Kindern mehr zutrauen

Erziehungsgeheimnisse indigener Kulturen. Stressfrei – gelassen – liebevoll

**** 5 Bewertungen

Buch | Hardcover
384 Seiten
2021
Kösel (Verlag)
978-3-466-31152-1 (ISBN)
22,00 inkl. MwSt
DAS Erziehungsbuch des Jahres

In einer Welt, in der ein pädagogisches Überangebot die Norm ist, führt uns Jagen. Sammeln. Eltern zu den Ursprüngen der Kindererziehung. Bei indigenen Völkern sucht die erfolgreiche amerikanische Journalistin Michaeleen Doucleff Antworten auf Fragen, die uns moderne Theorien oft nicht bieten.

Nach der Geburt ihrer Tochter Rosy hatte Doucleff zahlreiche Erziehungsratgeber gelesen, die ihr jedoch nicht weiterhalfen. Bei der Recherche zu einem anderen Thema stieß sie auf Studien über Verhaltensweisen indigener Völker und fragte sich, wie die Kindererziehung dort aussieht und was wir von ihnen lernen können. Sie beschloss also, zusammen mit der dreijährigen Rosy einige Monate bei den Mayas, den Hazdas und den Inuits zu verbringen.

Herausgekommen ist nicht nur ein faszinierender Bericht über ihre Erlebnisse dort, sondern ebenso eine alltagstaugliche Lebenshilfe mit zahlreichen Tipps, die auf unsere moderne Welt übertragbar sind. Doucleff verrät uns die oftmals erstaunlichen Erziehungsgeheimnisse dieser alten Kulturen und zeigt, wie auch wir unsere Kinder natürlich, gelassen und stressfrei begleiten können und wie aus kleinen Menschen selbstbewusste und selbstbestimmte große werden.

Dr. Michaeleen Doucleff hat in Berkeley an der University of California Chemie studiert. Sie hat viele Jahre als Redakteurin für Cell, eines der renommiertesten Wissenschaftsmagazine gearbeitet. Als Radio Korrespondentin hat sie Preise gewonnen, und sie ist auf NPR National Public Radio) eine der bekanntesten Blogger. Zahlreiche ihrer Artikel mit gesundheitlichen und pädagogischen Inhalten entwickelten sich auf NPR zu viralen Hits und erreichen dort ein Millionenpublikum. Doucleff lebt mit Mann, Tochter und der Schäferhündin Mango in San Francisco.Die Chefredakteurin von NPR, Vikki Valentine, sagt über Doucleff: »Michaeleen schreibt nicht über neue Paradigmen, sondern sie schafft neue.«

»Das Buch steckt voller leicht verständlicher und praktischer Informationen und Geschichten, die Eltern dabei helfen können, sich den heutigen Erziehungsherausforderungen zu stellen.« Jamie Herndon, Book Riot

»Das Buch steckt voller leicht verständlicher und praktischer Informationen und Geschichten, die Eltern dabei helfen können, sich den heutigen Erziehungsherausforderungen zu stellen.«

Erscheinungsdatum
Übersetzer Ulrike Kretschmer
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Hunt, Gather, Parent
Maße 146 x 220 mm
Gewicht 490 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Altes Wissen • Bestseller • Bestsellerliste • Buch • Bücher • Eltern • Elternschaft • Erziehung • Erziehungsratgeber • Gesundheit • Hunt, Gather, Parent • Indigene Völker • Kindererziehung • Leben mit Kindern • Leben und Erziehen • Pädagogik • pädagogische Konzepte • Ratgeber • Soziale Kompetenz • spiegel bestseller • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller
ISBN-10 3-466-31152-7 / 3466311527
ISBN-13 978-3-466-31152-1 / 9783466311521
Zustand Neuware
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5 Erziehung bei den Maya, Inuit & Hadza: Wertvolle Impulse für eigene Eltern-Kind-Beziehung!

von , am 19.10.2021

„Vielleicht hatte ich nicht deshalb so viele Schwierigkeiten mit Rosy, weil ich eine schlechte Mutter war, sondern weil ich einfach nur niemanden gehabt hatte, der mir beigebracht hätte, wie man eine gute Mutter ist? Hat meine Kultur schlicht vergessen, wie man Kinder am besten erzieht?“

Wie bringt man Kinder dazu, Aufgaben zu erledigen, ohne, dass man sie darum bitten muss? Wie bringt man Geschwister zur Kooperation, statt dass diese streiten? Wie diszipliniert man, ohne zu schreien, zu schimpfen oder zu bestrafen? Wie stärkt man Resilienz, Geduld und Impulskontrolle?

Autorin Dr. Michaeleen Doucleff, welche Chemie studierte und als Bloggerin für ihre Artikel mit gesundheitlichen und pädagogischen Themen bekannt ist, spricht in diesem Buch in erster Linie als Mutter zu den Leser*innen, welche mit den Wutanfällen ihrer kleinen Tochter Rosy häufig an ihre Grenzen stößt. Sie fragt sich, was sie tun kann, um die Mauer zwischen ihnen nicht noch höher wachsen zu lassen. Denn sie zweifelt an sich selbst und bekommt beinahe Angst vor der nächsten Begegnung mit ihrem Kind.

Als sie feststellt, dass sie hauptsächlich so reagiert, wie ihre Eltern sie behandelt haben (mit Wut, Zorn, Strenge und lauten Worten), reist sie gemeinsam mit Rosy um die Welt, um anderen Eltern bei der Erziehung über die Schulter zu schauen. Von ihnen lernt sie, wie sie mit Wutanfällen von Rosy umgehen kann, wie sie mit ihrer Tochter sprechen kann, ohne zu schreien oder zu bestrafen. Sie erkennt, wie sie mit Rosy konfliktfrei kommunizieren und wie sie ihr Werte und Normen vermitteln kann.

Die Autorin stützt sich dabei vor allem auf eigene Erfahrungen und Beobachtungen, denn die Anzahl der Studien zur Erziehung von Kindern in indigenen Kulturen sind Mangelware. Das sollte man wissen, wenn man sich für das Buch interessiert.
Doch als gelernte Erzieherin weiß ich, wie wertvoll es sein kann, Vorbilder (wie meine ehemaligen Kolleginnen) zu erleben, durch die man neue Blickwinkel kennenlernen und dadurch seinen eigenen Umgang finden und ein Bauchgefühl entwickeln kann. Daher können auch Erfahrungsberichte nicht schaden. Als solche sollte man das Buch wohl sehen (auch wenn die Autorin einzelne Studien und Berichte von Psychologen, Anthropologen, Neurowissenschaftler und Evolutionsbiologen, usw. mit eingearbeitet hat). Dann kann man durchaus zahlreiche Impulse für das eigene Handeln mitnehmen.

Die Autorin geht davon aus, dass durch unsere eingeschränkte Sichtweise auf Erziehung (europäisch- amerikanisch), nützliche „Werkzeuge“ ausgeblendet werden, wir isolierter leben und es deshalb heute so anstrengend für uns ist, Kinder großzuziehen, und dass bei uns daher so viele Kinder und Jugendliche einsamer, ängstlicher und depressiver geworden sind. Auch sind die Eltern heute mehr auf sich allein gestellt, während Erziehung in anderen Kulturen und auch bei uns früher, eine Mehrgenerationenaufgabe war.
Andere haben etwas, das unserer westlichen Kultur fehlt: tief verwurzelte Erziehungstraditionen und einen Wissensschatz, der von Generation zu Generation weitergegeben wird.

Dr. Michaeleen Doucleff bereist Familien und Menschen drei indigener Kulturen und stellt deren positive Merkmale in den Vordergrund:
So gewinnt sie den Eindruck, dass die Kinder der Maya besonders hilfsbereit und kooperativ sind, gemeinschaftlich und eine gute Konzentrationsfähigkeit besitzen.
Bei den Inuit bewundert sie die emotionale Intelligenz und die Wutkontrolle. Schreien z. B. gilt hier auch bei den Erwachsenen als unreifes Verhalten. Scheinbar gebären manche Mütter ihre Babys komplett lautlos – diese Schilderungen haben mich besonders beeindruckt!
Die Kinder der Hadza erlebt sie dagegen als sehr selbstbewusst, selbstbestimmt und es soll dort keine kindlichen Angststörungen oder Depressionen geben.

Jede der Kulturen hat einen Hauptteil im Buch, es werden verschiedene Familien besucht und man bekommt Einblicke in den Tagesablauf und in die Erziehungsformen der Leute.
Außerdem gibt es viele Tipps, praktische Anleitungen zum Ausprobieren im eigenen Alltag (z. B. wörtliche Formulierungen, Aufgaben…), die sich gut umsetzen lassen, manchmal aber auch eine Herausforderung darstellen können, sowie anschauliche Zusammenfassungen am Ende der Kapitel.
Die Autorin nennt ihre Methode die „TEAM-Erziehung“ - das Fundament der Eltern-Kind-Beziehung - welches aus vier Kernelementen bestehen soll: Teamwork, Ermutigung, Autonomie und minimales Eingreifen.

Die Haltung, die im Buch vermittelt wird, diesen respektvollen, liebevollen, wertschätzenden, zwanglosen und kooperativen Umgang mit dem Kind und weg von einer Bespaßung und Ablenkung nach der nächsten (was Kinder und Eltern schnell ermüden kann), mochte ich sehr. Auch deshalb, weil man in der Montessori-Pädagogik (mit der ich gearbeitet habe und die ich sehr schätze) so vieles davon wiederfindet.
Obwohl ich vieles, was im Buch steht, bereits wusste, konnte ich einiges mitnehmen. Vor allem die kulturellen Unterschiede fand ich interessant und haben mir zu denken gegeben. Zahlreiche wörtliche Formulierungen, weise Sätze und Ratschläge der indigenen Bevölkerung, habe ich mir ebenfalls herausgeschrieben.

Ein Kritikpunkt wäre, dass das Buch fast nur Mütter anspricht und wenig auf die Väter/ andere Familienformen eingeht. Aber auch, dass die Autorin innerhalb der Kulturen ziemlich verallgemeinert (wie sehr, kann ich schlecht einschätzen), auch deshalb, da es nur wenige Studien gibt. Daher mein Tipp: Das Buch mehr als Erfahrungsbericht lesen und wertvolle Impulse für sich herausziehen! Denn als solches betrachtet, kann es sicherlich einiges für einen bereithalten! 4,5/5 Sterne!

4 Eine Erziehungsreise

von (Frankfurt am Main), am 19.10.2021

Die Autorin, eine Journalistin hat sich mit ihrer Tochter auf Reisen begeben, um herauszufinden wie indigene Völker mit ihren Kindern umgehen, wie sie diese erziehen. Sie selbst hat sich auf diese Reise begeben als ihr das Leben mit ihrer dreijährigen Tochter über den Kopf zu wachsen schien...eine Reise aus der Not geboren...die ihr geholfen hat einen anderen Zugang zu ihrer Tochter zu finden. Dabei haben ihr zahlreiche Familien geholfen, die sie auf ihrer Reise getroffen hat, mit denen sie gesprochen hat, die ihr Tipps gaben und die sie einfach nur beobachtet hat.

Anhand von Beispielen und Erfahrungsberichten erklärt Michaeleen Doucleff wie eine stressfrei, gelassene und liebevolle Erziehung gelingen kann. Dabei gibt sie dem Leser zahlreiche Methoden und Werkzeuge an die Hand und ermutigt jeden, das eine oder andere Werkzeug auszuprobieren.

Mit Sicherheit ist die Erziehung ein überaus komplexes Thema und nicht allein durch dieses Buch erklärbar, aber es finden sich zahlreiche Ideen, Inspirationen und zum Teil neue oder besser "alte" Denkansätze, die sich durchaus lohnen können. Zudem wirkt das Sachbuch gut recherchiert und bietet so auch die Möglichkeit sich intensiver mit der Thematik zu befassen.

4 Sehr aufschlussreich

von , am 17.10.2021

Michaeleen Doucleff begibt sich in ihrem Buch „Kindern mehr zutrauen“ mit ihrer kleinen Tochter Rosy auf eine Reise zu verschiedenen indigenen Kulturen, um mehr über deren Erziehungsmethoden zu erfahren und ihre Beziehung zu ihrer Tochter zu verbessern.
Das Buch beschreibt sehr gut die Kulturen der Maya, Inuit und Hazda und deren Vorgehen bei der Erziehung ihrer Kinder. Die einzelnen Punkte arbeitet die Autorin sehr gut heraus und gibt konkrete Tipps, wie man die Methoden auch in unseren Alltag integrieren kann. Die verschiedenen praktischen Anleitungen zu Themen wie „Hilfsbereitschaft, Kooperation oder Selbstvertrauen“ sind über das Buch verteilt, können jedoch mit Blick in das Inhaltsverzeichnis ganz einfach wiedergefunden und noch einmal einzeln nachgelesen werden. Ich fand das Buch sehr interessant und anschaulich, gut recherchiert und ich würde es auf jeden Fall weiterempfehlen.

4 Wichtiger Ansatz für die Erziehung!

von (Heidenheim), am 04.10.2021

Bei indigenen Völkern sucht die erfolgreiche amerikanische Journalistin Michaeleen Doucleff Antworten auf Fragen, die uns moderne Theorien oft nicht bieten. Nach der Geburt ihrer Tochter Rosy hatte Doucleff zahlreiche Erziehungsratgeber gelesen, die ihr jedoch nicht weiterhalfen. Sie beschloss also, zusammen mit der dreijährigen Rosy einige Monate bei den Maya, den Hadza und den Inuit zu verbringen.

Da ich mich schon seit längerem intensiv mit dem Thema Erziehung beschäftige, war ich sehr gespannt auf dieses Buch.

Zunächst einmal ist der Ratgeber gut strukturiert. Die einzelnen Kapitel haben mehrere Unterkapitel und eine Zusammenfassung, was mir sehr gut gefallen hat und das Nachschlagen deutlich erleichtert.

Inhaltlich spricht die Autorin wirklich viele wichtige Aspekte der Kindererziehung an. Stellte die Erziehungsmethoden und -ansätze der indigenen Kulturen ausführlich dar und kommt dann darauf zu sprechen, wie sie diese bei ihrer eigenen Tochter umgesetzt hat. Wirklich neu und bisher unbekannt waren für mich jedoch die wenigsten Methoden. Sehr vieles ist in der bindungs- und bedürfnisorientierten Erziehung wiederzufinden.

Auch muss ich sagen, dass mir die ein oder andere Erläuterung der Autorin etwas bitter aufgestoßen ist. Im Großen und Ganzen geht es um einen wirklich respektvollen und wertschätzenden Umgang in der ganzen Familie. Den Ratschlag das Kind, wenn es auffällig nach der Aufmerksamkeit einer Bezugsperson sucht, zu ignorieren und wegzuschauen, bis das Kind mit diesem Verhalten aufhört, konnte ich somit absolut nicht nachvollziehen. Ich hatte das Gefühl, dass die Autorin wirklich ALLES, was sie auf ihren Reisen gesehen hat als die einzig wahren Erziehungsmethoden ansieht. Es wird bei den Schilderungen über ihre Zeit bei den Maya, Hadza und Inuit kein einziges kritisches Wort erwähnt.

Insgesamt hat mir dieses Buch wirklich gut gefallen. Die Autorin spricht einen wirklich tollen Erziehungsansatz an, stellt einige praktische Erziehungsmethoden vor und gibt viele Beispiele aus dem alltäglichen Leben. Dennoch hätte ich mir bei der ein oder anderen Methode eine kritischere Herangehensweise gewünscht.

5 Unterhaltsam und lesenswert

von , am 18.09.2021

Die amerikanische Journalistin Michaeleen Doucleff schreibt über die Erziehungsgeheimnisse indigener Völker. Sie lebte mit ihrer Tochter Rosy einige Monate bei den Mayas, den Hazdas und den Inuits, um zu erfahren, wie Kinder Selbstvertrauen und emotionale Intelligenz erwerben. Anlass hierfür waren Schwierigkeiten in der Erziehung ihrer eigenen Tochter.
Jeder Hauptteil befasst sich mit einer dieser drei verschiedenen Kulturen. Die Autorin berichtet über die verschiedenen Familien, ihre Tagesabläufe, ihre Erlebnisse und ihre Erziehungsmethoden, sowie über die Umsetzung der Tipps für ihre eigene Tochter. Kernstück der Erziehung ist unter anderem die Einbindung der Kinder in alltägliche Aufgaben und die Ermutigung, Kindern mehr Freiraum zu ermöglichen und ihnen mehr zuzutrauen, damit sie mehr Selbstständigkeit und damit mehr Selbstwirksamkeit erfahren können. Auch sollte man Kinder weniger animieren.
In jedem Teil werden praktische und Tipps vermittelt. Teilweise alltagstauglich, teilweise nicht, da wir hier im Westen meist eine individuelle Erziehung und keine kollektive leben.
Das Buch ist gut strukturiert, leicht verständlich und interessant geschrieben.
Es geht darum, Eltern zu befähigen und zu stärken ohne erhobenen Zeigefinger. Es handelt sich hierbei nicht um einen wissenschaftlich fundierten Ratgeber, sondern um eine Mischung aus Lebensgeschichte, Erlebnissen und Erkenntnissen der Autorin.

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