Abhandlungen zum Strafprozessrecht und zum Strafrecht.

Ausgewählte Aufsätze. Hrsg. von Michael Hettinger.

Michael Hettinger (Herausgeber)

(Autor)

Buch | Softcover
286 Seiten
2013
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14063-3 (ISBN)
69,90 inkl. MwSt
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Rainer Paulus, viele Jahre neben Gerhard Fezer Mitautor im »KMR«, war einer der renommierten Strafprozessualisten unserer Tage, wie die Rezeption seiner Kommentierungen durch Rechtsprechung und Schrifttum bezeugt. Die hier vorgelegten Aufsätze zu prozessualen Themen, deren kritische Überprüfung ihm ein besonderes Anliegen war, dokumentieren die Gründlichkeit seiner Arbeitsweise und die Tiefgründigkeit seiner Überlegungen. Das gilt auch für die dem materiellen Recht und der Methodik gewidmeten Aufsätze in diesem Band.
Einen Schwerpunkt in diesem Band bilden Probleme rund um den Beweis. So fragt Rainer Paulus nach der prozesslogischen Struktur der Beweisverbote als "Prozesshandlungs"-Hindernisse und den Folgen für deren Einordnung; nach "Abstraktion und Konkretisierung in der 'gesetzlichen Beweistheorie' des Strafverfahrens, was ihn zu einer höchst kritischen Würdigung der "persönlichen Gewissheit" i.S. eines irrationalen Fürwahrhaltens führt, sowie nach den strafprozessualen Beweisstrukturen. Wie er die derzeit herrschende Meinung kritisiert, die die "prozessuale Wahrheit" in einer Kombination aus "Gewissheit" und objektiver "hoher Wahrscheinlichkeit" rational-argumentativ verbinden will, so sind alle in diesem Band versammelten Arbeiten - auch die dem materiellen Recht und der Methodik gewidmeten - der Überprüfung und Widerlegung herrschender Meinungen verpflichtet, nicht der Bestätigung des schon vielfach als (angeblich) richtig Bestätigten. Dass eine Meinung gerade "herrschte", war für Paulus häufig Motiv zur Nachprüfung, ob sie denn auch begründet sei. Alle seine Arbeiten durchzieht ein frischer Ton und der Wille, dem Recht zu dienen.

Rainer Paulus (*20.01.1939 in Ochsenfurt am Main, † 15.05.2011 ebenda) studierte Rechtswissenschaft in Würzburg und München. 1962 Erstes, 1966 Zweites Examen. Danach Stationen am LG Würzburg, ab 1974 Richter am AG Gemünden/Main. Promotion 1965 bei Walter Sax (Würzburg) mit der Schrift »Der Zueignungsbegriff im Strafrecht«, ausgezeichnet von der unterfränk. Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft. 1983/84 Habilitation mit der Arbeit »Beweisverbote im Strafprozeß«. 1984 Erteilung der Lehrbefugnis für Strafrecht und Strafprozessrecht, 1990 Verleihung des Titels außerplanmäßiger Professor an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Michael Hettinger, geboren in Speyer/Rhein. 1968 Studium der Rechtswissenschaft in Würzburg, ab 1969 in Heidelberg. 1973 Erstes, 1978 Zweites Staatsexamen, dazwischen Grundwehrdienst und Referendarzeit. Mitarbeit in einer Anwaltskanzlei, dann wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsphilosophie in Heidelberg (Prof. Dr. W. Küper). 1981 Promotion zum Dr. iur. utr., 1987 Habilitation (Strafrecht, Strafprozessrecht und Strafrechtsgeschichte). 1990 Professur an der Universität Göttingen, 1991 Lehrstuhl für Strafrecht und Strafprozessrecht in Würzburg (Nachfolge Prof. Dr. G. Spendel), seit Sommer 1998 in Mainz (Nachfolge Prof. Dr. E.-W. Hanack).

Die »falsche Aussage« als Zentralbegriff der §§ 153–163 StGB

Methodik der Fallbearbeitung. Rechtsdogmatische Bemerkungen zum Urkundenbeweis in der Hauptverhandlung des Strafverfahrens

Bedingungen rechtswissenschaftlicher Begriffsbildung

Beweisverbote als Prozeßhandlungshindernisse

Dogmatik der Verteidigung

Prozessuale Wahrheit und Revision

Rechtsstaatliche Übermaßverbote im gemeinrechtlichen Inquisitionsprozeß

Materielles Strafrecht im »prozessualen Raum«

Die begründete »Verfahrensrüge« in der strafprozessualen Revision

Abstraktion und Konkretisierung in der »gesetzlichen Beweistheorie« des Strafverfahrens

Gerichtsüberzeugung als Prozesshandlungsvoraussetzung

Strafprozessuale Beweisstrukturen

»Rainer Paulus macht es dem Leser mit seinen Satz-Kaskaden nicht leicht (was auch etwas auf die Rezension abgefärbt haben mag). Dringt man, mit etwas Masochismus, durch die Schachtelsätze, so erfährt man aber reiche Belehrung – namentlich aus den bisweilen überbordenden Fußnoten, die von einer stupenden Belesenheit und von, heute leider extrem selten gewordenen, aber so dringend notwendigen Kenntnissen von Rechtsgeschichte, -philosophie und -theorie zeugen. – Es ist Hettinger als Verdienst anzurechnen, die streitbaren Beiträge von Paulus, gleichsam als Kampfschrift, zusammengefasst zu haben.« Prof. Dr. Hans-Ullrich Paeffgen, in: Goltdammer's Archiv für Strafrecht, 7/2015

Erscheint lt. Verlag 24.10.2013
Reihe/Serie Schriften zum Strafrecht ; 252
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 392 g
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht
Schlagworte Strafprozessrecht • Strafprozessrecht (StPR) • Strafrecht • Strafrecht (StrafR) • Strafverfahren
ISBN-10 3-428-14063-X / 342814063X
ISBN-13 978-3-428-14063-3 / 9783428140633
Zustand Neuware
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