Praktische Stimmdiagnostik (eBook)

Theoretischer und praktischer Leitfaden
eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
120 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
978-3-13-176961-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Praktische Stimmdiagnostik -  Jörg E. Bohlender,  Meike Brockmann-Bauser
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- Alle wichtigen stimmdiagnostischen Untersuchungstechniken mit praktischen Anweisungen zur Durchführung und Auswertung - Inklusive Vor- und Nachteile der jeweiligen Technik - Folgt den Empfehlungen der European Laryngological Society - Fallbeispiele mit ausführlicher Anamnese, Diagnostik und Therapie. Audio- und Videodateien illustrieren die Beispiele - Hilfreich in der Ausbildung: Kontrollfragen erlauben ein Überprüfen des Lernerfolgs

Meike Brockmann-Bauser, Jörg E. Bohlender: 
1 
Impressum 5
Geleitwort 6
Vorwort der Herausgeberinnen 7
Vorwort 8
Danksagung 9
Anschriften 10
Inhaltsverzeichnis 11
1 Einführung 15
1.1 Wofür und für wen ist der Leitfaden? 15
1.2 Was ist eine Stimmstörung? 15
1.3 Übersicht über Untersuchungsmodelle bei Stimmstörungen 16
1.4 Warum empfiehlt sich eine multidimensionale Stimmdiagnostik? 16
2 Anamnese 19
2.1 Rolle der Anamnese in der Stimmdiagnostik 19
2.2 Fragen in der Anamnese 20
2.2.1 Auswertung 21
3 Selbsteinschätzung des Patienten 24
3.1 Einführung 24
3.1.1 Warum subjektive Beschwerden untersuchen? 24
3.1.2 Wann und wofür ist die Untersuchungsmethode geeignet? 24
3.2 Voice Handicap Index 9 international 25
3.2.1 Anwendung 25
3.2.2 Auswertung und Normwerte des VHI 25
4 Perzeptive Untersuchungen 28
4.1 Einführung 28
4.1.1 Warum perzeptive Untersuchungen 
28 
4.1.2 Wann und wofür ist die Untersuchungsmethode geeignet? 30
4.2 RBH- und GRBAS-Skala 32
4.2.1 Anwendung der RBH-/GRBAS-Skala 
32 
4.2.2 Auswertung der RBH-/GRBAS-Skala 
33 
5 Laryngoskopie und Stroboskopie 35
5.1 Einführung 
35 
5.1.1 Warum und wann eine visuelle Untersuchung? 
35 
5.1.2 Voraussetzungen für eine Laryngoskopie 35
5.2 Überblick: Visuelle Untersuchungsmethoden in Klinik und Praxis 
36 
5.2.1 Starre Laryngoskopie 36
5.2.2 Flexible transnasale Endoskopie des Larynx 37
5.2.3 Stroboskopie 37
5.2.4 Hochgeschwindigkeitsglottografie 
39 
5.3 Laryngoskopie 
39 
5.3.1 Durchführung einer starren Laryngoskopie 
39 
5.3.2 Durchführung einer flexiblen Endoskopie 40
5.3.3 Beurteilungskriterien 41
5.3.4 Beispielhafte Befunde 
41 
5.4 Stroboskopie 
46 
5.4.1 Durchführung 
46 
5.4.2 Beurteilungskriterien 47
6 Instrumentelle akustische Analysen 50
6.1 Einführung 
50 
6.1.1 Was sind instrumentelle akustische Analysen? 
50 
6.1.2 Warum instrumentelle akustische Parameter messen? 52
6.1.3 Wann und wofür sind instrumentelle akustische Analysen geeignet? 53
6.1.4 Sind instrumentelle akustische Analysen immer objektiv? 53
6.2 Anwendungsgebiete von instrumentellen akustischen Messmethoden in Klinik und Praxis 
53 
6.2.1 Stimmumfangsprofil 53
6.2.2 Irregularitätsparameter 54
6.2.3 Spektrogramme (Sonagramme) 54
6.2.4 Kombinierte Parameter: Dysphonia Severity Index 56
6.2.5 Aufnahmeausrüstung und Messtechnik 56
6.3 Stimmumfangsprofile 
57 
6.3.1 Sprech- und Rufstimme 
57 
6.3.2 Singstimme 60
6.4 Irregularitätsparameter Jitter und Shimmer 67
6.4.1 Messung 67
6.4.2 Auswertung und Normwerte 68
6.5 Spektrogramme 68
6.5.1 Messung 68
6.5.2 Auswertung 68
6.6 Dysphonia Severity Index 69
6.6.1 Messung und Berechnung 70
6.6.2 Auswertung und Normwerte 70
7 Aerodynamische Messungen 72
7.1 Einführung 
72 
7.1.1 Warum aerodynamische Messungen? 72
7.1.2 Wann und wofür sind aerodynamische Messungen geeignet? 73
7.2 Tonhaltedauer 73
7.2.1 Messung 73
7.2.2 Auswertung und Normwerte 73
7.3 Vitalkapazität 73
7.3.1 Messung und Auswertung 73
7.4 Phonationsquotienten 74
7.4.1 Berechnung und Auswertung 74
8 Indikationsmodell zur Behandlung bei Stimmstörungen 76
8.1 Einleitung 76
8.2 Wertung der Untersuchungsergebnisse 76
8.3 Grenzen der Stimmdiagnostik 77
9 Beispiele aus der Praxis 79
9.1 Einführung 79
9.2 Beispiel A: Einseitige Stimmlippenlähmung 
79 
9.2.1 Anamnese 
79 
9.2.2 Diagnostik 79
9.2.3 Diagnose 80
9.2.4 Behandlung 80
9.2.5 Therapieabschluss 80
9.2.6 Ergebnisse der Abschlussuntersuchung 80
9.3 Beispiel B: Funktionelle Stimmstörung 
84 
9.3.1 Anamnese 
84 
9.3.2 Diagnostik 85
9.3.3 Diagnose 85
9.3.4 Behandlung 87
9.3.5 Therapieabschluss 87
9.3.6 Ergebnisse der Abschlussuntersuchung 87
9.4 Beispiel C: Stimmlippenpolyp 89
9.4.1 Anamnese 
89 
9.4.2 Diagnostik 90
9.4.3 Diagnose 91
9.4.4 Behandlung 91
9.4.5 Therapieabschluss 93
9.4.6 Ergebnisse der Abschlussuntersuchung 93
10 Tabellen 96
11 Vorlagen 98
11.1 Voice Handicap Index in verschiedenen Sprachen 98
11.2 Singing Voice Handicap Index in deutscher Sprache 102
11.3 Lesetexte 
102 
11.3.1 Lesetext in Deutsch 
102 
11.3.2 Lesetexte in anderen Sprachen 104
11.4 Zürcher Stimmdiagnostik-Basisbogen 
104 
12 Fragen zur Selbstkontrolle und Prüfungsfragen 108
13 Online-Materialien 111
14 Literatur 115
Sachverzeichnis 118

1 Einführung


1.1 Wofür und für wen ist der Leitfaden?


Dieses Lehrbuch ist ein praktischer Leitfaden für eine fundierte und moderne Beurteilung der Stimmfunktion bei Erwachsenen mit Hilfe standardisierter Untersuchungsverfahren. Es richtet sich primär an die Kolleginnen und Kollegen, die eine vielschichtige und professionelle Stimmdiagnostik etablieren wollen und bereits anwenden. Neben der praxisnahen Ausrichtung des Leitfadens sollen auch der theoretische Hintergrund und die erforderlichen Normwerte auf verständliche Art und Weise vermittelt werden. Dieser Leitfaden versteht sich als Manual für den Stimmexperten ein täglicher Helfer in der Praxis.

Das hier vorgestellte Vorgehen orientiert sich an den Leitlinien der European Laryngological Society (ELS) aus dem Jahr 2001 [→ Dejonckere et al., 2001]. Diese Empfehlungen werden anhand von Studien und Reviews aus den Jahren 2001–2012 kritisch diskutiert und mit praktischen Hinweisen, die seit mehreren Jahren am Universitätsspital Zürich erprobt und wieder überarbeitet wurden, ergänzt.

Die einzelnen Kapitel bestehen aus einer kurzen Zusammenfassung der aktuellen Literatur zum Untersuchungstyp, einer Definition der jeweiligen Untersuchungsmethode sowie einem Leitfaden für die praktische Untersuchungsdurchführung und -auswertung.

Dieses Lehrbuch kann keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Beispielsweise wird die Abklärung von professionellen Stimmen (z.B. Sängerstimme) und von Kinderstimmen nicht abgehandelt. Darüber hinaus kann eine eingehende Diagnostik immer weitere detaillierte Untersuchungsbausteine enthalten.

Das Handbuch ist eine Anregung für eine umfassende und moderne Stimmdiagnostik. Es darf nicht als dogmatisches „Kochbuch“ verstanden werden. Jedes stimmdiagnostische Vorgehen erfordert eine (selbst-)kritische Analyse der erhobenen Werte. Der Diagnostiker muss die Grenzen jedes eingesetzten Verfahrens verstehen und kennen. Letztlich – und das ist entscheidend – wird weder ein Symptom, noch ein Messwert oder Bild behandelt, sondern ein individueller Patient mit einem komplexen Problem.

1.2 Was ist eine Stimmstörung?


Stimmstörungen können unabhängig von Alter, Geschlecht, Beruf und sozialem Status auftreten. Für viele Patienten bedeutet eine Stimmstörung eine merkbare Einschränkung ihrer bisherigen Stimmfunktion in Beruf und Alltag. Betroffene suchen am häufigsten eine Fachperson oder Klinik auf, wenn sich die Qualität oder Leistungsfähigkeit ihrer Stimme oder das Gefühl der Anstrengung beim Sprechen oder Singen verändert hat [→ Schwartz et al., 2009], [→ Van Houtte et al., 2010].

Die Ursachen und auch das Erscheinungsbild einer Stimmproblematik sind vielfältig [→ Sulica, 2011]. Nicht jeder Stimmpatient präsentiert sich zwangsläufig mit einer hörbaren Heiserkeit. Eine Stimmerkrankung kann lediglich mit einer eingeschränkten stimmlichen Leistungsfähigkeit einhergehen und gleichzeitig die Lebensqualität des Betroffenen beeinträchtigen. Der übergeordnete Begriff Dysphonie beschreibt daher alle denkbaren stimmbezogenen Beschwerden in den unterschiedlichsten Ausprägungsgraden [→ Schwartz et al., 2009], [→ Van Houtte et al., 2010], [→ Sulica, 2011].

Stimmstörungen können entstehen durch

  • Einschränkungen der Innervation (z.B. Stimmlippenlähmung) oder

  • Funktionsstörungen der an der Stimmbildung beteiligten Organe (z.B. funktionelle Stimmstörung) [→ Van Houtte et al., 2010].

  • strukturelle Veränderungen der Stimmlippe (z.B. Stimmlippenpolyp),

Ursachen hierfür können auch allgemeine Grunderkrankungen (z.B. Allergien) sowie psychogene und psychosoziale Probleme sein.

Definition

Stimmstörung (Dysphonie)

Eine Dysphonie ist eine Störung der Stimmfunktion, die charakterisiert wird durch Veränderung der Stimmqualität, der Sprechtonhöhe, der Lautstärke und der Anstrengung, welche die tägliche Kommunikation oder die stimmbezogene Lebensqualität reduziert [→ Schwartz et al., 2009].

Stimmstörungen können durch Veränderungen in der Struktur, der Innervation oder der Funktion der an der Stimmbildung beteiligten Organe entstehen [→ Van Houtte et al., 2010].

1.3 Übersicht über Untersuchungsmodelle bei Stimmstörungen


Aus der Definition von Stimmstörungen lassen sich mehrere zwingend notwendige Untersuchungsbereiche ableiten. Im Rahmen der Stimmdiagnostik müssen möglichst differenzierte Informationen über

  • die Ursache,

  • das Ausmaß und

  • die Auswirkungen

einer Stimmstörung erhoben werden.

Die European Laryngological Society (ELS) empfiehlt deshalb ein multidimensionales Untersuchungskonzept [→ Dejonckere et al., 2001], das in ► Tab. 1.1 zusammengefasst ist.

Tab. 1.1 Diagnostikmethoden mit Untersuchungsbereichen gemäß European Laryngological Society (ELS).

Methode

Untersuchte Aspekte einer Stimmstörung

Selbsteinschätzung des Patienten

  • subjektive Beschwerden

  • Anstrengung

  • Kommunikation

  • Lebensqualität (Ausmaß der Stimmstörung im Alltag)

videostroboskopische Untersuchung

  • Struktur, Innervation und Funktion des Kehlkopfs (stimmerzeugendes Organ)

perzeptive Untersuchung

  • Stimmqualität

  • Resonanz (Output)

instrumentelle akustische Untersuchungen

  • Tonhöhe

  • Lautstärke

  • Spektrum des Stimmsignals

  • Resonanz (Output)

aerodynamische Untersuchungen

  • Atemfunktion
    (Energiequelle)

Dem Diagnostiker muss jedoch bewusst sein, dass das ELS-Protokoll als Minimalkonsens zu verstehen ist. Eine gesunde Stimmfunktion hängt von vielen Faktoren ab. Einerseits ist eine physiologische Abstimmung nötig von

  • Atmung (Energiequelle),

  • Phonation (Klangerzeugung) und

  • Resonanzräumen (Modifikation Stimmklang).

Andererseits können sich global auf die Stimmfunktion auswirken

  • die allgemeine physische und psychische Verfassung,

  • die Eigenwahrnehmung (auditiv und taktil-kinästhetisch) und auch

  • Umweltfaktoren (z.B. Umgebungslärm, Stimmbelastung).

Diese Bereiche werden von unterschiedlichen Diagnostikinstrumenten spezifisch untersucht (► Tab. 1.1, ► Abb. 1.1) und müssen bei Bedarf durch weitere Untersuchungsmethoden ergänzt werden. Bisher gibt es außer dem ELS-Protokoll keine weiteren verbindlichen stimmdiagnostischen Empfehlungen. Im Anhang findet sich exemplarisch ein stimmdiagnostisches Untersuchungsprotokoll, wie es in der Abteilung Phoniatrie und Klinische Logopädie, Universitätsspital Zürich, angewendet wird (s. Kap. ► 11). (Zum ELS-Protokoll gibt es einen Link: http://www.elsoc.org/index.asp?seccion=5&registro=42.)

1.4 Warum empfiehlt sich eine multidimensionale Stimmdiagnostik?


Jeder Patient...

Erscheint lt. Verlag 14.5.2014
Reihe/Serie Forum Logopädie
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Klinische Psychologie
Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Psychiatrie / Psychotherapie
Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Akustische Analysen • Perzeptive Untersuchungen • Sonagramm • Spektrogramm • Stimmdiagnostik • Stimme • Stimmstörung • Stimmtherapie • Videolaryngoendostroboskopie
ISBN-10 3-13-176961-0 / 3131769610
ISBN-13 978-3-13-176961-9 / 9783131769619
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