Der Schneeleopard

**** 10 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
192 Seiten
2021
Rowohlt (Verlag)
978-3-498-00216-9 (ISBN)
20,00 inkl. MwSt
Gemeinsam mit dem Fotografen Vincent Munier reist der Abenteurer und Schriftsteller Sylvain Tesson nach Tibet, um sich auf die Suche nach einem der seltensten Tiere dieser Erde zu begeben - dem Schneeleoparden. Ob sie dem Tier begegnen werden? Ungewiss.
Auf über 4000 Metern, fernab vom Lärm der Zivilisation, hinterfragt Tesson eine Welt, in der kaum noch Raum bleibt für das Ungebändigte und die Entfaltung der Schönheit der Natur. Entstanden ist ein aufrüttelndes, preisgekröntes, kraftvolles Werk, dessen Sog man sich nicht entziehen kann: Eine meditative Reise in die weiße Stille des Himalaya, eine Lektüre gegen die Hektik unseres Alltags und die Zerstörung der Welt.

«Der Schneeleopard» war das erfolgreichste französischsprachige Buch des Jahres 2019.

«Eine Abenteuergeschichte und eine spirituelle Suche. Ein Lob der Geduld, der Wildnis und der Schönheit.»
François Busnel, La Grande Librairie

«Dicht, intelligent und feinsinnig - das perfekte Gegenmittel wider den zeitgenössischen Wahnsinn.»
Marie Chaudey, La Vie

«Sylvain Tesson bewohnt diese Welt als Dichter.»
Étienne de Montety, Le Figaro Littéraire

«Eine Ode an die Stille.»
Libération

«‹Der Schneeleopard› erinnert an die Jagd des Kapitän Ahab nach Moby Dick, mit dem Unterschied, dass der Held dieser Geschichte das Tier fotografieren will, anstatt es zu harpunieren.»
Le Monde des Livres

Sylvain Tesson, geboren 1972 in Paris, ist Schriftsteller, Geograph und ein leidenschaftlicher Reisender. An eine erste Expedition nach Island schlossen sich weitere an: mit dem Fahrrad um die Welt, zu Fuß durch den Himalaya und zu Pferd durch die Steppe Zentralasiens. Für seine Reisebeschreibungen und Essays wurde Sylvain Tesson mit dem Prix Goncourt de la nouvelle und zuletzt mit dem Prix Renaudot für «Der Schneeleopard» ausgezeichnet.

Nicola Denis wurde mit einer Arbeit zur Übersetzungsgeschichte promoviert. Im niedersächsischen Celle geboren, lebt sie seit über zwanzig Jahren im Westen Frankreichs. Dort übersetzt sie neben Klassikern wie Alexandre Dumas oder Honoré de Balzac französische Gegenwartsautoren wie Sylvain Tesson, Olivier Guez, Philippe Lançon oder Éric Vuillard.

Sylvain Tesson gießt die Welt und ihre Erscheinungen in eine Sprache, die ebenso entschieden und gemeißelt ist wie die Landschaft des Hochgebirges. Martina Läubli Bücher am Sonntag (Beilage NZZ am Sonntag) 20210627

«Eine Ode an die Stille.»

Brillantes Nature Writing aus Frankreich.

Sylvain Tesson hat eine ganz eigene Würde, um über die Welt zu schreiben. Er bezieht das Weltwissen in jedem Satz mit ein.

Die Verrückten sterben nicht aus, und die Besten unter ihnen schreiben ein Buch. Sylvain Tesson ist verrückt nach der Wildnis. Er sucht sie oft in Innerasien. Wie die Religionsstifter und die Romantiker glaubt er, dass unsere hyperausdifferenzierte Welt ursprünglich ein Einziges war, ein Chaos. In seinem neuen Buch sucht er dessen Echo auf 5000 Metern Höhe in Tibet. Es ist die Begegnung mit einem Tier, das es eigentlich nicht mehr gibt.

Großes Gemälde, erschütternd aktuell.

Eine atemberaubende, oft poetische Prosa, eine schöne, reiche, erfrischende Sprache.

Ein kluges Plädoyer fürs Bewahren.

Es ist ein grandioses Erlebnis, Tessons teilweise meditativen und poetischen Sätze zu lesen und es ist ein Genuss, sich in dieses wunderbare Buch voller Wortbilder zu versenken. Tesson führt den Leser nach Tibet, in ein magisches Reich voller Gegensätze, das schon immer ein Sehnsuchtsort für Abenteurer, Sinnsucher und Naturliebhaber war.

Ein Buch über die Erhabenheit der Natur, eine Meditation über das Leben ... endlich auch in Deutschland!

«Ein Trip, der sich lohnt.»

«Der Schneeleopard erinnert an die Jagd des Kapitän Ahab nach Moby Dick, mit dem Unterschied, dass der Held dieser Geschichte das Tier fotografieren will, anstatt es zu harpunieren.» – Le Monde des Livres

«Sylvain Tesson bewohnt diese Welt als Dichter »

«Eine Abenteuergeschichte und eine spirituelle Suche. Ein Lob der Geduld, der Wildnis und der Schönheit.»

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie rowohlt Hundert Augen
Übersetzer Nicola Denis
Zusatzinfo Mit 2 s/w Fotos und 2 s/w Karten
Sprache deutsch
Original-Titel La panthère des neiges
Maße 131 x 209 mm
Gewicht 311 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Essays / Feuilleton
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Reisen Reiseberichte Asien
Schlagworte Abenteuer • Artensterben • Bestseller • Blanc • César • Dokumentation • Expedition • Fotografie • Frankreich • literarisch • Marie Amiguet • Muttertagsgeschenk • Natur • Naturbeschreibung • Nature writing • Nick Cave • Prix Renaudot • Reise • Schneeleopard • Sinnsuche • spiegel bestseller • Spiegel Bestsellerliste aktuell • Stille • Tibet • Umwelt • Umweltverschmutzung • Wildnis • Zivilisationskritik
ISBN-10 3-498-00216-3 / 3498002163
ISBN-13 978-3-498-00216-9 / 9783498002169
Zustand Neuware
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4 Erzählung einer Reise und philosophisches Werk

von , am 14.05.2021

“Der Schneeleopard” ist die Erzählung einer Reise und gleichzeitig ein philosophisches Werk. Ein Buch, das Zeit fordert, gegebenenfalls Toleranz, und Langsamkeit braucht.

Mit dem Tierfotografen Vincent Murnier, dessen Lebensgefährtin und einem Assistenten begibt sich Schriftsteller Sylvain Tesson auf eine Expedition durch die Hochebenen Tibets. Ein extremes Unternehmen, sich bei Temperaturen von bis zu -40 Grad nachts in zugige Hütten oder Zelte, tagsüber für Stunden auf die Lauer zu legen. Immer auf die nächste Begegnung mit Yaks, Wölfen, Antilopen und letztlich dem Schneeleopard hoffend. Er beschreibt, wie sich ihm das Land darstellt. Im Angesicht der rauen und klaren, der mal noch ursprünglichen und mal von Menschen gezeichneten Natur; im Eindruck der Begegnung mit Tieren und dem Umgang Muniers mit ihnen, entwickelt Tesson dabei immer wieder Gedanken über sein aktuelles Erleben hinaus. Das verleiht dem Buch eine zusätzliche Ebene.

Die Kapitel sind kurz, umfassen jeweils nur drei bis sechs Seiten. Die Tour wird chronologisch beschrieben. Der Aufteilung der Kapitel liegen aber eher Begegnungen und Erkenntnisse zu Grunde, als Tage oder Reiseabschnitte. Immer wieder sieht Tesson in den Tieren oder der Landschaft Ausdrücke der Natur, der Ursprünglichkeit oder gar verschiedener Formen von Spiritualität, Göttlichkeit, deren Kraft und Faszination er mit seinem eigenen Dasein oder unserer westlichen Zivilisation in Verbindung bringt, abgleicht.

Das ist alles nicht leicht. Tesson ist mir nicht sympathisch. Seine Gedanken kritisieren mein Leben in mitteleuropäischer Zivilisation. Von ihm beschriebene Spiritualität, die über die Philosophie der Weltreligionen hinausgeht, ist mir zu beliebig. Seinen Schreibstil empfinde ich als schwierig, er ist mit Sprachbildern überhäuft, ab und an kitschig. Als eine “gelbe Klinge die Nacht empor hob und die Sonne ihre Flecken auf eine mit Gras gesprenkelte Steindecke bröselte” war ich so genervt, dass ich das Weiterlesen infrage stellte. Solche gewollt dichterischen Formulierungen mögen manche als Kunst an sich werten. Ich empfinde sie als das Gegenteil der Klarheit, welche mir der Anblick des Schutzumschlags dieses schmalen, hübschen Buchs mit Lesebändchen beim Kauf suggerierte.

Ich bin dennoch drangeblieben. Weil Tesson neugierig auf Tibet macht. Weil mich aus dem Gebirge seiner Sprachbilder immer wieder welche anpieksen. Weil er Tiere beschreibt, von denen ich zuvor nie hörte. Vor allem, weil er mich zum denken animiert.

Dieses Buch fordert mich. Tesson nimmt mich mit in eine fremde Welt; sowohl was die beschriebene, tatsächliche Welt angeht, als auch bezüglich seiner Gedankenwelt. Ich darf mitfühlen, mitdenken. Ich darf richtig oder falsch finden, schön oder hässlich, schlau oder albern. Das ist letztlich für einen Leser eine Auseinandersetzung mit einem selbst. Wer sowas mag, für den lohnt sich dieses Buch.

Möglicherweise ist Tessons Schneeleopard sogar eins dieser Werke, die man in größeren Abständen immer wieder mal zur Hand nimmt. Ein Buch, das man zufällig aufschlägt, um eins der kurzen Kapitel zu lesen. Womöglich sprechen einen dann andere Sprachbilder an. Womöglich stellen sich einem dann die Gedanken anders dar, weil man sich selbst verändert hat.

3 Mehr Philosophie als Reisebericht

von , am 15.04.2021

Ich bin etwas hin und hergerissen, was dieses Buch angeht. Wahrscheinlich weil meine Erwartungen nur zum Teil erfüllt wurden. Ich wollte etwas über die Welt des Himalaya, das harte Leben der Menschen und Tiere und über die Arbeit als Tierfotograf erfahren; vielleicht ein paar der dabei entstandenen Fotos zu sehen bekommen. Aufgrund der Beschreibung als „meditative Reise“ hatte ich durchaus mit ein paar philosophischen Abschnitten gerechnet, aber im Vordergrund stand für mich der Reisebericht, das eintauchen in diese fremde, karge, klirrend kalte Welt.

Sehr gut gelungen ist Tesson meiner Meinung nach die Beschreibung der Landschaft. Die Stille und Weite, die schroffen Berge und wie die Kälte alles Leben verlangsamt, all das konnte ich beim Lesen förmlich spüren. Auch die Passagen über die gesichteten Tiere und über die wenigen Menschen, denen die kleine Gruppe auf ihrer Reise begegnet ist, fand ich sehr schön und interessant. Ich war beeindruckt von der unendlichen Geduld, die es erfordern muss, stunden- und tagelang auf der Lauer zu liegen.

Leider driftet der Autor dazwischen immer wieder in lange philosophische Ausführungen ab, die in Summe wohl fast das halbe Buch einnehmen. Es geht ins Religiöse, Metaphysische und Persönliche (seine Beziehung zu einer Frau, die er trotz Trennung noch immer anbetet). Zum Teil fiel es mir schwer, seinen Gedankengängen zu folgen. Der Witz und leichte Sarkasmus, den er am Anfang noch an den Tag legt („Atmen durfte ich – das einzige Zugeständnis.“, S.11), geht unterwegs verloren.

Enttäuscht hat Tesson mich auch mit seinem Blick auf die Wissenschaft. Er kritisiert sie als überheblich und poesielos. Offenbar haben er und Munier schlechte Erfahrungen gemacht. (Die wissenschaftlichen Namen der Tiere verwendet er hingegen sehr gern.) Ich bin selbst Wissenschaftlerin und finde, dass man Kunst und Wissenschaft mit ihren ganz verschiedenen Herangehensweisen und Zielen einfach nicht vergleichen kann.

An einer Stelle schreibt er: „Im Dào hieß es: «Die Bewegung siegt über die Kälte. » So lautete auch der Erste Hauptsatz der Thermodynamik.“ (S. 78)
Vielleicht habe ich den Witz nicht verstanden oder in der Schule nicht aufgepasst, aber den Ersten Hauptsatz hatte ich anders in Erinnerung.

Trotz der schönen Naturbeschreibungen summieren sich für mich einfach solche kleinen Ärgernisse. Fotos gibt es in diesem Buch leider auch kaum zu sehen. Schade. Daher vergebe ich nur drei Sterne.

4 Eine Reise

von , am 14.04.2021

Der Schriftsteller Sylvain Tesson wird von dem Tierfotografen Vincet Murier eingeladen, ihn nach Tibet zu begleiten um Schneeleoparden zu beobachten. Zusammen mit zwei anderen machen sie sich also auf die Reise in die schneebedeckten Berge Tibets.

Wenn man einen spannenden Bericht über Schneeleoparden erwartet, wird einen dieses Buch enttäuschen. Tesson schreibt hier viel mehr in sehr philosophischer Art über das Leben, über die Menschen und die Tiere, die auf unserer Erde leben. Es hat manchmal den Eindruck, als würde er eine philosphisches Manifest oder eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben, doch dann wird es auch immer wieder unterbrochen von Szenen der Reise und sehr poetischen und eindrucksstarken Tierbeobachtungen. Viele dieser Beschreibungen sind sehr bildgewaltig und gleichzeitig auch sehr einfühlsam und mit einem Gespür für das Wesentliche der Natur und der Tiere, denen die vier auf ihrer Reise begegnen.

Mir persönlich hat die Sprache sehr gut gefallen, ich habe mich mitnehmen lassen von Tesson auf eine Reise, die nicht nur nach Tibet, sondern auch in seine innersten Gedanken führt. Dafür muss man in der richtigen Stimmung sein, das gebe ich zu, denn es passiert eigentlich nicht viel in diesem schmalen Buch. Alles in allem hat es für mich jedoch gut funktioniert und hat mir eine schöne und fast schon meditative Lesezeit beschert.

3 Ein philosophischer Reisebericht

von (Bremen), am 13.04.2021

Autor Sylvain Tesson begibt sich in diesem Buch auf eine Reise nach Tibet mit dem Tierfotografen Vincent Munier. Die beiden suchen den Schneeleoparden, der mit seinen letzten 5.000 Exemplaren auf der Welt vom Aussterben bedroht ist. Wir begleiten die Reisenden vom Einstieg ins Flugzeug nach China bis zum Rückflug. Dabei lässt uns Tesson intensiv an seinen Gedanken teilhaben.

Dies ist es auch, was das Buch verstärkt ausmacht: Zwar schildert der Autor von wo sie wohin und wie gereist sind, wo sie schliefen oder für eine Tierbeobachtung ausharrten, diese Beschreibungen kamen mir aber leider ein wenig zu kurz. Zwischen Tessons Erlebnissen und Erfahrungen fließen sehr viele Gedankenspiele ein, die meist philosophischer Natur sind. Dabei philosophiert er über - im wahrsten Sinne des Wortes - Gott und die Welt, die Macht des Menschen über die natürliche Ordnung, das Aussterben der Tiere und vieles mehr. Das Buch enthält viele wahre Worte, nur hatte ich mir diese Reise etwas anders vorgestellt. Die Beobachtung eines Tieres verläuft sich dann schnell wieder in Tessons Gedanken; die Schilderungen der Beobachtungen kamen mir daher leider zu kurz. Und auch der Schneeleopard spielt dann doch nur eine kleine Rolle, dafür, dass er Namensgeber des Buches ist.

Man muss bereit sein, sich auf sehr viel mehr Tiefe und weniger Erlebnisbericht einzustellen, eine Struktur in Tessons Gedanken darf man allerdings nicht erwarten.

3 etwas dünn

von , am 12.04.2021

Der Autor Sylvain Tesson und der Fotografen Vincent Munier machen sich auf die Suche. In Tibet wollen sie den seltenen Schneeleoparden finden, der mehr ein Phantom zu sein scheint. Unsichtbar und so selten, dass es Wochen und Monate dauern kann, bis er einem vor die Kameralinsen läuft. Während die beiden warten und hoffen, begeben sie sich auch auf eine innere Suche. Nach dem Sinn des Lebens, dem Glauben, der Meditation in und mit der Natur.

Es handelt sich um ein dünnes Buch und etwas dünn fand ich teilweise auch die Aussagen. Man kann es als Anregung nehmen. Als Anstoß und als Puzzelteilchen. Aber mir fehlte etwas bei diesem Buch. Der Autor ist lediglich ein Beobachter und ein Grübler. Er beobachtet die Tiere und die Natur und grübelt über so einiges. Aber er kommt zu keinem Ergebnis – und auch die realen Tierbeobachtungen – vor allem die des Schneeleoparden – sind dünn gesät.

Ich hatte mir noch mehr Tiefe und noch mehr Leopard gewünscht.

4 Die Ruhe und den Augenblick schätzen

von , am 11.04.2021

Sylvain Tesson schreibt in seinem Roman „Der Schneeleopard“ über eine Reise nach Tibet mit dem Ziel, dort den fast ausgestorbenen Schneeleoparden zu beobachten. Er macht sich auf den Weg mit dem Tierfotografen und Naturkenner Vincent Munier und zwei weiteren Personen. Es geht in verschneite und menschenleere Bergregionen mit Temperaturen von bis zu minus 35 Grad. Unter diesen Bedingungen harren sie gemeinsam stunden- und tagelang still und schweigend im Schnee aus, um Tiere zu beobachten und sich dem Schneeleoparden zu nähern.

Das minimalistische und edle Coverbild hat mir direkt sehr gut gefallen. Auch die Karte zur besseren Orientierung zu Beginn des Buches fand ich hilfreich. Das Buch ist in ruhiger Sprache geschrieben und die Natur, Tiere und Bedingungen während der Reise werden ausgiebig geschildert. Diese Beschreibungen fallen für meinen Geschmack trotz des insgesamt kurzen Romans zum Teil etwas zu lang aus. Sehr interessant fand ich die philosophischen Themen und Gedanken des Autors, die zum Ende hin immer stärker in die Geschichte integriert werden. Das Buch ist anspruchsvoll und nicht immer ganz einfach zu lesen.

Die beschriebene Reise steht im Kontrast zur üblichen Rast- und Ruhelosigkeit der Menschen und dem Anspruch immer mehr erleben zu wollen und sich durch Aktivitäten abzulenken. Es wird sehr anschaulich der Kreislauf der Natur und des Lebens beschrieben und es geht darum, die Gegenwart zu schätzen, sich mehr in Geduld zu üben, seine Wahrnehmung und Sinne zu schärfen und die Welt und Natur zu lieben, statt sie verändern zu wollen und letztlich zu zerstören. Aus meiner Sicht ist es ein lesenswertes Buch.

5 Grandioses Leseabenteuer

von , am 07.04.2021

"Der Schneeleopard" ist ein grandioses Leseabenteuer. Bereits die Gestaltung des Covers fällt sofort ins Auge, das eher schlichte Motiv und die kühlen Farben harmonieren perfekt mit dem Inhalt des Buches.
Der Reiseschriftsteller Sylvain Tesson und der Tierfotograf Vincent Munier begeben sich auf eine gemeinsame Reise nach Tibet, um den seltenen Schneeleoparden aufzuspüren. Sie nehmen dafür beschwerliche Umstände in Kauf, harren in eisiger Kälte bei - 30 Grad Celsius aus, üben sich in Geduld, um dann tatsächlich im tibetischen Hochland den Schneeleoparden zu sichten. Diese Begegnung beschreibt Tesson in feinsinnigen, poetisch klingenden Sätzen - voller Respekt gegenüber diesem majestätischen Lebewesen. Diese Begegnung war für ihn ein magischer Moment, an der er den Leser teilhaben lässt. Auch seine abschweifenden Sätze über die Natur und den Menschen sind tiefgründig und durchdacht.
Für mich ist "Der Schneeleopard" eines der Bücher, die man in Erinnerung behalten wird.
Absolute Leseempfehlung.

5 Abenteuergeschichte mit Tiefgang

von (Berlin), am 04.04.2021

Der erfolgreiche Reiseschriftsteller und Abenteurer Sylvain Tesson begibt sich zusammen mit dem Tierfotografen Vincent Munier auf die Suche nach dem vom Aussterben bedrohten Schneeleoparden. In Tibet suchen sie tage- und wochenlang den scheuen Schneeleoparden, sie befinden sich in über 4000 m Höhe und durchqueren das Hochplateau. Erst auf 5000 m Höhe entdecken sie den "König" und sind verzaubert vom Anblick des majestätischen Schneeleoparden.
Tesson hat ein beeindruckendes Buch mit vielen tiefgründigen Gedanken geschrieben. Er sinniert über den Ursprung des Lebens, zitiert berühmte westliche und östliche Philosophen. Tesson sieht den Menschen nicht als Spitze der Lebenspyramide, zu zerstörerisch ist sein Handeln. Er selbst ist ein Verfechter der Reduktion, des einfachen Lebens.
Sprachgewaltig sind seine Naturbeschreibungen, sie besitzen einen lyrischen, fast poetischen Charakter. Das Buch ist eine kurzweilige Lektüre, ein Muss für jeden Naturfreund und Abenteurer.

5 Tiefgängig und philosophisch

von , am 02.04.2021

Gemeinsam mit Munier, einen begnadeten Tierfotografen, dessen Partnerin Marie, einer Tierfilmen und einem weiteren Begleiter, Leon, zPhilosoph, reist Sylvain Tesson nach Tibet, um einen Schneeleoparden in freier Wildbahn zu sehen. Sie legen sich auf die Lauer in den Kalten und unwirtlichen Gebirgen Tibets, erspähen Yaks, Esel, Büffel... und irgendwann erspähen sie auch den Grund der Reise, den majestätischen Schneeleoparden.
In großartiger Sprache beschreibt Tesson Tiere, Umwelt und die Besonderheiten des Aktes der Tierbeobachtung selbst. Immer wieder fließen Erinnerungen und Eindrücke aus Vergangenen Reisen, verflossenen Lieben und die Beobachtung der innigen Liebe zwischen Marie und Murnier ein.
Die Kapitel haben mit durchschnittlich 4 Seiten eine angenehme Länge.
Ein wie ich finde sehr gelungenes Werk.

4 Bestseller aus Frankreich

von , am 01.04.2021

Der Schriftsteller Sylvain Tesson hat mit dem Buch Der Schneeleopard im Vorjahr das bestverkaufte Buch Frankreichs geschrieben. Er beschreibt wie er
gemeinsam mit dem Fotografen Vincent Munier nach Tibet gereist ist, um sich dort auf die Suche nach einem seltenen Tier zu begeben. Nur wenige Schneeleoparden gibt es noch und diese zu suchen, zu finden und zu beobachten ist das Zeil der Reise. Schon die Anfahrt wird zum Abenteuer sind doch zahlreiche Anstiege, einsame Pfade und schwierige Witterungsverhältnisse zu meistern.
Dies alles wird in dem kleinen Büchlein auf einfühlsame Weise beschrieben und liebevoll erzählt, so dass man mitgenommen wird auf diese Reise, auf diese Suche in die Welt der fotographischen Tierbeobachtung. Eine interessante Möglichkeit kurz dem Alltag zu entfliehen; dieses Buch ist zum richtigen Zeitpunkt erschienen und wird hoffentlich auch auf Deutsch ein großer Erfolg, verdient wäre er.
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