Spirituelle Metaphysik (eBook)

Gedanken zu einer Philosophie des Menschseins
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
112 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-91293-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Spirituelle Metaphysik -  Tristan Nolting
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Die spirituelle Metaphysik umfasst die vier großen Bereiche des modernen Denkens: Philosophie, Spiritualität, Bewusstsein und Menschsein. Durch die integrale Betrachtung verschiedener Wirklichkeitsaspekte entsteht ein lebendiges Weltbild, welches dem Menschen Orientierung in einer Epoche der zunehmenden Verwirrung bieten kann. Neben der Kritik derzeitiger Entwicklungen werden Möglichkeiten aufgezeigt, die dem Menschen im 21. Jahrhundert den Wert des animistischen Denkens näherbringt. In Form des Dialogs werden selbst komplexe und abstrakte Themen der spirituellen Metaphysik anschaulich dargestellt. 'Weil sie nicht um ihrer selbst Willen philosophieren, sondern um das Schicksal der Welt spielen.'

Tristan Nolting (*7.04.1998, Lüdenscheid) ist Schriftsteller für die Themen Gesundheit, Psychologie & Spiritualität. 2020 hat er einen Bachelor of Science in Oecotrophologie an der FH Münster gemacht, 2021 einen Master of Science in Psychologische Medizin / Komplementäre Medizin der Londoner Metropolitan Universität. In seinen Publikationen greift er selbst abstrakte und komplexe Themen auf und versucht sie verständlich und zugänglich darzustellen. Seine vielfältigen Erfahrungen verarbeitet er über seine Bücher, seinen Podcast und Beiträge in diversen Magazinen wie 1bis19 und Metal Health Rx. Geeignet sind seine Inhalte vor allem für Grübler, die mehr vom Leben wollen als nur zu funktionieren. Denn Tristan Nolting zeigt auf vielfältige Weise die Deutung und Bedeutung der eigenen Gefühlswelt auf. Und, dass für ein integrales bzw. ganzheitliches Weltbild immer verschiedene Perspektiven notwendig sind. Mehr auf https://tristanstrivium.com

Tristan Nolting (*7.04.1998, Lüdenscheid) ist Schriftsteller für die Themen Gesundheit, Psychologie & Spiritualität. 2020 hat er einen Bachelor of Science in Oecotrophologie an der FH Münster gemacht, 2021 einen Master of Science in Psychologische Medizin / Komplementäre Medizin der Londoner Metropolitan Universität. In seinen Publikationen greift er selbst abstrakte und komplexe Themen auf und versucht sie verständlich und zugänglich darzustellen. Seine vielfältigen Erfahrungen verarbeitet er über seine Bücher, seinen Podcast und Beiträge in diversen Magazinen wie 1bis19 und Metal Health Rx. Geeignet sind seine Inhalte vor allem für Grübler, die mehr vom Leben wollen als nur zu funktionieren. Denn Tristan Nolting zeigt auf vielfältige Weise die Deutung und Bedeutung der eigenen Gefühlswelt auf. Und, dass für ein integrales bzw. ganzheitliches Weltbild immer verschiedene Perspektiven notwendig sind. Mehr auf https://tristanstrivium.com

„Die Welt selbst aber, das Seiende um uns her und in uns innen, ist nie einseitig. Nie ist ein Mensch, oder eine Tat, ganz Sansara oder ganz Nirvana, nie ist ein Mensch ganz heilig oder ganz sündig. Es scheint ja so, weil wir der Täuschung unterworfen sind, dass Zeit etwas Wirkliches sei. Zeit ist nicht wirklich, Govinda, ich habe dies oft und oft erfahren. Und wenn Zeit nicht wirklich ist, so ist die Spanne, die zwischen Welt und Ewigkeit, zwischen Leid und Seligkeit, zwischen Böse und Gut zu liegen scheint, auch eine Täuschung.“

– Hermann Hesse, 1922

Erster Dialog: Philosophie Religion, Wissenschaft oder beides?

phil: «O sophia, lange Zeit nun quält mich eine Frage. Vielleicht kannst du sie mir beantworten … Brauchen wir denn überhaupt die Philosophie? Ist nicht jede Rede eines Philosophen gedünkt mit Zweifeln und geboren aus dem Sinn der Selbstdarstellung? Viel zu oft höre ich die Philosophen reden und doch sind ihre Worte leer. Sie versuchen den Urgrund des Universums zu ergründen und haben doch nicht einmal glücklich zu leben gelernt. Nein, mit ihrer Suche nach dem Grunde richten sie sich selbst zu Grunde. Wie können wir diesen Menschen trauen, die sich an das Schwierige heranwagen, ohne das Leichte zu verstehen? Ist nicht alle Schwere aus der Leichtigkeit entstanden?

Es gibt diesen Menschen, er nennt sich Dr. Ulrich Mohr und lebt nach seiner Wissenschaft vom einfachen Leben, der Simplonik. Für ihn heißt Wissenschaft Einfachheit, darum sagt er alles außer den unumstößlichen Naturgesetzlichkeiten und dem eigenen Gespür ist für den Menschen nicht von Relevanz. Er hält nicht viel von Philosophie und doch hegt er weise Worte. Denn was bringt dem Menschen seine 99,99%ige Sicherheit, wenn er an den 0,01% scheitert? Sag mir: Wie hängt dies zusammen? Können wir die Unsicherheiten der Philosophie abschaffen, verbannen in die dunklen Ecken des Geistes und dann wieder richtig Leben lernen?»

sophia: «Du hast gut beobachtet, lieber phil, oft werden wir von den Menschen in die Irre geleitet, die selbst versuchen, der Verwirrung zu entfliehen. Aber wie versuchen sie zu entfliehen? Sie schließen von sich selbst auf andere und hoffen darauf, dass es nicht auffällt. Und dies macht sie innerlich krank, dass sie glauben, ihr Wort würde nicht nur für sie gelten, sondern auch für andere. Und wer sich nicht an ihre Worte hält, der ist krank, abartig oder gottlos. So werden die Philosophen geplagt von Selbstzweifeln, weil sie nicht um ihrer selbst willen philosophieren, sondern um das Schicksal der Welt spielen. Die Welt aber braucht sie gar nicht – die Welt kommt gut ohne Philosophen aus. So manches Leid wäre verhindert geblieben, wenn es die Philosophen nicht gegeben hätte.

Und doch brauchen wir die Philosophie, sie hat dem Menschen gute Dienste geleistet und seine Weltenerfahrung gefördert. Der Mensch ist nun ein anderer als vor Tausenden von Jahren. Dies ist allein der Verdienst der Philosophie. Sag mir, lieber phil, glaubst du, dass die heutige Welt ein besserer Ort ohne die Philosophie wäre?»

phil: «Eine schwere Frage, die du stellst, o sophia. Die Philosophie ist eine Kunst und auch wenn es unzählige andere Künste gibt, so würde die Welt sie doch bestimmt vermissen. Eine jede Kunst ist in der Lage, die Welt zu verbessern. Doch kann der Mensch sie auch missbrauchen, um sich selbst Gutes zu tun. Unsere Tage sind voll von falschen Philosophen.»

sophia: «Dann sagst du selbst, dass es eine echte Philosophie gibt, die der Menschheit guttut und zu ihrer geistigen Entwicklung beiträgt? Und dass es die Falschheit der Menschen ist, die der Welt und der Philosophie schadet?»

phil: «Es ist schwierig in solcher Art von Gut und Böse oder von wahr und falsch zu sprechen, denke ich. In Ausnahmefällen mag es schlicht gute oder böse Menschen geben. Der viel häufigere Fall scheint mir aber doch der, dass diejenigen, die ich als „falsche Philosophen“ bezeichnet habe, auch an das glauben, was sie denken und sagen. Ein Descartes scheint mir weniger bewusst falschliegen zu wollen, weil dort eine Absicht sich in diesem Menschen versteckt, sondern eher, weil er ganz und gar glaubt, dass Körper und Geist etwas grundsätzlich Verschiedenartiges und Getrenntes sind. Ich kann ihm keinen Vorwurf für seinen Glauben machen, auch wenn ich die Welt anders verstehe. Und trotzdem hat seine Idee dazu beigetragen, dass sich die Philosophie in eine falsche Richtung entwickelt hat. Wir merken es heute ganz deutlich an der Wissenschaft oder an der Medizin.

sophia: «Was genau stört dich an der heutigen Medizin und Wissenschaft? In der Moderne sind in beiden Bereichen viele grandiose Entdeckungen gemacht worden, die das Leben vieler Menschen verbessert haben. Und sicherlich hat hierzu die Philosophie beigetragen, auch wenn sie vermutlich weniger dafür beachtet wird, als sie es verdient.»

phil: «Dem stimme ich zu, verehrte sophia. Viel Wohlstand haben wir uns aufbauen können. Die Philosophie hat uns auf den rechten Weg dazu führen können. Viele Theorien, wie der Elektromagnetismus, stammen von den eigentümlichen Ideen der Philosophen ab [gemeint ist hier Friedrich W. J. Schelling]. Und doch quält mich die Vorstellung, dass ein solches Wissen zu Macht führt und Macht auch missbraucht werden kann. Ja, ich befinde es so, zu viele Menschen auf diesem Gestirn haben einen Machtkomplex. Sie ordnen sich unter oder versuchen zu beherrschen. Sie nutzen das Wissen, das sie haben nicht für den Frieden, sondern für ihre Gier. Und ich weiß nicht, ob dies der Wohlstand in den Industrieländern aufwiegt, denn auch dieser ist nur ein Produkt des Machtmissbrauchs. Aber, um mich nicht zu weit von deiner Frage zu entfernen: Mich stört es, dass sich heute gerade diejenigen Wissenschaftler nennen, die denken alles zu wissen, dabei jedoch fast gar nichts begreifen. Diese Fachtheoretiker bemühen sich um Detailgetreue und vergessen dabei ihr Verständnis der Welt, wenn sie sich von ihrem Zuhause aufmachen in ihr Labor. Sie glauben doch ernsthaft die Welt aus dem Labor heraus erklären zu können! Wie wahnwitzig zu versuchen, die Welt aus einem kleinen sterilisierten Raum heraus zu zerlegen … Ich vermisse die echten Naturforscher; diejenigen, die sich aufgemacht haben, in die Natur und Hypothesen aufgestellt haben; darüber, wie die Welt in ihrer Schönheit beschaffen sein könnte.

Doch lässt sich eine erstaunliche Parallele feststellen: Zusammen mit der Ausbeutung der Natur vollzog sich auch die zunehmende Abstraktion und Spezialisierung von Wissenschaftlern. Ich kann ihnen gewiss hierfür keine Schuld geben, nur schreit mein Herz immer wieder auf, wenn ich von der Allwissenheit der Wissenschaftler lese. Und ähnlich ist es doch mit den Ärzten. Die wenigsten bemühen sich um erkenntnistheoretisches Wissen. Sie bleiben in ihrem eigenen Horizont und regieren dort wie der Löwe im Dschungel. Für mich gehört es doch dazu, dass der Arzt den Patienten ernst nimmt und sich mehr Zeit für ihn nimmt, um ein paar Symptome in einen Computer einzutippen und ein Medikament zu verschreiben. Welcher Arzt hat heute etwas von der Biopsychosozialen Medizin gehört und ist bemüht, seinen biomedizinischen Hintergrund zu erweitern? Ich bin noch keinem solchen Menschen persönlich begegnet. Schwer liegt darum mein Stein im Magen. Sowohl was die Wissenschaftler als auch was die Ärzte und Mediziner angeht.» sophia: «So habe ich dir nun zugehört und hoffe, dass ich dich verstanden habe. Ich möchte dir nicht widersprechen, in vielen Punkten mögest du recht behalten. Lass mich also lieber eine Perspektive ergänzen, die dir hin und wieder auch gut stehen könnte, um den tieferen Sinn der Philosophie und dessen Einfluss auf die Wissenschaften verstehen zu können. Einverstanden?»

phil: «Fahre ruhig fort, liebe sophia

sophia: «Nun ist es so, dass du bereits zugegeben hast, ehrenwerter phil, dass es keine guten und bösen Menschen per se gibt, sondern eher, dass Menschen als ambivalent zu betrachten sind. Und auch du wirst mir vielleicht zustimmen können, wenn ich sage: Nur, weil du noch niemanden getroffen hast, der in solcher Weise praktiziert, wie du es dir wünschst, heißt dies nicht, dass es nicht solche Menschen gibt.»

phil: «Da stimme ich dir zu, sophia, auch historisch gesehen sind es die wenigsten Menschen gewesen, die den Nerv der Zeit getroffen und über ihren eigenen Tellerrand geblickt haben.»

sophia: «Wohl war. Und glaubst du mir auch, wenn ich sage, dieses Problem, welches du erkennst, ist kein Problem von Wissenschaftlern und Ärzten, sondern von der Menschheit generell? Denn wie sollten solche fehlerhaften Theorien und Praktiken von den Menschen angenommen werden, wenn sie kein Bedürfnis nach einer solchen Problemlösung hätten?»

phil: «Wohl war.»

sophia: «Und kannst du auch den Urgrund erkennen, weshalb die Menschen heute so sind, wie...

Erscheint lt. Verlag 7.4.2023
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie
Schlagworte Animismus • Beseelter Kosmos • Existenzialismus • Hermann Hesse • Kollektivseele • Lebendiges Weltbild • Menschlichkeit • Metaphysik • Naturphilosophie • Nietzsche • Novalis • Philosophie • Schelling • Schuld und Sühne • Spiritualität • Überwindung des Materialismus • Wissenschaftstheorie
ISBN-10 3-347-91293-4 / 3347912934
ISBN-13 978-3-347-91293-9 / 9783347912939
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