Carolin Emcke
MVB GmbH (Verlag)
978-3-7657-3303-1 (ISBN)
Carolin Emcke, geboren am 18. August 1967 in Mülheim an der Ruhr, lebt als freie Publizistin in Berlin. Sie studiert ab 1987 Philosophie, Politik und Geschichte in London und Frankfurt am Main, wo sie ihr Magister Artium 1993 in Philosophie bei Jürgen Habermas erlangt. Anschließend promoviert sie in Frankfurt bei Axel Honneth und an der Harvard University bei Seyla Benhabib über den Begriff "Kollektive Identitäten. Sozialphilosophische Grundlagen" (erschienen im Campus Verlag, 2000). Von 1998 bis 2006 arbeitet Carolin Emcke als festangestellte Redakteurin beim Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL. Ab 1999 bereist sie als Auslandsredakteurin zahlreiche Krisenregionen und berichtet unter anderem aus dem Kosovo, Afghanistan, Pakistan, Irak und dem Gaza-Streifen. Aus den Briefen, die sie zwischen 1999 und 2003 an ihre Freunde schreibt, entsteht 2004 ihr erstes Buch »Von den Kriegen – Briefe an Freunde« (S. Fischer Verlag), indem sie über den Zusammenhang von Gewalt, Traumatisierung und Sprachlosigkeit und die eigene Rolle als Beobachterin reflektiert. 2003-2004 geht Carolin Emcke für ein Jahr als Visiting Lecturer an die Yale University und lehrt unter anderem über "Theorien der Gewalt". Seit 2004 bis heute kuratiert und moderiert sie zudem die monatliche Diskussionsreihe "Streitraum" an der Berliner Schaubühne. Von 2007 bis 2014 arbeitet sie als freie Autorin für DIE ZEIT und veröffentlicht zahlreiche Reportagen aus dem Irak, Haiti, dem Gazastreifen sowie zahlreiche Essays. Zugleich arbeitet sie an einem Buch über den Terror der Roten Armee Fraktion, das nicht nur als ein Plädoyer für Aufklärung gedacht ist, sondern auch – als Patentochter des bei einem Attentat getöteten Sprecher des Vorstands der Deutschen Bank, Alfred Herrhausen – eine persönliche Auseinandersetzung über den Umgang mit Gewalt und Rache darstellt. Dabei spielen auch die Frage der Ästhetik des Widerstands gegen Gewalt, der sprachlichen Form des Zweifelns an dem Dogma des Terrors und der staatlichen Reaktion darauf eine große Rolle. Für den Essay, der als Vorlage für das 2008 veröffentlichte Buch "Stumme Gewalt. Nachdenken über die RAF" (S. Fischer Verlag) dient, wird sie im gleichen Jahr mit dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Nach zahlreichen weiteren Auszeichnungen für ihre publizistische Tätigkeit veröffentlicht Carolin Emcke 2012 mit "Wie wir begehren" (S. Fischer Verlag) ein Essay, das sich der Geschichte der Entdeckung ihrer eigenen Homosexualität befasst. Beginnend mit ihrer Jugendzeit in den 1980er Jahren reflektiert sie darin auf die Mechanismen von Ausgrenzung und Eingrenzung, von Lügen und Schweigen – und der Sehnsucht nach einer Sprache für das eigene Begehren. Es ist ein Buch, das „den Freiraum des Anders-Seins verteidigt“ gegenüber den kollektiven Zuschreibungen und Konventionen (Frankfurter Rundschau). Der Frage nach den Schwellen des Sagbaren geht Carolin Emcke in ihrem 2013 erscheinenden Essay-Band "Weil es sagbar ist" (S. Fischer Verlag) nach. Ausgehend von literarischen und dokumentarischen Zeugnissen der Überlebenden der Shoah verweist sie in dem zentralen Essay auf die gesellschaftliche Verantwortung, den Erzählungen von extremer Gewalt und Unrecht auch Raum zu geben. Sie argumentiert gegen das "Unbeschreibliche" und für das Ethos der Empathie. Seit Oktober 2014 schreibt sie für die Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung eine wöchentliche Kolumne. Für ihr essayistisches und publizistisches Werk erhielt sie 2014 den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und 2015 den Lessing-Preis des Freistaats Sachsen. Im Oktober 2016 wird mit "Gegen den Hass" (S. Fischer Verlag) eine essayistische Auseinandersetzung mit jenem Dogma des Reinen, das die Vielfalt unserer Gesellschaft bedroht, erscheinen. Um dem Rassismus, dem Fanatismus und der Demokratiefeindlichkeit zu begegnen, muss die Freiheit des Individuellen und besonders auch des Abweichenden geschützt werden. "Dem Hass begegnen", so Carolin Emcke, "lässt sich nur, indem man die Einladung des Hasses, sich ihm anzuverwandeln, ablehnt. Es braucht den Mut, den Hassenden zu widersprechen, indem man das aktiviert, was den Hassenden abgeht: genaues Beobachten, Selbstzweifel und nicht nachlassende Differenzierung."
Erscheinungsdatum | 11.11.2016 |
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Reihe/Serie | Friedenspreis des Deutschen Buchhandels - Ansprachen aus Anlass der Verleihung ; 2016 |
Co-Autor | Carolin Emcke, Seyla Benhabib |
Verlagsort | Frankfurt /Main |
Sprache | deutsch |
Maße | 133 x 203 mm |
Gewicht | 156 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Buchhandel / Bibliothekswesen | |
Sozialwissenschaften ► Politik / Verwaltung ► Europäische / Internationale Politik | |
Schlagworte | Ansprachen • Benhabib, Seyla • Buchhandel • Emcke, Carolin • Frankfurt /Main • Friedenspreis des Deutschen Buchhandels |
ISBN-10 | 3-7657-3303-2 / 3765733032 |
ISBN-13 | 978-3-7657-3303-1 / 9783765733031 |
Zustand | Neuware |
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