Der blinde Fleck (eBook)

Kognitive Fehler in der Wissenschaft und ihre evolutionsbiologischen Grundlagen

(Autor)

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2007 | 1. Auflage
332 Seiten
Walter de Gruyter GmbH & Co.KG (Verlag)
978-3-11-032336-8 (ISBN)

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Der blinde Fleck -  Ulrich Frey
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Wir machen immer wieder Fehler, auch in der Wissenschaft. Diese Arbeit zeigt, daß Wissenschaftler bestimmte Denkfehler kaum vermeiden können - verblüffenderweise unabhängig von Disziplin oder Epoche. Woher kommt dieser 'blinde Fleck'? Und kann man vielleicht doch etwas dagegen tun? Die durch die Kognitionspsychologie erforschten häufigsten Fehler werden in Fallstudien aus Physik, Biologie, Medizin und Psychologie nachgewiesen und ihre Ursachen wissenschaftstheoretisch analysiert - die Strukturgleichheit ist erstaunlich.

A Motivation und Ziele 21
1 Wahl des Themas 21
2 Stand der Forschung 24
2.1 Evolutionäre Erkenntnistheorie 24
2.2 Evolutionäre Psychologie 26
2.3 Wissenschaftstheorie 27
3 Entwurf einer evolutiv-kognitiven 
28 
4 Methodik, Ziele und Grenzen der Untersuchung 31
5 Aufbau 32
6 Skizze der Argumentation 33
B Evolution und Entwicklung der Kognition 35
1 Stammesgeschichte des Menschen 35
1.1 Belege für Evolution 35
1.2 Morphologie 35
1.2.1 Körper und Gehirn 36
1.2.2 Interpretation der paläontologischen 
37 
1.3 Evolution des Verhaltens 40
1.3.1 Ursprung und Kontinuität des Verhaltens 40
1.3.2 Spezifität des Verhaltens 42
1.3.3 Erblichkeit von Verhalten und kognitiven Fähigkeiten 43
1.3.4 Anpassungsmängel 46
1.4 Aufbau des Gehirns 49
1.5 Schlussfolgerungen aus der Stammesgeschichte 50
2 Ontogenese 51
2.1 Vorbemerkungen 51
2.2 Phasen der Kindesentwicklung 53
2.2.1 Säugling (0 – 2 Jahre) 53
2.2.2 Kleinkind (2 – 6 Jahre) 54
2.2.3 Schulkind (6 – 11 Jahre) 56
2.2.4 Jugendlicher (älter als 11 Jahre) 56
2.3 Intuitive Physik, intuitive Biologie und Kausalitätsverständnis 57
2.4 Fehler bei Kindern 58
2.5 Schlussfolgerungen aus der Ontogenese 61
C Methodische Grundlagen der Fehleranalyse 63
1 Methodik der Fehleranalyse 63
1.1 Definition des Fehlerbegriffs 63
1.1.1 Kritik an der bisherigen Fehlerforschung 64
1.1.2 Was lernen wir aus den Mängeln der Fehlerforschung? 66
1.1.3 Abgrenzung vom philosophischen Irrtumsbegriff 68
1.2 Einteilung der Fehler 71
1.2.1 Auswahlkriterien der behandelten Fehler 73
2 Methodik der evolutionären Erklärung 74
2.1 Problematik und Rechtfertigung evolutionärer Erklärungen 74
2.1.1 Kritik an Evolutionärer Psychologie und Evolutionärer Erkenntnistheorie 74
2.1.2 Grundlagen eines evolutiv-kognitiven Ansatzes 76
2.1.3 Anpassung und Funktion 78
2.2 Vorteile einer evolutionären Erklärung 80
2.3 Voraussagen einer evolutionären Erklärung 81
3 Wissenschaft und Kognitions­psychologie 84
3.1 Wissenschaftstheoretische Vorüberlegungen 84
3.1.1 Wissenschaft als Problemlösen 84
3.1.2 Unsere Konzeption von Wissenschaft 86
3.2 Fehleranalyse als methodisches Hilfsmittel für die Wissenschaft 87
4 Kritik und Einwände gegen evolutiv-kognitive Wissenschaftstheorie 88
4.1 Liegt die Fehleranalyse außerhalb der Wissenschaftstheorie? 88
4.2 Sind Wissenschaft und „normales“ Denken vergleichbar? 89
4.3 Problematik des Fehlerbegriffs in der Wissenschaftsgeschichte 91
4.3.1 Problematik der Vorläufigkeit 91
4.3.2 Problematik der Post-hoc-Analyse 92
4.3.3 Problematik der Abgrenzung 93
5 Nicht-evolutionäre Fehlerursachen 94
5.1 Alternative Erklärungen 95
5.1.1 Historische Interpretation 95
5.1.2 Paradigmatische Interpretation 96
5.1.3 Wissenssoziologische Interpretation 97
5.2 Abgrenzung gegenüber Betrug 98
6 Häufigkeit von Fehlern 99
7 Wissenschaftskriterien und ihre Umsetzung 100
7.1 Wissenschaftliche Normen 101
7.2 Mechanismen zur Fehlervermeidung und Fehlerkorrektur 103
7.3 Gegen welche Kriterien verstoßen die Fehler? 105
7.4 Anwendung der Fehleranalyse auf die eigene Untersuchung 108
8 Fazit der methodischen Analyse 110
D Fehlerfamilie 1: Handlungsfähigkeit durch Kohärenz 113
1 Hartnäckige erste Hypothese und Beharren auf Überzeugungen 113
1.1 Charakterisierung 113
1.2 Empirische Untersuchungen 114
1.3 Konventionelle Erklärungen 116
1.4 Bewertung und Kritik 117
2 Fehlendes Bemühen um Falsifikation 117
2.1 Charakterisierung 117
2.2 Empirische Untersuchungen 118
2.3 Konventionelle Erklärungen 121
2.4 Bewertung und Kritik 124
3 Ignorieren widersprechender Belege und Blindheit gegenüber eigenen Fehlern 125
3.1 Charakterisierung 125
3.2 Empirische Untersuchungen 126
3.2.1 Blindheit gegenüber eigenen Fehlern 128
3.3 Konventionelle Erklärungen 129
3.4 Bewertung und Kritik 129
4 Verfälschende Erwartungshaltung 130
4.1 Charakterisierung 130
4.2 Empirische Untersuchungen 131
4.3 Konventionelle Erklärungen 132
4.4 Bewertung und Kritik 133
5 Evolutionäre Erklärung der Fehlerfamilie 1 134
5.1 Gesamtbild und Erklärung der Fehler 134
5.1.1 Strategie des selektiven Hypothesentestens 134
5.1.2 Modell der Hypothesenkonstruktion 136
5.2 Treffen unsere Voraussagen zu? 140
5.3 Anpassung und Funktion 141
6 Fallstudie 1: Kalte Fusion 143
6.1 Geschichte 143
6.2 Fehler 145
6.3 Interpretation 148
7 Fallstudie 2: Schädelmessung und Intelligenz 150
7.1 Geschichtliche Darstellung von Mortons Schädelmessungen 151
7.2 Mortons Fehler bei der Schädelmessung 153
7.3 Geschichtliche Darstellung von Brocas Schädelmessungen 154
7.4 Brocas Fehler bei der Schädelmessung 156
7.5 Geschichtliche Darstellung der IQ-Messung 158
7.6 Fehler bei den IQ-Messungen 161
7.7 Darstellung heutiger Schädel- und IQ-Messungen 162
7.8 Fehler heutiger Schädel- und IQ-Messungen 165
7.8.1 „Paradoxien“ der Schädelmessung 166
7.8.2 Scheuklappendenken 168
E Fehlerfamilie 2: Auf Ordnungs­suche – Vorstrukturierung der Welt und Regelmäßigkeitserwartung 171
1 Räumliche Regelmäßigkeiten und (Vor)-Strukturierung der Welt 171
1.1 Charakterisierung 171
1.2 Empirische Untersuchungen 173
1.3 Konventionelle Erklärungen 175
1.4 Bewertung und Kritik 176
2 Zeitliche Regelmäßigkeiten (Kausalität und Korrelation) 178
2.1 Charakterisierung 178
2.2 Empirische Untersuchungen 179
2.2.1 Übertriebene Kausalitätsvermutung 179
2.2.2 Ähnlichkeitsdenken 180
2.2.3 Illusionäre Korrelationen 182
2.3 Konventionelle Erklärungen 183
2.4 Bewertung und Kritik 185
3 Evolutionäre Erklärung der Fehlerfamilie 2 185
3.1 Gesamtbild und Erklärung der Fehler 185
3.2 Treffen unsere Voraussagen zu? 189
3.3 Anpassung und Funktion 190
4 Fallstudie 3: Mangelkrankheiten 192
4.1 Skorbut 193
4.1.1 Geschichte 193
4.1.2 Interpretation 195
4.2 Beriberi 198
4.2.1 Geschichte 198
4.2.2 Historische Interpretation 202
4.2.3 Evolutionäre Interpretation der Schwierigkeiten 203
4.3 Rachitis 205
4.3.1 Geschichte 205
4.3.2 Interpretation 206
4.4 Pellagra 207
4.4.1 Geschichte 207
4.4.2 Goldbergers Entdeckung der Pellagra-Ursachen 210
4.4.3 Historische Interpretation 211
4.4.4 Evolutionäre Interpretation der Schwierigkeiten 213
4.5 Gelbfieber: Fallbeispiel einer nicht-kognitiven Fehlerinterpretation 215
F Fehlerfamilie 3: Flexibilität und Informationsgewinn in unbekannter Umgebung 217
1 Rahmeneffekt 217
1.1 Charakterisierung 217
1.2 Empirische Ergebnisse 218
1.3 Konventionelle Erklärungen 219
1.4 Bewertung und Kritik 220
2 Ankereffekt 220
2.1 Charakterisierung 220
2.2 Empirische Ergebnisse 221
2.3 Konventionelle Erklärungen 222
2.4 Bewertung und Kritik 223
3 Evolutionäre Erklärung der Fehlerfamilie 3 223
3.1 Gesamtbild und Erklärung der Fehler 223
3.2 Treffen unsere Voraussagen zu? 226
3.3 Anpassung und Funktion 228
4 Fallstudie 4: Der Rahmeneffekt in der Medizin 229
G Fehlerfamilie 4: Schnelligkeit und Einfachheit durch Reduktion 233
1 Umgang mit Komplexität 233
1.1 Charakterisierung 233
1.2 Empirische Untersuchungen 234
1.2.1 Übervereinfachung komplexer Systeme 235
1.2.2 Schwächen im Umgang mit Zeit 237
1.2.3 Methodische Schwächen 238
1.3 Konventionelle Erklärungen 240
1.4 Bewertung und Kritik 241
2 Verwendung von Heuristiken 241
2.1 Charakterisierung 242
2.2 Empirische Untersuchungen 245
2.2.1 Überlegenheit lexikographischer Heuristiken 245
2.2.2 Welche Heuristiken benutzen Menschen? 247
2.2.3 Fehler durch Heuristiken 248
2.3 Konventionelle Erklärungen 249
2.4 Bewertung und Kritik 250
3 Evolutionäre Erklärung der Fehler­familie 4 252
3.1 Gesamtbild und Erklärung der Fehler 252
3.2 Treffen unsere Voraussagen zu? 254
3.3 Anpassung und Funktion 255
4 Fallstudie 5: Neobiota und Ökosysteme 256
4.1 Die Einführung neuer Arten in bestehende Ökosysteme 257
4.1.1 Beispiel 1: Einführung von Schnecken 258
4.1.2 Beispiel 2: Einführung des Nilbarsches 260
4.1.3 Beispiel 3: Weitere Einführungen 262
4.1.4 Fazit 265
4.2 Management komplexer Systeme 266
4.2.1 Beispiel 1: Blue Mountains – Ausgangslage und Schwierigkeiten 266
4.2.2 Planung erzielt das Gegenteil der erwünschten Effekte 270
4.2.3 Aktuelle Planungsfehler 273
4.2.4 Beispiel 2: Yellowstone Nationalpark 275
H Diskussion der Ergebnisse 277
1 Zusammenfassung 277
2 Argumentationslinie 277
3 Kritikpunkte und Gegenargumente 280
3.1 Kritikpunkte 280
3.2 Argumente für eine evolutiv-kognitive Wissenschaftstheorie 285
4 Leistung der Untersuchung 288
5 Ausblick 290
I Literaturverzeichnis 293
J Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 318
K Sachverzeichnis 319
L Personenverzeichnis 333
M Anhang 341

Erscheint lt. Verlag 2.5.2007
Reihe/Serie Epistemische Studien / Epistemic Studies
ISSN
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Erkenntnistheorie • Philosophie • Wissenschaftstheorie
ISBN-10 3-11-032336-2 / 3110323362
ISBN-13 978-3-11-032336-8 / 9783110323368
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