Ludwik Fleck und das nicht nach ihm benannte Fleckfieber - Andreas Pospischil

Ludwik Fleck und das nicht nach ihm benannte Fleckfieber

Buch | Hardcover
136 Seiten
2020
Chronos (Verlag)
978-3-0340-1600-1 (ISBN)
29,00 inkl. MwSt
1909 gelang Charles Nicolle am Institut Pasteur in Tunis der Nachweis, dass das Fleckfieber von Läusen übertragen wird. Im Ersten Weltkrieg brach die Krankheit auf dem östlichen Kriegsschauplatz aus. Der Erreger wurde von Howard Ricketts und Stanislaus von Prowazek isoliert und nach ihnen benannt. Beide Forscher steckten sich bei den Laborarbeiten an und starben. Hier tritt Ludwik Fleck auf, der später als Wissenschaftstheoretiker bekannt wurde.
Der junge jüdische Militärarzt aus dem österreichischen Lemberg arbeitete in einem k. u. k. Militärlabor mit Rudolf Weigl an der Herstellung eines Impfstoffs gegen Fleckfieber. Für Fleck und andere beteiligte Juden wurde das Fleckfieber zum Schicksal. Als Häftling im KZ Buchenwald produzierte Fleck in einem SS-Labor Fleckfieberimpfstoff, den er auch Häftlingen gab. Befreit aus Buchenwald und zurück in Polen, konnte er dort als Jude nicht wieder Fuss fassen und emigrierte nach Israel, wo man ihm vorwarf, mit der SS kollaboriert zu haben.
Besiegt wurde das Fleckfieber schliesslich durch DDT, das die Überträger, die Läuse, vernichtet.

emeritierter Professor für Veterinärpathologie der Universität Zürich. 2009–2016 Fellow am Collegium Helveti­cum der Universität Zürich und der ETH Zürich, an dem das Ludwik Fleck Zentrum angegliedert ist.

Vorwort

Akt 1:Lemberg in der Habsburgermonarchie

Fleckfieber
Die Erkrankung an Fleckfieber
Die Übertragung des Fleckfiebers
Der Erreger des Fleckfiebers
Therapie und Bekämpfung des Fleckfiebers

Akt 2:Lemberg im Ersten Weltkrieg

Akt 3:Lembergs Neustart als polnische Stadt

Die Protagonisten Rudolf Weigl und Ludwik Fleck
Rudolf Weigl
Ludwik Fleck

Akt 4:Lemberg im Zweiten Weltkrieg
Fleckfieberforschung in Deutschland
Die Fleckfieberforschungsstätte Behring-Institut Lemberg
Ghetto in Lemberg
Ludwik Fleck im KZ Auschwitz
Hygiene-Institut der Waffen-SS
Lemberg

Ein Sieg über das Fleckfieber?
Die Erreger verlieren ihren Vektor und suchen andere Überträger
Wie haben die Erreger des Fleckfiebers darauf reagiert?

Nachwort
Danksagung
Literatur
Abbildungsverzeichnis
Personenregister

Erscheinungsdatum
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Maße 155 x 225 mm
Gewicht 367 g
Themenwelt Studium Querschnittsbereiche Geschichte / Ethik der Medizin
Schlagworte Antisemitismus • Biologie • Buchenwald • Erster Weltkrieg • Fleckfieber • Konzentrationslager • Lemberg • Lwiw • Seuche • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-0340-1600-X / 303401600X
ISBN-13 978-3-0340-1600-1 / 9783034016001
Zustand Neuware
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