Happy Hour mit Jesus (eBook)

Wahre Storys für Teens.

Verena Keil (Herausgeber)

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2014 | 1. Auflage
192 Seiten
Gerth Medien (Verlag)
978-3-96122-091-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Happy Hour mit Jesus -
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Abhängen, Freunde treffen, einen Cocktail zum halben Preis trinken (alkoholfrei natürlich!) - und, das Wichtigste: mehr zu bekommen als sonst? Hast du schon mal daran gedacht, dass auch Jesus Fan einer Happy Hour war? Bei ihm gibt es allerdings mehr als das, was wir erwarten oder verdient haben. Eine Begegnung mit ihm verändert alles. Das haben auch die Autoren erlebt, die einen Beitrag für dieses Buch beigesteuert haben. Jeder von ihnen hat weiß: Ja, der Glaube macht einen Unterschied. Er bewegt. Er gibt Kraft. Er trägt. Gerade auch durch Zeiten, die von außen betrachtet alles andere als Happy Hours sind. Die 26 Geschichten in diesem Buch wollen ermutigen, dich selber auf den Weg zu machen, um Gott zu begegnen. Er lässt sich wirklich finden! Mit Beiträgen von Daniel Harter Samuel Koch Johannes Falk Déborah Rosenkranz Harry Voß Mickey Wiese Mischa Marin und vielen anderen

Verena Keil ist Lektorin bei Gerth Medien und hat schon eine ganze Reihe erfolgreicher Geschichtensammlungen sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene herausgegeben. Zudem hat sie ein ausgeprägtes Gespür für außergewöhnliche Kinderbücher. © Foto: Gerth Medien

Verena Keil ist Lektorin bei Gerth Medien. Neben einer ganzen Reihe erfolgreicher Geschichtensammlungen für junge Leute hat sie unter dem Titel "Wunderbar gemacht" bereits ein Ausfüllbuch zum Selberschreiben herausgegeben.

„Du brauchst das Geld erst morgen!“

Es ist schon eine Weile her. Genauer gesagt, mehr als zwanzig Jahre. Aber diese Momente haben mich so nachhaltig geprägt, dass ich mich daran erinnern kann, als wäre es erst gestern gewesen.

Ich war Anfang zwanzig und lernte Gott gerade erst so richtig kennen. Ich war frisch verliebt in diesen Gott, von dem ich eigentlich nicht viel wusste, außer dass er mir guttun will. Und wird. Aber was das dann eben mit meinem richtigen Leben zu tun haben sollte, davon hatte ich nicht die Spur einer Idee, bis zu diesen Erlebnissen …

Damals war ich Mitarbeiter eines der edelsten Hotels Deutschlands und fühlte mich dort pudelwohl. Bis Gott anfing, meine Gefühle zu beeinflussen. Denn aus heiterem Himmel stürzte ich in eine Sinnkrise (ja, das geht auch im zarten Alter von rund zwanzig Jahren!), sodass ich Gott feierlich im Gebet gelobte, dass ich sofort bereit wäre, alle meine beruflichen Pläne über den Haufen zu werfen und Theologie zu studieren, wenn er das von mir wolle. Er müsse es halt nur sagen, dann ging das schon in Ordnung.

Der nächste Tag sollte mir eine meiner ersten ernsthaften Lektionen dazu liefern, wie es ist, mit Gott zu reden und ihm etwas zu versprechen. Denn schon am Morgen traf mich fast der Schlag, als ich vor meiner Arbeit noch schnell den Bibelvers aus der Tageslosung lesen wollte: Ich sollte mein altes Ich ablegen und mich von Gott zu dem Menschen verändern lassen, der nach seinem Willen geschaffen ist (Kolosser 3,10). Fluchtartig machte ich mich auf den Weg zur Arbeit. Den ganzen Tag über war dieser völlig neuartige Gedanke in meinem Kopf und lenkte mich ab. Ob es wirklich möglich war, dass Gott hier mit mir gesprochen hatte? Ob er mir zu sagen versuchte, dass ich alles, was ich bisher erreicht hatte und worauf ich mir so viel einbildete, hinter mir lassen sollte? Es einfach ablegen, wie ein schmutziges T-Shirt? Als ich abends heimkam, lag die aufgeschlagene Bibel immer noch auf dem Tisch und forderte mich wortlos zu einer Antwort auf. Sie starrte mich förmlich an.

Und ich reagierte. Noch am gleichen Abend schrieb ich die Kündigung für meine Wohnung und für meinen Job in diesem wirklich superschönen Hotel. Denn mir war klar: Wenn es tatsächlich Gott war, der hier gesprochen hatte, dann wäre es dumm von mir, das zu ignorieren und ihm nicht zu folgen. Und wenn ich nicht gleich folgen würde – wer weiß, ob ich es jemals tun würde.

Es war nicht ganz einfach, meine Entscheidung meiner Umgebung zu erklären. Am meisten Schiss hatte ich vor dem Gespräch mit meinem Chef (den ich sehr schätzte und nicht enttäuschen wollte). Als ich ihm erklärt hatte, was in mir los war und warum ich kündigen wollte, sah er erst sehr nachdenklich aus und sagte dann: „Das ist der einzige Grund, aus dem ich bereit bin, Sie gehen zu lassen. Damit war es also beschlossen.

Wenig später hatte ich meine Wohnung geräumt und wurde mit gut zwei Monaten Verspätung ins bereits laufende Schuljahr einer Bibelschule aufgenommen, in die ich aber so irgendwie gar nicht zu passen schien: Ich kam aus der Großstadt, hatte in meinem Metier Rang und Namen, man fragte nach mir und man gab etwas auf meine Meinung. Jetzt fand ich mich in einem nur wenige Hundert Seelen zählenden Dorf im Kraichgau wieder und stellte fest, dass ich zwar geschätzt, aber nur einer unter vielen war. Das Besondere, das mich umgeben und von dem ich geglaubt hatte, dass es mich ausmacht, war abgefallen. Ich stand vor einem Neuanfang – und hatte zudem noch zwei Monate Unterricht und Klausuren aufzuarbeiten, sodass ich den laufenden Stoff praktisch nebenbei mitnehmen musste. Und bei alldem schien mein Denken nicht zum Denken der restlichen Mannschaft zu passen. Damals dachte ich noch, dass das an den anderen liegen müsste. Wie dumm und eingebildet ich doch war! Jung und unerfahren – im Leben und im Glauben. Aber Gott hatte mich jetzt in seine Schule genommen, um mich zu verändern. Denn ich hatte wirklich so einiges zu lernen. Über Gott, das Leben im Allgemeinen und vor allem über mich …

Als ich bereits im dritten von insgesamt vier Studienjahren war, wollte ich mein Hauptpraktikum in Afrika machen. Als ich die Zusage bekam, ein Jahr später für gut sechs Monate nach Guinea Bissau gehen zu können, war ich komplett außer mir und aufgedreht – ich fühlte mich, als hätte ich grad den Hauptpreis gewonnen! Wie sollte ich diese positive Spannung nur aushalten? Fast zwölf Monate warten. Und sparen. Denn ich musste die gesamten Kosten selbst stemmen, so war der Deal. Und das war eine Menge Kohle.

Ganz im Gegensatz zu der Kohle, die ich zur Verfügung hatte: Wenn ich vom Bafög mein Schulgeld bezahlt hatte, blieben mir pro Monat noch etwa dreißig Euro zum Leben übrig. Dreißig Euro! Und ich hatte zehn Monate zum Sparen. Das würde hart, aber ich wollte es schaffen. Als ich allerdings herausfand, dass das gesamte Praktikum mindestens zweieinhalbtausend Euro kosten würde, wurde mir etwas anders. Zweieinhalbtausend Euro! Eine schicke Stange Geld für einen, der im Monat nur dreißig Euro hatte. Dennoch sparte ich, was das Zeug hielt. Jeder Euro und jeder Cent – wir rechneten damals übrigens noch in Mark und Pfennig – wurde zur Seite gelegt. Ich hatte ein Ziel. Ich wollte es schaffen, ich wollte nach Afrika. Dass das Ziel rein mathematisch gar nicht zu erreichen war, hatte ich irgendwie ausgeblendet. Wo ein Wille war, da musste schließlich auch ein Weg sein.

Bei all meinen Bemühungen merkte ich dann aber leider nicht mehr, wie aus Sparsamkeit Geiz wurde. Ich wurde völlig unsensibel und unempfindlich für die Bedürfnisse anderer. Wann immer jemand Geld benötigte, riet mir mein Herz, ihm etwas zu geben. Aber mein Verstand protestierte. Weil ich mein Geld ja selber brauchte. Und zwar für einen guten Zweck: für einen Missionseinsatz im Ausland. Damit war klar, dass ich es nicht ausgeben, sondern gut horten würde. Bis zu dem Tag, der alles ändern sollte.

Wir saßen nachmittags zusammen in einem der Medienräume und schauten ein Video. Die Biografie vom Missionar Hudson Taylor. Der Film war nicht neu, die Geschichte auch nicht. Dann zog mich eine Szene völlig in ihren Bann. Taylor war als Arzt in China und wurde abends zu einer Familie gerufen, deren Kind ernsthaft erkrankt war. Weil die Eltern arm waren und sich keinen Arzt leisten konnten, holte man den Ausländer. Die Diagnose war schnell gestellt, und Taylor wusste, dass dieses Kind unbedingt solide Nahrung brauchte, wenn es überleben sollte. Das sagte er den Eltern und schaute in ihre verzweifelten Augen, bis Taylor verstand, dass sie nicht mal Geld für schlechte Nahrung hatten. Sie hatten gar nichts.

In dem Moment kam es Taylor so vor, als würde er die leise Stimme Gottes vernehmen, der ihm sagte: „Hudson, was ist mit dem Geld in deiner Tasche? Würde das nicht ausreichen, dem Kind zu helfen? Könnte damit nicht das Leben des Kindes gerettet werden? Und Taylor hörte sich selbst wortlos mit Gott argumentieren: „Herr, du hast mich als Missionar nach China geschickt und es ist nicht leicht hier. Das Geld in meiner Tasche brauche ich, um morgen meine Miete zu bezahlen. Sonst sitze ich auf der Straße und kann niemandem helfen. Die Eltern des kranken Kindes starrten fragend und verwundert in das Gesicht des hellhäutigen Ausländers, der so abwesend schien und nichts mehr sagte. „Du brauchst das Geld erst morgen, schien Gott sich erneut an Taylor zu wenden, „aber diese Familie braucht heute Hilfe …

Damit war nicht nur für Hudson Taylor klar, was er zu tun hatte. In dem Augenblick, als er den alten chinesischen Eltern des todkranken Kindes all sein Erspartes übergab, das er eigentlich für die Miete einsetzen wollte, brach in mir ein Damm. Irgendetwas durchflutete mich, warm, angenehm, umwerfend. Und ich wusste genau, was es war. Oder, um genau zu sein, wer es war. Gott legte ein weiteres Mal seine Finger auf einen Punkt, der mich hart gemacht hatte. Er tat es liebevoll, zärtlich, behutsam. Und ich hatte verstanden. Wie Hudson Taylor, der sich von der Familie verabschiedet hatte und mit Gott redend durch die Nacht nach Hause ging, machte auch ich mich auf den Weg in mein Zimmer – ebenfalls mit Gott redend. Ich sagte ihm: „Herr, ich habe verstanden, dass es nicht gut ist, geizig zu sein und das Geld zu horten, dass du hättest gebrauchen wollen. Es ist nicht gut, wenn ich mich auf meine Möglichkeiten verlasse. Es wäre besser, sich auf dich zu verlassen, dir zu vertrauen und dich das machen zu lassen, was ich doch sowieso nicht machen kann. Ich geb dir das Geld, das ich habe. Alles. Und bin gespannt, wie du dich morgen um meine Bedürfnisse kümmern wirst. Ich will doch nach Afrika … Sofort holte ich das Geld und warf es in einen verschlossenen Opferkasten – irgendwo in meiner Bibelschule. Und zusammen mit den paar gesparten Kröten warf ich mein ganzes Vertrauen auf Gott.

Er enttäuschte mich nicht. In den folgenden Wochen und Monaten bekam ich immer wieder Geld von Menschen, die ich gar nicht oder nur kaum kannte. Einmal hatte ich einen Scheck in meiner Post, mit dem ich meinen kompletten Flug bezahlen konnte! Und ich hatte ein Versprechen von einer Familie, die um meine Situation wusste. Die sagten nämlich, dass sie bald in die Schule kämen und mir alles Geld geben würden, was mir für die Reise noch fehlen würde. Ich sollte nur ehrlich sein und es ihnen sagen. Als sie schließlich kamen, um mich zu besuchen, hatte ich bereits mehr Geld als nötig zusammen …

Das, was ich in dieser Zeit über Gott und über mich lernte, trägt...

Erscheint lt. Verlag 6.1.2014
Verlagsort Asslar
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Christentum • Geschichten • Glaube • Jesus • Wahre Geschichten
ISBN-10 3-96122-091-3 / 3961220913
ISBN-13 978-3-96122-091-5 / 9783961220915
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