Contes de Fées Märchen (eBook)

dtv zweisprachig für Fortgeschrittene - Französisch
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2013 | 1. Auflage
156 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-41953-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Contes de Fées Märchen -  Charles Perrault
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Der gestiefelte Kater, Rotkäppchen, Blaubart und andere europäische Märchen, lange vor den Brüdern Grimm in klassischem Französisch aufgezeichnet Dieses Taschenbuch enthält in französisch-deutschem Paralleldruck sämtliche «Contes en Prose» von Perrault, also die Märchen vom Rotkäppchen und von der Schönen, die im Walde schlief (das ist unser Dornröschen), vom Blaubart und vom Gestiefelten Kater, von den Feen, vom Aschenputtel, von Riquet mit dem Schopf und vom Däumling. Charles Perrault (I628-1703) hat diese Märchen nicht erfunden, sondern er hat Märchen-Stoffe, die da und dort mündlich überliefert waren, aufgegriffen und literarisch gestaltet. Und zwar mit der Absicht, seinen und anderen Kindern im Rahmen spannender Erzählungen ein paar passable «Moralitäten» zu vermitteln - und zugleich in dem Wunsche, den erwachsenen Vorlesern und Lesern ein gebildetes Vergnügen zu machen. Beides gelingt seinen Märchen noch heute.   Texte für Fortgeschrittene.   dtv zweisprachig - Die Vielfalt der Sprachen auf einen Blick Die Reihe umfasst drei Sprach-Niveaus - Einsteiger, Fortgeschrittene und Könner - und mittlerweile über 130 Titel in vielen Sprachen. Landeskunde, Kulturgeschichte und Redewendungen, zeitgenössische und klassische Texte in unterschiedlichen Formen und Genres - von der Kurzgeschichte bis zum Krimi - für jeden Lesegeschmack ist etwas dabei. Einzigartig ist die konsequente Zeilengleichheit zwischen Originaltext und Übersetzung, damit man vom ersten bis zum letzten Wort in zwei Sprachwelten zuhause ist.  

Le Petit Chaperon Rouge

Rotkäppchen

Il était une fois une petite fille de village, la plus jolie qu’on eût su voir;

Es war einmal in einem Dorf ein kleines Mädchen, das hübscheste, das man sich vorstellen konnte;

sa mère en était folle, et sa mère-grand plus folle encore.

seine Mutter war in das Kind vernarrt, mehr aber noch seine Großmutter.

Cette bonne femme lui fit faire un petit chaperon rouge, qui lui seyait si bien, que partout on l’appelait le petit Chaperon rouge.

Diese gute Frau ließ ihm ein rotes Käppchen machen, und weil ihm das so gut stand, nannte man es überall nur Rotkäppchen.

Un jour sa mère ayant cuit et fait des galettes, lui dit:

Eines Tages sprach seine Mutter, die gerade Fladen gebacken und zubereitet hatte, zu ihm:

«Va voir comme se porte ta mère-grand, car on m’a dit qu’elle était malade. Porte-lui une galette et ce petit pot de beurre.»

«Sieh einmal nach, wie es deiner Großmutter geht, denn man hat mir gesagt, sie sei krank. Bring ihr einen Fladen und diesen kleinen Topf Butter.»

Le petit Chaperon rouge partit aussitôt pour aller chez sa mère-grand, qui demeurait dans un autre village.

Rotkäppchen lief sogleich davon, um zu seiner Großmutter zu gehen, die in einem anderen Dorf wohnte.

En passant dans un bois elle rencontra compère le Loup, qui eut bien envie de la manger,

Als es durch einen Wald kam, traf es den Gevatter Wolf, der große Lust hatte, es zu fressen;

mais il n’osa, à cause de quelques bûcherons qui étaient dans la forêt.

aber er wagte es nicht wegen einiger Holzfäller, die in dem Wald waren.

Il lui demanda où elle allait. La pauvre enfant qui ne savait pas qu’il est dangereux de s’arrêter à écouter un loup, lui dit:

Er fragte es, wohin es gehe. Das arme Mädchen wusste nicht, dass es gefährlich war, stehenzubleiben und einem Wolf zuzuhören, und sagte zu ihm:

«Je vais voir ma mère-grand, et lui porter une galette avec un petit pot de beurre que ma mère lui envoie.

«Ich besuche meine Großmutter und bringe ihr einen Fladen und einen kleinen Topf Butter, die meine Mutter ihr schickt.»

Demeure-t-elle bien loin? lui dit le Loup.

«Wohnt sie denn sehr weit?» fragte der Wolf.

Oh oui, dit le petit Chaperon rouge: c’est par delà le moulin que vous voyez tout là-bas, à la première maison du village.

«Oh ja», sagte Rotkäppchen, «es ist noch ein Stück hinter der Mühle, die Ihr da unten seht, im ersten Haus vom Dorf.»

Eh bien! dit le Loup, je veux l’aller voir aussi;

«Na schön!» sagte der Wolf. «Dann will ich sie auch besuchen.

je m’y en vais par ce chemin ici, et toi par ce chemin-là, et nous verrons qui plus tôt y sera.»

Ich gehe den Weg hier, und du gehst den anderen Weg da – mal sehen, wer eher dort ist.»

Le Loup se mit à courir de toute sa force par le chemin qui était le plus court, et la petite fille s’en alla par le chemin le plus long,

Der Wolf lief aus Leibeskräften den Weg, der kürzer war, und das kleine Mädchen ging den längeren Weg,

s’amusant à cueillir des noisettes, à courir après des papillons, et à faire des bouquets des petites fleurs qu’elle rencontrait.

wobei es seine Freude daran hatte, Haselnüsse zu sammeln, Schmetterlingen nachzujagen und aus den Blümchen, die es fand, Sträuße zu machen.

Le Loup ne fut pas longtemps à arriver à la maison de la mère-grand. Il heurte: toc, toc.

Der Wolf brauchte nicht lange, um zum Haus der Großmutter zu gelangen. Er klopfte an: poch, poch.

«Qui est là?

«Wer ist da?»

C’est votre fille, le petit Chaperon rouge (dit le Loup en contrefaisant sa voix)

«Ich bin Eure Enkelin Rotkäppchen», sagte der Wolf, indem er seine Stimme verstellte,

qui vous apporte une galette, et un petit pot de beurre que ma mère vous envoie.»

«und bringe Euch einen Fladen und einen kleinen Topf Butter, die Euch meine Mutter schickt.»

La bonne mère-grand qui était dans son lit à cause qu’elle se trouvait un peu mal, lui cria:

Die gute Großmutter, die im Bett lag, weil sie ein wenig krank war, rief ihm zu:

Tire la chevillette, la bobinette cherra.»

«Zieh den Pflock, dann fällt der Riegel.»

Le Loup tira la chevillette, et la porte s’ouvrit.

Der Wolf zog den Pflock, und die Tür ging auf.

Il se jeta sur la bonne femme, et la dévora en moins de rien, car il y avait plus de trois jours qu’il n’avait mangé.

Er stürzte sich auf die gute Frau und verschlang sie im Nu, denn er hatte schon mehr als drei Tage nichts gegessen.

Ensuite il ferma la porte, et s’alla coucher dans le lit de la mère-grand,

Darauf schloss er die Tür wieder, ging hin und legte sich in das Bett der Großmutter,

en attendant le petit Chaperon rouge, qui quelque temps après vint heurter à la porte: toc, toc.

um dort auf das kleine Rotkäppchen zu warten, das einige Zeit später kam und an die Tür klopfte: poch, poch.

«Qui est là?»

«Wer ist da?»

Le petit Chaperon rouge qui entendit la grosse voix du Loup, eut peur d’abord, mais croyant que sa mère-grand était enrhumée, répondit:

Als Rotkäppchen die rauhe Stimme des Wolfs hörte, hatte es erst Angst, aber weil es meinte, die Großmutter sei erkältet, gab es zur Antwort:

«C’est votre fille, le petit Chaperon rouge, qui vous apporte une galette, et un petit pot de beurre que ma mère vous envoie.»

«Ich bin Eure Enkelin Rotkäppchen und bringe Euch einen Fladen und einen kleinen Topf Butter, die Euch meine Mutter schickt.»

Le Loup lui cria, en adoucissant un peu sa voix:

Der Wolf rief ihm zu, indem er seine Stimme ein wenig sanfter machte:

«Tire la chevillette, la bobinette cherra.»

«Zieh den Pflock, dann fällt der Riegel.»

Le petit Chaperon rouge tira le chevillette, et la porte s’ouvrit.

Rotkäppchen zog den Pflock, und die Tür ging auf.

Le Loup la voyant entrer, lui dit en se cachant dans le lit sous la couverture:

Als der Wolf sah, dass Rotkäppchen hereinkam, versteckte er sich im Bett unter der Decke und sagte zu ihm:

«Mets la galette et le petit pot de beurre sur la huche, et viens te coucher avec moi.»

«Stell den Fladen und den kleinen Topf Butter auf den Backtrog und leg dich zu mir.»

Le petit Chaperon rouge se déshabille, et va se mettre dans le lit,

Das kleine Rotkäppchen zieht sich aus, geht hin und legt sich in das Bett,

où elle fut bien étonnée de voir comment sa mère-grand était faite en son déshabillé. Elle lui dit:

wo es zu seinem allergrößten Erstaunen sah, wie seine Großmutter ohne Kleider beschaffen war. Es sagte zu ihr:

«Ma mère-grand, que vous avez de grands bras!

«Großmutter, was habt Ihr für große Arme!»

C’est pour mieux t’embrasser, ma fille!

«Damit ich dich besser umarmen kann, mein Kind!»

Ma mère-grand, que vous avez de grandes jambes!

«Großmutter, was habt Ihr für große Beine!»

C’est pour mieux courir, mon enfant!

«Damit ich besser laufen kann, mein Kind!»

Ma mère-grand que vous avez de grandes oreilles!

«Großmutter, was habt Ihr für große Ohren!»

C’est pour mieux écouter, mon enfant!

«Damit ich besser hören kann, mein Kind!»

Ma mère-grand, que vous avez de grands yeux!

«Großmutter, was habt Ihr für große Augen!»

C’est pour mieux voir, mon enfant!

«Damit ich besser sehen kann, mein Kind!»

Ma mère-grand, que vous avez de grandes dents!

«Großmutter, was habt Ihr für große Zähne!»

C’est pour te manger!»

«Damit ich dich fressen kann!»

Et, en disant ces mots, ce méchant Loup se jeta sur le petit Chaperon rouge, et la mangea.

Und mit diesen Worten stürzte sich der böse Wolf auf Rotkäppchen und fraß es.

Moralité

Moral

On voit ici que de jeunes enfants,
Surtout de jeunes filles,
Belles, bien faites et gentilles,
Font très mal d’écouter toute sorte de gens,

Hier sieht man, dass ein jedes Kind
und dass die kleinen Mädchen (die schon gar,
so hübsch und fein, so wunderbar!)
sehr übel tun, wenn sie vertrauensselig sind,

Et que ce n’est pas chose étrange
S’il en est tant que le loup mange.

und dass es nicht erstaunlich ist,
wenn dann ein Wolf so viele frisst.

Je dis le loup, car tous les loups
Ne sont pas de la même sorte:

Ich sag: ein Wolf; denn alle Wölfe haben
beileibe...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2013
Illustrationen Louise Oldenbourg
Übersetzer Ulrich Friedrich Müller
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Zweisprachige Ausgaben Deutsch / Französisch
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ISBN-10 3-423-41953-9 / 3423419539
ISBN-13 978-3-423-41953-6 / 9783423419536
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