Frankfurter Charakterköpfe

Die Scherenschnitte der Rose Hölscher in 39 Biographien
Buch | Hardcover
216 Seiten
2023
Hentrich und Hentrich Verlag Berlin
978-3-95565-485-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Frankfurter Charakterköpfe - Benjamin Kuntz, Harro Jenss
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Die Universität Frankfurt am Main im Jahr 1920: Die Medizinstudentin Rose Hölscher (1897-1965) ist eine aufmerksame Beobachterin. Mit der Schere beginnt sie im Kolleg, ihre Dozenten zu porträtieren, zunächst - wie sie schreibt - "ohne besondere Absicht". Nach und nach fertigt sie 39 Scherenschnitte von Mitgliedern der Medizinischen Fakultät an. Als Hölscher nach ihrem Studium 1921 Frankfurt verlässt, übergibt sie ihren Lehrern und Kommilitonen ein in kleiner Auflage gedrucktes Büchlein mit den gesammelten Porträts, "als Erinnerung für spätere Zeiten". Ihr Werk nennt sie "Frankfurter Charakterköpfe".100 Jahre später begeben sich der Medizinhistoriker Benjamin Kuntz, der Arzt Harro Jenss und die Frankfurter Stadthistorikerin Sabine Hock auf eine spannende Spurensuche. Sie wollen herausfinden: Wer war Rose Hölscher? Wie verlief ihr weiterer Lebensweg? Welche Biographien verbergen sich hinter den von ihr geschaffenen Silhouetten?Die Recherchen ergeben, dass unter nationalsozialistischer Herrschaft Rose Hölscher, die mit einem jüdischen Arzt verheiratet war, und etwa die Hälfte ihrer Medizinlehrer aus "rassischen" oder politischen Gründen systematisch ausgegrenzt und verfolgt wurden. Die wiederentdeckten und neu herausgegebenen "Frankfurter Charakterköpfe" der Rose Hölscher sind ein einzigartiges Zeugnis Frankfurter und deutscher Medizingeschichte.

geboren 1985 in Vechta, ist Gesundheitswissenschaftler und Medizinhistoriker. Studium der Gesundheitskommunikation und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld. Seit 2011 arbeitet er am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin, seit 2023 als Leiter des Museums im RKI. Von 2020 bis 2022 war er zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, zuletzt als Leiter der Geschäftsstelle des GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung“.

Dr. med., Studium der Humanmedizin in Marburg und London. 1977 bis 1993 Medizinische Klinik I der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Internist und Gastroenterologe. Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am Spital Waldshut/Südbaden 1994 bis 2011. Beschäftigt sich mit den historischen Aspekten der Erforschung der Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten. Publizierte Biographien über heute weitgehend vergessene jüdische Mediziner sowie zur Organisationsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten.

"Ihre Recherchen ergeben, dass unter nationalsozialistischer Herrschaft Rose Hölscher, die mit einem jüdischen Arzt verheiratet war, und etwa die Hälfte ihrer Medizinlehrer aus 'rassischen' oder politischen Gründen systematisch ausgegrenzt und verfolgt wurden. Die wiederentdeckten und neu herausgegebenen 'Frankfurter Charakterköpfe' der Rose Hölscher sind damit einzigartiges Zeugnis Frankfurter und deutscher Medizingeschichte." Hessisches Ärzteblatt, 10/2023

"Das Verdienst der Autoren ist ein doppeltes: sie zeigen uns die fast vergessenen wunderbaren künstlerischen Scherenschnitte der Rose Hölscher [...]. Und dahinter scheint durch ihre Recherchen stärker als in Einzelbiographien das Zeitpanorama der Geschichte der deutschen Medizinforschung auf, die so ganz anders hätte verlaufen können, wenn nicht der NS-Wahn beschlossen hätte, die jüdischer Herkunft zugerechneten Frauen und Männer zu eliminieren. Großartig, dass Hentrich & Hentrich [...] dieses Buch herausgebracht hat." Das Gesundheitswesen 10/2023

"In ihrer Gesamtheit ergeben die Biografien ein authentisches Bild des Wissenschaftsbetriebs – wenn man ihn so nennen möchte – in den 1920er und 1930er Jahren und der Verquickung mit dem nationalsozialistischen Terror. Ich wage den Versuch, aus meiner sicherlich subjektiv geprägten Lektüre der Biografien ein Panorama der Zeit rund um das Jahr 1933 abzuleiten, das anregen soll, sich intensiver mit dem Buch und vielleicht sogar mancher der Biografien zu befassen." Norbert Reichel, Demokratischer Salon, 20. Dezember 2023

"Zwar ist das Buch keine umfassende Medizin- oder Wissenschaftsgeschichte. Dennoch bietet es ein eindrucksvolles Zeugnis der Bandbreite und Qualität der medizinischen Forschung an der gerade einmal eine Dekade zuvor gegründeten Frankfurter Universität, die Spitzenforscher aus dem ganzen damaligen Kaiserreich anzog. Nicht wenige blieben dauerhaft in Frankfurt, andere nahmen Rufe an andere Hochschulen an, wobei auch internationale Karrieren keine Seltenheit waren." Thomas Scheben, Frankfurter Neue Presse, 21. Dezember 2023

Erscheinungsdatum
Sprache deutsch
Maße 145 x 200 mm
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik
Schlagworte Biographien • Fakultät • Frankfurt • Geschichte • Juden • Jüdin • Jüdisch • Medizin • Medizingeschichte • medizinisch • Nationalsozialismus • Scherenschnitte • Studium • Universität • Universität Fankfurt • Weimarer Republik • Wissenschaft
ISBN-10 3-95565-485-0 / 3955654850
ISBN-13 978-3-95565-485-6 / 9783955654856
Zustand Neuware
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