Diebe des Lichts

Roman

***** 1 Bewertung

(Autor)

Buch | Hardcover
478 Seiten
2021 | 1. Auflage
Blessing (Verlag)
978-3-89667-689-4 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
Seit Sander als Junge 1572 in Flandern miterleben musste, wie sein Vater von den spanischen Besatzern ermordet wurde, ist er ein Getriebener.

Ein Meister bildet ihn als Blumenmaler aus, und sein Bruder Hugo, der nach dem Tod seiner Eltern verstummt ist, mischt für ihn die Farben.

Doch Hugo ist ebenso jähzornig und unberechenbar wie sanft, und als er ein Gewaltverbrechen begeht, müssen er und Sander fliehen. Sie finden Anstellung in einem Atelier in Rom, erleben die Verschwendungen des Papstes, die Intrigen im Kardinalspalast von Neapel und beide auf ihre unterschiedliche Art die Freuden verbotener Liebe. Immer wieder entdeckt Sander einen Ausweg aus scheinbar aussichtslosen Abenteuern.

Philipp Blom wurde 1970 in Hamburg geboren, studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Wien und in Oxford, wo er 1996 mit einer Dissertation über die Nietzsche-Rezeption promoviert wurde. Mit historischen Sachbüchern wie "Der taumelnde Kontinent. Europa 1900–1914" (2009),"Die zerrissenen Jahre. 1918–1938 "(2014) wurde er Bestsellerautor und erhielt Auszeichnungen wie Friedrich-Schiedel-Literaturpreis oder den NDR-Kultur-Sachbuchpreis. "Diebe des Lichts" ist sein erster historischer Roman.

Der große historische Roman um Mord und Rache und um Liebe, Treue und Verrat im zerrissenen Europa des 16. Jahrhunderts. Philipp Blom schreibt so wie Caravaggio Farben verwendete: kontrastreich und mit tiefen Schatten, detailgenau und affektreich, intensiver als die Wirklichkeit selbst. Der gefeierte und vielfach mit Preisen ausgezeichnete Autor großer historischer Sachbücher zeigt sich in seinem ersten historischen Roman als Vollbluterzähler einer atemberaubend spannenden Geschichte. Ein großer Roman, der die Renaissance und prägende Gestalten wie Giordano Bruno, Caravaggio und die großen Kleriker lebendig macht.

Erscheinungsdatum
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Gewicht 688 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Brüder, Liebe • Buch • Bücher • Caravaggio • Das jüngste Gericht • Giordano Bruno • Glaubenskriege • Historische Romane • Inquisition • Maler der Renaissance • Papsttum • Rache • Renaissance • Rom, Neapel
ISBN-10 3-89667-689-X / 389667689X
ISBN-13 978-3-89667-689-4 / 9783896676894
Zustand Neuware
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5 Intensiv und bildgewaltig, der Leser sieht durch das Auge des Malers

von , am 11.11.2021

Sander und sein kleiner Bruder Hugo müssen schon im Kindesalter mit ansehen, wie ihre Eltern von spanischen Eroberern aufgeknüpft werden. Dieses Erlebnis prägt die Brüder fürs Leben, Hugo hört auf zu sprechen und auch Sander, der ihren Lebensunterhalt als Maler verdient, kann die schreckliche Vergangenheit nicht hinter sich lassen. In Rom findet er eine Anstellung bei einem renommierten Atelier, doch als er sich in die Tochter seines Meisters verliebt, nimmt sein Leben erneut eine überraschende Wendung.

"Diebe des Lichts" von Philipp Blom ist ein historischer Roman, der das Leben im Mittelalter so intensiv und bildgewaltig beschreibt, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, an Sanders und Hugos Seite durch die schmutzigen Straßen zu streifen und beinahe den Gestank in der Nase spüren konnte. Der Schreibstil ist so opulent, wie die Bilder, die Sander malt und so spannend, dass ich das Buch kaum zur Seite legen mochte. In jeder Leseminute war ich emotional an der Seite der Protagonisten und habe mit Sander Freude und Leid hautnah empfunden. Neben seinen fiktiven Figuren streift der Autor auch reale historische Gestalten, die jene Zeit maßgeblich mit geprägt haben.

Immer wieder war ich fasziniert, wie tiefgründig nicht nur die Personen charakterisiert sind, sondern auch jedes Detail des Hintergrundes beschrieben wird, ohne das die ausschweifenden Darstellungen für den Leser langweilig werden. Im Gegenteil, ich war gefesselt und habe die Menschen und ihre Umgebung lebendig vor meinem geistigen Auge gesehen - der Autor lässt seine Leser an der Sichtweise des begabten Malers, der im Mittelpunkt der Geschichte steht, teilhaben. Selten habe ich in Buch auf diese umfassende Weise erleben dürfen und spreche daher eine unbedingte Leseempfehlung an alle Freunde historischer Literatur aus.

Fazit: Selten habe ich einen Roman in derartig opulenten Bildern erlebt, in jeder Leseminute ist das Mittelalter für mich lebendig gewesen und ich habe jede einzelne Figur als greifbar und lebensecht empfunden. Dem Autor ist es auf wundervolle Weise gelungen, seine Geschichte so bildintensiv darzustellen, dass der Leser den Eindruck gewinnt, die Ereignisse durch das Auge eines Malers zu sehen. Für die spannende historische Lektüre spreche ich gern eine Empfehlung aus.
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