Find me in Paris - Tanz durch die Zeit (Band 2) (eBook)

Das Buch zur zweiten Staffel - Ausstrahlung ab November 2019 im KIKA und ZDF

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2019 | 1. Auflage
256 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-25727-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Find me in Paris - Tanz durch die Zeit (Band 2) -  Sarah Bosse
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Das Buch zur heiß ersehnten zweiten Staffel der Ballettserie 'Find me in Paris'
Ballettschülerin Lena Grisky ist eigentlich ganz froh, dass sie und ihr Freund Henri nicht durch das Portal in der Pariser Oper ins Jahr 1905 zurückkehren konnten. Sie will viel lieber ihre Ballettausbildung im Jahr 2019 fortführen und mit Henri zusammensein. Beides wäre ihr als russische Prinzessin in der Vergangenheit verwehrt. Doch Henri kann sich mit dem Leben in den modernen Zeiten nicht anfreunden und will unbedingt zurück. Wie wird die Geschichte der beiden Liebenden weitergehen?

Sarah Bosse, Jahrgang 1966, wuchs im Münsterland auf und studierte Germanistik und Nordistik. Seit vielen Jahren arbeitet sie als freie Kinder- und Jugendbuchautorin sowie als Übersetzerin. Mit ihrer Familie lebt sie in Billerbeck bei Münster.

6

Die Dinge entwickelten sich ein wenig komplizierter als Lena gedacht hatte. Auch nach zwei Monaten hatte Henri sich noch nicht in sein neues Leben im Jahr 2019 eingefunden. Nicht einmal die einfachsten Funktionen eines Smartphones beherrschte er. Lena versuchte immer wieder vergebens, ihm Textnachrichten zu schicken. Henri blickte sich nur verwundert nach dem Signalton um und verstand nicht, dass der aus seiner Jackentasche kam. Er war ein hoffnungsloser Fall.

Von Thea gab es auch noch keine Nachricht aus dem Jahr 1905. Ein ums andere Mal war Lena auf das Dach der Pariser Oper gegangen, um hinter dem losen Ziegelstein nachzuschauen. Nichts. Kein Wort.

Lena selbst fühlte sich zwischen ihren beiden Leben gefangen. Natürlich vermisste sie ihre Familie, aber konnte sie sich ein Leben ohne Ballett und ohne Hip-Hop vorstellen? Auf keinen Fall!

Lena war auf dem Weg zu ihrer ersten Stunde des neuen Kurses. Sie durfte sich nicht verspäten. Und nun wäre sie beinahe Armando Castillo in die Arme gelaufen. Er war auf dem Weg in den Ballettsaal! Würde er den Kurs geben?

Armando Castillo hatte die Klasse schon einmal ein paar Wochen unterrichtet. Er war sehr streng und duldete keinerlei Disziplinlosigkeit. Und er war strikt gegen ein Hip-Hop-Training neben dem klassischen Ballett! Sie sollten ihre Kräfte nicht dafür vergeuden und sich keiner Verletzungsgefahr aussetzen. Schon einmal hatten die Schüler kurz vor der großen Gala ihre Karriere in der Ballettklasse aufs Spiel gesetzt, als Armando sie dabei erwischt hatte, wie sie mit ihrem BLOK an einer Hip-Hop-Challenge teilgenommen hatten. Damals waren sie mit einem blauen Auge davongekommen.

Als Lena außer Atem ins Studio kam, um den anderen die Neuigkeit mitzuteilen, waren Theas »Hofdamen« Bree und Kennedy in Aufruhr. Das hatte es noch nie gegeben, dass Thea zur ersten Stunde zu spät kam!

Doch die Sorge der beiden Mädchen währte nicht lange, denn in diesem Moment wurde ihre Aufmerksamkeit von jemand anderem in Anspruch genommen. Ein junger Mann, selbstsicher, ernst und mit charismatischer Ausstrahlung, trat ins Studio und ließ lässig seine Tasche auf den Boden fallen. Dann positionierte er sich direkt vor Max.

»Oh mein Gott, wer ist das?« Bree starrte ihn mit offenem Mund an.

»Die Perfektion in Person«, erwiderte Kennedy träumerisch.

Schnell war das Studio erfüllt von Getuschel, und es gab ein kleines Gerangel zwischen dem Neuen und Max, der sich seinen Platz in der ersten Reihe nicht streitig machen lassen wollte.

»Leute, ihr glaubt nicht, was …«, sagte Lena in das Getuschel hinein und erntete fragende Blicke, als im selben Moment Armando Castillo das Studio betrat.

»Das«, flüsterte Lena, »glaubt ihr nicht.«

Jeff und Ines verdrehten die Augen. Bei dem Gedanken an Armando und seine Unterrichtsmethoden taten ihnen sofort wieder die Knochen weh und ihre Muskeln krampften sich zusammen. So wie Max, Armandos Sohn, seinen Vater ansah, kam die Neuigkeit offenbar auch für ihn überraschend.

Armando war ein großer, schlanker Mann mit pechschwarzen, streng aus der Stirn gekämmten Haaren. Seine hohen Wangenknochen verliehen seinem Gesicht eine besondere Schärfe, und wenn er Schüler mit einem Blick aus seinen dunklen Augen fixierte, konnte das schon eine Gänsehaut verursachen.

»Schön, euch alle wiederzusehen. Mademoiselle Carré hat mich für das ganze Schuljahr engagiert. Es sieht also so aus, als müssten wir es eine Weile miteinander aushalten.«

Jeff griff nach Lenas Arm. Die Knie des schlaksigen Blonden begannen leicht zu zittern. »Boah, da kommen mir gerade üble Erinnerungen.«

Aber es kam noch schlimmer.

»Hört zu«, fuhr Armando fort. »Das letzte Jahr war hart, aber in der zweiten Klasse sind die Ansprüche noch viel höher. Da werden Einschnitte nötig sein. Nur die Besten von euch werden es in die Companie schaffen und nur ein Bruchteil von euch wird wirklich Ballettkarriere machen. Wir werden euch antreiben, jede Sekunde, jeden Tag. Und los geht es. An die Stange. Wir beginnen mit den Pliés. Fünf, sechs, sieben, acht …« Armando ging vor den Schülerinnen und Schülern auf und ab und blieb vor dem Neuen stehen. »Exzellente Haltung. Wie ist dein Name?«

»Isaac Portier«, antwortete der junge Mann.

Armando wandte sich an die Gruppe. »Nehmt euch ein Beispiel an ihm. Willkommen, Isaac.«

Aus dem Augenwinkel beobachtete Lena, dass Max kaum an sich halten konnte. Er musste sich jetzt in Szene setzen, um seinen Platz zu behaupten. Und mitten in der Bewegung rempelte er Lena an und landete auf ihrem Zeh.

»Autsch! Pass doch auf!«, zischte Lena.

»Ihr tauscht die Plätze, Lena kommt in die Mitte«, kommandierte Armando.

Doch weder Max noch Isaac bewegten sich von der Stelle, bis Lena sich zwischen sie drängte.

Dies wird ein heftiges Jahr, dachte sie und seufzte.

»Alter, der Typ scheint nicht mal zu schwitzen«, flüsterte Jeff in der Trinkpause mit einem Kopfnicken in Richtung Isaac, während er sich mit dem Handtuch den Schweiß von der Stirn wischte. Sein Atem ging keuchend. »Und dass Dash nicht mehr da ist …« Jeff machte ein theatralisches Gesicht. »Wer wird mich denn jetzt daran erinnern, meine Wäsche aus der Waschmaschine zu holen?« Er nahm noch einen großen Schluck aus der Wasserflasche. »Und, hey, was läuft denn da zwischen dir und deinem Vater falsch? Hat er dir nicht erzählt …«

Aber Max hatte keine Lust, darüber zu reden, und ließ Jeff stehen.

Lena und Ines, die am anderen Ende des Vorraums standen, um für einen Moment auszuruhen und die Bänder ihrer Spitzenschuhe neu zu binden, gingen ganz andere Gedanken durch den Kopf.

»Was ist, wenn Thea etwas zugestoßen ist?«, brachte Lena es auf den Punkt. »Oh, Achtung, Hofstaat ist im Anmarsch«, flüsterte sie, bevor Ines antworten konnte.

Kennedy warf den Kopf in den Nacken und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir werden jetzt euer Zimmer durchsuchen.«

Dafür hatte Ines nur ein mitleidiges Lachen übrig. »Ganz sicher nicht. Keine Chance.«

»Aber was ist, wenn Thea nie mehr zurückkommt?«, fragte Bree mit Quengelstimme. »Was machen wir dann?«

Lena baute sich vor den beiden Mädchen auf und stemmte die Hände in die Seiten. »Aber sie hat doch in ihrem Profil berichtet, dass sie gerade diesen unglaublichen Sommerkurs besucht. Sie hat sogar verlängert. Mailand oder so.«

Ines hatte sich derweil heimlich in Theas Account gehackt und zeitgleich aus Lenas Fantasiegeschichte ein Posting geschrieben. Ein passendes Foto von Thea hatte sie in ihrem Smartphone schnell gefunden.

Fast synchron zogen die Mädchen ihre Handys aus der Tasche und starrten verdutzt auf das Display.

»Aber das Posting ist von gerade eben! Wie konntest du das wissen?«

Lena grinste breit. »Ich weiß eben alles, Mädels.«

»Was machst du denn für ein Gesicht?«, fragte Ines aufgedreht, als die Mädchen schnatternd ihres Weges gezogen waren. »Wir haben doch die Schnüffel-Schwestern gerade voll gelinkt! Oh Mann, das war so easy!«

Gleichzeitig wusste sie, dass sie dieses Fake-Posting weiter ausbauen mussten, wenn niemand misstrauisch werden sollte. Auch Theas Mutter musste mit Infos gefüttert werden.

Lena war bei dem Thema »Thea« nachdenklich geworden. Ihr kam ein Satz in den Sinn, den Victor geschrieben hatte: »Die Zeitreisebehörde wird Henri und Lena verfolgen, falls jemand Unbefugtes durch das Zeitportal gehen sollte.«

Und Thea war definitiv nicht befugt …

Lena konnte den Gedanken nicht vollenden, denn Armando kam aus dem Studio und klatschte laut in die Hände. »Meine Damen, meine Herren, die Pause ist zu Ende!«

»Wir können nicht ständig über ›Wenns und Abers‹ grübeln«, zischte Ines im Hineingehen. »Sobald das Zeitportal sich öffnet, werden wir Thea zurückholen. Wenn meine Berechnungen richtig sind, müssen wir noch einen Monat warten.«

Doch jetzt war keine Zeit, Pläne zu schmieden. Armando duldete keine Privatgespräche während des Unterrichts. Und er hatte noch eine Überraschung parat.

»Ihr werdet jetzt bitte eine Choreografie einstudieren, die ihr noch heute Abend aufführen werdet.«

Jeff riss die Augen auf. »Noch heute Abend? Im Sinne von gleich

Breitbeinig blieb Armando vor ihm stehen. »Dies ist die reale Welt. Ihr werdet nicht immer Zeit für lange Vorbereitungen haben.«

»Du stehst auf meinem Platz«, ranzte Isaac Max an.

»Falsch«, knurrte Max zurück. »Ich glaube nicht, dass du überhaupt einen Platz in unserer Klasse hast. Willkommen in der realen Welt.«

Armando überging die kleine Auseinandersetzung. »Lena, du und Isaac bildet ein Paar. Jeff und Ines. Max und Luna«, bestimmte er.

Lena warf Isaac ein Lächeln zu, doch Isaacs Miene schien aus Stein.

»Erstens: Ich weiß nicht, was dir zu Ohren gekommen ist, aber es ist gerade ziemlich kompliziert zwischen Max und mir«, flüsterte Lena Isaac zu. »Und zweitens: Wir sind uns noch gar nicht richtig vorgestellt worden.«

»Isaac. Portier. Studium am Royal Ballet London. Fokussiert. Ehrgeizig.«

Lena stieg darauf ein. »Grisky, Lena. Paris. Prinzessin«, erwiderte sie, »fokussiert wie ein Laser.«

Als sie weiterreden wollte, machte Isaac leise, aber eindringlich »Scht!« Dann fuhr er flüsternd fort: »Damit du’s weißt: Ich halte mich aus jedem Drama raus. Ich konzentriere mich auf das Ballett. Alles andere ist mir egal. Und wenn du Mitglied der Companie werden willst, solltest du...

Erscheint lt. Verlag 11.11.2019
Reihe/Serie Die Find me in Paris-Reihe
Zusatzinfo Mit Filmfotos aus der ZDF-TV-Serie
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 11 • Ballett • BALLETTSCHULE • Buch zur TV-Serie • Dance Academy • eBooks • Erste Liebe • Freundschaft • Hiphop • Jessica Lord • KIKA Serie • Kinderbuch • Kinderbücher • Kunst • Pariser Oper • Pubertät • Tanz • ZDF • Zeitreise
ISBN-10 3-641-25727-1 / 3641257271
ISBN-13 978-3-641-25727-9 / 9783641257279
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