Lass mich nicht los (eBook)

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2019 | 1. Auflage
416 Seiten
Ravensburger Buchverlag
978-3-473-47955-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lass mich nicht los -  Sarah Alderson
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Immer wieder zieht es Em zurück zu dem Baumhaus, das sie und Jake als Kinder gemeinsam gebaut haben. Jake, der erste Junge, den sie geküsst hat, und ihr bester Freund - bis er eines Tages ohne Abschied von Bainbridge Island verschwand. Gerade als Em die Vergangenheit endgültig hinter sich lassen will, taucht Jake plötzlich auf der Insel auf. Und obwohl sie gegen ihre Gefühle ankämpft, kann Em seiner Nähe nur schwer widerstehen. *** Eine knisternde Szene aus LASS MICH NICHT LOS *** Sein Kuss ist sanft und fordernd zugleich und birgt das Versprechen auf mehr. Ich spüre, wie mein Widerstand dahinschmilzt und mein Körper Feuer fängt, als er mit dem Daumen langsam mein Kinn entlangfährt. Gott, es wäre so einfach, meiner Sehnsucht nachzugeben ... Aber mit einer gigantischen Willensanstrengung winde ich mich aus seinen Armen.'Du wirst weggehen, Jake', sage ich. 'Wieder einmal.'Er sieht mich ratlos an. 'Ich kann das nicht', wispere ich und wende mich ab, doch er nimmt mein Gesicht in beide Hände und zwingt mich, ihn anzusehen. 'Em', sagt er leise. 'Ich bin nur deinetwegen zurückgekommen. Ja, ich muss die Insel wieder verlassen. Aber ich schwöre dir, dass ich dich nie wieder verlassen werde.'Dieses Versprechen kann er unmöglich halten. Seine Worte klingen wie ein Zauberspruch, an den ich zu gerne glauben würde, aber die Zeit der Märchen ist für mich endgültig vorbei. Im wahren Leben gelten andere Regeln.

Sarah Alderson stammt ursprünglich aus London, hat 2009 aber ihren Job gekündigt und ist mit ihrem Mann und ihrer damals dreijährigen Tochter auf einen Trip rund um die Welt aufgebrochen. Die drei lebten fünf Jahre auf Bali, bevor sie ein Zuhause im südlichen Kalifornien fanden. Neben Romanen für Jugendliche schreibt Sarah Alderson Erwachsenenliteratur sowie Drehbücher für Film und Fernsehen.

Sarah Alderson stammt ursprünglich aus London, hat 2009 aber ihren Job gekündigt und ist mit ihrem Mann und ihrer damals dreijährigen Tochter auf einen Trip rund um die Welt aufgebrochen. Die drei lebten fünf Jahre auf Bali, bevor sie ein Zuhause im südlichen Kalifornien fanden. Neben Romanen für Jugendliche schreibt Sarah Alderson Erwachsenenliteratur sowie Drehbücher für Film und Fernsehen.

Em


Damals

Ich schlüpfe aus der Mädchenumkleide und schleife meine schwere Sporttasche hinter mir her. Sie ist vollgestopft mit meiner Spielkleidung, dem Helm und den verschiedenen Schützern, aber am liebsten hätte ich Reid Walshs großen, fetten Körper und seinen noch größeren, fetteren, hässlicheren Kopf reingestopft. Ich koche immer noch vor Wut wegen dem, was er eben gesagt hat, und wünschte, ich hätte härter zugeschlagen … mit der Kufe meines Schlittschuhs. Das hätte sein Aussehen definitiv verbessert.

»Hey.«

Ich erstarre. Jake. Was macht er denn noch hier? Ich war mir sicher, alle, er eingeschlossen, wären inzwischen weg. Ich hatte mich bewusst in der Mädchenumkleide versteckt und gewartet, bis die Jungs lachend und Witze reißend aus dem Gebäude geströmt waren, wobei sie sich gegenseitig anrempelten und gegen die Spinde schubsten. Nachdem die Tür zum letzten Mal zugefallen war und endlich Stille herrschte, wartete ich eine weitere Minute ab und zählte dabei die Sekunden im Kopf mit, bevor ich so leise wie möglich auf den Gang hinausschlich.

Ich hätte eindeutig länger warten sollen. Notfalls sogar bis nächsten Dienstag.

Als ich mich zu ihm umdrehe, schaut Jake nervös auf seine Füße. Er scharrt mit den Sneakern übers Linoleum und bringt es zum Quietschen, dann blickt er auf, streicht sich die Haare aus den Augen und lächelt mich unsicher an. »Ich dachte, ich warte auf dich«, sagt er.

Er trägt noch immer sein Eishockeytrikot, die Schlittschuhe hat er über die Schulter geworfen, seine Sporttasche steht neben ihm auf dem Boden. Ich konzentriere mich auf die Sommersprossen, die seine Nase sprenkeln, weil ich ihm nicht in die Augen sehen kann. Auf einmal muss ich an die von Menschen geschaffenen Korallenriffe denken, die wir in Naturwissenschaft durchgenommen haben. Sie werden aus Draht zusammengebaut und dann unter schwachen elektrischen Strom gesetzt, um das Wachstum neuer Korallen anzuregen. Als unser Lehrer uns das Vorgehen erklärte, musste ich daran denken, dass es mir in Gegenwart von Jake genauso geht: als würde elektrischer Strom durch mich hindurchfließen.

Als ich dieses Gefühl zum ersten Mal spürte, war ich so erschrocken, dass ich vor ihm weggelaufen bin. Dann habe ich versucht, ihm aus dem Weg zu gehen. Aber das ist unmöglich. Ich meine, wir wohnen in derselben Straße, gehen auf dieselbe Schule und spielen im selben Eishockeyteam. Und wenn wir gerade mal nicht auf dem Eis sind, treiben wir uns mit unseren Freunden draußen im Wald rum oder fahren mit den Rädern über die Insel, klettern auf Bäume, springen in Shays Garten Trampolin, schwimmen an der Küste entlang, fahren Kajak oder tun so, als würden wir Stunts für Kinofilme drehen. Es ist eigentlich völlig egal, was wir machen, Tatsache ist, dass wir praktisch alles zusammen machen.

Da es unmöglich war, Jake aus dem Weg zu gehen, blieb mir nichts anderes übrig, als die Korallenriff-Stromschläge, die mir durch die Glieder fuhren, zu ignorieren und ganz normal weiterzumachen, in der Hoffnung, dass es irgendwann von alleine wieder aufhören würde – wie bei einer Magen-Darm-Grippe, die ihren natürlichen Verlauf nimmt. Aber das hat es nicht. Und jetzt ist alles vorbei. Jetzt weiß Jake, was ich für ihn empfinde.

Ich bin so ein Idiot! Ich starre zu Boden und bombardiere Reid Walsh insgeheim mit jedem Schimpfwort, das mir einfällt, während ich mir gleichzeitig wünsche, dass sich der Boden vor mir auftut und mich verschluckt.

»Alles okay mit dir?«, fragt Jake, während wir uns auf die Tür zubewegen.

»Mir würde es besser gehen, wenn Reid Walsh nie geboren worden wäre«, murmle ich, immer noch nicht in der Lage, ihn anzusehen. Was, wenn Jake jetzt nicht länger mit mir befreundet sein will?

Jake brummt zustimmend. Keiner mag Reid oder seinen Bruder Rob, aber die meisten Leute sind so klug, es nicht in ihrer Nähe zu erwähnen. Meine Mom sagt, dass die Walsh-Brüder ganz hinten in der Schlange gestanden haben, als Gott das Gehirn verteilt hat. Aber dass sie sich nach vorne durchgedrängelt haben, als von Steroiden aufgepumpte Muskeln dran waren.

Schweigend schleppen Jake und ich unsere Sporttaschen in Richtung Ausgang. Mein Gesicht brennt heißer als die Oberfläche der Sonne. Was muss er jetzt von mir denken? Hätte Reid doch bloß nichts gesagt. Hätte ich nur nicht darauf reagiert. Das war dumm. Es ist schließlich nicht so, als hätte ich solche Sprüche noch nie zuvor gehört. Jake und ich werden seit der dritten Klasse damit aufgezogen, dass wir angeblich ineinander verliebt sind. Warum hatte ich es diesmal nicht ignoriert? Warum musste ich so ausflippen?

Wie in Endlosschleife dröhnt Reids Stimme in meinem Kopf: »Du liebst Jake!« Sein fettes Gesicht war von einem hämischen Grinsen verzerrt. Das Kichern des gesamten Teams ist der neue Soundtrack meines Lebens.

Ich habe mich wie ein Tornado auf ihn gestürzt. Er hatte nicht mal Zeit, die Arme hochzureißen, um mich abzuwehren. Das Einzige, was ich bedaure, ist, dass der Trainer mich von ihm weggezerrt hat, bevor ich einen zweiten Schlag landen konnte.

Es nervt, das einzige Mädchen in der Mannschaft zu sein. Aber heute war es noch nerviger als sonst. Ich blinzle die Tränen weg, bevor Jake sie bemerkt. Er muss mich ja nicht für noch peinlicher halten, als er es wahrscheinlich sowieso schon tut.

Wir haben die erste Doppeltür erreicht. Jake hält sie für mich auf. Als ich beim Hindurchgehen aus Versehen gegen ihn stoße, spüre ich sofort wieder diese blöden Schmetterlinge im Bauch. Ich knalle sie gedanklich mit einer Kugelsalve ab. Warum muss ich bei all den vielen Menschen, die es gibt, ausgerechnet für Jake so empfinden? Als ich die Tür für ihn aufhalte, damit er seine Tasche hindurchschleifen kann, und sie dann hinter uns zufallen lasse, greift Jake überraschend nach meiner Hand.

Ich bin vor Schreck wie erstarrt. Jake und ich halten nicht Händchen. Wir berühren uns nicht. Niemals. Es sei denn, wir stoßen auf dem Eis zusammen oder spielen Daumenwrestling.

Was läuft hier gerade?

»Em«, setzt er an und bricht gleich wieder ab. Er schluckt und presst die Lippen fest zusammen. Für einen Moment sehe ich einen Schimmer puren Entsetzens in seinen Augen aufglimmen. Ich habe diesen Blick erst einmal gesehen, als er sich auf seinem BMX-Rad die Toe Jam Hill Road hinuntergestürzt hat, und dann feststellte, dass seine Bremsen nicht funktionieren.

Ohne Vorwarnung schießt sein Gesicht auf mich zu, und bevor ich reagieren kann, presst er seine Lippen auf meine.

Ich bin so erschrocken, dass ich erst mal gar nichts tue. Nicht mal die Augen schließen. Ich starre ihn nur an, betrachte seine Sommersprossen, die ein interessantes Muster bilden. Nach einigen Sekunden völliger Reglosigkeit meinerseits öffnet Jake...

Erscheint lt. Verlag 17.2.2019
Übersetzer Sabine Tandetzke
Verlagsort Ravensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 Jahren • All-Age • Buch • Bücher • dramatisch • für Mädchen • Geschenk • Geschenkidee • Herz-Klopfen • Jugend-Buch • Jugend-Liebe • Keep me safe • Lesen • Liebe • Liebes-Geschichte • Literatur • Love-Story • page-turner • Roman • Romance • romantisch • Sexy • tragisch • Trust In Love • Weil du mich liebst • Young Adult
ISBN-10 3-473-47955-1 / 3473479551
ISBN-13 978-3-473-47955-9 / 9783473479559
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