Wildtriebe
dtv (Verlag)
978-3-423-28288-8 (ISBN)
- Titel ist leider vergriffen;
keine Neuauflage - Artikel merken
Für die alte Großbäuerin Lisbeth gibt es nichts Wichtigeres als den Hof, sein Erhalt ist ihr Lebenssinn. Nie hat sie die damit verbundenen Pflichten hinterfragt.
Doch mit Schwiegertochter Marlies kommt eine neue Frau ins Haus, die keineswegs klaglos und ohne eigene Wünsche das Leben einer Bäuerin führen will. Das Kaufhaus in der nächsten Stadt wird für Marlies zum Sehnsuchtsort im Wirtschaftswunderdeutschland, arbeiten möchte sie dort, einen Jagd- und Traktorführerschein machen, das Leben soll doch mehr zu bieten haben.
Die beiden Frauen tragen fortan stille Kämpfe aus, um Haushaltsführung, um Kindererziehung. Doch eigentlich werden viel größere Dinge verhandelt: Lebensmodelle, Vorstellungen vom Frausein, vom Muttersein.
Und doch ist da ein verbindendes Element: Marlies' Tochter Joanna, die ihren ganz eigenen Weg geht und nach dem Abitur nach Namibia aufbricht ...
Ute Mank, geboren in Marburg, hat vor über 30 Jahren in ein Dorf in Hessen eingeheiratet, wo sie bis heute »die aus der Stadt« ist. Sie ist Mutter von zwei erwachsenen Töchtern, lernte einen Gesundheitsberuf, studierte Erziehungswissenschaften und promovierte später nebenberuflich. ›Wildtriebe‹ ist ihr erster Roman.
Ein großer Familienroman über das Leben dreier Frauen zwischen Pflichterfüllung und Selbstverwirklichung. Ute Mank erzählt in klarem und empathischem Ton von drei weiblichen Lebensentwürfen.
Erscheinungsdatum | 19.07.2021 |
---|---|
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 205 mm |
Gewicht | 425 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | Bauernhof • Delia Owens • Deutschland • Dorf • Dorfidyll • Dörte Hansen • Familienroman • Frauen • Frauenroman • Frauenunterhaltung • Geheimnis • Generationenroman • Geschenk Frau • Geschenk Freundin • Natur • Nature writing • Pflichterfüllung • Roman für Frauen • roman mehrere generationen • Schicksal • Schicksalsroman • Selbstverwirklichung • Tradition |
ISBN-10 | 3-423-28288-6 / 3423282886 |
ISBN-13 | 978-3-423-28288-8 / 9783423282888 |
Zustand | Neuware |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
5 Alte Traditionen gerne bewahren
von lisbethsalander, am 19.09.2021
Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm. Ich mochte die unaufgeregte leise Art und die Zwischentöne, mit der die Autorin die einerseits engstirnige, andererseits durch vorgegebene Traditionen und Strukturen Geborgenheit gebende Dorfgemeinschaft schildert. Klatsch und Tratsch, der sich schwer tut mit jedem uns allem abseits der Norm, aber auch sich aufeinander verlassen können, all das kennzeichnet die Menschen auf ihren Höfen. Ich konnte Marlies verstehen, dass sie sich mit all dem schwer getan hat, aber ich hatte durchaus auch große Sympathie für die alte Lisbeth, die durch das Beharren auf alt eingefahrenen Rollenbildern das Bewährte erhalten möchte. Ich glaube, dass uns allen ein "Stück Lisbeth", ein sich Abfinden mit dem zugewiesenen Platz in der Gesellschaft manchmal
gar nicht schlecht täte. Ute Mank zeichnet ihre Charaktere und deren innere Dialoge auf eine extrem empathische Art, man flog als Leser nur so über die Seiten hinweg und war allen handelnden Personen trotz ihrer Unterschiedlichkeit extrem und gleich nah. Für mich ein sehr gekonntes und gelungenes Gesellschafts- und Personenportrait, und eine absolute Leseempfehlung!
5 Ein Buch zum verlieben
von morlin, am 05.09.2021
Schon auf den ersten Seiten hatte ich mich in das Buch verliebt. Mir gefiel der Schreibstil unheimlich gut und auch die ständig wechselnden Perspektiven zwischen Marlies und Lisbeth (Joanna spielt erst gegen Ende des Buches eine größere Rolle). Beides starke und beeindruckende Frauen, die es miteinander wirklich nicht leicht haben. Und eigentlich macht keine etwas falsch – es sind eben zwei Generationen von Frauen. Und gerade für Frauen, hat sich in dem Erzählzeitraum so viel verändert, dass die eine Generation die andere oft nicht mehr versteht.
Ich habe mich in dem Buch durchweg wohlgefühlt und fand das Ende sehr passend und stimmig. Für mich eine klare Leseempfehlung für Leser, die auch mal gerne ruhige Geschichten mögen.
Ganz besonders beeindruckend fand ich hier die Covergestaltung. Motiv, Farbe und Haptik – hier stimmt einfach alles. Und bei mir lag sogar noch ein ganz besonderes Lesezeichen bei. Man kann es einpflanzen und dann wachsen Blumen daraus.
5 Drei Generationen unter einem Dach
von arh, am 17.08.2021
Die Geschichte um die alte Großbäuerin Lisbeth, ihre Schwiegertochter Marlies und deren Tochter Joanna, zeigt anschaulich, wie das Leben der drei Generationen in einem Haus ist.
Jede der drei Frauen wurde in eine andere Zeit hineingeboren.
Während für Lisbeth noch ganz andere Werte und Traditionen im Vordergrund stehen, sie immer noch in der Vergangenheit lebt, möchte Marlies ihre Zukunft selbst bestimmen. Das Ende des Krieges, das Wirtschaftswunder, eine neue Freiheit für Frauen steht für sie im Vordergrund. Sie will nicht das Heimchen am Herd sein, sie möchte alle Chancen nutzen, die sich ihr bieten.
Und Joanna geht noch einen Schritt weiter, sie zieht es nach Uganda...
Die Autorin hat hier einen wunderbar atmosphärischen Roman geschrieben, der schon allein durch seine Hauptfiguren besticht. Sie verdeutlicht, wie sich die Jahrzehnte auf das Leben auswirken, was wichtig ist und was für Träume sich daraus entwickeln. Manchmal muss man mit dem Fortschritt gehen.
Ich bin begeistert von diesem Buch!!!
4 Von verpassten Chancen und Sprachlosigkeit
von Bookflower173, am 16.08.2021
Beim Lesen hat mir die Beschreibung des Hoflebens sehr gut gefallen. Das Lesen war beruhigend und entspannend. Aber die Ereignisse sind auch bedrückend und machen traurig. Dennoch hat mir das Ende besonders gut gefallen, da es realistisch ist und trotzdem ein Fünkchen Hoffnung birgt.
Stellenweise war es etwas langatmig, da im Roman nicht so viel passiert. Aber einige gravierende Entscheidungen und Schicksalsschläge haben meine Aufmerksamkeit auf sich sich ziehen können.
Fazit: Es ist ein ruhiger Roman, welcher gleichzeitig auch bedrückt, aber wichtige Themen anspricht. Die unterschiedlichen Erwartungen an Frauen verschiedener Generationen sowie die Folgen von fehlender Kommunikation werden sehr eindrücklich beschrieben.
5 Leise Melancholie begleitet Leser*innen durch diese berührende Generationengeschichte
von Rosmarin (Penzberg), am 04.08.2021
Ute Mank schreibt sehr umsichtig, ruhig, ohne Wertung. Jederzeit darf man sich als Leser*in eine eigene Meinung machen. Die Protagonistinnen sind – jede auf ihre Art – liebenswert, Verständnis macht sich breit, aber auch Ablehnung, manchmal Empörung. Man ist hin- und hergerissen, und ich denke, all jene, die schon die sechzig überschritten haben, werden Erinnerungen an die Stellung der Frauen und die eigenen Zukunftspläne ausgraben und reflektieren. Die Autorin hat sehr gut dargestellt, woran Frauen oft scheitern: Zwänge, Traditionen, hohe Erwartungen – Schicksal? Und sie macht Mut, eigene Wege zu gehen…
Ein leises, eher melancholisches Buch, das auch zum Nachdenken anregt. Für mich eine sehr warmherzige, berührende Geschichte!
5 Generationenkonflikt
von erul, am 01.08.2021
In dem Roman geht es insbesondere um zwei Frauen - um einen Generationenkonflikt, der hier sehr eindrücklich geschildert wird. Auch die Personen und ihre eigenwilligen Charaktere werden gut und intensiv beschrieben.
Lisbeth wurde zur Erbin des Bethches-Hofes, der einer der größten in Hausen war, mitten in Hessen. Die Ehe mit ihrem Mann Karl blieb jedoch kinderlos. Als die Cousine von Lisbeth bei der Geburt stirbt, haben Lisbeth und Karl das Baby Konrad an Kindesstatt angenommen.
Marlies hat Konrad, den Sohn und künftigen Erben des Hofes geheiratet. Karl mochte Marlies sofort. Doch zwischen Lisbeth und der Schwiegertochter Marlies gibt es von Beginn an Unstimmigkeiten und Konflikte, ob in der Hausarbeit oder später in der Kindererziehung. Die Geschichten werden mal aus der Sicht von Lisbeth, mal aus der von Marlies erzählt. Gesprochen haben die beiden so gut wie nie über ihre Konflikte - Sprachlosigkeit, Pflichterfüllung, Kampf und Selbstbestimmung.
Das Buch hat mich gefesselt - eine sehr sensible, einfühlsame Geschichte, regt zum Nachdenken an. Absolut empfehlenswert!
5 Lisbeth, Marlis und Joanna
von Peppi, am 30.07.2021
In diesem Buch geht es um drei starke Frauen, die auf dem Betches-Hof leben.
Lisbeth verliert im Krieg ihre beiden Brüder und wird somit mit siebzehn Jahren zur Hoferbin. Für sie gibt es nur das Leben als Bäuerin. Zusammen mit ihrem Mann Karl, einem alten Knecht und dem angenommenen Sohn Konrad bewirtschaftet sie den Hof. Ihr Leben besteht aus Arbeit und das Pflegen alter Traditionen.
Als ihr Sohn seine Frau Marlis ins Haus bringt, die nichts von der Landwirtschaft versteht, sieht sie es als ihre Aufgabe, diese zur Bäuerin zu machen. Marlis will aber nicht sofort für einen Hoferben sorgen und sie will weiter in der Stadt arbeiten und auch ihren Jagdschein machen und Traktor fahren. Sie will ihre kleinen Freiheiten haben
Mit Joanna, der Tochter von Konrad und Marlis, wird die Frauenrolle auf dem Hof noch einmal völlig verändert. Sie geht nach dem Abitur für ein Jahr nach Afrika und lässt sich diesen Plan auch nicht ausreden.
5 Authentischer Generationenroman
von annakatharina, am 25.07.2021
Es geht um entgegenstehende Lebenswünsche, -ziele und deren Verwirklichung. Die drei Frauen, vor allem Lisbeth und Marlies, tragen stille Kämpfe aus und es steht viel Unausgesprochenes im Raum. Eine weitere Rolle spielen auch die Erwartungen der Gesellschaft, die unter anderem durch den Klatsch und Tratsch der Dorfbewohner sichtbar werden.
Das Buch ist wunderbar geschrieben und die Charaktere sind sehr lebendig und haben Tiefe. Ich konnte mich gut in die drei Frauen hineinversetzen und deren Perspektiven, Positionen und Verhalten nachvollziehen. Auch die Thematik des Hofsterbens und der damit verbundenen Auswirkungen für die Betroffenen fand ich sehr interessant. Insgesamt ein großartiges und lesenswertes Buch!
4 3 Frauen - 3 Generationen
von Magineer (Köln), am 23.07.2021
"Wildtriebe" ist ein großartig geschriebenes Romandebüt für anspruchsvolle Leser, die tief in den Seiten einer melancholischen Familiensaga versinken möchten, und gleichzeitig ein starkes Porträt dreier Frauengenerationen auf der Suche nach der Vereinbarkeit von Glück und ihrem persönlichen Platz in einer sich langsam verändernden Gesellschaft. Ein Volltreffer, der darauf hoffen lässt, schon bald mehr von Ute Mank zu lesen. Unbedingte Empfehlung!
4 Ausbruch.
von Ute54, am 22.07.2021
Marlies schafft es aber nicht, sich eine ebenbürtige Stufe mit ihrer Schwiegermutter zu erkämpfen. Ihre Ehe läuft freudlos, das Leben wird bestimmt durch die schwere Arbeit auf dem Hof. Amüsements wie Tanzen, Kino, Essengehen, Shoppen.... finden nicht statt.
Vieles bleibt unausgesprochen, da es von Marlies akzeptiert werden muss. Eine offene Konfrontation zur Klärung aber findet nicht statt. Niemand traut sich, Wut, Frust, Ärger und Hoffnungen auszusprechen. Alles wird heruntergeschluckt und bleibt im Inneren verborgen. Ute Mank hat es sehr gut verstanden, diese Sprach- und Trostlosigkeit in halben Sätzen anzudeuten. Ihr beschreibender, gefühlvoller Schreibstil setzt diese Ausweglosigkeit sehr gut in Szene.
Als Charakter erscheint mir Lisbeth am authentischsten, denn sie wurde als sehr junge Hoferbin und die schwere Kriegszeit nur zum Durchhalten und Hoferhalt gezwungen. Sie lernt aber nichts dazu, was das Zwischenmenschliche zwischen Ihr und Marlies anbelangt.
Marlis erscheint mir zu unterwürfig, aber ihre einzige Tochter, Joanna, soll quasi als Stellvertreterin das erreichen, was ihr nicht möglich war. Dabei macht sie viele Erziehungsfehler, genau wie Lisbeth, denn Joanna wird sehr verwöhnt, muss nicht bei der Hofarbeit mithelfen, darf Abitur machen, ins Ausland gehen, studieren und ihren Neigungen nachkommen. Aber Johanna verhält sich ihrer Mutter gegenüber rücksichtslos und lässt sich gehen, denn zum Schluss wird sehr deutlich, dass sie sich als Hoferbin sieht, der nichts passieren kann. Sie ist, meiner Meinung nach, übertrieben gezeichnet. Ihre Entscheidungen und ihr Verhalten am Romanende sind für mich nicht nachvollziehbar, aber sie wird von Lisbeth voll unterstützt, der es, egoistisch wie sie ist, nur darum geht, dass die Blutlinie weitergeführt wird und der Hof vererbt werden kann. Daher Punkteabzug! Marlies hingegen, gibt die Situation Auftrieb und Mut für ein selbstbestimmtes Leben.
Zwar enthält der Roman Längen, jedoch hat er mir gut gefallen, da ich mich in eine unbekannte Situation hineindenken musste. Er dürfte aber besonders interessant sein für Personen, die Ähnliches auf einem Bauernhof erlebt haben, denn die Atmosphäre und die Probleme auf einem Hof sind sehr eindrücklich beschrieben.
5 Schöner Generationenroman
von Leseschwalbe, am 19.07.2021
Lisbeth vom Betches-Hof, als Großbäuerin alt geworden. Der Hof, die Arbeit die im Gleichklang mit den Jahreszeiten getan werden muss, das war immer ihr Leben und es war gut. Als ihre Schwiegertochter Marlies ins Haus kommt tun sich die beiden schwer miteinander. Die Vorstellungen der beiden sind zu verschieden. auch als das ersehnte (Enkel-)Kind Joanna zur Welt kommt wird es nicht besser. Joanna wächst heran und auch sie möchte ihren eigenen Weg gehen, auch gegen Widerstände. Wie sich der Kreis dann doch noch schließt und jede der Frauen ihren Platz findet, das ist der Inhalt dieses Romans. Das Debüt der Autorin und durchaus gelungen. Mit seinem unaufgeregten Schreibstil eine schöne Lektüre für den Sommer.
5 Feinfühlige Charakterisierungen
von Marianna T., am 18.07.2021
Lisbeth hat den "Bethches-Hof" früh übernehmen müssen. Die Brüder sind im Krieg umgekommen, die Eltern alt. Ihr Leben ist durch Pflichten und durch Erwartungen von Außen bestimmt. Ebenso scheint es Marlies zu ergehen, der Schwiegertochter, die es nicht leicht mit Lisbeths Erwartungen hat. Ihre Hoffnungen für ihre Tochter Joanna nach einem selbstbestimmten Leben sind dadurch umso größer.
Ute Mank ist es sehr gut gelungen, ein realistisches und nachvollziehbares Bild der drei Charaktere zu zeichnen. Vorallem werden die Frauen mit ihren Eigenheiten wohlwollend und verständlich beschrieben. Mank zeigt darin ihre gute Beobachtungsgabe und Einfühlungsvermögen.
Angefangen mit der Gegenwart geht es dann chronologisch aus der Vergangenheit wieder in die Gegenwart und darüberhinaus. Die Frauen werden einfühlsam beschrieben und deren Wünsche, Sehnsüchte und Beweggründe werden sehr deutlich. Es ist berührend und beeindruckend die Entwicklungen der Frauen mitzuerleben, die es miteinander nicht leicht haben. Alle versuchen sie ihren Weg zu finden und scheitern scheinbar an sich selbst und den Umständen. Die Erzählung ist packend und dadurch schnell gelesen.
Spannend sind auch die Männercharaktere, die das soziale Gefüge auf dem Hof nachvollziehbar komplettieren. Es wird auch deutlich welche großen Veränderungen und Existenzbedrohungen mit Landwirtschaft verbunden sind.
Das Leben dreier Frauen auf einem Bauernhof. "Wildtriebe" ist eine empfehlenswerte Charakterstudie und Mehrgenerationen-Erzählung. Eindrücklich, einfühlsam und packend.
3 Sehr ruhig
von raschke64 (Dresden), am 13.07.2021
Das Buch beschreibt das Leben auf dem Dorf mit allen Vor- und Nachteilen. Und auch das Leben auf einem Bauernhof. Anfangs einer der größten Höfe geht es im Laufe der Zeit durch mehrere selbst und auch nicht selbst verschuldete Entscheidungen immer mehr bergab. Aber vor allem beschreibt das Buch den Konflikt zwischen Schwiegermutter und Schwiegertochter. Es ist ein ständig währender Krieg, doch dabei kommt es nie zu einer Art offenem Kampf. Jeder frisst seinen Frust in sich hinein, sucht sich eine Nische und erledigt seine Arbeit. Gesprochen wird so gut wie nie. Genau das wird auch so beschrieben. In einfachen Sätzen und relativ gleichförmig. Dadurch bekommt man zwar gut vermittelt, wie gleichförmig die Arbeit und das Leben auf dem Hof ist. Aber dadurch entsteht auch beim Lesen nach einer gewissen Zeit Langeweile. Es passiert nicht wirklich etwas, das einem emotional mitgenommen hat. Man beobachtet die Figuren, aber man ist beim Leben von ihnen nicht dabei. Mir waren sie irgendwie völlig gleichgültig. Selbst die Enkeltochter, die etwas aus der Reihe fällt, erweckte keine Sympathie bei mir. Allerdings auch keine Antipathie. Es war mir irgendwie völlig egal, wie es mit der Familie ausgeht. Das empfinde ich eigentlich als schade und auch als Manko des Buches.
4 Bewegende Geschichte dreier Frauen
von Königstiger, am 08.07.2021
Ich würde das Buch nicht als "spannend" oder "fesselnd" beschreiben. Dies ist aber angesichts der Thematik vielleicht auch nicht seine Aufgabe. Vielmehr versetzt es den Leser oder die Leserin in eine ruhige, vielleicht zeitweise sogar etwas trübe Stimmung und kann zum Nachdenken und Reflektieren über die eigene Herangehensweise an Konflikte sowie den eigenen Lebensweg und Umgang mit Familienmitgliedern anregen.
aus dem Bereich