Europäische Erinnerung als verflochtene Erinnerung
Ausgangspunkt des Bandes ist eine Kritik der unreflektierten Instrumentalisierung von 'Europäischer Erinnerung' im derzeitigen öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs. Demgegenüber betont der Band die Vielstimmigkeit und Vielschichtigkeit gruppenübergreifender Erinnerungsprozesse.
Statt 'europäische Erinnerung' als handlungsleitendes Ideal oder als empirischen Begriff für Gedenktage, Museen oder Schulbücher zu verstehen, wird ein Ansatz verfolgt, der 'europäische Erinnerung' als eine diskursive Realität betrachtet, an der auch der wissenschaftliche Diskurs Teil hat: Sie manifestiert sich überall dort, wo Akteure 'Europa' in ihren Vergangenheitsdeutungen aufgreifen. Vor dem Hintergrund, dass solche 'europäischen' Deutungen nur eines von vielen Attributen einer Selbstbeschreibung darstellen, wird in vergleichender Perspektive nach den gruppenübergreifenden Momenten gefragt, die in der Vergangenheit und Gegenwart mit 'als europäisch' verstandenen Deutungen verbunden waren und sind.
Gregor Feindt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Europäische Geschichte in Mainz.
Daniela Mehler studierte Politikwissenschaft, Osteuropäische Geschichte und Friedens- und Konfliktforschung in Marburg, Ljubljana und Gießen. 2013 wurde sie in Jena mit einer Arbeit zum Diskurs über die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen in Serbien promoviert und arbeitet derzeit als Referentin für Berufungs- und Bleibeangelegenheiten sowie Hochschulentwicklung an der Universität Frankfurt am Main.
Friedemann Pestel studierte Geschichte, Romanistik und Erziehungswissenschaften in Jena und Paris und wurde 2013 in Freiburg mit einer Studie zu französischen Revolutionsemigranten als europäischen Akteuren promoviert. Er arbeitet derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte des Romanischen Westeuropa am Historischen Seminar der Universität Freiburg.
Félix Krawatzek promoviert am Nuffield College in Oxford über politische Mobilisierung von Jugend in Krisenzeiten.
Félix Krawatzek studierte Politik, Philosophie und Wirtschaftswissenschaften in Canterbury, Lille und Oxford. Derzeit promoviert er am Nuffield College in Oxford über politische Mobilisierung von Jugend in Krisenzeiten.
Rieke Trimçev, geb. Schäfer studierte Politikwissenschaft, Romanistik und Erziehungswissenschaft in Hamburg und Paris. Seit 2010 arbeitet sie in Hamburg an einer Dissertation über Spiel- und Theatersemantik im politischen Denken des 20. Jahrhunderts und ist seit 2013 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Hamburg.
Dr. Jürgen Reulecke ist Professor em. für Zeitgeschichte an der Universität Gießen.
Dr. Birgit Neumann ist Professorin für Englische Literaturwissenschaft/Anglophonie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Erscheint lt. Verlag | 20.3.2014 |
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Reihe/Serie | Formen der Erinnerung ; Band 055 |
Co-Autor | Gregor Feindt, Daniela Mehler, Oliver Dimbath, Simon Hadler, Marcin Napiorkowski, Klaus Oschema, Roland Scheel, Friedemann Pestel |
Mitarbeit |
Herausgeber (Serie): Jürgen Reulecke, Birgit Neumann |
Verlagsort | Göttingen |
Sprache | deutsch |
Maße | 160 x 240 mm |
Gewicht | 528 g |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Europäische / Internationale Politik |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Politische Theorie | |
Schlagworte | Erinnerung (Geschichte) • Europa • Europa /Gesellschaft • Europa /Gesellschaft, Sozialwissenschaften • Geschichtsbild • Geschichtspolitik • Identität • kollektive Erinnerung • Kollektives Gedächtnis • Sozialwissenschaften |
ISBN-10 | 3-8471-0052-1 / 3847100521 |
ISBN-13 | 978-3-8471-0052-2 / 9783847100522 |
Zustand | Neuware |
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