Moralische Klarheit.

Leitfaden für erwachsene Idealisten

(Autor)

Buch
494 Seiten
2010
Hamburger Edition, HIS (Verlag)
978-3-86854-223-3 (ISBN)
32,00 inkl. MwSt
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»Neimans besondere Fähigkeit ist es, Sensibilität, Intelligenz und moralische Ernsthaftigkeit zum Ausdruck zu bringen, und zwar ohne einen Hauch von grober Vereinfachung, Dogmatismus oder deplatzierter Frömmigkeit. Sie sieht das Leben klar und unerschrocken so, wie es ist, sieht aber auch, wie es sein könnte und wäre, wenn wir einige der Hoffnungen und Ideale zurückerobern könnten, die uns neuerdings abhanden gekommen sind.« The New York Times
»Der Begriff Moral ist verpönt, ein Wort wie Held ist tabu, gut und böse tauchen nur mit Anführungszeichen auf«, so Susan Neiman, Philosophin und Direktorin des Einstein Forums in Potsdam. Mit ihrem Buch »Moralische Klarheit« will sie die Sprache der Moral und deren Konzept des Guten, die von konservativen Parteien und der religiösen Rechten vereinnahmt wurden, für die Linke zurückgewinnen. Denn das Scheitern des Kommunismus hat die Linke so gelähmt, dass sie nun meint, allen Idealen abschwören zu müssen und nicht mehr im Namen moralischer Werte wie etwa der Gerechtigkeit agieren zu können. Diese politische Gegenwartsdiagnose nimmt Neiman zum Anlass, das Verhältnis von Moral und Politik auf einer philosophischen Ebene zu ergründen und die metaphysischen Grundlagen der Argumentationsgebäude der Linken wie der Rechten zu beleuchten. Dabei distanziert sie sich vor allem von Carl Schmitt, der den Bereich des Politischen strikt von dem der Moral getrennt sehen wollte. Für Neiman würde dies dazu führen, dass der Begriff des Sollens nicht mehr als kritischer Maßstab in der Politik verwendet werden dürfte. Ihr zufolge ist es nicht die Gesinnung, auf die es ankommt, sondern einzig und allein das Handeln, das sogar die Bereitschaft, das eigene Leben aufs Spiel zu setzen, einschließen kann. Aus dieser Ethik der Verantwortung für das eigene Handeln entwickelt Neiman ein weiteres Kernthema ihres Buches: die Idee des Helden. Wozu brauchen wir Helden, warum reichen uns nicht Vorbilder? Was ist überhaupt ein Held? Den Begriff des Helden schärft sie zunächst an der Person des Odysseus, des – wie sie meint – ersten Helden der Moderne, der für Adorno und Horkheimer die Dialektik der Aufklärung veranschaulicht. Susan Neiman verteidigt auf der Grundlage ihrer eigenen historischen Analysen die abendländischen Werte überzeugend gegen ihre Kritiker und entwickelt ein philosophisches Fundament für heutiges politisches Denken und Handeln. Durch ihre aktuellen Analysen von moralischen Urteilen über Gut und Böse sowie durch Beispiele von zeitgenössischen Helden, die bereit waren, um eines Ideals willen die engen Gleise ihrer Karrieren zu verlassen, entsteht eine völlige neue Sicht auf die Grundwerte der Aufklärung.

Susan Neiman, Prof. Dr., ist Direktorin des Einstein Forums in Potsdam. Geboren in Atlanta, Georgia, studierte sie Philosophie an der Harvard University und der Freien Universität Berlin. Bevor sie im Jahr 2000 die Leitung des Einstein Forums übernahm, war sie Professorin für Philosophie an der Yale University und der Tel Aviv University.

Erscheint lt. Verlag 17.9.2010
Übersetzer Christiana Goldmann
Sprache deutsch
Gewicht 735 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Aufklärung • Hardcover, Softcover / Philosophie/20., 21. Jahrhundert • Kant • Moralphilosophie • Moralphilosphie • Odysseus • Plato
ISBN-10 3-86854-223-X / 386854223X
ISBN-13 978-3-86854-223-3 / 9783868542233
Zustand Neuware
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