Das Leben ein Film

Autorenporträt:
Der Medien- und Kulturhistoriker Neal Gabler schreibt regelmäßig Beiträge für die New York Times und die Los Angeles Times. Für sein Buch An Empire of Their Own: How the Jews Invented Hollywood erhielt er den Los Angeles Book Prize for History. Weitere Buch-Veröffentlichung: Wincell: Gossip, Power and the Culture of Celebrity. Derzeit arbeitet Gabler an der ersten umfassenden Biografie Walt Disneys. Neal Gabler lebt in Amagansett, New York.

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Die Verwandlung des Lebens in Entertainment ist eines der großen Themen unserer Zeit. Ob es nun um Clinton gegen Kenneth Starr auf der politischen oder O.J.Simpson auf der juristischen Bühne geht: Die öffentliche Meinung hat sich total der Macht des Entertainment unterworfen.
Gabler weist nach, daß die Prinzipien des Show Business nicht nur in der Werbung sondern im ganzen Wirtschaftsleben Fuß gefaßt haben und mit ihrer eigenen Logik das Profil und das Image der unterschiedlichsten Rollenträger unserer Gesellschaft geradezu diktieren. Das entscheidende Medium in dieser Republik des Entertainment ist natürlich das Fernsehen, das als erstes Nachrichten zur Unterhaltung machte und damit das Entertainement zum einzigen Maßstab erhob, einem Diktum, dem sich allmählich auch die Zeitungen beugen mußten.
Die Grenze zweischen Stoff und Geschichte, Tatsachen und Deutungen verschwimmt, und dem einzelnen geht die Authentizitätin und Sebstbestimmung verloren. Das Leben ist zum Film geworden.