Arbeit für alle?! Berufliche Teilhabe von Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland und den USA
Bachelor + Master Publishing (Verlag)
978-3-95684-121-7 (ISBN)
Dieses Buch will vorhandene Möglichkeit Menschen mit geistiger Behinderung in Deutschland und den USA auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt zu integrieren aufzeigen. Neben den Möglichkeiten der Integration wird auch das bestehende System der Werkstätten für Menschen mit Behinderung dargestellt.
Zum Abschluss werden Möglichkeiten für die Optimierung der Integration bzw. der inklusiven Arbeitsbedingungen dargestellt.
Anja Schüler wurde 1988 in Quedlinburg geborgen. Ihr Studium der Sozialen Arbeit absolvierte sie an Ostfalia Hochschule in Wolfenbüttel. Bereits während des Studiums beschäftigte sie sich mit den Themen Behindertenhilfe und Inklusion. Während des Studiums arbeitet sie bereits in unterschiedlichen Bereichen der Behindertenhilfe. Heute arbeitet sie in der außerschulischen Bildungsarbeit und einer ihrer Arbeitsschwerpunkte ist „Inklusion und Jugendverbandsarbeit“.
Textprobe:
Kapitel 4, Möglichkeiten von beruflicher Teilhabe für Menschen mit geistiger Behinderung in den USA:
Zunächst muss angemerkt werden, dass die Zahlen über geistige Behinderung in der Bundesrepublik und den USA nicht aufgrund der gleichen Grenzwerte erhoben werden. So fallen in den USA Menschen mit einem Intelligenzquotienten (IQ) über 70 bis 75 nach der Definition der American Association on Mental Retardation noch unter die Begrifflichkeit der geistigen Behinderung, außerdem müssen die Fähigkeiten des täglichen Lebens beeinträchtigt sein und dieser Sachverhalt muss sich vor dem 18. Lebensjahr manifestiert haben , während in Deutschland die Definition des ICD 10 Anwendung findet und erst von einer Intelligenzminderung unter dem IQ von 69 gesprochen wird.
In den USA lag die Arbeitslosenquote im Jahr 1996 bei ca. 5%, im Vergleich dazu waren 66% der Menschen mit Behinderung ohne ein reguläres Arbeitsverhältnis, wobei 79% gerne arbeiten würden. Diese Angaben beziehen sich auf alle Formen der Behinderung. Menschen die eine Lern- oder geistige Behinderung aufweisen, haben das Recht Leistungen zur sozialen und beruflichen Eingliederung zu erhalten. Der Leistungsträger an dieser Stelle ist der State Mental Retardation, bzw. die Developmental Disabilities Agencies. Dies entspricht den überörtlichen Sozialhilfeträgern in Deutschland. Etwa 36% der Menschen mit einer geistigen Behinderung haben auch eine Körperbehinderung. Problematisch bei der Betreuung der erwachsenen Menschen mit Behinderung ist, dass der Rechtsanspruch auf Eingliederungshilfe mit 21 Jahren endet, d.h. in vielen Fällen nach der Schulausbildung abschließt . Trotz des fehlenden Rechtsanspruchs wurden bereits 1991 etwa eine Millionen Menschen mit Behinderung tagsüber betreut, im Schwerpunkt in Sheltered Workshops (Werkstätten für behinderte Menschen) oder day activity centers (Tagesförderstätten) . Diese stationären Einrichtungen sind Reste der Institutionalisierung, die in den USA bis in die 1960iger Jahre andauerte. Darauf folgten Normalisierungsanstrengungen mit sonderpädagogischen Förderprogrammen.
4.1, Rechtlicher Rahmen:
Der Individuals with Disability Education Act von 1975 bot einen Rechtsanspruch auf kostenlose und geeignete Schulbildung in öffentlichen Schulen und ein Vorschulprogramm für Kinder ab 3 Jahren , das für die Entwicklung des Kindes notwendige Serviceleistungen, wie Beschulung nach dem Motto: geringste Einschränkungen der Umwelt und die Pflicht der Schule zu begründen, warum ein Kind nicht in der Regelschule beschult werden kann . Dieser Gesetzesentwurf beruhte auf einem Urteil, in dem Eltern für ihre Kinder die gleichen Rechte wie für nicht behinderte Kinder auf Grundlage des Gleichheitsgebots in der amerikanischen Verfassung forderten.
Im Bereich der Förderung von Erwachsenen mit Behinderung und die Möglichkeit von Supported Employment wurde erst im Jahr 1984 im Development Disability Act und Jahre später im Vocational Rehabilitation Act Amendment Support Employment verankert und ermöglichte erste Modellversuche. Mit einigen definierten Merkmalen sollte die Möglichkeit geschaffen werden, Finanzierungen für bereits bestehende Projekte und Initiativen zu schaffen. Die Merkmale wurden in den beiden Gesetzen wie folgt definiert: Supported Employment ist bezahlte, wirkliche Arbeit, die in integrativen Umgebungen stattfindet, für Personen mit schweren Behinderungen, die langfristige Unterstützung benötigen .
Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt war die Verabschiedung des Americans with Disabilities Act im Jahr 1990. Dieses Gesetz hat das Verbot jeglicher Diskriminierung im öffentlichen Bereich zum Gegenstand. Das Gesetz räumt einem Menschen mit Behinderung außerdem ein individuelles Klagerecht ein, wenn er der Meinung ist, an einem bestimmten Punkt benachteiligt zu werden. Neben diesen beiden Aspekten bezieht sich das Gesetz nicht nur auf die Barrierefreiheit und das Klagerecht, sonder
Reihe/Serie | Bachelorarbeit |
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Sprache | deutsch |
Maße | 155 x 220 mm |
Gewicht | 102 g |
Einbandart | Paperback |
Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Pädagogik ► Sozialpädagogik |
Sozialwissenschaften ► Soziologie | |
Schlagworte | Budget • Deutschland; Berichte/Erinnerungen • Geistige Behinderung • Inklusion • Integration • Sheltered Workshop • Teilhabe • USA; Berichte/Erinnerungen |
ISBN-10 | 3-95684-121-2 / 3956841212 |
ISBN-13 | 978-3-95684-121-7 / 9783956841217 |
Zustand | Neuware |
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