Motomenai - Ohne Verlangen

(Autor)

Buch | Softcover
144 Seiten
2017 | 3. Auflage
Neue Erde (Verlag)
978-3-89060-602-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Motomenai - Ohne Verlangen - Shozo Kajima
12,00 inkl. MwSt
»Motomenai« ist der Titel dieser Aphorismen, die der Autor, einer Eingebung folgend und ohne die Absicht, ein Buch zu schreiben, über ein halbes Jahr gesammelt hat. Es sind Gedichte und Gedankenfetzen, die die zugrundeliegende Idee klarwerden lassen. Es bleibt den Lesenden überlassen, den Sinn der kurzen Verse in ihre eigene Lebenserfahrung hineinzutragen und für sich selbst zu deuten.
Die japanische Sprache ist vieldeutig und vage. Sie legt sich oftmals nicht fest, wer spricht und wer angesprochen wird. Es fehlen Subjekt und Objekt, die zu erraten bleiben. Das Verb »motomeru« in der Grundform (und die Verneinungsform »motomenai«) hat viele Bedeutungen und Nuancen. Außer »verlangen«, »begehren«, »fordern«, »wünschen«, »haben wollen« heißt es auch »erwerben« und »kaufen«. Vom Sprachstamm her ist es ein ursprünglich japanisches Wort der Umgangssprache, das von jedem benutzt wird. Es gibt mit derselben Bedeutung auch andere japanische Wörter, die durch ursprünglich chinesische Schriftzeichen zusammengesetzt sind. So einfach der Titel »Motomenai« klingt, so tiefgründig und vielbedeutend wird dieses kleine Wort durch die daoistische Sichtweise des Autors.

Ohne Verlangen – wenn du dieses Wort zu dir selbst sagst, wird zugleich dein anderes Selbst auftauchen, das nicht ohne Begierde sein kann. Es ist gut so, lass es zu! Von diesem ersten Bewusstwerden ausgehend, fängt alles an. Erst dann beginnst du, die Bedeutung von »ohne Verlangen« zu verstehen, und das Wunderbare in diesem neuen Zustand wird für dich fühlbar.

Ohne Verlangen – so kannst du den größten Teil deiner Sorgen ablegen. Wenn du einmal von Ängsten befreit bist, erlebst du die beste Zeit deines Lebens. Ich glaube, erst dann kann die Freude am Leben beginnen.

Shozo Kajima ist emeritierter Professor für englisch-amerikanische Literatur und angesehener Übersetzer von zum Beispiel William Faulkner, Mark Twain und Agatha Christie ins Japanische. Zuletzt wandte er sich der Kalligraphie und dem Taoismus zu. In den Jahren 1993 bis 2006 erschienen von ihm in Japan sieben Bücher zu Laotse und zum Taoismus, 2007 schließlich diese Sammlung von Aphorismen über innere Freiheit. Jetzt lebt er alleine in einem Tal in den Japanischen Alpen.

Als Einführung Von Anfang an möchte ich ein mögliches Missverständnis ausschließen. Wenn ich von »ohne Verlangen« spreche, gehe ich von der Voraussetzung aus, dass wir Menschen von Natur aus Wesen sind, die unbedingt begehren und verlangen. Nur im Eingeständnis dieser Tatsache hat es Sinn, über ein Leben ohne Verlangen nachzudenken. Den Menschen sind vier lebenserhaltende Triebe eingepflanzt: Nahrungstrieb, Geschlechtstrieb, Selbsterhaltungstrieb, Arterhaltungstrieb. Von diesen Trieben, die anscheinend allen Menschen zu eigen sind, geht ein Impuls zum Leben aus. Diese triebhaften Instinkte sind nicht negativ zu verstehen, sondern im Gegenteil positiv zu bewerten. Zu behaupten, man könne die fünf Sinnesfreuden oder irdischen Leidenschaften aufgeben, kommt einer Täuschung nahe. Dies kann niemand.Es scheint mir entscheidend wichtig, dass unser Verlangen ganzheitlich von Körper und Geist gesteuert wird. Wenn der »Kopf« die natürlichen Triebe des Körpers unter Kontrolle bringen will, entstehen abartige Wünsche. So kann es am Ende geschehen, dass wir ungewollten, überflüssigen Dingen nachjagen. Dies ist im Grunde schon alles, was ich sagen will. Ohne Verlangen zu leben, bedeutet nur, dass es möglich ist, ohne unnötiges Wünschen und Wollen auszukommen. Auf diese Weise bewegt sich das Leben fort und fort und erfüllt sich mit Freude. Diese Einsicht in die Wirklichkeit umzusetzen, ist jedoch schwieriger, als man denkt, weil der Kopf das natürliche Verlangen des Körpers ignoriert. Da muss man ein für sich richtiges Maß finden und ab und zu eine Pause einlegen. Manchmal reicht es schon, sich dieses Wort »ohne Verlangen« vorzusprechen. Dann wirst du merken, wie du dich gleich besser fühlst. Alle verschiedenartigen Lebensformen streben vorwärts. Mit der ganzen Lebenskraft entfalten sich Blumen und Gräser. Schau dir den Stängel einer Feldblume an! Wenn sie Blüten hervorgebracht hat, wartet sie still auf die nächste Umwandlung. Das möchte ich mir abschauen und von den Gräsern lernen. Darüber denke ich oft sinnend nach.

Erscheint lt. Verlag 30.12.2017
Übersetzer Annerose Akaike
Verlagsort Saarbrücken
Sprache deutsch
Original-Titel Motomenai
Maße 130 x 140 mm
Einbandart Paperback
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Geisteswissenschaften Philosophie Östliche Philosophie
Schlagworte Aphorismen • Einfachheit • Geschenkbuch • Geschenkidee • Innere Haltung • Japan • kleinod • Minimalismus • Motomenai • nachttischlektüre • Ohne Verlangen • Poesie • Shozo Kajima • simpel • Weniger ist mehr • Zufriedenheit
ISBN-10 3-89060-602-4 / 3890606024
ISBN-13 978-3-89060-602-6 / 9783890606026
Zustand Neuware
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