Zwei fremde Leben
dtv (Verlag)
978-3-423-26255-2 (ISBN)
- Titel erscheint in neuer Auflage
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Doch dann geht etwas schief – und Simones Baby ist tot. Laut Vorschrift darf sie es nicht einmal mehr sehen: Es ist das Jahr 1974 und das Leben jedes einzelnen DDR-Bürgers wird strengstens vom Staat reglementiert. Doch Simone Raspe glaubt unerschütterlich daran, dass ihr Kind lebt und Opfer einer staatlich angeordneten Kindesentführung wurde.
Auch Polizist Rust, Zeuge des dramatischen Vorfalls, hegt diesen Verdacht und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen.
Je weiter er vordringt, umso nachhaltiger wird sein Glaube an den sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat erschüttert.
Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren und ist gelernter Maler- und Lackierermeister. Neben seinem Beruf begann er mit Anfang zwanzig zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag. Mit ›Der Angstmann‹, Band 1 der Krimiserie mit Max Heller, gelangte er sofort auf die Bestsellerlisten. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.
Packender Gesellschaftsroman über einen viel diskutierten Verdacht, der nie bewiesen, aber auch nie widerlegt werden konnte. Einfühlsam und hochemotional erzählt: Krimi-Bestsellerautor Frank Goldammer zeigt sich von einer neuen Seite.
Erscheinungsdatum | 18.07.2020 |
---|---|
Reihe/Serie | dtv premium |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 210 mm |
Gewicht | 530 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Adoption • DDR • Frauenschicksal • Frauenschicksal Roman • Gesellschaftsroman • Kindesentführung • Kindesentführung • Kindesentzug • Krimi • krimi ddr • Ostdeutschland • Roman • Roman 70er Jahre • Roman Neuerscheinung 2020 • Roman Neuerscheinung 2021 • staatliche Kindesentführung • Stasi • Verschwundene Kinder • Wendezeit • Wiedervereinigung • Zwangsadoption |
ISBN-10 | 3-423-26255-9 / 3423262559 |
ISBN-13 | 978-3-423-26255-2 / 9783423262552 |
Zustand | Neuware |
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5 Emotional
von Katrin (Schönwölkau), am 27.07.2020
Ein Kind stirbt - angeblich - bei der Geburt. Die Mutter darf es, wegen merkwürdiger Bestimmungen nicht noch mal sehen. Eine schreckliche Vorstellung, doch genau das muss die Protagonistin dieses Werkes durchmachen. Sie glaubt nicht an den Tod ihres Kindes und versucht alles um es ausfindig machen zu können.
Das Buch hat mich nicht mehr losgelassen. Als Mutter, die sich so ein Szenario gar nicht vorstellen möchte, hat mich die Geschichte sehr gepackt. ich wurde das ein oder andere Mal recht emotional und musste eine kurze Pause einlegen. Frank Goldammer schafft es, einen stark in die Geschichte zu locken und nicht mehr raus zu lassen.
Es ist mit Sicherheit kein leichter Roman für eine laue Sommernacht. Man muss sich klar sein, das die Geschichte einen emotional fordern wird und dennoch kann ich jedem dieses Buch nur ans Herz legen.
4 Stimmt mich nachdenklich
von dj79 (Ilsenburg ), am 24.07.2020
Dieser Verdacht drängt sich auch dem sich sorgenden Polizisten Thomas Rust auf, dessen Frau zur gleichen Zeit ebenfalls schwanger in der Dresdner Frauenklinik liegt. Während er auf die Besuchszeit wartet, beobachtet Rust merkwürdige Vorgänge im Umfeld des Krankenhauses. Er beginnt mit Ermittlungen, die ihn immer tiefer in DDR-Machenschaften hineintreiben, ihn selbst in höchste Gefahr bringen.
Dieser Handlungsstrang nimmt den größten Anteil des fesselnden Romans in Anspruch. Der zweite Teil der Geschichte startet Jahre später als die junge Claudia Behling erfährt, dass ihre Funktionärseltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind. Claudia begibt sich auf die Suche nach ihrer Mutter, die sie angeblich nach ihrer Geburt weggegeben hatte.
Der Roman macht sehr deutlich, welche gravierenden Auswirkungen die Gegebenheiten in der DDR auf die Bürger hatte, sobald nicht Alles nach Plan lief. In meiner Wahrnehmung wurden hier zwei Leben verdreht, teilweise ganz zerstört. Beim Lesen konnte man ganz klar die mitschwingende Verzweiflung spüren. Der Roman setzt sich darüberhinaus mit der Staatssicherheit auseinander. Wie schnell konnte man in deren Fänge geraten und musste fortan IM sein? Er berichtet aber auch von verschiedenen Stasitypen, von den Engagierten und den mit vielen Worten Nichts-Sagenden. Weiterhin erfahren wir von Machenschaften der DDR in Richtung Westen, die dem normalen Bürger vermutlich gar nicht bewusst waren.
Ganz nebenbei streifen wir im Vorbeigehen Dederonstoff, ziehen an einer F6 oder am Choke. Von diesen typischen Vokabeln hätte ich mir noch mehr gewünscht oder etwas mehr Tagesgeschehen. Vermutlich wollte der Autor die Thematik nicht durch Nebensächlichkeiten verklären.
Insgesamt liest sich der neue Roman von Frank Goldammer wie ein Krimi, er ist hochinteressant und richtig spannend. Zwischendurch wurde ich auf falschen Fährten gelockt, zum Beispiel in der Frage, wessen Tochter Claudia nun eigentlich ist. Das hat mir sehr gefallen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.
4 Stimmt mich nachdenklich
von dj79 (Ilsenburg ), am 24.07.2020
Dieser Verdacht drängt sich auch dem sich sorgenden Polizisten Thomas Rust auf, dessen Frau zur gleichen Zeit ebenfalls schwanger in der Dresdner Frauenklinik liegt. Während er auf die Besuchszeit wartet, beobachtet Rust merkwürdige Vorgänge im Umfeld des Krankenhauses. Er beginnt mit Ermittlungen, die ihn immer tiefer in DDR-Machenschaften hineintreiben, ihn selbst in höchste Gefahr bringen.
Dieser Handlungsstrang nimmt den größten Anteil des fesselnden Romans in Anspruch. Der zweite Teil der Geschichte startet Jahre später als die junge Claudia Behling erfährt, dass ihre Funktionärseltern gar nicht ihre leiblichen Eltern sind. Claudia begibt sich auf die Suche nach ihrer Mutter, die sie angeblich nach ihrer Geburt weggegeben hatte.
Der Roman macht sehr deutlich, welche gravierenden Auswirkungen die Gegebenheiten in der DDR auf die Bürger hatte, sobald nicht Alles nach Plan lief. In meiner Wahrnehmung wurden hier zwei Leben verdreht, teilweise ganz zerstört. Beim Lesen konnte man ganz klar die mitschwingende Verzweiflung spüren. Der Roman setzt sich darüberhinaus mit der Staatssicherheit auseinander. Wie schnell konnte man in deren Fänge geraten und musste fortan IM sein? Er berichtet aber auch von verschiedenen Stasitypen, von den Engagierten und den mit vielen Worten Nichts-Sagenden. Weiterhin erfahren wir von Machenschaften der DDR in Richtung Westen, die dem normalen Bürger vermutlich gar nicht bewusst waren.
Ganz nebenbei streifen wir im Vorbeigehen Dederonstoff, ziehen an einer F6 oder am Choke. Von diesen typischen Vokabeln hätte ich mir noch mehr gewünscht oder etwas mehr Tagesgeschehen. Vermutlich wollte der Autor die Thematik nicht durch Nebensächlichkeiten verklären.
Insgesamt liest sich der neue Roman von Frank Goldammer wie ein Krimi, er ist hochinteressant und richtig spannend. Zwischendurch wurde ich auf falschen Fährten gelockt, zum Beispiel in der Frage, wessen Tochter Claudia nun eigentlich ist. Das hat mir sehr gefallen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.
5 Die Suche nach der Wahrheit
von nati51 (Niedersachsen), am 24.07.2020
Der Polizist Thomas Rust kann die Zweifel von Ricarda verstehen und beginnt eigenmächtig nach Spuren zu suchen.
Durch einen Streit mit ihren Eltern erfährt die junge Claudia Behling, dass sie adoptiert worden ist. Sie stellt sich die Fragen, wer bin ich und warum hat mich meine Mutter nach der Geburt weggegeben? Als die Mauer fiel macht auch Claudia sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Die Kriminalromane von Frank Goldammer kenne ich bereits, aber mit diesem Buch hat er mich sehr überrascht. Ich konnte es schwer aus der Hand legen.
Das Buch spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen, die durch Kapitelüberschriften gut erkennbar sind. Gleichzeitig sind die jeweiligen Zeitströmungen und die Ortsbeschreibungen gut herausgearbeitet, so dass man das Gefühl hat direkt vor Ort zu sein. Sehr gekonnt hat der Autor eine fiktive Geschichte mit der noch nicht aufgearbeiteten Thematik des staatlich organisierten Kindesentzugs und Zwangsadoptionen in der DDR verwoben. Zur DDR-Zeit ist das Misstrauen ständig spürbar, gleichzeitig fühlt sich jeder bei den Nachforschungen verfolgt. Aber auch nach der Wende ist es nicht erwünscht im Schlick der DDR-Vergangenheit zu stochern. Gleich wohl ist unterschwellig wahrnehmbar die Bevormundung durch die Westdeutschen.
Dieser emotionale Roman über ein wichtiges Stück verdrängte DDR-Geschichte hat mir sehr gut gefallen und wirkt noch lange nach.
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