Moralische Kollektive (eBook)

Theoretische Grundlagen und empirische Einsichten
eBook Download: PDF
2019 | 1. Aufl. 2019
VI, 324 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-22978-8 (ISBN)

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Moralische Kollektive -
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Ob Terroranschläge, Flüchtlings- oder Finanzkrisen - die Herausforderungen der globalisierten Moderne legen jene Bereiche frei, die Durkheim als anomisch bezeichnete und deren Bearbeitung nach wie vor die zentrale Stellung moralischer Kommunikation verdeutlicht. Einiges spricht dafür, dass die fortschreitende funktionale Differenzierung die Moral nicht erodieren lässt, sondern durch die zunehmende kommunikative Vernetzung geradezu eine Remoralisierung der Gesellschaft befördert. Überall dort, wo Missstände zu Tage treten und nicht abzusehen ist, wie diese im modus operandi befriedigend gelöst werden könnten, gibt die Moral ein verheißungsvolles Instrument zur Hand, das in Gestalt moralischer Kollektive den Alltag zu durchdringen und die Gesellschaft zu formen vermag. Der Sammelband widmet sich in diesem Sinne einer sowohl theoretischen wie auch empirischen Analyse der Moral, die als genuin soziale Größe über moralische Kollektive Form annimmt. 

 



Dr. Stefan Joller und  Dr. Marija Stanisavljevic sind Wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Soziologie der Universität Koblenz-Landau.

Dr. Stefan Joller und  Dr. Marija Stanisavljevic sind Wissenschaftliche Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften, Abteilung Soziologie der Universität Koblenz-Landau.

Inhaltsverzeichnis 6
Die Polymorphie der Moral - eine Hinführung 8
Literatur 18
Volk ohne Traum? 20
Zur Konkurrenz moralischer Kollektive 26
1Die Moral im Kontext soziokultureller Evolution 28
2Herausforderungen einer wissenssoziologischen Perspektivierung 36
3Die programmatische Synthese moralischer Kollektive 43
Literatur 52
Das unhintergehbar Kollektive in der Kritik 55
1Das Individuum als Quelle der Kritik? 56
2Durkheims Konzept moralischer Kollektive 58
3Die Probleme der Kritik und der Nutzen der Kollektive 62
3.1Das Problem des Einzelfalls 62
3.2Das Problem der Zurechnung 65
3.3Das Problem der Alternative 69
4Der individuelle Kritiker und seine kollektiven Stützen 71
Literatur 76
Informationen gegen Fake News. Zur postnormativen Moralisierung der Massenmedien 80
1Einleitung: Totgesagte senden länger 80
2Politische Öffentlichkeit und Normativität 82
3Positionierung, nicht nur Information: Politische Deliberation in der massenmedialen Konstellation 85
4Kontrafaktische Normen und ihre Schwächung durch Moralisierung 88
5Auf dem Weg in eine postnormative politische Kultur? 96
Literatur 98
Skandale und Moral 101
1Die moralische Sprengkraft von Skandalen 101
2Moralische Kollektive in Skandalen 107
2.1Moralische Kollektive der Ideologie und Religion 109
2.2Moralische Kollektive der Öffentlichkeit 109
2.3Moralische Kollektive der Privatheit 111
2.4Moralische Kollektive der Justiz 111
2.5Moralische Kollektive der Politik 112
3Skandale und die blinden Flecken moralischer Kollektive 112
Literatur 115
Convention Theory, Surveys and Moral Collectives 118
1Introduction 118
2Convention Theory 119
3Measurement and Moral Collectives 126
4Division of Labor, Surveys as Linked Situations and the Differentiation of the Survey Field 130
5Saturation, Survey Climate and Big Data 132
Literatur 135
Diesseits der prinzipiellen Lösungen 139
1Einleitung aus der Fiktion des Forschungsalltags 139
2Drei Moralen als Handlungsproblem in der Realität des Forschungsalltags 141
2.1Wissenschaftliche Normvorstellungen 142
2.2Feldmoralische Eigenheiten 146
2.3Gesellschaftliche In-Pflicht-Nahme 149
3Moralische Eigenverantwortlichkeit 150
Literatur 152
Die simulierte Moral: Fehlverhalten und Sanktion in der Wissenschaft 155
1Einleitung 155
2Strafe als Ritual 156
3Strafe als Zeichen: Retraction Notices 159
3.1Retractions in der wissenschaftlichen Literatur 159
3.2Abkehr vom Ritual 160
3.3Etablierung von Verweisketten 163
3.4Simulierte Strafe 164
4Übertretung als Zeichen: VroniPlag Wiki 166
4.1Plagiatsdokumentation auf VroniPlag Wiki 166
4.2Die Untersuchung als Verweiskette 167
4.3Simulierte Übertretung 174
5Simulierte Moral 175
Literatur 177
Täuschung und Moral in charismatischen Pfingstkirchen in Kenia 179
1Charismatische Pfingstkirchen in Kenya 182
2Erfahrungen und Gerüchte als moralische Kommunikation über genuine und trügerische Wiedergeburt 188
3Skandale als moralische Kommunikation über Pastoren und Pastorinnen 191
4Das Ende der Darstellung: moralische Kommunikation und Sanktion 195
Literatur 198
Riots und Occupy: Zwei Reaktionen auf nicht eingelöste Demokratieversprechen 201
1Riots: eruptiver Protest gegen die Verletzung von Prinzipien staatbürgerlicher Gleichheit 202
2Occupy: partizipative Gegengesellschaft im Zeitalter der Postdemokratie 208
3Fazit 213
Literatur 214
Die schrille Polyphonie aufrichtiger Meinungen – zur Medialität einer Netzwerkmoral 217
1Thymotische Öffentlichkeiten? 217
2Eine mediale Inversionswetterlage 221
3Die Medialität des Öffentlichen 223
4Kalte Öffentlichkeit 1.0 – Distanz und Rationalität 226
4.1Masken, Rüstungen, Diplomatie und Takt – der Körper der Öffentlichkeit 227
4.2Der kühle Konsensus der Argumente – Öffentlichkeit als Gründewelt 228
5Erhitzte Öffentlichkeit 2.0 – authentische Sprecher und kollektive Erregung 230
5.1„Die Taktung ist total hoch“ – Öffentlichkeit im Durchlauferhitzer des Netzwerks 232
5.2„Das ist bei mir so ziemlich emotionsgeladen“ – öffentliche Befindlichkeitskommunikation 234
5.3„Mir macht es auch mal Spaß dann rumzupoltern“ – agonistische Publika 238
5.4„Ein wildes Biest ohne Namen“ – partizipative Massen 240
6Fazit: Ein medialer Klimawandel des Öffentlichen 243
Literatur 246
Die Mitte als klassenloser Ort? Wie Jugendliche moralisieren und Prekarisierung rechtfertigen 250
1Moralische Klassen – ein theoretischer Rahmen 253
2Moralische Grenzziehungen 256
2.1Moralische Grenzen nach oben: „Auf dem Boden der Tatsachen bleiben“ 257
2.2Moralische Grenzen nach unten: „die typischen asozialen Hartz IV-Empfänger“ sind „fucking selber schuld“ 260
2.3Die Weigerung zur Moralisierung: „ich hasse so schichtdenken“ 261
2.4Die Verweigerung der Moralisierung als Form des Klassenbewusstseins 263
3Das Streben zur und die Idealisierung der Mitte 265
3.1„Prekär sein ist nicht so schlimm“ –Trivialisierung von Prekarität 267
3.2„Ist auch nur ne Phase“ – Prekarität als Übergangsphänomen 269
3.3„Prekär is egal“ – Abgrenzung von Prekarität über postmaterielle Einstellungen 270
4Diskussion 272
Literatur 274
„Da haben sie uns ja auch total einen mit in die Tasche gelogen“. Moral als Motiv der Erinnerung und visuellen Rezeption des Holocaust 278
1Einleitung 278
2Methodik 280
2.1Theoretische Vorüberlegungen 280
2.2Datenerhebung: Gruppendiskussion über einen visuellen Gesprächsanreiz 281
2.3Auswertung: Sequenzanalyse und idealtypische Fallrekonstruktion 283
3Zweite Generation West – die Gruppe ‚Pelikan‘ 285
3.1Fallporträt 285
3.2Fallkategorien 286
3.3Zusammenfassung der Fallstruktur: Typus und Rezeptionshalten 292
4Resümee und Ausblick 293
Literatur 294
Gute Bilder – böse Bilder. Bildethiken moralischer Kollektive 297
1Die Moralisierung des Alltags und der Alltag des Moralisierens 298
2Soziologie der Moral 302
3Bildurteile und Bildpraktiken in moralischen Kollektiven – Ein Fallbeispiel 308
4Ein außermoralischer Schluss 320
Literatur 322

Erscheint lt. Verlag 27.3.2019
Reihe/Serie Wissen, Kommunikation und Gesellschaft
Zusatzinfo VI, 324 S. 22 Abb., 16 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Finanzkrise • Flüchtlingskrise • Moralsoziologie • Öffentlichkeit • Soziale Bewegungen • Soziologie der Moral • Werte und Normen
ISBN-10 3-658-22978-0 / 3658229780
ISBN-13 978-3-658-22978-8 / 9783658229788
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