Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht.

(Autor)

Buch | Softcover
740 Seiten
2013
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14171-5 (ISBN)
119,90 inkl. MwSt
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Die Dissertation beschäftigt sich mit dem völkerrechtlichen Verbrechen der Vergewaltigung. In einer horizontalen Analyse werden alle relevanten internationalen Instrumente des Völkerstrafrechts nach Normen hinsichtlich der Vergewaltigung durchsucht, mit dem Ergebnis, dass zwar eine Strafbarkeit, aber keine verbindliche Definition der Vergewaltigung im Völkervertrags- und Völkergewohnheitsrecht existiert. Darauf folgt eine Rechtsvergleichung der Vergewaltigungstatbestände der wichtigsten Staaten der Welt; aus ihr werden allgemeine Rechtsgrundsätze abgeleitet, die auf die Ebene des Völkerstrafrechts übertragen werden (vertikale Analyse). Die so gewonnene Definition der Vergewaltigung wird zudem mit den Vergewaltigungsdefinitionen der Ad hoc-Tribunale (ICTY, ICTR) und der EOC verglichen.
Die Dissertation beschäftigt sich mit einem der schwersten Verbrechen gegen die menschliche Würde, das sexuelle Selbstbestimmungsrecht und die körperliche Unversehrtheit: die Vergewaltigung. Die Arbeit beginnt mit einer kurzen Darstellung der Besonderheiten der Vergewaltigung im Krieg. Es wird ein Überblick über die Rechtsquellen und die Rechtsfindungsmethode des Völkerstrafrechts vorangestellt. Sodann werden alle relevanten internationalen Instrumente des Völkerstrafrechts nach Normen hinsichtlich der Vergewaltigung durchsucht (horizontale Analyse). Diese Analyse ergibt, dass zwar eine Strafbarkeit der Vergewaltigung existiert, aber keine verbindliche Definition der Vergewaltigung im Völkervertrags- und Völkergewohnheitsrecht vorhanden ist. Es folgt eine Rechtsvergleichung der Vergewaltigungstatbestände der wichtigsten Staaten der Welt; aus ihr werden allgemeine Rechtsgrundsätze abgeleitet, die auf die Ebene des Völkerstrafrechts übertragen werden (vertikale Analyse). Die so gewonnene Definition der Vergewaltigung wird den verschiedenen internationalen Definitionen der Vergewaltigung (der Ad hoc-Tribunale und der EOC) gegenübergestellt. Das Fazit der Arbeit lautet, dass der aus der Rechtsvergleichung gewonnene Tatbestand der Vergewaltigung formal und sachlich überzeugt und anderen völkerrechtlichen Tendenzen der Tatbestandsformulierung vorzuziehen ist.

Dr. Alexandra Adams hat an den Universitäten Frankfurt und Aix-en-Provence Rechtswissenschaften studiert und 1997 ihr erstes juristisches Staatsexamen in Hessen abgelegt. Sie war bei Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Norbert Szyperski an der Universität Köln wissenschaftlich tätig. Von 1999–2001 absolvierte sie das Referendariat am OLG Köln; die Wahlstation machte sie bei Strafverteidigern in London. 2001 assistierte sie dem englischen Strafverteidiger Howard Morrison am ICTY in Den Haag. Dort begann sie ihre Forschung zur Dissertation. Seit 2004 lebt sie in Beirut, wo sie am Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen – Centre for Women – ein Praktikum machte. 2012 wurde sie an der Universität zu Köln promoviert. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt dem Völkerstrafrecht, speziell den Sexualdelikten.

1. Einleitung

Ziel der Arbeit – Anlass der Arbeit – Gang der Untersuchung

2. Faktischer Hintergrund – Vergewaltigungen im Krieg

Die Natur der Angriffe auf Frauen – Die Auswirkungen auf die Opfer

3. Die Strafbarkeit der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht

Grundlagen des Völkerstrafrechts – Die Rechtsfindungsmethode im Völkerstrafrecht – Die völkergewohnheitsrechtliche Strafbarkeit der Vergewaltigung

4. Die Tatbestandsmerkmale der Vergewaltigung

Der Bestimmtheitsgrundsatz im Völkerstrafrecht – Vergewaltigungsdefinitionen im Völkerstrafrecht – Vergewaltigungsdefinitionen im nationalen Recht – Ergebnis des vierten Kapitels

5. Der Tatbestand der Vergewaltigung im Völkerstrafrecht

Materiell-rechtliche Gegenüberstellung der ermittelten Definitionen – Kriminalpolitische Empfehlung – Fazit der Untersuchung

Annex I: Tabellarische Übersichten

Annex II: Nationale Straftatbestände der Vergewaltigung

Literatur- und Quellenverzeichnis

Sachwortverzeichnis

"Auf jeden Fall lohnt die gründliche und sorgfältige Studie die Lektüre für jeden an Sexual- und Völkerstrafrecht Interessierten. Wer mit der Frage einer Strafbarkeit von Vergewaltigung in bewaffneten Konflikten befasst ist, wird die Arbeit zu Rate ziehen. Die stets ausführlich begründeten Ergebnisse überzeugen weithin. Zu empfehlen ist die Beschäftigung mit dem Buch auch all denjenigen, die mit Reformarbeiten im deutschen Sexualstrafrecht zu tun haben." Prof. Dr. Klaus Laubenthal, in: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik, 2/2016

»Auf jeden Fall lohnt die gründliche und sorgfältige Studie die Lektüre für jeden an Sexual- und Völkerstrafrecht Interessierten. Wer mit der Frage einer Strafbarkeit von Vergewaltigung in bewaffneten Konflikten befasst ist, wird die Arbeit zu Rate ziehen. Die stets ausführlich begründeten Ergebnisse überzeugen weithin. Zu empfehlen ist die Beschäftigung mit dem Buch auch all denjenigen, die mit Reformarbeiten im deutschen Sexualstrafrecht zu tun haben.« Prof. Dr. Klaus Laubenthal, in: Zeitschrift für Internationale Strafrechtsdogmatik, 2/2016

Erscheint lt. Verlag 25.9.2013
Reihe/Serie Kölner Kriminalwissenschaftliche Schriften ; 56
Zusatzinfo 2 Tab.; 740 S., 2 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 984 g
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Verbrechenselemente • Vergewaltigung • Völkerstrafrecht
ISBN-10 3-428-14171-7 / 3428141717
ISBN-13 978-3-428-14171-5 / 9783428141715
Zustand Neuware
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