Der exzellente EU-Projektantrag (eBook)

Wie Sie die Chancen auf Fördermittel maximieren
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2021 | 1. Auflage
250 Seiten
Schäffer-Poeschel Verlag
978-3-7910-5148-2 (ISBN)
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Ab 2021 beginnt eine neue Finanzperiode in der EU. Das bedeutet, dass sich auch Zuschnitt und Ausrichtung der Förderprogramme ändern werden. Das Buch gibt einen Überblick und macht den Leser mit den neuen EU-Förderprogrammen in ihrer Grundstruktur vertraut, ohne dabei die einzelnen Programme vorzustellen. Die Autorin erläutert worauf die EU bei der Vergabe von Fördermitteln grundsätzlich achtet und beschreibt Schritt für Schritt wie man bei der Beantragung vorgehen muss und unter welchen Prämissen eine Beantragung erfolgreich gelingen kann.  

Dr. Mechthild Baumann ist promovierte Politikwissenschaftlerin und hat als Studienleiterin der Europäischen Akademie Berlin und als Leiterin des ausschließlich drittmittelgeförderten Instituts für Migrations- und Sicherheitsstudien e.V. rund 10 Jahre Erfahrung im erfolgreichen - und leider auch erfolglosen - Verfassen von Förderanträgen. Seit 2012 arbeite sie als Evaluatorin, sowohl von Projekten als auch von Projekt- und Forschungsanträgen.

Mechthild Baumann Dr. Mechthild Baumann ist promovierte Politikwissenschaftlerin und hat als Studienleiterin der Europäischen Akademie Berlin und als Leiterin des ausschließlich drittmittelgeförderten Instituts für Migrations- und Sicherheitsstudien e.V. rund 10 Jahre Erfahrung im erfolgreichen – und leider auch erfolglosen – Verfassen von Förderanträgen. Seit 2012 arbeite sie als Evaluatorin, sowohl von Projekten als auch von Projekt- und Forschungsanträgen.

1 An wen sich dieses Buch richtet


1.1 Welche Fördermittel werden in diesem Buch behandelt?


In diesem Buch geht es um EU-Fördermittel, die die EU für bestimmte Projekte vergibt, genauer gesagt für Projekte, mit denen etwas Neues erforscht und entwickelt, ein Problem gelöst oder eine gesellschaftliche Änderung angestrebt werden soll. Dazu gehören alle Projekte aus Forschung und Wissenschaft, der Entwicklungszusammenarbeit, aus dem Sozial- und Bildungsbereich, der Zivilgesellschaft, dem Kreativsektor, der inneren Sicherheit sowie Projekte zu Migration, Integration und Arbeitsmarkt.

Dieser Ratgeber konzentriert sich aus einem einfachen Grund auf EU-geförderte Projekte. Grundsätzlich folgt die Anwerbung von Projekt-Fördermitteln bei Stiftungen, nationalstaatlichen Förderprogrammen oder EU-Programmen einer ähnlichen Logik. Einziger Unterschied: Die EU setzt in ihren Anforderungen immer noch »einen drauf«. Warum dies so ist, wird in Kapitel 1.2 (Subsidiaritätsprinzip) erläutert. Fakt ist, dass Projekte, die von der EU gefördert werden sollen, grundsätzlich eine europäische Dimension benötigen. Hinzu kommt, dass die EU auch bei der erwarteten Wirkung der Projekte meist viel höhere Erwartungen hat als vergleichbare Programme auf nationaler Ebene. Diese besonderen Erwartungen der EU werden in diesem Ratgeber detailliert erläutert, damit Antragsteller genau wissen, was auf sie zukommt und was von ihnen erwartet wird.

In diesem Ratgeber geht es nicht um EU-Fördergelder für Anschaffungen, Bau- oder Investitionsprojekte oder Existenzgründungen sowie öffentliche Aufträge, mittels derer die EU Waren oder Dienstleistungen erwirbt.

Ebenso wenig berücksichtigt werden andere Finanzhilfen der EU wie Beteiligungskapital, Bürgschaften oder Darlehen. Auch die Vergabe von Subventionen ist eine Wissenschaft für sich und hat mit der Beantragung von Projektfördermitteln wenig Überschneidungen.

1.2 Wann sollte man nach europäischen Fördermitteln suchen?


Grundsätzlich gilt: Wer europäische Fördermittel für sein Projekt einwerben will, sollte auch ein europäisches Projekt planen. EU-Gelder gibt es in der Regel nur für Projekte mit einem klaren europäischen Mehrwert. Das bedeutet, dass das Projekt dreifach europäisch angelegt sein muss:

  • thematisch,
  • in der Ausführung und
  • in der Partnerstruktur.

Wie man es besser nicht macht

Allzu häufig erlebe ich es, dass EU-Mittel wie ein Fördertopf unter vielen behandelt werden. Ein Unternehmen will ein neues Produkt entwickeln, eine gemeinnützige Organisation will einen Integrationskurs für geflüchtete Frauen auflegen, ein Bildungsträger will eine Konferenz veranstalten, ein Wissenschaftler will die Ernährung von Milchkühen erforschen – alle brauchen für ihre Vorhaben Drittmittel. Sie stellen Anträge bei nationalen Drittmittelgebern, bei Stiftungen und dann für dasselbe Vorhaben bei der EU. Irgendwann wird deutlich, dass man für eine EU-Förderung europäische Partner braucht. Die werden dann schnell »dazu genommen«. Und genauso werden die anderen Anforderungen der EU an der einen und der anderen Stelle angefügt. Was dabei herauskommt, ist häufig ein Flickenteppich, aber kein kohärentes, europäisches Projekt.

Was fördert die EU?

Die EU fördert Projekte mit einer klar ausgewiesenen europäischen Dimension oder mit einem klaren europäischen Mehrwert (siehe Kap. 8.1). Dies hat mit dem Subsidiaritätsprinzip zu tun.

Das Subsidiaritätsprinzip ist eine Hilfe zur Bestimmung, welche staatliche Ebene zuständig ist: Die Gemeinde oder die Stadt? Das Bundesland? Der Bund auf nationaler Ebene? Subsidiär bedeutet: Nach Möglichkeit wird immer die unterste Ebene gewählt. Was diese nicht bewältigen kann oder darf, wird von der nächsthöheren Ebene übernommen. Aus diesem Grund sind die Gemeinden für die Bereitstellung von Kitaplätzen zuständig und der Bund übernimmt die Landesverteidigung.

Die Förderlandschaft ist ähnlich strukturiert. Es gibt kleine Fördertöpfe, die in Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden Projekte auf lokaler Ebene fördern, und es gibt die großen Förderprogramme der Bundesministerien, die eine viel größere und breitere Wirkung erzielen wollen. Über dem Bund befindet sich seit einigen Jahrzehnten die EU als höchste Ebene. Damit sich die Förderprogramme von EU und Nationalstaaten nicht überschneiden, fördert die EU nur Projekte mit einer europäischen Dimension.

Zwei Typen von EU-Förderprogrammen: Breiten- und Spitzenprogramme

Einige EU-Programme fördern Projekte in der Breite; viele Programme sind jedoch auch dazu da, ausschließlich die Spitze zu fördern. Das ist vergleichbar mit der Unterscheidung in Breiten- und Spitzensport.

Breitensport hat das Ziel, möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern einen Zugang zu Sport zu verschaffen: von Fußball über Rückengymnastik bis hin zum Tischtennis. Hauptsache, die Menschen bewegen sich und bleiben gesund. Dazu wird auf ein vielfältiges und niedrigschwelliges Angebot gesetzt, das möglichst viele Menschen ansprechen soll.

Auch die EU hat Förderprogramme, die in die Breite gehen, allen voran das wohl bekannteste Förderprogramm Erasmus+. Es fördert das Kennenlernen und den Austausch der Europäerinnen und Europäer untereinander. Ziel von Erasmus+ ist es, ein europäisches Zusammengehörigkeitsgefühl zu vermitteln und die »Vielfalt in Einheit«, das Motto der EU, zu fördern. Früher war Erasmus+ hauptsächlich Studierenden vorbehalten, die mit der Förderung ein Semester an einer anderen Hochschule in der EU studieren konnten. Heute können auch Schüler, Auszubildende und Berufstätige im Rahmen eines Austauschs andere EU-Europäer treffen und kennenlernen. Wichtig ist die europäische Dimension der Begegnung: Ein Austausch der Sportvereine aus Neustadt an der Weinstraße und Neustadt im Hunsrück kann nicht mit EU-Mitteln gefördert werden.

Entsprechend des Anspruchs, möglichst viele Europäerinnen und Europäer zu erreichen, liegen die Förderchancen bei Erasmus+-beantragten Austauschen durchschnittlich zwischen 30 und 55 %. Das heißt, je nach Unterprogramm wird ein Drittel bis die Hälfte der Anträge bewilligt. Weitere Breitenprogramme sind die Fonds der Gemeinsamen Agrarpolitik, der Regional- und Entwicklungsfonds oder der Europäische Sozialfonds ESF+.

Viele Förderprogramme der EU fördern »zugespitzt«. Das kann im Sinne einer sehr zugespitzten Thematik sein, wie z. B. Weltraumforschung oder Grenzsicherung. Das kann aber auch Spitzenleistung sein. Letzteres kann man vergleichen mit dem Spitzensport, bei dem höchste Leistungen gefördert werden. Es geht darum, die Besten der Besten zu fördern, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, ähnlich wie bei der Olympiade oder einer Weltmeisterschaft.

Eines der bekanntesten Spitzenprogramme der EU fördert hervorragende Forschung: Horizon Europe (Horizont Europa). Früher hieß es Horizon 2020 und davor einfach nur »Forschungsrahmenprogramm«. Mit dem neuen Namen möchte die EU den Anspruch dieses Programms unterstreichen: neue Horizonte entdecken! Programme der EU für Spitzenleistung haben ein klares Auswahlkriterium: die Exzellenz. Nur herausragende Projekte werden gefördert. Weil die Fördersummen in diesen Programmen entsprechend hoch sind, ist der Wettbewerb hier ungleich höher als in den Breitenprogrammen. Die Aussicht, einen Forschungsantrag von der EU bewilligt zu bekommen, lag zwischen 2014 und 2017 bei rund 12 %. Das ist eine sehr ernüchternde Quote.

1.3 Entscheidungshilfe: Soll ich einen EU-Antrag stellen?


Wer unsicher ist, ob er oder sie einen Förderantrag bei der EU stellen soll, kann sich zunächst einmal folgende Frage stellen: Ist mein Projekt genuin europäisch?

Wenn ja, folgt die nächste Frage: Gehört Ihr Projekt zu den Breitenförderprogrammen? Planen Sie beispielsweise eine Begegnung Ihrer Schülerinnen und Schüler mit denjenigen eines anderen EU-Staats? Wenn ja, sollten Sie nicht lange zögern und gleich mit dem Antrag loslegen! Die Erfolgschancen sind hoch!

Kommt für Ihr geplantes Projekt nur eine Förderung aus einem Spitzenförderprogramm in Betracht? Dann empfehle ich, die Entscheidung sorgfältig abzuwägen....

Erscheint lt. Verlag 3.5.2021
Verlagsort Freiburg
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Projektmanagement
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
Schlagworte Antrag • Erasmus • EU-Fördergelder • EU-Förderprogramme • Europe for Citizens • Horizons2020
ISBN-10 3-7910-5148-2 / 3791051482
ISBN-13 978-3-7910-5148-2 / 9783791051482
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