Zimt und weg (eBook)

Spiegel-Bestseller
Die vertauschten Welten der Victoria King

(Autor)

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2016 | 1. Auflage
320 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-7336-0264-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zimt und weg -  Dagmar Bach
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Stell dir vor, dein Leben gibt es doppelt ... Eines Tages findet Victoria sich an einem ihr vollkommen fremden Ort wieder. Zum Glück dauert das nur ein paar Sekunden, und dann ist sie wieder zurück in ihrem normalen Leben. Aber dann passiert es immer häufiger - und dauert immer länger! Was ist da los? Ihre Freundin Pauline ist überzeugt, dass Vicky in Parallelwelten springt, aber kann das wirklich sein? Und was hat es mit dem intensiven Duft nach Zimt auf sich, der diese seltsamen Sprünge ankündigt? Und wer, verflixt nochmal, nimmt ihren Platz ein, solange sie selbst weg ist, und bringt dort alles durcheinander? Und schnell weiß keiner mehr, wer eigentlich wo in wen verliebt ist. Alle Bände der »Zimt«-Trilogie: Band 1: Zimt und weg Band 2: Zimt und zurück Band 3: Zimt und ewig Sequel: Zimt und verwünscht

Dagmar Bach, Jahrgang 1978, liebt Harmonie und heißen Tee und hat auch in ihrem Beruf als Innenarchitektin lange dafür gesorgt, dass sich die Menschen um sie rundherum wohlfühlen. Zu ihren eigenen Lieblingsorten gehören ihre Geschichten, die sie sich schon immer ausgedacht hat und seit einigen Jahren aufs Papier bringt. »Zimt«, die erste Trilogie rund um Vicky King, die in andere Welten springen kann, erschien 2016 und wurde auf Anhieb ein »Dein-SPIEGEL«-Bestsellererfolg. Seitdem widmet sich Dagmar Bach ganz ihren Büchern und beschert ihren Leser*innen regelmäßig wohlige, lustige und romantische Lesestunden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in München.

Dagmar Bach, Jahrgang 1978, liebt Harmonie und heißen Tee und hat auch in ihrem Beruf als Innenarchitektin lange dafür gesorgt, dass sich die Menschen um sie rundherum wohlfühlen. Zu ihren eigenen Lieblingsorten gehören ihre Geschichten, die sie sich schon immer ausgedacht hat und seit einigen Jahren aufs Papier bringt. »Zimt«, die erste Trilogie rund um Vicky King, die in andere Welten springen kann, erschien 2016 und wurde auf Anhieb ein »Dein-SPIEGEL«-Bestsellererfolg. Seitdem widmet sich Dagmar Bach ganz ihren Büchern und beschert ihren Leser*innen regelmäßig wohlige, lustige und romantische Lesestunden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in München. Inka Vigh studierte Kommunikationsdesign in Wiesbaden. Seit ihrem Studienabschluss arbeitet sie als freie Grafikdesignerin und Illustratorin. Sie ist begeisterte Teetrinkerin, sammelt Landkarten und Bücher und liebt es, neue Orte zu entdecken.

2.


Wie gesagt, ich hasse Überraschungen, und wie recht ich damit hatte, sollte ich direkt nach der Trauung erfahren. Als Mimi uns nämlich vor dem Lokal, in dem die Feier stattfinden sollte, konspirativ beiseitenahm und zuflüsterte, dass sie ihre eigene Hochzeit dafür nutzen wollte, um mittels gezieltem Brautstraußwurf selbst eine neue Ehe zu stiften, wäre der passende Zeitpunkt für Mum und mich gewesen, uns zu verdrücken.

Was wir natürlich aus Höflichkeit nicht taten.

Und jetzt bitterlich bereuten.

»Wir könnten sagen, unser Hund hätte eine akute Gastroenteritis«, zischte Mum, die neben mir am Tisch saß und sich am Stiel ihres Weinglases festklammerte. Wir hatten gar keinen Hund, und ob es wirklich eine Gastro-Dingsbums gab, war höchst fraglich. Doch wir hatten das dringende Bedürfnis, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.

»Aber wir würden wahrscheinlich noch nicht mal bis zur Garderobe kommen.« Mum seufzte, und ich gleich mit ihr.

Sie hatte recht. Es war aussichtslos.

Seit diesem Nachmittag waren wir beide in einem Albtraum gefangen, der kein Ende zu nehmen schien, und ich betete regelrecht, dass endlich irgendetwas passierte, was uns von unserem Leid erlösen würde. Aber wenn man einmal im Leben einen echten Notfall brauchte, war natürlich weit und breit keiner in Sicht.

Dabei geht bei uns zu Hause ständig etwas schief, ganz besonders dann, wenn Mum und ich nicht da sind. Da klingelt das Handy keine halbe Stunde, nachdem wir das Haus verlassen haben. Meine Großeltern, die auch bei uns wohnen, haben nämlich ein Händchen für Missgeschicke. Entweder hat meine Großmutter ihren Hausschlüssel vergessen, oder das Heizungsrohr ist geplatzt oder der Kragen meines mauligen Großvaters, weil er sich über meine Großmutter oder geplatzte Rohre aufregt. Irgendwas ist einfach immer bei uns los.

Aber heute Abend – nichts.

Keine Katastrophen weit und breit.

So ein Mist.

 

Mimis Überraschung bestand nämlich darin, unter anderem für Mum und mich die perfekten Partner auf dem Fest bereitzuhalten. Sie hatte dafür so lange an Gästeliste und Sitzordnung gefeilt, bis sie drei ihrer Ansicht nach ideal besetzte Singletische geschaffen hatte, die natürlich allesamt etwas abseits standen. Nicht zu nah an Brauttisch, Tanzfläche und Musik, so dass man auch ja nichts vom Spaß mitbekam und sich die ganze Zeit unterhalten musste – während man außerdem noch am längsten von allen auf sein Essen wartete.

Am ersten Singletisch saßen vier Senioren, zwei Herren und zwei Damen, die augenscheinlich kein Problem mit Mimis Plänen hatten, sondern die ganze Zeit fröhlich vor sich hin plauderten. Beim näheren Hinsehen sah ich zwar, dass alle gleichzeitig redeten, offensichtlich jeder mit sich selbst, aber das schien die Herrschaften nicht zu stören. Vermutlich war das sogar angenehmer, als sich mit den anderen rumschlagen zu müssen.

Am Tisch daneben saß unser Bürgermeister Laslo Müllerbeck-Albarese mit drei Arbeitskolleginnen von Mimi, allesamt alleinstehend, und allesamt äußerst attraktiv. Immer wenn ich zu ihnen rüberschaute, lachten sie entweder laut oder köpften eine neue Flasche Wein oder beides zusammen, was mich ziemlich neidisch machte. Nicht das mit dem Wein natürlich, sondern dass es hier anscheinend auch Leute gab, die trotz der fiesen Manipulation der Braut einen richtig netten Abend hatten. Die drei Mädels gackerten jedenfalls die ganze Zeit fröhlich vor sich hin, und der Bürgermeister hat italienische Vorfahren und damit von Haus aus ein sonniges Gemüt. (Seinen echten Namen benutzt eigentlich niemand, weil sich die Leute in unserem Ort einig sind, dass so ein alberner Name nicht zu so einem schönen Mann passt. Also heißt er bei allen nur der Bürgermeister.) Und genau wie die drei Damen schien auch er trotz der Kuppelei bestens gelaunt zu sein.

Im Gegensatz zu uns. Denn Mum und ich saßen zusammen mit einem gewissen Albert und seinem Sohn Albert junior am Tisch. (Mimi – genau wie meine Mum ein großer Fan von englischer Geschichte – dachte wohl, es sei besonders witzig, uns mit einem Vater-Sohn-Gespann zu verkuppeln, und speziell mich, Victoria, mit jemandem, der Albert hieß. Victoria und Albert, wie die frühere englische Königin und ihr Ehemann. Zum Totlachen.)

Albert und Albert allerdings waren von Mimis Verkupplungstaktik mehr als begeistert – gelinde ausgedrückt. Anscheinend waren Mum und ich für die beiden der Volltreffer, auf den sie ihr ganzes Leben lang gewartet hatten, weswegen sie uns ab dem Moment, in dem sie uns kennenlernten, nicht von der Seite wichen.

Albert senior war ein Mann um die fünfzig, hatte kaum noch Haare, dafür umso mehr schlechte Witze auf Lager. Und er hatte offensichtlich einen Narren an meiner Mum gefressen. So ließ er an diesem Tag nichts unversucht, sie um einen seiner dicken Wurstfinger zu wickeln. Er klebte an ihr wie ein angelutschtes Bonbon und tatschte an ihrem Arm rum, wenn er mal wieder etwas besonders witzig fand, was er gerade sagte (und er fand sich eigentlich die ganze Zeit witzig). Und als er merkte, dass Mum nicht anzubeißen schien, sank er sogar so tief, ihr seine Geldklammer aus Messing zu zeigen, ein Erbstück seines Urgroßonkels (oder seines Sparkassen-Beraters, da war ich nicht ganz sicher).

Seine komplette Lebensgeschichte kannten wir sowieso schon seit dem Kaffeetrinken: Er war geschieden und Bauunternehmer, seine Vorlieben bei Damen (hübsche brünette Frauen in blauen, knielangen Kleidern mit passenden Hütchen) und sein Hobby – wie Konrad war auch er Jäger. (Für mich war allerspätestens hier die Sache erledigt. Für Mum war es schon vorher vorbei, genau genommen als sie hörte, dass sein Sohn genauso hieß wie er selbst. Sie unterstellte ihm sofort, dass das vermutlich der einzige Name war, den er korrekt schreiben konnte.)

Genau wie er war sein Sohn Albert junior einfach nur grauenhaft, auch wenn der nicht ganz so viel redete wie sein Vater. Dafür roch er unangenehm, nach einer Mischung aus ungewaschenen Achseln und angebratenen Zwiebeln. Außerdem bohrte er in der Nase, wenn er meinte, wir guckten gerade nicht hin, und schmierte seine Beute dann gedankenverloren irgendwohin, so dass man in seiner Nähe tierisch aufpassen musste, wo man hinfasste.

Gott, war mir schlecht.

Und ausgerechnet jetzt wurde auch noch das Dessert aufgetragen, auf das ich mich so gefreut hatte, weil wenigstens dieser eine Gang bestimmt ohne Fleisch sein würde. Ich wusste nämlich nicht, ob ich jemals wieder einen Bissen herunterkriegen würde, nachdem Albert senior uns in allen Einzelheiten erzählt hatte, wie man das Reh, das es zum Hauptgang gab, nach der Jagd fachgerecht ausweidete. Was dazu führte, dass Mum immer nur vor sich hin murmelte: »Ich kann doch nicht Bambi essen!«, und wir beide letztendlich von unseren Tellern nur die Spätzle mit Preiselbeeren aßen.

Zum Nachtisch stellte uns die Bedienung eine riesige Platte Apfelstrudel auf den Tisch, dazu eine von diesen schnörkeligen Porzellankännchen mit Vanillesoße. Aber ehe ich auch nur die Hand heben konnte, um mich zu bedienen, hatte Albert senior sich schon die Platte gegrapscht.

»Wartet, meine Schönen, lasst den Albert das mal machen!«

Und Albert machte – leider war er dabei so schwungvoll, dass die Hälfte der Soße danebenging und – wie konnte es anders sein – auf mir landete. Und meinem Kleid. Und meinem Dekolleté.

»Ach, du lieber Himmel, was ist denn da passiert?« Natürlich kam genau jetzt Clarissa Cloppenburg an unserem Tisch vorbei. Klar, bei meinem Glück musste es ja so sein. Wenn ich mich schon blamieren musste, dann bitte auch mit genügend Zuschauern.

Clarissa ist die Mutter von einem Mädchen aus meiner Klasse, Claire, die so ungefähr die größte Nervensäge unserer Schule ist, die man sich vorstellen kann – hochnäsig, oberflächlich, blondiert und viel zu stark geschminkt. Überhaupt sind die Cloppenburgs so was wie die Geissens von unserem Ort – bekannt, stinkreich und oft ein bisschen peinlich. Sie wohnen in einem riesigen Haus am Rande des Golfplatzes, und jeder, der sich für etwas Besseres hält, möchte mit ihnen befreundet sein. Warum, kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen, denn meiner Meinung nach sind das einfach ziemlich arrogante, humorlose Snobs.

»Meg, du siehst ja mal wieder entzückend aus!« Clarissa hauchte meiner Mum Luftküsse auf die Wangen und begann, munter auf sie einzuschnattern, während ich versuchte, mit einer Serviette die schlimmsten Flecken von meinem Kleid zu wischen. Und von meinem Busen.

Clarissa unterbrach ihren Redeschwall und zeigte zu einem Tisch am anderen Ende des Saals.

»Seht mal, sieht unsere Claire nicht wieder ganz entzückend aus heute Abend?« Und als ob Claire geahnt hatte, dass es um sie ging, drehte sie sich auf ihrem Stuhl um und grinste mir hämisch zu, während ich gerade sogar Soße in meinen Haaren entdeckt hatte und mir verstohlen eine Strähne trockenrubbelte.

»Und ihr Freund ist so ein netter junger Mann. Die beiden passen so entzückend zusammen, findet ihr nicht auch?«

Das ist mir so was von egal, du blöde Schnepfe. Und wenn ich jetzt noch einmal das Wort entzückend höre, bekommst du auch gleich eine Ladung Vanillesoße ins Gesicht. Das wäre sicher auch ganz entzückend .

Aber obwohl weder Mum noch ich antworteten, war sie richtig in Fahrt. »Ihr kommt doch zu unserer kleinen Geburtstagsparty?«

»Natürlich, wie jedes Jahr. Das können wir uns nicht entgehen lassen.« Mum lächelte tapfer und nahm einen großen Schluck aus ihrem Weinglas. Und noch einen. Bis es leer war.

»Und denkt...

Erscheint lt. Verlag 28.7.2016
Reihe/Serie Zimt
Zimt II
Zimt Staffel I
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Claire • Dein-Spiegel-Bestseller • Erste Liebe • Fantasy • Ferien • Freundschaft • Gegenwart • In Parallelwelten springen • Internationaler Tag des Tees • Jugendbuch • Jugendbuch ab 12 • Kerstin Gier • Komödie • Konstantin • Liebe • lustiges JugendBuch • Mädchenbuch • Magie • Magisches Mädchenbuch • Multiversum • Paralleluniversum • Parallelwelt • Pauline • Phantasie • Schule • sich verlieben • supersüß und lockerleicht • Teenager-Chaos • Tori • Trilogie • Unterhaltsam • Verwechslungskomödie • Verwechslungs-Komödie • Vicky • Victoria • Weltenspringer • Wohlfühlbuch • Zimschnecken
ISBN-10 3-7336-0264-1 / 3733602641
ISBN-13 978-3-7336-0264-2 / 9783733602642
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