Frauen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft

(Autor)

Buch | Softcover
264 Seiten
1983 | 1983
VS Verlag für Sozialwissenschaften
978-3-531-11614-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Frauen in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft - Margret Blasche
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1 "Urbanisierung" des Landes, "Industrialisierung" der Landwirtschaft, "Ratio nalisierung" des Wirtschaftsdenkens, "Dynamisierung" der Lebensformen, "Moder nisierung" der Familienverhältnisse, -unter solchen und ähnlichen Schlagwörtern werden häufig jene Prozesse angesprochen, die sich in den letzten Jahrzehnten auf dem Land und in der Landwirtschaft abgespielt haben. Es handelt sich dabei nicht um neutral-beschreibende Begrifflichkeiten. Vielmehr drückt sich hierin eine Per spektive aus, die den Fortschritt am Modell und Maßstab stadtzentrierter, industrie kapitalistischer Entwicklung mißt, von diesem Blickwinkel aus traditionale Le bens- und Arbeitsverhältnisse als archaisch-zurückgeblieben und unzeitgemäß ein stuft und deren Anpassung an die modernen Zeiten fordert. Nur ein Fortschreiten in dieser Richtung erscheint als gut und wünschenswert, ist "Fortschritt" an sich. So gesehen trägt die Entwicklung, die seit der Gründung der Bundesrepu blik die Landwirtschaft in besonders raschem Tempo erfaßt hat, alle Zeichen des "Fortschritts". Die Landwirtschaft wurde umfassend maschinisiert und elektrifi ziert, kapitalisiert und industrialisiert!. Der Traktorenbestand verzehnfachte sich in den Jahren zwischen 1950 und 1970; 1973 gab es dreimal soviele Mähdrescher wie 1960. In den letzten dreißig Jahren hat sich der Energieverbrauch verfünfzehn facht. Dies kostete zwar enorm viel, - die Ausgaben für Vorleistungen der Land wirtschaft stiegen von 3. 3 Mrd. DM im Jahr 1949/50 auf das Zehnfache, nämlich 2 33. 1 Mrd. DM im Jahr 1978/79 Aber die Ergebnisse waren auch überwältigend: Die Weizenproduktion vervierfachte sich; es wurde weit mehr als doppelt soviel 3 Rind- und Schweinefleisch produziert, und die Milchproduktion stieg um 60% an .

I. Die Kleinbäuerin und ihr Hof.- 1. Zur traditionellen Bedeutung des Hofes.- 2. Zur aktuellen Bedeutung des Hofes.- 3. Die Stellung der Bäuerin zum Hofeigentum. Eine Außenansicht.- 4. "Wem ich meinen Leib gönne, dem gönne ich auch mein Gut". Ein historischer Exkurs zur güterrechtlichen Situation der Bäuerin.- 5. Das Hofdenken der Bäuerin: "Die War zusammenhalten".- 6. Brüche in der traditionellen Hoforientierung.- 7. Hofkonzepte für die Zukunft.- 8. Zur biografischen Konstitution des Hofdenkens.- II. Bäuerin und Ökonomie.- 1. Traditionelle bäuerliche Hauswirtschaft.- 2. Agrargeschichtliche Untersuchungen zur Rolle der Bäuerin in der Hofökonomie.- 3. Subsistenzproduktion und Subsistenzorientierungen.- 4. Die Bäuerin und die Marktproduktion.- 5. Die Bäuerin als "Finanzministerin" des Betriebes.- 6. Fleiß und Sparsamkeit oder Rechnen und Kalkulieren? Zur notgedrungenen Allianz von konservativen und dynamischen Wirtschaftsprinzipien im kleinbäuerlichen Betrieb.- 7. Zur biografischen Konstitution und Transformation traditioneller Wirtschaftsnormen.- III. Bäuerin und Produktivkraftwandel.- 1. Die traditionelle bäuerliche Arbeit als geschlossener Funktionszusammenhang instrumentalen Handelns.- 2. Zur "Industrialisierung" landwirtschaftlicher Arbeit.- 3. Der Verlauf des Produktivkraftwandels aus der Sicht der Bäuerinnen.- 4. "Das notgedrungene Neue": Produktivkraftwandel aus Wunsch oder Zwang?.- 5. Folgen des Produktivkraftwandels: "Die Maschine macht den Menschen zur Maschine".- 6. Produktivkraftwandel und Wandel bäuerlichen Wissens.- 7. Enteignetes Wissen und praktisches Handeln.- 8. Die Verantwortlichkeit des Kleinbauern.- IV. Die Arbeit der Kleinbäuerin.- 1. Allgemeines zur Frauenarbeit in kleinbäuerlichen Betrieben.- 2. DieArbeit im Stall.- 3. Die Arbeit auf dem Feld.- 4. Hausarbeit.- 5. Die Synthese der Tätigkeitsbereiche im Alltag der Bäuerin.- 6. "Fabrikarbeit? Das wäre das Letzte!" Zum Vergleich bäuerlicher und nichtbäuerlicher Arbeit.- 7. Zur biografischen Genese und Herausbildung der Arbeitsidentifikation.- V. Arbeit, Besitz und Familie als lebensgeschichtliche Bestimmungsgrößen.- 1. Zum Verhältnis von strukturellen Determinanten und biografischer Erfahrung.- 2. Kindheit auf dem Bauernhof.- 3. Die Jugend der Bäuerin.- 4. Heirat und Hofübernahme.- 5. Die Bäuerin als Besitzerin.- Anhang I: Tabellen.- Anhang II: Lage der Untersuchungsgebiete.- Anhang III: Zum Auswertungsverfahren.

Erscheint lt. Verlag 1.1.1983
Co-Autor Heide Inhetveen
Zusatzinfo 264 S. 1 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Gewicht 386 g
Themenwelt Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Arbeitszeit • Bäuerin • Entfremdung • Expertenwissen • Familie • Frauenarbeit • Generation • Gesellschaft • Kapital • Landwirtschaft • Marktwirtschaft • Moderne • Modernisierung • Ökonomie • Rationalität • Struktur • Urbanisierung
ISBN-10 3-531-11614-2 / 3531116142
ISBN-13 978-3-531-11614-3 / 9783531116143
Zustand Neuware
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