Vogel ohne Flügel

Vom Ringen mit Gott. Und vom Freisein trotz Multipler Sklerose

***** 1 Bewertung

Buch | Softcover
152 Seiten
2023
fontis (Verlag)
978-3-03848-268-0 (ISBN)
19,90 inkl. MwSt
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Seraina Hintermann-Famos ist seit über zwanzig Jahren von Multipler Sklerose in der schwerstmöglichen Form betroffen. In «Vogel ohne Flügel» erzählt die Psychologin und Pfarrfrau ihre Geschichte und macht ihre vielschichtigen Erfahrungen für Ihre Leserinnen und Leser nachvollziehbar: Dass sie trotz zahlreicher Einschränkungen, Beschwerden und vielen Ängsten weiterhin Ja zum Leben sagen kann, ist sowohl berührend als auch inspirierend. Mit Hilfe der befreundeten Lyrikerin Vera Schindler-Wunderlich hat Seraina Hintermann-Famos ihre Glaubens- und Liebesgeschichte aufgeschrieben. Herausgekommen ist ein Buch, das eine einladende Kombination ist aus Erzählung, Glaubenserfahrung, Informationen und Weisheit. Mit im Buch: Einblick in die Lebenswelt des pflegenden Ehemanns, psychotherapeutische Fachartikel der Autorin, ein Bildteil und zwei Gedichte der Co-Autorin («Schweizer Literaturpreis»-Trägerin).

Seraina Hintermann-Famos, Jg. 1964, lebt in Schöftland (Schweiz). Die studierte Psychologin ist verheiratet mit Daniel, sie hat drei erwachsene Söhne und drei Enkelkinder. Sie ist tief verwurzelt in der Evangelisch-reformierten Landeskirche, wo ihr Mann Pfarrer ist. 2001 wurde bei Seraina Hintermann-Famos Multiple Sklerose diagnostiziert, was ihr Leben nach und nach immer mehr einschränkte, sodass sie heute fast vollständig gelähmt ist. Ihr Glaube, die Liebe ihrer Familie und ihre Ausbildung zur Logotherapeutin helfen ihr durch ihren anspruchsvollen Alltag – und machen sie zu einer wachen Ermutigerin für alle, die ihre Geschichte hören.

Vera Schindler-Wunderlich, Jg. 1961, gebürtig aus Solingen (Deutschland) ist Redakteurin (davon achtzehn Jahre im Bundeshaus) und Lyrikerin (drei Bände, 2014 Schweizer Literaturpreis). Sie studierte Musikwissenschaften und Anglistik in Köln, Aberdeen und Freiburg im Breisgau und lebt heute mit ihrem Mann in Allschwil bei Basel.

Erscheinungsdatum
Co-Autor Vera Schindler-Wunderlich
Verlagsort Basel
Sprache deutsch
Maße 130 x 205 mm
Gewicht 237 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Schlagworte Biografie • Krankheit und Partnerschaft • Lebenssinn • Logotherapie • Multiple Sklerose • Pflegebedürftigkeit • Resilienz
ISBN-10 3-03848-268-4 / 3038482684
ISBN-13 978-3-03848-268-0 / 9783038482680
Zustand Neuware
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5 Wie ein Vogel mit gestutzten Flügeln

von , am 22.11.2023

Das Cover passt sehr gut zur Stimmung im Buch: Sehnsucht gepaart mit Hoffnung.
Ich hatte schon von MS gehört, aber keinen näheren Kontakt zu erkrankten Personen. Welche Formen es gibt und wie sich die Krankheit auswirken kann, wusste ich bis dato nicht. Daher wollte ich dieses Buch lesen. Trotz der Schwere der Krankheit, die man besonders im beschriebenen Alltag bemerkt, empfand ich ihre Schilderungen als sehr lebendig und lebensbejahend. Sie hat eine klare Art, die Dinge auf den Punkt zu bringen und dabei blitzt auch immer wieder Humor durch, der alles etwas leichter macht.
Durch ihr Studium der Psychologie und Weiterbildung zur Logotherapeutin hat sie selbst zuvor Menschen in schweren Situationen geholfen. Bei sich selbst ist dies natürlich immer etwas schwerer, aber sie ist eine Kämpfernatur. Schon vorher hat sie sich durchboxen müssen, hatte es nicht leicht in der Schule und hat sich ihr Studium hart erarbeitet. Den Glauben an Gott hat sie auch erst im Erwachsenenalter gefunden. Man merkt, dass der Glaube eine tragende Kraft für sie ist, aber sie sagt selber, dass dieser nicht für alle Menschen so sein muss. Die von ihr angewendeten Methoden der Logotherapie kann jedoch jeder anwenden, auch in anderen Krisensituationen als bei Krankheit. Ich hatte davon noch nie was gehört, aber jede Menge gelernt und gute Tipps auch für meinen Alltag darin gefunden. Klasse fand ich auch ihre Reisefreudigkeit: Sie haben bis heute kein Auto und Reisen hat sie mit ihrer Familie bzw. mit ihrem Mann immer mit öffentlichen Verkehrsmitteln, vor allem mit dem Zug zurückgelegt. Auch im Rollstuhl: Was für eine logistische Leistung!
Gut gefiel mir auch die Darlegung ihrer Zweifel. So setzt sie sich auch mit dem Thema Sterbehilfe auseinander, weil es ihr unangenehm ist, auf andere angewiesen zu sein und ihnen zur Last zu fallen. Auch Probleme mit Ärzten und Pflegepersonal und unangenehme Situationen in Pflegeheimen kommen zur Sprache.
Mein Highlight waren noch die Fotos in der Buchmitte. Sie sind chronologisch angeordnet, sodass man die einzelnen Stadien ihres Lebens und der Krankheit mitverfolgen kann.
Zum Schluss ging es um das Thema Resilienz und die Auswirkung der Krankheit auf ihre Ehe. Hier sind sowohl sie als auch ihr Mann sehr offen und ehrlich, das hat mir imponiert.
Obwohl vieles angesprochen wurde in dem Buch, hätte ich mir an mancher Stelle noch etwas tiefere Einblicke gewünscht, so wie z. B. die Kämpfe mit den Krankenkassen, den Antragswahn für Pflegemittel o. ä. Die Gedichte am Ende hätte es m. E. nicht gebraucht. Trotzdem ein sehr mutmachendes und erhellendes Buch!

Fazit: Kleines, aber feines Buch mit gutem Einblick in das Leben mit MS und Tipps zum positiven Umgang mit Krisensituationen
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