Tischchen deck dich

Jakob Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) wurden in Hanau geboren. Die Brüder waren deutsche Sprach- und Kulturwissenschaftler sowie Märchensammler. Außerdem gelten sie neben Karl Lachmann und Georg Friedrich Benecke als die „Gründungsväter“ der Germanistik. Die Sammlung und Bearbeitung der Kinder- und Hausmärchen war für die Kinderliteratur des 19. und 20. Jahrhunderts von großer Bedeutung.

Inge Gürtzig wurde 1935 in Mecklenburg-Vorpommern geboren. Sie absolvierte ein Studium an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm und später ein Studium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Die Liste der von ihr illustrierten Bücher ist lang. Weit mehr als hundert Bücher wurden von ihr illustriert. Ihr ganz eigner, unverkennbarer Stil verbindet grafisches Können mit der Kenntnis ihrer Leser, bei denen es sich zumeist um Vorschulkinder handelt. Sie malt für die Kleinen mit Liebe und großem Einfühlungsvermögen. Inge Gürtzig verstarb 2020.

Der Älteste war zu einem Schreiner in die Lehre gegangen, da lernte er fleißig und unverdrossen, und als seine Zeit herum war, dass er wandern sollte, schenkte ihm der Meister ein Tischchen, das gar kein besonderes Ansehen hatte und von gewöhnlichem Holz war; aber es hatte eine gute Eigenschaft. Wenn man es hinstellte und sprach: „Tischchen, deck dich“, so war das gute Tischchen auf einmal mit einem saubern Tüchlein bedeckt, und stand da ein Teller und Messer und Gabel daneben und Schüsseln mit Gesottenem und Gebratenem, soviel Platz hatten, und ein großes Glas mit rotem Wein leuchtete, dass einem das Herz lachte.