Welt, Erde und Mensch, deren Wesen und Entwickelung sowie ihre Spiegelung in dem Zusammenhang zwischen ägyptischem Mythos und gegenwärtiger Kultur

11 Vorträge, Stuttgart 1908

(Autor)

Andrea Leubin (Herausgeber)

Buch | Hardcover
209 Seiten
2017 | 6. Auflage
Rudolf Steiner Verlag
978-3-7274-1051-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Welt, Erde und Mensch, deren Wesen und Entwickelung sowie ihre Spiegelung in dem Zusammenhang zwischen ägyptischem Mythos und gegenwärtiger Kultur - Rudolf Steiner
48,00 inkl. MwSt
Im vorliegenden Band ist der Stuttgarter Vortragszyklus vom August 1908 (Zyklus 4) enthalten, der einen Überblick über die Weltentwicklung und Menschheitsgeschichte vom Standpunkt der Geisteswissenschaft gibt und verborgene Gesetzmäßigkeiten derselben verständlich macht. Rudolf Steiner geht dabei besonders auf den Christus-Impuls und die ägyptischen Mythen ein und zeigt auf, wie die ägyptische Zeit sich in der Gegenwart spiegelt.

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.» Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er «Anthroposophie» (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum «Freie Hochschule für Geisteswissenschaft». Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der «Rudolf Steiner Gesamtausgabe» zum großen Teil ediert.

Inhalt (Auswahl): Ägyptertum und Gegenwart / Uralte Weisheit und neue apokalyptische Weisheit / Die Reiche der Natur und der geistigen Wesenheiten / Die Entwickelung des Menschen im Zusammenhange mit der kosmischen Evolution / Die Geister der Form als Regenten des Erdendaseins / Die Tiergestalten als verfestigter physiognomischer Ausdruck menschlicher Leidenschaften / Der Zusammenhang des Menschen mit den Weltkörpern

"In demselben Augenblick, da die Wunden des Erlösers flossen, in demselben Augenblick war in der Menschheit der Keim gelegt, sich wieder zu erheben aus dem Orte, wohin sie tief hinuntergesunken war. Wären die Menschen damals schon, in der mittelatlantischen Zeit, umgekehrt, dann wären sie niemals zur vollen Selbständigkeit gelangt. Sie mussten den physischen Plan erobern. Dann aber war auf diesem physischen Plane ein umso stärkerer Impuls nötig, und dieser Impuls kam durch den Christus. Und weil er stärker war, konnte er nicht nur die Menschheit aus der Gesunkenheit heraufführen, sondern noch etwas anderes, Wichtiges ist dadurch geschehen! Ein Stück Welt ist erobert worden durch den Menschen, das eingefügt wird den geistigen Welten, das zurückgetragen wird zu den geistigen Welten. Wir sahen gestern, dass, als die griechisch-lateinische Zeit gekommen war, die Menschen so weit in der Eroberung der physischen Welt waren, so tief in diese physische Welt verstrickt waren, dass sie einen Gott in Menschengestalt haben mussten, um ihn überhaupt wahrzunehmen, denn sie wären nicht mehr hinaufgedrungen in die geistige Welt, um so etwas zu begreifen. In der Zwischenzeit hatten sich auch auf der anderen Seite des Lebens – zwischen Tod und neuer Geburt – die Verhältnisse geändert. Dadurch, dass der Mensch mehr und mehr hinabgestiegen ist auf den physischen Plan, ihn immer mehr liebgewonnen hat, immer mehr Genuss aus ihm gesogen hat, ist ihm immer weniger wahrnehmbar geworden, was drüben, jenseits des Lebens war. Der Mensch blieb sozusagen mit einem guten Stück Erinnerung an diese Welt, wenn er drüben zwischen Tod und neuer Geburt lebte. Auch das hat sich in der Sage erhalten. Wenn uns aus der griechischen Kultur heraus erzählt wird, dass der Held Achilleus sagt: Lieber ein Bettler sein in der physischen Welt, als ein König auf der anderen Seite –, so ist das ein wahrer Ausdruck für diese Zeit. Dadurch, dass der Mensch so viel von diesem physischen Plane erobert hatte, sehnte er sich zurück nach diesem physischen Plane, der ihn aber nicht viel hat mitnehmen lassen hinüber in jener Zeit. Erst dadurch, dass der Christus auf der Erde erschienen ist, dass der Mensch schon in Vorbereitung während der alttestamentlichen Zeit von einem Christus erfahren hat, erst dadurch, dass der Mensch sozusagen hier im irdischen Dasein die Gestalt des Christus in seinen Geist, in seine Vorstellung aufnahm, nahm er aus der physischen Welt in das Jenseits mit hinüber, was ihm das Licht wiederum brachte in der jenseitigen Welt. Er nahm das mit hinüber, was diese jenseitige Welt wieder hell und klar macht, was ihm dort den Christus wiedergibt, und zwar in höherem Glanze gibt als in der diesseitigen Welt. Daher sehen wir, wie sich das jenseitige Bewusstsein der Menschheit immer mehr trübt, je mehr es sich der Zeit nähert, die wir gestern beschrieben haben, und wie es sich dann aufhellt dadurch, dass der Mensch im Diesseits den Christus kennenlernt, dass er kennenlernt, was von dem Christus berichtet wird. Denn das, was er in der diesseitigen Welt von ihm aufnimmt, das geht ihm in der Zeit zwischen Tod und neuer Geburt nicht verloren, das nimmt er mit sich, und das ist es, was dem Ausdruck «sterben in den Christus hinein» entspricht. So sehen wir, wie durch diese Entwickelung der Welt nicht nur das Leben der Lebendigen, sondern das Leben der Toten sich verändert. Und weil die Toten von dem, was sie hier von dem Christus lernten, von der Kraft, die sie hier von dem Christus erworben haben, zehren zwischen Tod und Geburt, weil ihnen das dort ihre Früchte bringt, und weil sie doch immer wiederkehren in immer neuen Inkarnationen, werden sie auch in immer mächtigeren, Christus-erfüllten Menschenleibern erscheinen und die Erde immer mehr zu einem Ausdruck dessen machen, was der Christus in der Umgestaltung der physischen Welt, in der Höherführung der Erde zu kommenden Stufen werden kann. So sehen wir, wie Diesseits und Jenseits zusammenarbeiten, um die Erde wieder reif zu machen zu dem, was wir betrachtet haben: dass durch die Einverleibung des Christus-Geistes sie sich wieder vereinigen wird mit der Sonne, und dass dadurch innerhalb des ganzen Kosmos eine höhere Stufe erstiegen wird. Daher ist dies Ereignis, die Erscheinung des Christus, nicht nur eine Tatsache, die für die Menschen von Wichtigkeit ist, sondern die Bedeutung hat für die Entwickelung des Kosmos."

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Rudolf Steiner Gesamtausgabe ; 105
Verlagsort Basel
Sprache deutsch
Maße 155 x 228 mm
Gewicht 431 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Weitere Fachgebiete Anthroposophie
Schlagworte Ägypten • Ägypten (Alt-Ä.) • ägyptische Mythologie • Anthroposophie • Antike • Christus-Impuls • Dornach • Goetheanum • Kosmos • Kulturepochen • Kulturevolution • Mensch • Mythen • Natrurreiche • Planeten • Reinkarnation • Rudolf Steiner • Theosophie und Anthroposophie • Weltentwicklung
ISBN-10 3-7274-1051-5 / 3727410515
ISBN-13 978-3-7274-1051-2 / 9783727410512
Zustand Neuware
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