Kunstgeschichtliche Grundbegriffe
Schwabe Verlagsgruppe AG Schwabe Verlag
978-3-7965-0288-0 (ISBN)
In diesem Buch hat Wölfflin nicht nur die Notwendigkeit der Erforschung der Formensprache aufgezeigt, sondern er hat - wenn auch begrenzt auf Beispiele aus den beiden Gegenwelten Renaissance und Barock - darüber hinaus das erste brauchbare Schema für Stilunterscheidungen gegeben. Wölfflin ist dabei zu fünf "Begriffspaaren" gekommen:
das Lineare und das Malerische,
Fläche und Tiefe,
geschlossene Form und offene Form,
Vielheit und Einheit,
Klarheit und Unklarheit.
Wölfflin räumte ein, dass noch andere solche Begriffspaare oder "Kategorien der Anschauung", wie er sie genialerweise genannt hat, denkbar wären, aber setzte hinzu, dass ihm selbst keine weiteren erkennbar geworden seien. Es hat in der Folge nicht an Kritikern gefehlt, denen diese fünf Kriterien zu wenig und nicht spezifiziert genug waren.
Aber es ist auf der anderen Seite eben doch immer wieder von neuem zum Erstaunen, wie weit man mit den von Wölfflin aufgestellten Kategorien kommt, wie weit man die Bestimmung und Einkreisung damit treiben kann.
Leitthema und Hauptergebnis der "Grundbegriffe" sind damit genannt. Aber das Buch wäre nicht, was es ist, ohne die meisterhafte Beweisführung im einzelnen. Was "Formensehen" heisst, macht Wölfflin an vielen Beispielen deutlich. Und stets von neuem gelingt es ihm nachzuweisen, dass nicht der Inhalt, nicht die Aussage das Entscheidende - das Trennende oder Verbindende - sind, sondern dass die Form das Eigentliche der Kunst ausmacht. (Edwin Kuntz)
Am 21. Juni 1864 ist Heinrich Wölfflin geboren. Seit dem Erscheinen seines Buches «Die klassische Kunst» im Jahre 1899 verehrt die gebildete Welt ihn als einen der grössten Kunst- und Geisteswissenschaftler. Im Grunde hatte er jedoch schon mit einem früheren Buch, mit «Renaissance und Barock», Aufsehen erregt, wenn zunächst auch nur bei Einzelnen. Zu diesen Einzelnen aber gehört Jacob Burckhardt, der damals den Lehrstuhl für Kunstgeschichte an der Universität Basel innehatte und bei seiner Emeritierung vorschlug, Wölfflin zu seinem Nachfolger zu machen. Damit erschlossen sich Wölfflin sogleich die höchsten Höhen der Universitätskarriere. Auf Basel (1893-1901) folgten Berlin (1901-1912) und München (1912-1924) - die drei berühmtesten deutschsprachigen Lehrstühle für Kunstgeschichte waren also nacheinander in Wölfflins Hand. 1924 kehrte er in seine Heimat, die Schweiz, zurück. Noch zehn Jahre lehrte er an der Universität Zürich, von allen Nebenverpflichtungen befreit, die sonst mit einem Ordinariat zusammenhängen. Siebzigjährig nahm er Abschied von seiner Lehrtätigkeit. Seinen Lebensabend verbrachte er teils in Zürich, teils auf dem Stammsitz seiner Familie in Winterthur, wo er geboren war. Am 19. Juli 1945 ist er in Zürich gestorben.
Erscheint lt. Verlag | 13.7.2004 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 250 x 180 mm |
Gewicht | 844 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Kunstgeschichte / Kunststile |
Kunst / Musik / Theater ► Malerei / Plastik | |
Technik ► Architektur | |
Schlagworte | Bildende Kunst • Einführung • Epochen • Gesetzmässigkeit • Grundbegriffe • Grundlagen • HC/Kunst/Kunstgeschichte • Kunst • Kunstgeschichte • Kunststil • Kunstwissenschaft • Prinzipien • Stil (Bildende Kunst) • Überblick |
ISBN-10 | 3-7965-0288-1 / 3796502881 |
ISBN-13 | 978-3-7965-0288-0 / 9783796502880 |
Zustand | Neuware |
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