Der zauberhafte Eisladen (eBook)

Einmal Magie mit Schokosoße. Band 2
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2019 | 1. Auflage
224 Seiten
Baumhaus (Verlag)
978-3-7325-6154-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der zauberhafte Eisladen -  Heike Eva Schmidt
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Seit Elli erfahren hat, dass sie das Talent in sich trägt, eine magische Eismacherin zu werden, ist ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Am liebsten würde sie lieber heute als morgen bei ihrem Großvater Leonardo in die Lehre gehen. Aber der verlangt noch ein wenig Geduld von ihr.

Bis der geheime Unterricht beginnt, übt Elli mit ihren Hühnern einige Artistennummern für das Schulfest ein. Doch dann sind Ente, Picksel und Lady Gacker auf einmal wie vom Erdboden verschluckt. Sind die Tiere etwa ausgebüxt? Oder steckt doch der neue Mitschüler Jojo dahinter, der sich schon die ganze Zeit so merkwürdig benimmt? Elli weiß vor lauter Verzweiflung nicht mehr weiter. Zum Glück ist Großvater Leonardo nicht weit ...



Heike Eva Schmidt ist freie Drehbuchautorin. Außerdem schreibt sie Romane für Jugendliche und Erwachsene. Der zauberhafte Eisladen war ihr Debüt als Kinderbuchautorin, und sie hat sich mit der Buchreihe rund um Elli und ihren Großvater, den magischen Eismacher Leonardo, einen Traum erfüllt.

Heike Eva Schmidt ist freie Drehbuchautorin. Außerdem schreibt sie Romane für Jugendliche und Erwachsene. Der zauberhafte Eisladen war ihr Debüt als Kinderbuchautorin, und sie hat sich mit der Buchreihe rund um Elli und ihren Großvater, den magischen Eismacher Leonardo, einen Traum erfüllt.

KAPITEL 1
Vorhang auf für Ente!


»Meine Damen und Herren, sehr verehrtes Publikum. Willkommen zu unserer Zirkusvorstellung! Es erwarten Sie Bardietungen … Quatsch, ich meine: Dietbarungen. Ach Mensch!« Genervt zog Greta den viel zu großen Zylinderhut von ihrem Kopf und schmiss ihn auf den Boden. Vor Ärger standen ihre kurzen hellblonden Haare senkrecht in die Höhe.

Elli musste lachen. Ihre Freundin warf ihr einen strafenden Blick zu. »Elli Sonntag! Das ist erst unsere zweite Probe für die Schulaufführung, vergiss das nicht. Außerdem ist niemand perfekt!«

»Entschuldige«, gluckste Elli, »aber deine Versprecher sind wirklich zu komisch! Vielleicht sollten wir die ins Programm einbauen!«

»Kommt nicht in die Tüte! Benni ist der Clown. Ich bin Zirkusdirektorin und muss seriös rüberkommen«, gab Greta würdevoll zurück. Sie stülpte sich den Zylinder auf den Kopf und holte tief Luft. »Es erwarten Sie Darbietungen der unglaublichsten Art.«

Jetzt hatte Greta den Dreh raus. Sie riss beide Arme hoch und fuhr fort: »Wir präsentieren: Unsere tierischen Artisten – gezähmt von der mutigen Dompteurin Elli. Vorhang auf!«

Elli versuchte immer noch, ihr Kichern in den Griff zu kriegen, und beinahe hätte sie darüber ihren Einsatz vergessen. Erst ein sanfter Knuff von Benni brachte sie zur Vernunft. Elli griff nach dem knallpinken Hula-Hopp-Reifen.

»Ente, du bist dran. Na los – allez hopp!« Auffordernd hielt Elli den Reifen einen halben Meter über den Boden. Ente, Ellis braun gescheckte Henne, legte den Kopf schief und schien zu überlegen, ob sie dem Befehl folgen sollte. Ihr Name rührte daher, dass Elli ursprünglich lieber eine Ente als Haustier gehabt hätte. Doch weil ihre Eltern täglich frische Eier von drei Hühnern haben wollten, hatte Elli ihre Henne damals eben kurzerhand Ente genannt. Seitdem waren die beiden unzertrennlich, und Elli hätte ihre gefiederte Freundin nie im Leben hergegeben. Auch wenn Ente manchmal ganz schön eigensinnig sein konnte. So wie jetzt.

»Du kriegst danach eine Handvoll gerösteter Haferflocken«, lockte Elli. Ente hob ruckartig den Kopf, sodass ihr roter Kamm sich senkrecht stellte. Haferflocken waren ihre Lieblingsleckerei, und dafür tat sie fast alles. So auch jetzt. Die Henne schlug einmal kurz mit den Flügeln, nahm Anlauf – und flatterte dann anmutig durch den Reifen. Voller Genugtuung blickte sie anschließend Elli an, die nicht mit Lob sparte. »Super gemacht, Ente! Du bist die geborene Zirkusartistin.«

Prompt drängte sich Lady Gacker nach vorne, die ebenfalls zu den Hühnern der Familie Sonntag gehörte. Sie wurde schnell eifersüchtig und musste immer beweisen, dass sie mindestens genauso gut war wie ihre Hühnerfreundin. Jetzt nahm Lady Gacker Anlauf, aber weil Elli nicht damit gerechnet hatte, hielt sie den Hula-Hopp-Reifen viel zu hoch. Statt hindurchzuflattern, schoss die schneeweiße Henne knapp vorbei und legte eine Bruchlandung hin. Ausgerechnet auf Picksel, dem dritten Sonntags-Huhn, das Ellis Bruder Tom gehörte. Wildes Geflatter, empörtes Gegacker und ein Knäuel aus braunen und weißen Federn waren die Folge. Elli verlor kurz den Überblick, während sich nun Benni und Greta vor Lachen kugelten. »Wer hat vorhin gesagt, niemand ist perfekt?«, grummelte Elli. Aber dann musste sie ebenfalls kichern.

Greta wurde als Erste wieder ernst. »Wir müssen noch viel üben, bis wir eine gute Zirkusvorstellung beim Schulfest auf die Beine stellen.«

»Schließlich wollen wir uns ja nicht vor Frau Gänsewein und der restlichen Schule blamieren«, stimmte Benni zu.

Elli verdrehte die Augen. »Aber ihr fandet die Idee mit der Hühnernummer doch auch super! Den anderen werden die Augen aus dem Kopf kullern, wenn Ente, Picksel und Lady Gacker ihre Kunststücke vorführen. Wer weiß, vielleicht vergeht dann sogar Herrn Kaltwasser mal das Meckern.«

»Vielleicht fängt er ja stattdessen zu krähen an«, blödelte Benni, was bei Elli zu einem erneuten Kicheranfall führte. Ihr Schulfreund war wirklich der geborene Clown, und das lag nicht an seinen von Natur aus roten Haaren.

»Ich bin irgendwie ein bisschen neben der Kappe«, entschuldigte sie sich.

»Lampenfieber«, sagte Greta und nickte wissend. »Zum Glück sind es bis zur Aufführung noch ein paar Tage. In dieser Zeit musst du versuchen, ruhig und gelassen zu werden.«

Elli kratzte sich am Kopf. Sie bezweifelte, dass das klappen würde. Im Gegenteil: Je näher das Schulfest rückte, desto mehr kribbelte es bei dem Gedanken in ihrem Magen. Heute Nacht war sie sogar davon aufgewacht. Wie sollte sie es da schaffen, bei ihrer Hühnershow entspannt zu bleiben?

Doch dann fiel Elli ihr Großvater ein. Leonardo Zerbini betrieb nicht nur den bekanntesten Eisladen im ganzen Umkreis, er machte auch die allerköstlichsten Sorten. In diesem Monat waren Walnuzimt und Schokorange Ellis Lieblingssorten. Denn zum ersten Mal hatte Leonardo sein Eiscafé über den Winter nicht zugesperrt. Seit Elli und ihre Familie im letzten Sommer in die Stadt gezogen waren, schien Ellis Nonno, was auf Italienisch »Großvater« hieß, vor guter Laune fast zu platzen. Ihre Mutter wunderte sich über die unerschöpfliche Energie ihres padre, aber Elli ahnte den Grund: Leonardo Zerbini hütete ein Geheimnis, und Elli war die Einzige, die er eingeweiht hatte.

Ihr Nonno war nämlich kein gewöhnlicher Eisverkäufer, oh nein! Er war ein gelatiere magico – ein magischer Eismacher. Dank einer besonderen Gabe war Leonardo in der Lage, mithilfe geheimer Flüssigkeiten Eis herzustellen. Es verlieh dem, der es aß, bestimmte Eigenschaften. So gab es im Leonardo’s zum Beispiel Mut-, Fröhlichkeits- oder Trost-Eis. Je nachdem, was der Kunde brauchte, der vor Nonnos Theke stand. Allerdings verkaufte Leonardo dieses besondere Eis nicht an jeden. Nur wenn er der Überzeugung war, dass jemand ein bisschen Magie im Leben nötig hatte, öffnete er ein spezielles Fach unter der Theke mithilfe eines verborgenen Fußhebels. Elli hatte bereits mehrfach erlebt, wie die Menschen nach einer Kugel von Leonardos Spezial-Eiscreme anfingen zu lächeln. Danach verließen sie getröstet, aufgemuntert oder ein bisschen mutiger als zuvor den Eisladen.

Und woher wusste Elli von all diesen magischen Dingen im Leonardo’s? Nun ja, vor kurzer Zeit hatte sie entdeckt, dass ihr Großvater im Gartenschuppen seines Hauses ein geheimes Labor eingerichtet hatte. Dort, in seinem laboratorio, stellte er aus den Gefühlen der Menschen die Essenzen her, die er dann in sein Eis mischte. In der geheimen Eiswerkstatt wurde aus diesem Gefühlsstaub, den Leonardo zuvor in leeren Gläsern aufgefangen hatte, in einem aufwendigen Prozess die fertige »Gefühlsessenz«. Erst wenn sie fertig war, konnte sie in das Eis gemischt werden.

Leonardo hütete als magischer Eismacher ein riesengroßes Geheimnis, und Elli war sehr stolz, dass er sie eingeweiht hatte. Was aber das Beste war: Auch Elli hatte die Fähigkeit zur magischen Eismacherin geerbt! Noch nicht einmal Leonardo hatte damit gerechnet, aber als sie kurz nach ihrem Umzug in Nonnos Café beim Eisessen plötzlich einen komischen Geschmack im Mund gehabt hatte, war die Sache klar. Nach einigem Zögern hatte Leonardo ihr schließlich verkündet, dass sie offenbar als erstes Mädchen in der langen Familientradition der Zerbinis die Gabe hatte, später mal eine gelatiere magica zu werden. So stolz war sie noch nie in ihrem ganzen Leben gewesen!

Dumm nur, dass sie sich eingebildet hatte, sofort ihr eigenes magisches Eis herstellen zu können. Das wäre um ein Haar gewaltig schiefgelaufen. Hätte Großvater Leonardo ihr nicht geholfen, Elli hätte bis zu den Spitzen ihrer Locken in der Patsche gesessen. Danach hatte sie Nonno versprechen müssen, die Finger von den geheimen Essenzen zu lassen. Und seither hatte Nonno sie auch nicht weiter in das Handwerk des magischen Eismachens eingewiesen. Obwohl Elli wusste, dass sie Strafe verdient hatte, vermisste sie die verborgene Eiswerkstatt mit den vielen Reagenzgläsern, in denen bunte Flüssigkeiten dampften und brodelten. Daher hatte sie ihrem Großvater zu Weihnachten heimlich einen Zettel überreicht, auf dem nur ein einziger Wunsch stand: »Unterricht im neuen Jahr«. Bisher jedoch hatte sie vergeblich darauf gehofft.

Allerdings war Elli auch vollauf beschäftigt mit den Vorbereitungen für das Frühlings-Schulfest in wenigen Wochen. Zusammen mit Benni und Greta hatte sie die Idee mit der Zirkusnummer gehabt. Seitdem probten sie jeden Tag auf der Dachterrasse der Familie Sonntag, wo die Hühner auch ihren Stall hatten. Momentan waren sie aber wirklich noch weit davon entfernt, eine perfekte Vorstellung zu liefern. Entweder vergaß Benni die Reihenfolge seiner Späße, Greta verplapperte sich oder eine der Hennen spielte nicht mit. Vor allem Lady Gacker neigte zu Starallüren und war unberechenbar. Bei einer Probe flatterte sie beim ersten Befehl durch den Reifen, um beim nächsten Mal mit schrillem Gegacker und dramatischem Flügelschlagen die Diva zu spielen. Auch Ente war manchmal einfach faul und hopste dann recht unelegant durch den pinkfarbenen Reifen. Nur Picksel verhielt sich immer korrekt und erfüllte ihre Aufgabe stets pflichtbewusst. Dabei hatte Toms Huhn den schwierigsten Teil zu meistern. Es sollte nämlich einfache Rechenaufgaben lösen. Dazu baute Tom mehrere...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2019
Reihe/Serie Der zauberhafte Eisladen-Reihe
Der zauberhafte Eisladen-Reihe
Illustrationen Daniela Kunkel
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • 7 Jahre • Abenteuer • Band 2 • Der magische Blumenladen • Der zauberhafte Wunschbuchladen • Deutschland • Die Glücksbäckerei • Die Schule der magischen Tiere • Die Villa der Zaubertiere • Eis • Eiscafé • Eiscreme • Eisdiele • Eisladen • Eiswagen • Elli • Fantasy • Freundschaft • Geschenkideen • Geschichte • Großeltern • Großvater • Huhn • Italien • Jugendbücher • Kinderbuch • Kinderbücher • Leonardo • Mädchen • mädchen 7 jahre geschenkideen • Magie • magisch • Petronella Apfelmus • Schule • Synästhesie • Waffel • Zauber • Zauberei
ISBN-10 3-7325-6154-2 / 3732561542
ISBN-13 978-3-7325-6154-4 / 9783732561544
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