Glaubenskultur und Lebenskunst (eBook)

Interdisziplinäre Herausforderungen zeitgenössischer Theologie

Wilfried Engemann (Herausgeber)

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2014 | 1. Auflage
304 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-8470-0380-9 (ISBN)

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Glaubenskultur und Lebenskunst -
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Dieser Band behandelt Fragen, die für eine zeitgenössische Theologie von großem Gewicht sind. Die Beiträge stellen die Lebensdienlichkeit der Traditionen, Inhalte und Formen der religiösen Praxis des Christentums in den Mittelpunkt der Betrachtung. Damit kommen anthropologische Prämissen und Perspektiven in den Blick, die auch die Konzeption von Gottesdiensten, die Auslegung biblischer Texte oder das Verständnis menschlicher Freiheit betreffen. Christliche Theologie muss die Kategorie eines »Lebens aus Glauben« so plausibilisieren, dass sich Menschen nicht vor der Alternative sehen, entweder gerne Mensch oder religiös zu sein, sondern die Erfahrung machen, im Glauben als Mensch zum Vorschein zu kommen. Glaubenskultur und Lebenskunst' (culture of faith and the art of living) and addresses many issues crucial to contemporary theology. Focusing on the life-promoting aspects of traditions, contents and forms of religious practice of Christianity, it highlights anthropological premises and perspectives, which also affect the conception of religious services, the interpretation of biblical scriptures or the understanding of human freedom. Christian Theology should make the category of 'a life of faith' plausible in such a way that people are not forced to choose between enjoying being human or being religious, but experience to appear as human beings through faith. Given the many burdens that Christian culture of faith is charged with - ranging from naïve fundamentalism to a self-destructive religious practice - it is the task of theology - in dialogue with other humanities and life sciences - to make a 'life of faith' credible as an ethically reasonable category of human existence that corresponds to human dignity and strengthens human freedom.

Prof. Dr. Wilfried Engemann lehrt seit 2011 Praktische Theologie an der Universität Wien.

Prof. Dr. Wilfried Engemann lehrt seit 2011 Praktische Theologie an der Universität Wien.

Title Page 3
Copyright 4
Table of Contents 5
Body 7
Zum Geleit: Glaubenskultur und Lebenskunst als Herausforderungen einer zeitgenössischen Theologie 7
Teil I Glaubenskultur und Lebenskunst 11
Christian Danz: Glaubenskulturen im Pluralismus. Überlegungen zur religionshermeneutischen Funktion theologischer Dogmatik 13
1. Von der pluralistischen zur komparativen Religionstheologie, oder: Glaubenskulturen im Fokus der Theologie 14
2. Religion als Sich-Verstehen, oder: Dogmatik als hermeneutische Religionstheorie 19
3. Dogmatik als christologische Religionshermeneutik 23
Wilfried Engemann: Als Mensch zum Vorschein kommen. Anthropologische Implikationen religiöser Praxis 27
1. Prolog: Zum Vorschein kommen – ein Leben führen 27
2. Mensch sein und leben können. Zur Dimension der Lebenskunst 28
3. Mensch sein und religiös sein. Zur Dimension der Religion 32
4. Als Mensch zum Vorschein kommen. Zur Pointe des Evangeliums 36
5. Menschsein und christlich sein. Ambivalente Beobachtungen 500 Jahre nach der Reformation 37
6. Mensch sein im Blickpunkt der religiösen Praxis des Christentums 44
Ulrich H. J. Körtner: Ethik in Altenhilfe und Pflege. Grundfragen und Perspektiven 51
1. Grundfragen der Pflegeethik 51
2. Verantwortung 56
3. Umgang mit dem Alter.(n): Ethik und Anthropologie 59
4. Altenhilfe und Pflege im Spannungsfeld von Autonomie und Fürsorge 64
5. Ethische Fragen in Verbindung mit Aktivitäten des täglichen Lebens 66
6. Ethik am Lebensende 67
Stefan Fischer: Hiobsbotschaften – von guten Freunden und schlechten Ratgebern. Theologische Existenz als Beitrag zu einer holistischen Weltsicht 71
1. Hiobsbotschaften 71
2. Von guten Freunden 72
3. Von schlechten Ratgebern 74
3.1 Elifas 75
3.2 Bildad 77
3.3 Zofar 79
3.4 Elihu 80
3.5 Das Verstummen der Ratgeber 81
4. Eine neue Gotteserkenntnis 81
5. Vom Verstummen der Theologie 82
6. Ein holistischer Ansatz 83
Bernhard Kirchmeier und Vera M. Schirl: Opfern – Morden – Ertränken. Ein interdisziplinärer Beitrag zu fiktiven Glaubenskulturen und individuellen Glaubensformen am Beispiel des Bestsellers A Song of Ice and Fire 87
1. Problemstellung 87
2. Kurzeinführung zum Text 88
2.1 Entstehung, Erfolg und Verbreitung 88
2.2 Glaubenskulturen und historischer Überblick 89
3. Theoretische Perspektiven 91
3.1 Literaturwissenschaft beschäftigt sich mit Phantastischer Literatur im Kontext der Betrachtung fiktiver Glaubenskulturen. 91
Wie tut sie das? – Das Ringen um eine Definition und Einschätzung der jungen Gattung der Fantasy-Literatur 91
Warum tut sie das? – Möglichkeiten der Darstellung des Transzendenten bzw. Nichtempirischen 94
3.2 Praktische Theologie beschäftigt sich mit Darstellungen gelebten Glaubens in der Populärliteratur im Kontext der Frage nach der Kommunikation des Evangeliums. 96
Wie tut sie das? 96
Warum tut sie das? 98
4. Gottes Instrument und Auftragsmord im Namen Gottes 103
4.1 Melisandre von Asshai – I am only his instrument 105
4.2 Arya Stark 107
5. The Drowned Men: Zur Anthropologie einer Kultur des Ertränkens im Kontext der Frage nach der Kommunikation des Evangeliums 109
5.1 Das Ritual des Ertränkens und sein liturgischer Kontext 110
5.2 Praktisch-theologische Beurteilung aus anthropologischer Perspektive 113
Beurteilungskriterien 113
6. Conclusio 119
Mónika Solymár: Gebildetes Christsein und Menschsein in der Gegenwart. Menschenbilder von Schulen in evangelischer Trägerschaft in Ungarn 121
1. Der Mensch als Voraussetzung der Erziehungs- und Bildungsarbeit 123
1.1 Der Mensch ist Ebenbild Gottes 124
1.2 Die Ganzheitlichkeit des Menschen 126
1.3 Einzigartigkeit des Menschen 128
1.4 Grenzen und Scheitern des Menschen 129
2. Der Mensch als Ziel der Erziehungs- und Bildungsarbeit 131
2.1 Der intellektuelle, gebildete Mensch 132
2.2 Der mit sich selbst identische Mensch 133
2.3 Der europäische Patriot 135
2.4 Der ethisch mündige Mensch 136
2.5 Der religiöse Mensch: Der Christ/Die Christin 138
3. Fazit 139
Teil II Aus der Forschungswerkstatt 141
Hans-Peter Mathys: Fremde Weisheit – Israels Weisheit. Anmerkungen zu einem spannungsvollen Gegenüber 143
1. „Ausländer” als Verfasser alttestamentlicher Texte? 143
Exkurs: Und Bileam? 145
2. „Fremde” Weisheit in anonymer Gestalt 146
3. Verhältnisbestimmungen zwischen eigener und fremder Weisheit 148
a) Das überlegene Israel 148
b) Weisheit der Fremden – die ihnen nichts nützt 151
c) Die andere – bessere – Weisheit 153
4. Ein überraschendes „Amalgam” 157
Wilhelm Pratscher: Christliche Identität. Zur Auseinandersetzung mit den Gegnern in den Johannesbriefen 159
1. Die gegnerische Position 160
2. Die Auseinandersetzung mit den Gegnern 164
2.1 Die emotionelle Zuwendung zu den Adressaten 164
2.2 Die theologische Argumentation 165
2.2.1 Christologie 165
2.2.2 Pneumatologie 167
2.2.3 Gotteslehre 167
2.2.4 Ekklesiologie 168
2.2.5 Ethik 169
2.3 Die Distanzierung der gegnerischen Position 170
2.3.1 Sachliche Zurückweisung der gegnerischen Position 170
2.3.2 Verhalten gegenüber den Gegnern 171
3. Resümee 171
Karl W. Schwarz: Karl Beths Weg ins Exil. Zur Geschichte der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien im März 1938 173
1. Karl Ernst Hermann Beth 174
2. Die Berufung nach Wien 175
3. Marianne Beth 178
4. Der Dialog mit der Moderne 180
5. Erweiterung der venia legendi auf die Philosophische Fakultät (1913) 180
Programm der Vorlesungen 181
6. Die internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen 183
7. Die Fakultät im Studienjahr 1937/38 183
8. Die Fakultät im März 1938 187
9. Keine/späte Rehabilitation von Karl Beth 191
Teil III Beiträge im Rahmen von Promotions- und Habilitationsprojekten 193
Thomas Weiß: Argumentationen gymnasialer OberstufenschülerInnen zum Thema Schöpfung und Evolution. Dokumentation eines interdisziplinären Forschungsprojektes 195
Einleitung 195
1. Theoretischer Hintergrund 196
1.1 Argumentationstheoretisch 196
1.2 Fachwissenschaftlich 197
1.3 Forschungsstand 198
1.4 Forschungsfragen 200
1.5 Typologie von Argumentationsmustern 200
1.6 Empirische Methode 203
1.6.1 Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring 203
1.6.2 Erläuterungen zum Untersuchungsdesign 204
2. Datenauswertung und Ergebnisse 205
2.1 Zuordnung der SchülerInnenaussagen zur Musterverwendung 205
2.2 Empirisch ausgewiesene Typologie 206
2.3 Inhaltliche Kernbereiche und Musterverwendung 208
2.4 Zur Plausibilität von SchülerInnen-Argumentationen 210
2.4.1 Beispiel 1 210
2.4.2 Beispiel 2 212
2.5 Plausible Argumentationen bei SchülerInnen? 213
3. Religionspädagogische Schlussfolgerungen 213
Annette Cornelia Müller: „Ich denke oft mit dem Stift in der Hand.” Von der Bedeutung des Schreibens im homiletischen Kompositionsprozess 217
1. Hinführung und Problembeschreibung 217
1.1 Theorie mit wenig Bezug zur Praxis 219
1.2 Praxisorientierung mit problematischen Prämissen oder Konkretionen 221
1.3 Das Desiderat gegenstandsbegründeter homiletischer Theoriebildung 223
2. Ziel der Untersuchung und Forschungsfragen 224
3. Material und Methoden 226
3.1 Prozessanalyse: Untersuchung der transkribierten Interviews 228
3.2 Produktanalyse: Untersuchung der Predigtmanuskripte und Konstruktion der Einzelfalldarstellungen 229
4. Ergebnisse 231
4.1 Die epistemisch-heuristische Funktion des Schreibens in der Predigtkomposition 232
4.2 Der homiletische Kompositionsprozess 233
4.2.1 Rekursivität in der homiletischen Komposition 233
4.2.2 Motivation und Emotion in der Predigtarbeit 236
4.3 Strategien der Predigtkomposition 238
4.3.1 Planende und entdeckende Strategien der Predigtkomposition 238
4.3.2 Predigtkomposition im Flow 239
4.3.3 Rekursive Strategien zwischen Progression und Stagnation 240
5. Ziel einer prozedural akzentuierten Homiletik 241
Christian Plate: Predigen in Person. Theorie und Praxis der Predigt im Gesamtwerk Otto Haendlers 243
1. Gegenstand und Methodik der Arbeit 244
1.1 Zum Forschungsstand: 244
1.2 Zur Fragestellung der Arbeit: 245
1.3 Zum Forschungsgegenstand: 245
2. Ausgewählte Ergebnisse der Arbeit 246
2.1 Biographische, theologie- und geistesgeschichtliche Bedingungsfaktoren: 246
2.2 Zur Theologie der Predigt: 248
2.3 Zur Aufgabe der Predigt: 249
2.4 Zum Subjekt des Predigers: 250
2.5 Zum Hörer: 252
2.6 Zum Predigttext: 252
2.7 Beobachtungen an den Predigten Otto Haendlers: 253
3. Zusammenfassung 254
Bernhard Kirchmeier: Stolz als positive Ressource des Glaubens? Implizite Empfehlungen im Kontext christlicher Predigtkultur und ihre anthropologische Kritik 257
1. 258
Der Empfehlungscharakter christlicher Predigt 258
Glauben als zentraler Inhalt christlicher Predigt 259
2. 260
Glauben und Stolz – Semantische Analysen und Ergebnisse 260
Ergebnis 266
Mögliche Hintergründe 267
3. 268
Anthropologische und homiletische Perspektiven 268
Glauben in Gemeinschaft: Stolz als Ressource zur Entwicklung sozialer Kompetenzen 269
Glauben ohne Fremdzuschreibungen: Stolz als Ressource für ein selbstbestimmtes Leben 271
Glauben in der Gesellschaft: Stolz als Ressource für Ambition, Empörung und Mut 272
Glauben als und in der Schöpfung: Stolz als Ressource für ein Leben in Würde 274
Zur Rehabilitierung des Stolzes als positiver Ressource des Glaubens 275
Fazit 276
Frank Weyen: Fundraising für evangelische Kirchengemeinden. Anthropologische, theologische und ökonomische Perspektiven 279
1. Einleitung 279
1.1 Die Bedeutung des Fundraisings für die evangelische Kirche 281
1.2 Die Evangelische Kirche und das Fundraising 281
1.3 Exkurs: Kirchensteuern und deren Ergänzungen 283
2. Anthropologische Verortungen 284
2.1 Psychografische Motivationen zum Spenden 284
2.2 Großzügigkeit 285
2.2.1 Gründe für Generosität 288
2.3 Warum aber geben Menschen überhaupt? 288
3. Ökonomische und fiskalische Verortungen 290
3.1 Zwischen Freiheit und Regulierung 290
3.2 Die Steuern und die Spende 291
3.3 Fiskalische Mechanismen beim Spenden 291
3.4 Spenden in den USA 294
3.5 Exkurs: Die Geschichte des Fundraisings in den USA 295
4. Theologische Verortungen 297
4.1 Ein biblischer Ansatz: Paulus 297
4.2 Ansätze aus dem 19. Jahrhundert 299
5. Schlussbemerkung 300
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes 303

Erscheint lt. Verlag 10.12.2014
Reihe/Serie Wiener Jahrbuch für Theologie
Wiener Jahrbuch für Theologie.
Co-Autor Christian Danz, Stefan Fischer, Bernhard Kirchmeier, Ulrich H.J. Körtner, Hans-Peter Mathys, Annette Cornelia Müller, Christian Plate, Wilhelm Pratscher, Vera M. Schirl, Karl W. Schwarz, Mónika Solymár, Thomas Weiß, Frank Weyen
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Anthropologie • Lebenskunst • Religion • Religionspsychologie • Religionswissenschaft • Theologie
ISBN-10 3-8470-0380-1 / 3847003801
ISBN-13 978-3-8470-0380-9 / 9783847003809
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