zukunft • Pandemie • Schöne neue Welt • Spannung • spiegel bestseller • spiegel bestsellerliste • Spiegel-Bestsellerliste • Spiegel Bestseller Liste • Spiegel-Bestseller-Liste • Spiegel Bestsellerliste aktuell • ST 5055 • ST5055 • suhrkamp taschenbuch 5055 • Thriller • Umweltverschmutzung • Waste Land • Zukunftsszenario
ISBN-10 3-518-47055-8 / 3518470558
ISBN-13 978-3-518-47055-8 / 9783518470558
Zustand Neuware
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5 Buchhändler-Bewertung

von (Lehmanns Media Web-Redaktion), am 30.11.2020


Steffen Ille
Buchhändler
Gar nicht mal so fiktiv


In Zoë Becks Zukunftsvision funktioniert auf den ersten Blick alles ganz super. Jede_r trägt ein Smartcase, das kümmert sich um die Details und ansonsten leben alle einfach ihr Leben. Die Menschen sind gut versorgt, die Infrastruktur funkioniert - es ist überhaupt alles sehr gut eingerichtet.. Es sei denn freilich, man lebt irgendwo abseits auf dem Land. Es sei denn freilich, man stellt zu viele falsche Fragen. Dann macht das System, was Systeme immer machen: Es bekämpft die Störungen. Und das ist ein ernsthaftes Problem, wenn das System nicht nur jeden gegangenen Schritt kennt, sondern auch die Kontrolle über Vitalfunktionen hat...
Ein Roman darüber, wie schnell wir bereit sind, alles aufzugeben, was uns angeblich wichtig ist - wenn uns nur im Gegenzug Sicherheit geboten wird.

3 nicht mein Fall

von (Essen), am 13.09.2020

Ich hatte schon Bücher von Zoe Beck gelesen, welche mir gut gefallen hatten. Deshalb habe ich bei Paradise City - Thriller einfach zugegriffen. Ohne den Klappentext zu lesen. Ein Fehler. Denn Zukunftsthriller, Dystopien liegen mir gar nicht.
Es spielt wahrscheinlich im 22.Jahrhundert und Liina ist Rechercheurin bei der Wahrheitspresse. Sie soll in der Uckermark einem Todesfall nachspüren. Angeblich wurde dort eine Frau von einem Schakal gebissen und verstarb daran. Sie findet die Aufgabe nicht sehr interessant und ist sauer auf ihren Chef Yassin. Als dieser allerdings zwischenzeitlich einen Unfall hat und im Koma liegt und kurze Zeit später eine andere Kollegin getötet wird, vermutet sie mehr hinter der Sache.
Die Welt hat sich geändert. Durch einige Pandemien ist die Weltbevölkerung stark dezimiert und man achtet darauf, dass sie nicht wieder zu stark ansteigt. Das Klima hat sich gewandelt, es herrschen dauerhaft Temperaturen über 30 Grad Celsius, Teile des Landes sind bereits unter Wasser. Frankfurt ist die Hauptstadt. Eine Megacity. Die Menschen tragen einen Chip und sind beim Gesundheitssystem unter Kontrolle. Ihre Medikamente und deren Einnahme werden kontrolliert, außerdem trägt man ein Smartcase und somit wird jeder Schritt überwacht. Aber es gibt auch eine Parallelwelt.......
Der Schreibstil war gewohnt flüssig und das Buch gut zu lesen. Aber es war für mich total langweilig. Die Protagonistin unsympathisch, egoistisch und ohne Empathien. Unabhängig davon, dass es mein Fehlgriff war, kann ich trotzdem nur 3* für die Handlung vergeben.

3 Schöne neue Welt – oder doch nicht?

von , am 18.08.2020

Worum geht’s?
Im Deutschland der Zukunft ist das Leben nahezu perfekt, denn die großen Katastrophen hat die Menschheit bereits hinter sich. Für Liina, die als Rechercheurin für eine nichtstaatliche Nachrichtenagentur arbeitet, bedeutet die Überwachung durch das staatliche Gesundheitssystem KOS die Chance, mit ihrem transplantierten Herz zu überleben. Als sie für eine fadenscheinige Geschichte in die fast völlig unbesiedelte Uckermark geschickt wird, ist Liina zunächst empört. Ihr Chef hatte ihr eine große Story versprochen, doch stattdessen darf sie sich nun mit angeblichen Tierbissen herum schlagen. Doch als nicht nur ihr Vorgesetzter, sondern auch noch eine weitere Kollegin jeweils zeitgleich einen mysteriösen Unfall erleiden, wird Liina klar, dass hinter dieser speziellen Story noch mehr stecken muss, als sie zunächst angenommen hatte.


Meine Meinung:
Wenn man dieses Buch liest bekommt man fast das Gefühl, als könnte man einen Blick in die Zukunft werfen. Insgesamt ist es wirklich beängstigend, wie realistisch das beschriebene Szenario in "Paradise City" erscheint: Pandemien und der Klimawandel haben das Leben der Menschen signifikant verändert, und die permanente Überwachung durch den Staat und das Gesundheitssystem KOS gehört schon längst zum Alltag. Dieses Zukunftsszenario ist an sich gut durchdacht und hat viel Potenzial, wird in der Umsetzung allerdings ein wenig knapp behandelt.

Insgesamt wirkt diese Geschichte ein wenig so, als habe man mehr gewollt, als im Zeitrahmen bis zum Abgabetermin möglich war. Ein Thema wie die Pressefreiheit ist meiner Meinung nach einfach zu wichtig, um es so knapp abzuhaken, wie es in meinen Augen hier der Fall war.

Auch die Charaktere hätten etwas mehr Tiefgang gut vertragen, denn so sympathisch ich Liina als Protagonistin auch fand, wirkliche Mehrdimensionalität wurde mit ihr nicht erreicht. Das fand ich besonders schade, da sie eigentlich ein starker Charakter ist und als solcher einfach eine Menge Potenzial gehabt hätte.

Gerettet hat sich diese Geschichte für mich dann vor allem durch die insgesamt sehr spannende Atmosphäre, die trotz all der gefühlten Hektik auf fast schon wundersame Weise aufrecht erhalten werden konnte. Es mag zum Teil auch am wirklich guten Schreibstil gelegen haben, aber der Lesefluss und die Stimmung haben das Lesen zu einer tatsächlich sehr angenehmen Sache gemacht.

Schöner wäre es natürlich gewesen, wenn die Geschichte etwas länger gewesen wäre, denn um einen wirklichen Spannungsbogen zu kreieren wären deutlich mehr als die knapp 280 Seiten, die dieses Buch hatte, von Nöten gewesen.


Fazit:
Die Idee und die in diesem Buch angesprochenen Themen waren hochinteressant, insgesamt aber leider ein wenig zu knapp behandelt. Bei der Kürze der Geschichte ist das zwar nicht unbedingt überraschend, weniger enttäuschend macht es das allerdings nicht. Atmosphärisch ist das Buch allerdings gut gelungen, weshalb ich immerhin Spaß am Lesen hatte.

Von mir gibt es dafür dreieinhalb Bücherstapel.

2 Willkommen in der Zukunft

von , am 09.08.2020

Wir befinden uns in der Zukunft, viele Jahre von heute entfernt. Alles ist anders, nicht so, wie man es heute kennt. Liina und ihre Kollegen arbeiten gegen ein System, dass alles überwacht, kontrolliert und steuert. Doch was passiert, wenn man sich dagegen erhebt und einmal seine Meinung sagt?

Kurz und knapp – das Buch war nichts wirklich mein. Utopisch und weit entfernt, für mich teils unrealistisch und nicht nachvollziehbar. Zwar konnte ich mich relativ gut in Liina hineinversetzen, doch leider keine Verbindung zu der Geschichte allgemein aufbauen.

Schade, denn ansonsten ist die Geschichte in einigen Jahren vielleicht nicht allzu weit von dem entfernt, was wirklich mal stattfinden wird.

4 schöne neue Welt?

von , am 31.07.2020

Paradise City spielt in Deutschland, in der nahen Zukunft. Das Leben hat sich durch den Klimawandel und Pandemien sehr verändert. Die überlebenden Menschen leben in Megacities, das Land ist weitgehend unbewohnt. Die meisten Krankheiten sind ausgemerzt, jeder trägt ein Smartcase bei sich, das ihn überwacht, die Wege registriert und sogar den Körper auf Krankheitssymptome scannt.

Liina ist Reporterin, von ihrem Chef bekommt sie den Auftrag in die Uckermark zu reisen um dort Zeugen zu interviewen. Zwei Männer haben eine Frau gefunden, die angeblich von einem Schakal gebissen wurde.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse, ihr Chef hat einen furchtbaren Unfall, eine Kollegin wird ermordet. Brisant: Beide waren der gleichen Story auf der Spur....

Der eingängige Schreibstil macht es einfach schnell in die Story einzusteigen. Die schöne neue Welt, in der Liina lebt, ist beängstigend. Jeder Schritt wird überwacht, Kameras überall, wer das Smartcase mal ausschaltet macht sich verdächtig. Der Individualverkehr ist abgeschafft, die Regierung kontrolliert die Medien. Liina ist schön gezeichnet, sie ist sympathisch. In eingeschobenen Kapiteln erfährt man mehr über ihre Vergangenheit, auch dass es Menschen gibt, die sich der totalen Kontrolle entziehen.

Die Geschichte ist spannend, es gibt immer wieder Wendungen die überraschen. Das Ende kommt leider viel zu schnell, es werden auch nicht alle Fragen geklärt. Leider verliert die Geschichte im letzten Drittel an Spannung, so dass ich einen Punkt abziehe. Nichts desto trotz hat mir das Buch sehr gut gefallen, eine Dystophie die hoffentlich nie eintritt.

3 Gut unterhalten, aber leider nicht tiefgründig genug

von , am 28.07.2020

In diesem Zukunftsthriller, der scheinbar mindestens 80-100 Jahre in der Zukunft spielt, beschäftigt sich Zoe Beck hauptsächlich mit dem Thema Gesundheits-App bzw. Gesundheitsüberwachung. Es wird ein Klassensystem mit konformen Bürgern und Verweigerern dargestellt, welches (wie sollte es anders sein) deutliche Mängel aufweist. Die Geschichte dreht sich um die journalistische Rechercheurin Liina, welche einer zunächst langweiligen Story auf der Spur ist. Sie selbst wird in einen größeren Komplott hineingezogen, welcher bis in hohe Regierungskreise reicht. Soweit, so bekannt.

Beck entwirft eine interessante Zukunftsidee, die aber leider aus meiner Sicht nicht tiefgründig genug beleuchtet wird. In Rückblicken erfährt man nicht nur mehr über die Hauptfigur sondern auch zu den Geschehnissen, welche zum aktuellen Gesellschaftsmodell geführt haben. Die Thriller-Geschichte bleibt spannend und kurzweilig. Leider schaffte sie es nicht, mich emotional anzusprechen. Überraschend findet der Plot innerhalb wenider Seiten zum Schluss zu einem Ende. Alles wird irgendwie schnell abgeschlossen, aber gerade an der Stelle hätten noch einmel gute 50 Seiten zur Vertiefung genutzt werden können. Man fühlt sich ein wenig überrumpelt und fallengelassen. Schade, ich dachte noch kurz vor Schluss, es könnte sich um einen Fortsetzungsroman handeln. Die Sprache von Zoe Beck ist weniger intensiv/interessant, als ich sie von ihren Übersetzungstexten kenne und scheint sich eher in die Gepflogenheiten des allgemeinen Krimi- und Thrillergenres einzufügen. Sie bleibt simpel und wenig literarisch feinsinnig.

Insgesamt wurde ich recht gut unterhalten, würde nach der Lektüre aber auch nicht unbedingt nach anderen Büchern der Autorin greifen. Das gewählte Thema hätte auf jeden Fall das Thrillerformat eines Frank Schätzings verdient.

4 Spannendes Setting, Handlung kommt zu kurz

von , am 23.07.2020

Dies ist mein erster Roman von Zoe Beck. Die Mischung aus Thriller und Dystopie gefällt mir sehr, weshalb ich auch große Erwartungen an den Roman hatte.
Die Autorin erschafft eine interessante Zukunft, die auf mich sehr realitätsnah wirkt. Neben m Zusammenschluss von Megacities, Überschwemmungen an Nord- und Ostsee, ist vor allem die Überwachung durch ein Gesundheitschip die Eckpfeiler der Dystopie. Die Protagonistin Liina ist dabei eine interessante Protagonistin, einerseits durch ihren Job als Rechercheurin bei einem unabhängigen Nachrichtenportal ist sie Kritikerin des Systems, anderseits durch ihre eigene Krankengeschichte Nutznießerin des Systems.
Der Roman beginnt auf dem vernachlässigten Lande mit einem Rechercheauftrag zu einer Toten, die scheinbar durch Schakale getötet wurde. Liina langweilt sich und fragt sich was sie mit diesem langweiligen Auftrag soll. Zurück in der Hauptstadt Frankfurt bricht ihre Welt zusammen. Ihr Chef wurde lebensgefährlich verletzt und sie stößt auf einen Fall, der ihr Leben bedroht. Es gibt immer wieder Puzzleteilchen, die sich zusammenfügen, aber erst am Ende fügt es sich zu einem Gesamtbild zusammen. Das Ende und auch die Geschichte haben mich immer wieder überrascht. Es ist spannend und auch das Setting ist sehr gut beschrieben.
Ich hatte nur das Gefühle, dass der Thriller oft zurückblieb und sich die Autorin eher auf ihre Dystopie konzentriert hat. Die typische Aufklärungsarbeit, die einen Thriller für mich auch so spannend macht, wirkte hier sehr unstrukturiert. Ich hatte oft das Gefühl, Liina hat mehr Glück als Verstand, vor allem was den Fall angeht. Ich glaube dem Roman hätten ein paar Seiten mehr gutgetan.
Aber dennoch ein lesenswerter Roman, der auch über unsere jetzige Gesellschaft nachdenken lässt. Wie gehen wir mit alten und behinderten Menschen um, was ist und wichtig, wohin wollen steuern? Dies ist auf alle Fälle nicht mein letzter Roman von Zoe Beck.

4 Hochinteressante Dystopie - erschreckend nah an der Realität!

von , am 22.07.2020


"Paradise City" von Zoe Beck ist im Juli 2020 bei Suhrkamp erschienen. Die Taschenbuchausgabe hat 281 Seiten.
Das Buch ist als Thriller deklariert, es handelt sich nach meiner Meinung aber eher um einen dystopischen Roman!

Deutschland besteht fast nur noch aus Mega-Cities, die Hauptstadt Frankfurt erstreckt sich über das gesamte Rhein-Main-Gebiet.
Der Rest sind weitgehend verlassene Landstriche und die Bevölkerung befindet sich zum überwiegenden Teil in den Ballungsräumen.

Das ganze Leben wird algorithmisch gesteuert, die Menschen tun keinen Schritt ohne ihr Smartcase, das ins Gemeinschaftsnetz eingebunden ist einfach ALLES steuert.
Die Gesundheits-App KOS , die dank eines implantierten Chips im Körper funktioniert, meldet sich, wenn Medikamente eingenommen werden müssen o.ä., es gibt sogar eine Art Geburtenkontrolle.

Liina Järvinen ist Rechercheurin bei Gallus, einer Nachrichtenagentur, die als eine der letzten noch nicht verstaatlich wurde und wahrheitsgemäße und oft heikle Berichterstattung macht.

Liinas Chef Yassin ist an einer brisanten Story dran und er schickt sie in die Uckermark - scheinbar zur Ablenkung, denn als Liina zurückkehrt nach Frankfurt, hatte Ihr Chef einen mysteriösen Unfall und liegt im Koma...Eine weitere Kollegin wird tot in ihrer Wohnung gefunden.
Was ist da los? Woran hat Yassin gearbeitet? Will jemand etwas mit allen Mitteln verbergen oder hat es gar mit den Algorythmen zu tun?!

Liina ist eine sympathische Protagonistin mit persönlichen Problemen und einer Vergangenheit, die dem Leser bekannt vorkommt. Denn da war das Leben noch "normal", so wie wir es heute kennen.
Liina steht dem neuen System nicht ganz unkritisch gegenüber, denn die Bürger überwachen sich gegenseitig und nahezu alles ist transparent.
Aber dennoch profitiert sie auch davon, denn sie hat schon zum zweiten Mal ein neues Herz bekommen. Und das letzte Mal musste sie nicht auf einen Organspender warten, sondern das Herz wurde aus ihren eigenen Stammzellen erschaffen.

Die Autorin Zoe Beck erschafft hier eine Kulisse, die nicht nur stark zum Nachdenken anregt, sondern auch erschreckt und ein klein wenig ängstigt.
Denn die hier genutzten Technologien sind teilweise schon so nah an unserer heutigen Realität, das Meiste scheint denkbar und realisierbar zu sein.
Gerade in Zeiten der CoVid19-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen und Pläne durch die Politik hat mich dieses Buch sehr zum grübeln gebracht.

Auf alle Fälle hochinteressant und lesenswert!
"Paradise City" von Zoe Beck ist im Juli 2020 bei Suhrkamp erschienen. Die Taschenbuchausgabe hat 281 Seiten.
Das Buch ist als Thriller deklariert, es handelt sich nach meiner Meinung aber eher um einen dystopischen Roman!

Deutschland besteht fast nur noch aus Mega-Cities, die Hauptstadt Frankfurt erstreckt sich über das gesamte Rhein-Main-Gebiet.
Der Rest sind weitgehend verlassene Landstriche und die Bevölkerung befindet sich zum überwiegenden Teil in den Ballungsräumen.

Das ganze Leben wird algorithmisch gesteuert, die Menschen tun keinen Schritt ohne ihr Smartcase, das ins Gemeinschaftsnetz eingebunden ist einfach ALLES steuert.
Die Gesundheits-App KOS , die dank eines implantierten Chips im Körper funktioniert, meldet sich, wenn Medikamente eingenommen werden müssen o.ä., es gibt sogar eine Art Geburtenkontrolle.

Liina Järvinen ist Rechercheurin bei Gallus, einer Nachrichtenagentur, die als eine der letzten noch nicht verstaatlich wurde und wahrheitsgemäße und oft heikle Berichterstattung macht.

Liinas Chef Yassin ist an einer brisanten Story dran und er schickt sie in die Uckermark - scheinbar zur Ablenkung, denn als Liina zurückkehrt nach Frankfurt, hatte Ihr Chef einen mysteriösen Unfall und liegt im Koma...Eine weitere Kollegin wird tot in ihrer Wohnung gefunden.
Was ist da los? Woran hat Yassin gearbeitet? Will jemand etwas mit allen Mitteln verbergen oder hat es gar mit den Algorythmen zu tun?!

Liina ist eine sympathische Protagonistin mit persönlichen Problemen und einer Vergangenheit, die dem Leser bekannt vorkommt. Denn da war das Leben noch "normal", so wie wir es heute kennen.
Liina steht dem neuen System nicht ganz unkritisch gegenüber, denn die Bürger überwachen sich gegenseitig und nahezu alles ist transparent.
Aber dennoch profitiert sie auch davon, denn sie hat schon zum zweiten Mal ein neues Herz bekommen. Und das letzte Mal musste sie nicht auf einen Organspender warten, sondern das Herz wurde aus ihren eigenen Stammzellen erschaffen.

Die Autorin Zoe Beck erschafft hier eine Kulisse, die nicht nur stark zum Nachdenken anregt, sondern auch erschreckt und ein klein wenig ängstigt.
Denn die hier genutzten Technologien sind teilweise schon so nah an unserer heutigen Realität, das Meiste scheint denkbar und realisierbar zu sein.
Gerade in Zeiten der CoVid19-Pandemie und der damit verbundenen Einschränkungen und Pläne durch die Politik hat mich dieses Buch sehr zum grübeln gebracht.

Auf alle Fälle hochinteressant und lesenswert!

4 Vision

von , am 07.07.2020

Deutschland in einer nicht näher bestimmten nahen Zukunft. Die Bevölkerung wurde unter Anderem durch eine mutierte Masernepidemie in den 2030er Jahren reduziert. Das Meer hat sich mehr Lebensraum verschafft, die Nord- und Ostsee haben viel überschwemmt. Das Leben spielt sich in großen Zentren ab, vor allem um die Hauptstadt Frankfurt - Ruhrcity ist auch noch ein Ballungsgebiet, während Berlin in der Bedeutungslosigkeit versunken ist. Die Protagonistin Liina arbeitet für die freie Presse - allerdings ist diese verboten und darum müssen sie und ihre Kollegen versuchen, unter dem Radar zu bleiben. Ihr Chef und Liebhaber schickt sie nach Rostock, wo angeblich eine Frau von einem Schakal getötet wurde. Liina ist genervt, so etwas Unbedeutendes und offensichtlich Falsche zu recherchieren. Als sie zurück kommt, liegt ihr Chef auf der Intensivstation, angeblich ein Selbstmordversuch, doch daran glaubt sie nicht. In der Gesellschaft werden Gesundheitsdaten - und auch Bewegungsprofile etc - ständig überwacht. Angeblich natürlich nur zum Besten der Betroffenen. Worum es hier wirklich geht, zeigt sich erst nach und nach. Dieser kritische Zukunftsthriller hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

4 Mögliche Zukunftsvision

von , am 07.07.2020

Auch wenn man den Klappentext nicht gelesen hat – schon nach zwei Seiten ist klar, dass ist nicht das Deutschland wie wir es kennen. Verlassene Landstriche, eingefallene Häuser, eine toter Wolf, der einfach verwesend auf der Straße liegt und keiner kümmert sich darum. Wir befinden uns in einem Deutschland der Zukunft, wie sie sich keiner vorstellen möchte.

In dieser Welt nun spielt der neue Triller von Zoe Beck. Für mich war es der erste Roman der Autorin und ich war gerade am Anfang sehr begeistert. Besonders fesselnd fand ich die eingestreuten Rückblenden, aus denen wir etwas mehr erfahren, wie es denn zu dieser Zukunftsversion gekommen ist. Es werden auch viele aktuelle Themen unserer Zeit angesprochen, beispielsweise Überbevölkerung, die Rolle der Presse, Überwachungsstaat und Gesundheitswahn. Das fand sich sehr interessant umgesetzt. Das Ende war mir aber etwas zu schnell. Ich denke dem Buch hätten noch ein paar Seiten mehr gut getan.

Insgesamt haben mich aber die Geschichte und der Schreibstil in den Bann gezogen und ich wurde sehr gut unterhalten.

4 Zoë Beck wusste es schon vorher 😉

von , am 05.07.2020

VerschwörungstheoretikerInnen aufgepasst: Dieses Buch befand sich gerade erst im Druck, als wir in Europa noch dachten, Corona sei nichts weiter als eine weitere etwas stärkere Grippewelle. Wer also mehr wissen möchte über unsere nächste Zukunft, kommt nicht umhin, dieses Buch zu lesen sowie alle anderen der Autorin. Und an den Rest: Auch wenn es nur Zufall ist, es ist erschreckend, wie manche der Szenarien in Zoë Becks neuem Buch der Realität ähneln.
In 'Paradise City' ist Deutschland durch zunehmende Klimaveränderung und Pandemien in weiten Teilen entvölkert, die Menschen leben überwiegend in Millionenstädten. Bestimmender Faktor des Lebens ist die Überwachung und Kontrolle durch eine Gesundheitsapp, die permanent registriert, in welchem Zustand sich der Mensch befindet und gegebenenfalls eigenständig Maßnahmen ergreift. Als kleiner Nebeneffekt ist zudem die völlige Überwachung jedes Einzelnen möglich - man muss ja wissen, wohin man einen eventuellen Rettungswagen schicken muss. Liina, die bei einem der wenigen noch unabhängigen Nachrichtenportale arbeitet, wird zu einem Rechercheauftrag in die nahezu unbewohnte Uckermark geschickt, währenddessen ihr Chef einen eigentümlichen Unfall hat, der ihn fast das Leben kostet. Gemeinsam mit ihren KollegInnen machen sie sich auf die Suche nach den Hintergründen und bringen sich dabei in Lebensgefahr.
Die Welt, die Zoë Beck hier entwirft, ist verstörend, aber angesichts der Geschehnisse der letzten Monate nicht mehr undenkbar. Was mit einer guten Idee begann - Gesundheit und Sicherheit für Alle -, uferte aus und setzte sich nach und nach eigene Regeln und Vorgaben, zugunsten derer die Menschen freiwillig den größten Teil ihrer Freiheit aufgaben. Was daraus erwachsen kann, zeigt dieser Thriller exemplarisch.
Das Buch habe ich eher als Roman denn als Thriller empfunden - zu lange dauert es, bis die Geschichte tatsächlich an Fahrt aufnimmt. In der ersten Hälfte liegt der Schwerpunkt mehr auf der abwechselnden Beschreibung von Liinas aktuellem sowie ihrem vergangenen Leben, um so die neuen gesellschaftlichen Verhältnisse bzw. wie es dazu kam, darzustellen. Dennoch ist es lesenswert: unterhaltsam und spannend, mit einem Ausblick auf eine Zukunft, wie sie wohl keiner haben möchte.

4 Spannender Zukunftsthriller

von , am 05.07.2020

Ein Zukunftsroman der in Deutschland spielt. Verlassene Orte, verwilderte Gegenden. Frankfurt ist nun der Regierungssitz und ist zur Megacity geworden. Algorithmen steuern das Leben. Die Menschen und ihre Gesundheit werden überwacht. Als in der Uckermark eine Frau tot aufgefunden wird, gebissen von einem Schakal, wird Liina von ihrem Chef dort hingeschickt um zu recherchieren. Ein Fall hinter dem mehr steckt als erwartet. Plötzlich hat ihr Chef einen Unfall und eine Kollegin wird ermordet.
Die Handlung dieses Romans hat mich sofort in ihren Bann gezogen, von Anfang bis Ende spannend zu lesen. Überwachung durch den Staat und ein Projekt des Gesundheitsministeriums, die gesundheitliche Überwachung der Menschen, die sofort die Info bekommen, wann sie welche Medikamente nehmen müssen. Liina, die eine schwere Herzoperation hinter sich hat, ist von dem Gesundheitssystem abhängig. Sie arbeitet für eine geheime Nachrichtenagentur und übernimmt einen Auftrag, hinter dem doch mehr steckt, als gedacht. Und auch Liina muss ein Geheimnis wahren.
Eine erschreckende Zukunft, aber wer weiß, was noch alles kommt. Das Buch ließ sich zügig lesen und ich fand die Handlung durchgehend spannend und auch das Thema sehr interessant. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden in Liinas Vergangenheit und so erfährt man auch mehr über Liinas Familie, ihre Verbindung zu ihrem Chef, zu ihrer Operation und auch über das Leben außerhalb der Megacity.

Ein spannender Zukunftsthriller, der von mir eine klare Leseempfehlung bekommt.

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