Nett ist die kleine Schwester von Scheiße

Danebenbenehmen und trotzdem gut ankommen
Buch | Softcover
288 Seiten
2011 | 13. Auflage
Piper (Verlag)
978-3-492-26418-1 (ISBN)
14,00 inkl. MwSt

»Weniger ist mehr« gilt vielleicht für die Farbwahl der Abendgarderobe - nicht aber für das anschließende Geschäftsessen. Wer sich immer brav im Hintergrund hält und verbindlich lächelt, hinterlässt außer einem lauwarmen Händedruck bestimmt keine weiteren Spuren. »Nett ist die kleine Schwester von Scheiße« zeigt, dass Charisma erlernbar ist, wie Charme perfekte Manieren ersetzt, und verrät die Geheimnisse prominenter Provokateure. Eine Kulturgeschichte des schlechten Benehmens, die Eindruck macht!

Rebecca Niazi-Shahabi stammt aus einer deutsch-israelisch-iranischen Familie und lebt in Berlin. Ihre Bestseller „Nett ist die kleine Schwester von Scheiße“, „Ich bleib so scheiße wie ich bin“ und „Scheiß auf die anderen“ befanden sich wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste.

»'Nett ist die kleine Schwester von Scheiße' verrät, wie man Eindruck schindet.« B.Z. 20110323

»›Nett ist die kleine Schwester von Scheiße‹ verrät, wie man Eindruck schindet.«

»Die Autorin ermutigt uns mit ihrem Buch sich auch mal ein bisschen daneben zu benehmen.«

1 MANIEREN UND DENKEN PASSEN NICHT ZUSAMMEN
Wieso Immanuel Kant für das schlechte Benehmen zuständig ist.
"Geist ist ungeil schlechtes Benehmen und moralfreie Grobschlächtigkeit:
Kante statt Kant in der Mitte der Gesellschaft"
Michael Jürgs, "Tagesspiegel" vom 2.
August 2009
Er war ein Tier, ein richtiger Mann. Seit er öffentlich auftrat, erschien es plötzlich als etwas durchaus Erstrebenswertes, seinen Körper nicht mehr zu kontrollieren. Er rülpste und furzte, wenn es ihm danach war, aß und trank mehr, als er vertrug, hatte unzählige Liebschaften, und stand irgendwo ein Regal, lehnte er sich dagegen, so als könne er sich ohne Stütze nicht mehr aufrecht halten. Das war nicht manierlich, aber provokant. Und aufregend. Viele Frauen haben sich in ihn verliebt, Männer haben ihn kopiert: Marlon Brando wurde durch sein rüpelhaftes Benehmen in den 60ern zur Ikone. "Barbarisch, unästhetisch und unzivilisiert" sei es, schreibt der Restaurantkritiker Wolfram Siebeck ein halbes Jahrhundert später in der Zeitschrift Der Große Knigge, Weingläser am Kelch anzufassen, anstatt sie am Stiel zu halten. Das Schlimmste aber sei, dass das Fernsehen diese schlechten Manieren auch noch verbreite, indem es Schauspielern und Komparsen, Talkshowgästen und Moderatoren erlaube, Wein- und Sektgläser auf diese unelegante Art und Weise in die vielen Kameras zu halten. Schauspieler, Models und Rock- und Fernsehstars, die Vorbilder unserer heutigen Gesellschaft, benehmen sich sowieso meistens schlecht. Denn das gehört zu ihrem Selbstverständnis. Die falsch gehaltenen Gläser zählen da allerdings noch zu den relativ harmlosen Entgleisungen.
Manieren sind ein Spiel. Sie sind gesellschaftliche Codes, mit denen sich Botschaften mit Mitmenschen austauschen lassen. Dass dabei nur eine Sorte von Botschaften erlaubt sein soll, davon sind bloß Einfallslose wie Wolfram Siebeck überzeugt.
Barbarisch, unästhetisch und unzivilisiert na und?

Der Witz an diesem Spiel ist, dass es ebenso erlaubt ist, sich an die Regeln zu halten, wie, sich nicht an die Regeln zu halten je nachdem, in welcher Stimmung jemand gerade ist:
Will ich lieber nicht auffallen oder aber überraschen? Lieber anständig oder sexy wirken? Angepasst oder rebellisch? Schmeicheln oder provozieren? Habe ich Persönlichkeit genug, etwas zu riskieren und eine Chance, die sich mir bietet, zu nutzen auch wenn ich damit gegen eine Regel verstoße?
In den Smalltalkkursen, die ich gebe, stellen sich die meisten Teilnehmer diese Fragen jedoch nicht. Vielmehr wollen sie von mir erfahren, wie sie möglichst korrekt die vielen schwierigen Situationen und Unwägbarkeiten des Lebens meistern. Sie gehen nämlich davon aus, dass es für jede Gelegenheit passende und von offizieller Seite abgesegnete Redewendungen und Gesprächsthemen gibt, mit denen sich ein positiver Eindruck beim Gegenüber erzeugen lässt. Am allerwichtigsten scheint ihnen dabei zu sein, zu vermeiden, dass ihnen andere Menschen irgendetwas vorwerfen können.
Sie wollen sich gut benehmen, weil sie:
eine Arbeit brauchen, neue Menschen kennenlernen wollen, in bestimmten Kreisen anerkannt werden möchten, sich anbiedern und anpassen wollen, glauben, sich von anderen abgrenzen zu müssen.
Sie können es aber auch sein lassen. Denn sie irren sich, wenn sie glauben, dass sie gutes Benehmen einem dieser Ziele näher brächte oder sie beliebter mache. Das ist ja gerade das Paradox des Lebens, dass Freundschaft, Arbeit, Erfolg, Liebe nicht immer denjenigen zufallen, die es eigentlich "verdient" haben. Manchmal scheint vielmehr genau der umgekehrte Zusammenhang zu bestehen: Männer haben Erfolg bei Frauen, obwohl sie Arschlöcher sind, und sexy sind meistens Leute, die noch nie von vollkommenen Umgangsformen gehört haben, wie etwa Marlon Brando oder die Frontfrau der Punkband The Gossip, Beth Ditto. Auch Lady Gaga und die kanadische Sängerin Peaches oder Hella von Sinnen und Oliver Pocher sind nicht gerade durch

Erscheint lt. Verlag 1.4.2011
Reihe/Serie Piper Taschenbuch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 120 x 190 mm
Gewicht 247 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Bewerbung / Karriere
Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Danebenbenehmen • Humor • Kulturgeschichte • Lockerlassen • Manieren • Moral • Schlechtes Benehmen • Umgangsformen; Ratgeber
ISBN-10 3-492-26418-2 / 3492264182
ISBN-13 978-3-492-26418-1 / 9783492264181
Zustand Neuware
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