Transnationale Nomaden im Völkerrecht.

Staatsgrenzen und die Migration von Völkern.
Buch | Softcover
410 Seiten
2019
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15645-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Transnationale Nomaden im Völkerrecht. - Moritz von Rochow
109,90 inkl. MwSt
Unberechenbare klimatische Bedingungen zwingen viele Völker zur Migration. Dort, wo solch nomadische Wanderungen willkürlich gezogenen Staatsgrenzen begegnen, fordern sie das auf Territorialstaaten aufbauende klassische Völkerrecht heraus. Das Buch untersucht, welche Lösungen das Völkerrecht des 21. Jahrhunderts für diese Migration von Völkern anbietet und wie das Rule of the Clan mobiler Völker mit der Staatsordnung versöhnt werden kann.
Dieses Buch untersucht, wie das Völkerrecht des 21. Jahrhunderts den Herausforderungen einer klimatisch bedingt mobilen Gesellschaft gewachsen ist und wie sich das Recht der Territorialstaaten mit dem Rule of the Clan nomadischer Völker versöhnen lässt. Noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine weltweite Freizügigkeit als Menschenrecht anerkannt und auch nomadische Völker hatten den Status von Völkerrechtssubjekten. Erstaunlicherweise sind mobile Völker seitdem nahezu ganz aus der völkerrechtlichen Literatur verschwunden. Diese Lücke schließt das Buch. Der Versuch, die Welt in ein Raster aus Territorialstaaten zu pressen, ist mit Blick auf jene Gemeinschaften, die auf ein unberechenbares Klima seit Jahrtausenden durch Migration reagieren, gescheitert. Dort, wo einst durch Europäer gezogene Linien postkolonial zu Staatsgrenzen erstarkt sind, geraten migrierende Menschen in Konflikt mit dem Territorialstaatsmodell, auf dem das heutige Völkerrecht aufbaut.

Moritz von Rochow is a lawyer in Kiel and lecturer for European Law at Europa-Kolleg in Hamburg. He studied law at the universities in Kiel, Wrocław and Berlin (Humboldt-University), especially focusing on Public International and European Law. He worked as Student Assistent for Georg Nolte and served as Liaison Officer for the German Navy in the Horn of Africa. Later, he worked as Research and Teaching Assistent for Jasper Finke at Bucerius Law School in Hamburg, where he also accomplished his Ph.D. His main focus during his legal clerkship in Lübeck and Berlin was in the field of public environmental law.

Moritz von Rochow ist Rechtsanwalt in Kiel und Dozent für Europarecht am Europa-Kolleg in Hamburg. Er studierte in Kiel, Wrocław und Berlin Rechtswissenschaft mit Schwerpunkt im Völker- und Europarecht. Daneben war er u.a. als studentischer Mitarbeiter am völkerrechtlichen Lehrstuhl von Georg Nolte und als Verbindungsoffizier für die Marine am Horn von Afrika tätig. Er arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Jasper Finke an der Bucerius Law School, wo er auch promovierte. Während des Referendariats in Lübeck und Berlin beschäftigte er sich schwerpunktmäßig mit Fragen des öffentlichen Umweltrechts.

A. Einleitung: Ein globaler Nomos ohne Nomaden?

B. »Wanderroute« dieser Untersuchung

C. Nomaden in Zeit, Raum und Recht

Was sind Nomaden? – Auf der Suche nach einer Definition des Nomaden – Territorien und Grenzen aus dem Blickwinkel von Staaten und Nomaden – Rechtliche und politische Behandlung nomadischer Völker im Wandel der Zeiten – Politischer und wissenschaftlicher Paradigmenwechsel: Nomaden im 21. Jahrhundert – Résumé

D. Neue Staatenpraxis im 21. Jahrhundert

Grenzvertrag zwischen Sudan und Südsudan 2013 – Neuverhandlung der Rechte der Samen – Tadschikistan und Kirgisien – Neue Dynamik multilateraler Verträge in Afrika – Bewertung des neuen Völkerrechts zu nomadischen Wanderrechten

E. Nomadische Grenzübertrittsrechte im Völkergewohnheitsrecht und der späteren Vertragspraxis

Spätere Staatenpraxis oder Gewohnheitsrecht? – Fazit: rechtspluralistisches Gewohnheitsrecht

F. Wanderrechte im kodifizierten Völkerrecht

Nomadisches Wanderrecht als Menschenrecht – Schutz indigener Völker – Nomadisches Wanderrecht als Minderheitenrecht – Das Selbstbestimmungsrecht der Völker als Brücke zwischen den Völkerrechten

G. Clans, Nomaden und die Relativität von Grenzen im 21. Jahrhundert: Was bleibt von Jellinek?

Die Rückkehr der Clans – Klimawandel und Staatszerfall – Die Entkopplung von Gebiet und Volk – Jenseits von Jellinek

H. Synopsis in Thesen

Literaturverzeichnis

Rechtsquellenverzeichnis

Entscheidungsregister

Personen- und Sachverzeichnis

»Die sehr sorgfältig ausgearbeitete Studie von Moritz von Rochow ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des Völkerrechts im Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung der berechtigten Interessen grenzüberschreitender nomadischer Gemeinschaften.« Dr. Harald Sippel, in: Journal der Juristischen Zeitgeschichte, 1/2023

»Die sehr sorgfältig ausgearbeitete Studie von Moritz von Rochow ist ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung des Völkerrechts im Hinblick auf eine angemessene Berücksichtigung der berechtigten Interessen grenzüberschreitender nomadischer Gemeinschaften.« Dr. Harald Sippel, in: Journal der Juristischen Zeitgeschichte, 1/2023

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zum Völkerrecht ; 232
Zusatzinfo 1 Abb.; 410 S., 1 schw.-w. Abb.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 700 g
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Sozialwissenschaften Ethnologie
Schlagworte Grenzen • Migration • Nomaden
ISBN-10 3-428-15645-5 / 3428156455
ISBN-13 978-3-428-15645-0 / 9783428156450
Zustand Neuware
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