Ein Jahr voller Glück

Gute Gedanken für jeden Tag

(Autor)

Buch | Hardcover
394 Seiten
2014 | 2. Auflage
Vier Türme (Verlag)
978-3-89680-902-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Jahr voller Glück - Anselm Grün
14,90 inkl. MwSt
Achtsam sein und Gelassenheit finden, zur Ruhe kommen und das Leben genießen, die Schönheit unserer Welt erleben und Sinnlichkeit entdecken. Anselm Grün schenkt uns inspirierende Gedanken für jeden Tag im Jahr, die berühren und das eigene Leben bereichern. Anselm Grün lädt dazu ein, einen Gedanken mit in den Tag nehmen, der uns trägt und begleitet. Der Abendimpuls beschließt den Tag voller Geborgenheit. Seine Gedanken schenken Orientierung und verwandeln den Alltag. Sie schenken uns Zuspruch, der auf Durststrecken zur Quelle neuer Kraft wird.Anselm Grün, geboren 1945, ist Mönch der Abtei Münsterschwarzach und der bekannteste spirituelle Autor in Deutschland. Seine Bücher sind Bestseller.

Anselm Grün, geboren 1945, ist Mönch der Abtei Münsterschwarzach und der bekannteste spirituelle Autor in Deutschland. Seine Bücher sind Bestseller.

Einladung Liebe Leserin, lieber Leser! Manche Jahre gehen an uns vorbei. Am Ende des Jahres stellen wir fest: Ich habe gar nicht gelebt. Ich bin gelebt worden. Damit Ihnen das nicht passiert, möchte ich Sie in diesem Jahr an jedem Tag mit zwei kurzen Texten begleiten. Sie sind eine Einladung, am Morgen und am Abend innezuhalten, um die Worte auf sich wirken zu lassen. Indem wir innehalten, einmal Halt machen im Hamsterrad des Lebens, bekommen wir im Inneren Halt, einen Halt, an dem wir uns festhalten können mitten in den Turbulenzen des Alltags. Wenn wir im Inneren Halt fi nden, brauchen wir uns nicht an Menschen oder an äußere Sicherheiten zu klammern. Wir stehen in uns selbst und können uns so ohne Angst in das Leben hineinwagen, das auf uns einströmt. Die Worte dieser kurzen Impulse wollen Sie nicht belehren, sondern Sie in Berührung bringen mit der Weisheit Ihrer eigenen Seele. Ihre Seele weiß, was für Sie gut ist. Aber oft haben wir den Kontakt zu unserer Seele verloren. Wir leben gleichsam seelenlos dahin. Dann ist es gut, von einem anderen etwas zugesagt zu bekommen, Worte zu lesen oder zu hören, die uns berühren. Das deutsche Wort »rühren« heißt ursprünglich: etwas in Bewegung bringen, etwas anfassen, betasten und etwas miteinander mischen. Die Worte, die Sie an jedem Tag lesen, wollen Sie in Bewegung bringen, damit Sie den Weg nach innen gehen, zum Grund Ihrer Seele, in dem die Weisheit bereitliegt, die Gott in Ihre Seele gelegt hat. Die Worte wollen Sie betasten, wollen Ihr Herz berühren, damit die eigenen Gefühle und Gedanken sich mischen mit den Gedanken und Gefühlen, die sich in den Worten ausdrücken. Manchmal haben sich in unsere Seele auch negative Gedanken und Gefühle eingeschlichen. Dann ist es gut, dass wir die bittere Mischung unserer Gefühle und Gedanken mit angenehmeren Worten anreichern, sodass in unserer Seele ein wohltuender Geschmack entsteht. Lesen Sie die Worte langsam und bedächtig, lassen Sie sie in Ihr Herz fallen und spüren Sie dann in Ihrem Herzen nach, welche Gefühle und Gedanken in Ihnen auftauchen. Vielleicht bestätigen die Worte das, was Ihr Herz und Ihre Seele schon lange wissen, was Sie aber vergessen haben in der Unruhe des Alltags. Dann trauen Sie dem, was Ihre eigene Seele Ihnen sagt. Lassen Sie sich durch die Worte in Ihrer eigenen Weisheit bestätigen und bestärken. Trauen Sie Ihrer Seele mehr als den vielen Einreden, die von außen auf Sie einstürmen und die Sie in eine ganz bestimmte Richtung bewegen möchten. Lassen Sie sich von den Worten in den Grund Ihrer eigenen Seele führen. Dort fi nden Sie Halt, dort entdecken Sie in sich einen Raum der Stille, einen Raum jenseits aller Worte. Die tiefste Weisheit lässt sich nicht mehr mit Worten ausdrücken. Sie übersteigt alle Worte. Aber dennoch brauchen wir Worte, um an das wortlose Geheimnis Gottes zu rühren. Alle Worte, die aus dem Herzen gesprochen oder geschrieben sind, wollen uns letztlich über die Worte hinausführen in das Geheimnis Gottes. In jedem Wort klingt etwas an von dem Geheimnis des Wortes, von dem Johannes in seinem Prolog spricht: »Im An9 fang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.« (Johannes 1,1) Gott selbst spricht sich im Wort aus. Und in jedem menschlichen Wort klingt etwas nach von dem Wort, das Gott selbst zu uns spricht. Heute werden viel zu viele leere Worte gemacht. Die Worte dieses Buches wollen Sie in Berührung bringen mit den Worten, die Gott selbst zu unserem Herzen spricht. Gott spricht nicht nur Worte, die uns in Berührung bringen mit dem Geheimnis unseres Lebens. Gott – so sagt es einmal Romano Guardini – spricht über jeden Menschen ein Urwort, ein Passwort, das nur für diesen Menschen stimmt. Unsere ganze Aufgabe wäre es, dieses eine Wort, das Gott nur in uns ausgesprochen hat, in dieser Welt vernehmbar werden zu lassen. Wir können dieses einmalige Wort Gottes nicht in Worte fassen. Es übersteigt unsere Worte. Aber wir erahnen etwas davon, dass wir ein Wort Gottes sind. So wird auch in uns Wirklichkeit, was Johannes von dem Wort aussagt, das Gott selbst ist: »Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt. Und wir haben seine Herrlichkeit gesehen.« (Johannes 1,14) Jesus ist das einmalige und unüberbietbare Wort Gottes an uns. Aber in Jesu Schatten dürfen wir auch von uns sagen, dass wir ein Wort Gottes sind, das in uns Fleisch annehmen möchte. Wenn das Wort Gottes in uns aufscheint, dann wird etwas von der Herrlichkeit Gottes in uns sichtbar, dann leuchtet Gottes Schönheit auch in uns auf, dann entsprechen wir unserem tiefsten Wesen. Und wer seinem Wesen entspricht, der ist schön. Durch ihn wird Gottes Schönheit sichtbar. Der christliche Weg der Meditation ist, dass das Wort uns in das wortlose Geheimnis Gottes führt, das auf dem Grund unserer Seele in uns wohnt. So wollen Sie die vielen Worte dieses Buches über die Worte hinausführen in das wortlose Geheimnis der Stille. Auf dem Grund Ihrer Seele ist dieser Ort der Stille. Er ist in jedem von uns zu fi nden. Aber oft genug sind wir davon abgeschnitten. Es haben sich zu viele Sorgen und Ängste, zu viele Gedanken und Überlegungen über diesen inneren Raum gelegt, sodass wir ihn nicht spüren. Die Worte dieses Buches mögen Sie in diesen inneren Raum der Stille führen. Halten Sie kurz inne, damit Sie diesen inneren Raum erahnen. Wir können ihn manchmal für einen Augenblick berühren oder spüren. Aber wir können ihn nicht festhalten. Er entzieht sich unserem Zugriff . In diesem Raum der Stille kann ich bei mir daheim sein. Und zu diesem Raum der Stille haben all die Menschen, denen ich heute begegne, keinen Zutritt. Ihre bewertenden oder verletzenden Worte können in diesen Raum nicht eindringen. Ihre Wünsche und Erwartungen nehme ich wahr. Aber sie können diesen inneren Raum nicht bestimmen. Dort in diesem Raum der Stille bin ich frei. Da kann ich aufatmen. So wünsche ich Ihnen, dass Sie jeden Morgen und jeden Abend, wenn Sie die Worte dieses Buches in sich aufnehmen, innerlich aufatmen können, dass Sie in sich diesen Freiraum der Stille entdecken, in dem Sie ganz Sie selbst sind. In der Apostelgeschichte spricht Petrus in seiner Predigt auf dem Tempelplatz von »Zeiten des Aufatmens «, die Gott uns in Jesus Christus geschenkt hat. Ich wünsche Ihnen, dass die Zeit, in der Sie die Worte dieses Buches meditieren, jeden Tag eine Zeit des Aufatmens ist, eine Zeit, in der Sie innerlich zur Ruhe kommen und innere Erfrischung fi nden. Das deutsche Wort Atem heißt ursprünglich »Hauch, Seele«. Wenn Sie durch die Worte dieses Buches aufatmen, kommen Sie in Berührung mit Ihrer Seele. Und die Seele ist immer eine Quelle der Erfrischung. So wünsche ich Ihnen täglich eine Erfrischung, indem Sie mit Ihrer Seele in Berührung kommen. Sie können sich auch mitten im Alltag, wenn Sie sich gerade erschöpft fühlen, an die Worte erinnern und sich von den Worten in den Grund der Seele führen lassen, um sich immer wieder innerlich erfrischen zu lassen. Mögen Sie die Tage dieses Jahres als gesegnete Tage erleben. Das lateinische Wort für segnen, »benedicere«, meint: gut sprechen, gute Worte sagen. Die Worte dieses Buches mögen für Sie gesegnete Worte sein, Worte, die Ihrer Seele guttun, die das Gute in Ihrer Seele ansprechen, damit Sie das Gute in sich spüren und damit Sie sich an jedem Tag von Gott gesegnet und behütet fühlen, geschützt von den Worten, die auf Sie einstürmen. Wenn Sie mitten in den Turbulenzen des Alltags durch die Worte dieses Buches mit Ihrer Seele in Berührung kommen, dann erleben Sie, dass Sie gesegnet sind und selbst Segen sein dürfen für die Menschen, die Ihnen begegnen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Jahr und jeden Tag neu den Segen Gottes, der in den Worten dieses Buches in Sie eindringen und Sie wie in einen schützenden Mantel einhüllen möge. Ihr Pater Anselm Grün JANUAR Den Neubeginn wagen 1 JANUAR Das Feld abstecken Das Wort »beginnen« bedeutet ursprünglich »urbar machen«. Jedes Beginnen ist ein mühsames Urbarmachen. Dazu muss ich mit erst einmal ein Feld abstecken. Ich kann nicht das ganze Land meines Lebens in einem Jahr urbar machen. Ich muss mich entscheiden, welches Stück meines Landes ich in diesem Jahr urbar machen möchte. Mit neuem Herzen Guter Gott, wir haben ein neues Jahr begonnen. Es ist noch unbefleckt, unverbraucht. Es liegt als etwas Neues vor uns. Im Neuen ist immer auch die Verheißung, dass alles in uns erneuert wird, dass es besser wird. Schenke mir Achtsamkeit, damit das Neue, das du mir anbietest, mit einem neuen Herzen aufnehme, damit Neues in mir wachsen kann.sie die christliche Tradition uns vor Augen hält. Vielleicht sind diese Gedanken zunächst für dich fremd. Vielleicht ist es gerade für dich auch nicht akut, dich auf diese Gedanken einzulassen. Dann kannst du dich gleich den konkreten Beispielen im dritten Teil zuwenden. Aber ich habe das Vertrauen, dass das theologische Denken und das spirituelle Suchen vieler ehrlich ringender Menschen dich in eine Welt führen, in der du dich verstanden fühlst, in der du mit deinen Fragen, mit deinem Schreien, mit deiner Verzweiflung sein darfst. Die Menschen, die ich in diesem Buch zitiere, haben selbst viel Leid erfahren. Aber sie haben versucht, ihre Erfahrungen zu deuten und sie dadurch zu bewältigen. Sie wollten damit wenigstens ihren Verstand befriedigen. Und auch wenn du manchmal gar nicht mehr richtig denken kannst, weil du zu benommen bist, wird es dir helfen, deine Gedanken zu ordnen und mit deinem Verstand das Unverständliche und Unbegreifliche deines Leidens zu durchdringen. Sicher kann man mit intellektuellen Deutungsversuchen dem Leiden auch aus dem Weg gehen. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man den Verstand ernst nehmen muss. Der Mensch muss seinen kritischen Verstand zufrieden stellen. Sonst überspringt er eine wesentliche Seite des Menschseins. Daher wünsche ich dir, liebe Leserin, lieber Leser, dass die folgenden Seiten für dich keine weltfremden Gedankenspiele sind, sondern Hilfen, dich mit deiner eigenen Erfahrung auseinander zu setzen. Vielleicht hat dir das Leid erst einmal deinen Glauben zerstört. Die theologische Reflexion kann dir den Glauben wahrscheinlich nicht wieder schenken, aber sie kann dich unterstützen, deinen Glauben auf eine neue Basis zu stellen und dein Gottesbild mit deiner Erfahrung zusammenzubringen.

Erscheint lt. Verlag 27.8.2014
Verlagsort Münsterschwarzach
Sprache deutsch
Maße 140 x 210 mm
Gewicht 625 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sonstiges Geschenkbücher
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Anselm Grün • christliche Impulse • Christliche Lebenshilfe • Christliche Lebenshilfe; Geschenkbuch • Immerwährender Kalender • Inspiration • Inspiration / Gedankenanstoß • Jahresbegleiter
ISBN-10 3-89680-902-4 / 3896809024
ISBN-13 978-3-89680-902-5 / 9783896809025
Zustand Neuware
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