Facebook: Ein sozialer Paradigmenwechsel? - Carina Wegmann

Facebook: Ein sozialer Paradigmenwechsel?

(Autor)

Buch | Softcover
92 Seiten
2014 | Erstauflage
Diplomica (Verlag)
978-3-95850-789-0 (ISBN)
44,99 inkl. MwSt
Die sich im Laufe der Zeit entwickelten unterschiedlichen Internetplattformen, das Social Media , haben einen medialen und sozialen Paradigmenwechsel mit sich gebracht. Immer mehr Menschen schreiben und veröffentlichen immer schneller Inhalte im Netz.
Mit dieser Entwicklung haben sich die Möglichkeit der Internetnutzung und Informationsgewinnung sehr verändert. Jeder kann mittlerweile eine beachtete Stimme im weltweiten Netz werden. Man kann sich in Echtzeit austauschen, Informationen zu seinen Lieblingsthemen suchen und Gleichgesinnte über Grenzen hinweg finden. Wer sich also mit Social Media auskennt hat unendlich viele Möglichkeiten.
Facebook ist das bedeutendste Online-Medium zum Weitersagen digitaler Inhalte. Zudem haben die Nutzer die Möglichkeit, regelmäßig Informationen individueller Art zu aktualisieren. Hinzu kommt die Verbindung zu allen anderen Plattformen des sozialen Netzwerks. Durch diese virtuelle Verbindung wird es zu einer allumfassenden Interaktionsmöglichkeit der Menschheit. Man kann sich Facebook demnach als einen großen, bunten, virtuellen Marktplatz mit unendlich vielen Möglichkeiten vorstellen.
Diese Entwicklung gleicht einem sozialen Wandel, in dem zwischenmenschliche Beziehungen entstehen können, die sowohl positiv als auch negativ verlaufen. Doch die Interaktion der Menschen mit ihrer Umwelt lassen die Sozialen Netzwerke zum Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit werden. Es wird in der Arbeit nach einer gemeinsamen Lösung gesucht, die die Menschen befähigen soll, freie Entscheidungen für eine bessere Gestaltung ihres Lebens zu treffen. Somit werden die virtuellen Plattformen zum Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit.

Carina Wegmann, MA im Bereich der Sozialen Arbeit mit Schwerpunkt Soziale Kohäsion: Abitur im Jahre 2005, Bachelor- Studium an der Hochschule Vechta in den Fächern Erziehungs- und Sozialwissenschaft, Master- Studium an der Fachhochschule Emden im Bereich der Sozialen Arbeit mit Schwerpunkt Soziale Kohäsion. Heute tätig im Personalwesen.

Textprobe:
Kapitel 4.2.3, Motive der Facebook- Nutzung:
Warum nutzt fast jeder zehnte Deutsche das Soziale Netzwerk Facebook? Diese Frage hat sich Kniedinger auch gestellt und entsprechende Items in ihren Fragebogen mit aufgenommen. Bei der Auswertung sind vier Motiv- Faktoren entstanden.
Am meisten genutzt wird Facebook als soziale Kontaktpflege zum Unterhalten oder um mit Freunden in Verbindung zu bleiben (90% aller Befragten). Dabei steht das Kommunizieren im Vordergrund und es werden am häufigsten Kontakte mit geographischer Entfernung gepflegt. Gleichauf mit diesem Motiv ist die soziale Informationssuche, um Näheres über Freunde und Bekannte oder im realen Leben getroffene Personen zu erfahren (80% aller Befragten). Zudem interessieren sich die Facebook- Nutzer auch für Informationen über Personen in ihrer Umgebung. Gemeinsamer Hintergrund dieses Motivs ist der soziale Aspekt und das gegenseitige Kennenlernen. An dritter Stelle platziert sich die Nutzung von Facebook als Zeitvertreib (56 59% aller Befragten). Zur Entspannungsfunktion dient das Soziale Netzwerk dann, wenn bewusst die Zeit für Facebook genutzt wird, wie zum Beispiel in den Pausen bei der Arbeit. Doch es gibt auch ein Langeweile- Motiv. Hierbei spielen die Nutzer, machen Tests oder unterhalten sich mit Freunden und Bekannten, nur um der Langeweile zu entgehen. Abgeschlagen auf dem vierten Rang ist die allgemeine Informationsfunktion von Facebook, bei der Nutzer zum Beispiel nach neuer Musik und neuen Filmen sowie nach aktuellen Trends oder hilfreichen Informationen zu unterschiedlichen Themen suchen (60% aller Befragten). Obwohl dies in den meisten Fällen auch mit dem Kennenlernen von neuen Menschen mit gleichen Interessen verbunden ist, wird Facebook selten aus diesem Motiv heraus genutzt. Hinzuzufügen ist, dass 72% aller Befragten Facebook mit dem Unterhaltungsmotiv nutzen, aber nur 55% neue Menschen über das Soziale Netzwerk kennenlernen wollen.
Wellman von der Universität in Trier hat sich ebenfalls mit dem Web 2.0 und die damit aufkommenden Sozialen Netzwerke beschäftigt. Als ein allgemeines Motiv für die Nutzung führt er die Profile an, die individuell gestaltbar sind und daher die Anonymität aufheben. Auch wenn diese Äußerung auf die Gesamtheit der Sozialen Netzwerke bezogen ist, lässt sich dies ebenfalls als Motiv für Facebook ansehen. So wie in den oberen Ausführungen bereits erwähnt, geht es um die Selbstdarstellung der eigenen Personen und die damit versuchte oder auch verbundene Kontaktaufnahme zu anderen Menschen. Wichtige Aspekte für diese Motive sind dabei die angebotenen Kommunikationstools auf Facebook. Nachrichten schreiben, Fotoalben anlegen, die persönliche Gestaltung der Profile und die Freundschaftsanfragen sind bei den Nutzern die Beliebtesten. Gemeinsames Ziel aller Nutzungsmotive ist das Finden von Gleichgesinnten um Gedanken teilen und austauschen zu können. Hinzu kommen die vereinfachte Kommunikation im Freundeskreis, das Wiederfinden von alten Bekannten sowie die erwähnte Selbstdarstellung mit eigenen Ansichten und Vorlieben.
Holger Spieckermann, Soziologe an der Fachhochschule Köln, sieht noch eine andere Motivation in der Nutzung von Sozialen Netzwerken. Auch er formuliert sehr allgemein, doch die Motive lassen sich auf Facebook übertragen. Er sagt, dass Soziale Netzwerke als Beziehungen oder als Vitamin B genutzt werden können. So kennt jemanden vielleicht einen Handwerker, einen Gitarrelehrer oder jemanden, der dem Nutzer einen guten Job vermitteln kann. Nutzer Sozialer Netzwerke erarbeiten sich verworrene soziale Beziehungen, die im Endeffekt produktiv genutzt werden können, um eigene Ziele zu erreichen.
Zusammenfassend lässt sich somit festhalten, dass Soziale Netzwerke und speziell Facebook aus sozialen Motiven heraus genutzt werden. Sei es in Form der Kontaktpflege, der Kontaktsuche oder aus der Motivation der eigenen Zielverfolgung heraus. Besonders die personenbezogene Informationssuche

Erscheint lt. Verlag 8.1.2015
Sprache deutsch
Maße 155 x 220 mm
Gewicht 164 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie Allgemeine Soziologie
Schlagworte Revolution
ISBN-10 3-95850-789-1 / 3958507891
ISBN-13 978-3-95850-789-0 / 9783958507890
Zustand Neuware
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