Gleiches Recht für alle – auch für Sexualstraftäter?

Sonderregelungen für Sexualstraftäter im Strafrecht und ihre kriminologische Berechtigung.

(Autor)

Buch | Softcover
433 Seiten
2016
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-14890-5 (ISBN)
119,90 inkl. MwSt
Die Autorin setzt sich damit auseinander, inwieweit der Stand der kriminologischen Forschung strafrechtliche Sonderregelungen für Sexualstraftäter rechtfertigt, die auf ein besonderes Sicherungsbedürfnis der Gesellschaft gegenüber dieser Tätergruppe gestützt werden. Es wird eruiert, ob von Sexualdelinquenten eine Gefahr ausgeht, die über das anderen Straftätern innewohnende Gefahrenpotential hinausreicht, oder ob der Gesetzgeber weniger den wissenschaftlichen Forschungsstand berücksichtigt als vielmehr gesellschaftliche Bedürfnisse bedient.
Der Umgang mit Sexualstraftätern bildet immer wieder einen Schwerpunkt der kriminalpolitischen Diskussion. So kam es unter dem Eindruck medial geschürter Verbrechensfurcht in jüngerer Vergangenheit mehrfach zu Erweiterungen der auf diese Tätergruppe abzielenden strafrechtlichen Vorschriften. Dies gab Anlass, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, inwieweit der Stand der kriminologischen Forschung derartige Sonderregelungen rechtfertigt, die auf ein spezielles Sicherungsbedürfnis der Gesellschaft gestützt werden. Zu eruieren war, ob dem eine reale von Sexualdelinquenten ausgehende Gefahr gegenübersteht, die über das anderen Straftätern innewohnende Gefahrenpotential hinausreicht, oder ob der Gesetzgeber weniger den wissenschaftlichen Forschungsstand berücksichtigt als vielmehr gesellschaftliche Bedürfnisse bedient.

Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass im Hinblick auf Sexualstraftäter nicht der Grundsatz »Gleiches Recht für alle« gilt. Ein Großteil der Sonderregelungen für Sexualdelinquenten ist aus kriminologischer Sicht nicht berechtigt. Vielmehr hat sich für diese Tätergruppe ein weitgehend symbolisches Sonderrecht etabliert.

Lara Steiger studierte von 2006 bis 2012 Rechtswissenschaft an der Universität Tübingen mit dem Schwerpunkt Rechtspflege in Strafsachen. Nach dem ersten Staatsexamen promovierte sie bei Prof. Dr. Jörg Kinzig, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Tübingen, und arbeitete als akademische Mitarbeiterin an dessen Lehrstuhl für Kriminologie, Straf- und Sanktionenrecht. Seit 2015 ist sie Referendarin am Landgericht Stuttgart.

Teil 1: Einleitung

Kriminalpolitische Ausgangslage und Ziel der Arbeit – Gang der Darstellung

Teil 2: Grundlagen

Begriffsbestimmungen – Rechtshistorische Entwicklung des Sexualstrafrechts – Umfang, Struktur und Entwicklung der Sexualkriminalität – Legalbewährungsstudien – Zusammenfassung

Teil 3: Analyse der für Sexualstraftäter geltenden Sonderregelungen

Sanktionenrechtliche Sonderregelungen – Strafprozessuale Sonderregelungen – Vollzugsrechtliche Sonderregelungen – Registerrechtliche Sonderregelungen

Teil 4: Ergebnisse der Analyse und gesamtgesellschaftliche Einordnung

Ergebnisse der Einzelanalyse aller Sonderregelungen – Entstehungs- und Entwicklungsbedingungen eines Sonderrechts für Sexualstraftäter – Feindstrafrechtliche Tendenzen

Teil 5: Schlussbetrachtung

Berechtigung eines symbolischen Sonderrechts für Sexualstraftäter – Überblick über mögliche Alternativen – Fazit

Literaturverzeichnis

Sachverzeichnis

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Kriminologische und sanktionenrechtliche Forschungen ; 17
Zusatzinfo 4 Tab., 27 Abb.; 433 S., 27 schw.-w. Abb., 4 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 700 g
Themenwelt Recht / Steuern Strafrecht Besonderes Strafrecht
Recht / Steuern Strafrecht Kriminologie
Schlagworte Gleichheit • Kriminologie • Sexualstraftäter • Sonderregelung
ISBN-10 3-428-14890-8 / 3428148908
ISBN-13 978-3-428-14890-5 / 9783428148905
Zustand Neuware
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