15 Gründe, dich zu hassen (eBook)

Ein High-School-Liebesroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
320 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65488-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

15 Gründe, dich zu hassen -  Ana Woods
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Versuchsperson: Tyler Bennett - Eigenart: Mr Bennett singt absichtlich falsche Liedtexte  Für ein Schulprojekt müssen Alice und Tyler fünfzehn Macken des jeweils anderen aufschreiben - kein Problem, wenn man seit Ewigkeiten befreundet ist. Aber dann ist da noch diese Wette zwischen ihnen, wegen der Alice auf sieben Dates gehen muss, obwohl sie der Liebe eigentlich abgeschworen hat. Ein Desaster-Date nach dem anderen folgt, aber immerhin fällt es ihr nicht schwer, ihren Aufsatz über ihren besten Freund zu schreiben. Wie kann es sein, dass die schlechten Eigenschaften ihrer Dates sie in den Wahnsinn treiben, Tylers Macken jedoch genau das sind, was sie so sehr an ihm mag? Als Tyler dann aber ihre Zukunftspläne gefährdet, wird die Freundschaft der beiden auf eine harte Probe gestellt und Alice muss sich fragen: Kennt sie ihren besten Freund doch nicht so gut, wie sie dachte?  Ein humorvoller High-School-Liebesroman über ein Schulprojekt, eine Wette und jede Menge Gefühle 

Ana Woods erblickte an einem kalten Wintertag des Jahres 1991 das Licht der Welt. Gemeinsam mit ihrem Freund und deren vierbeinigen Dackel-Begleiter lebt sie am grünen Stadtrand von Berlin, wo sie von Inspiration zu ihren Romanen nur so umgeben ist. Bereits in jungen Jahren fing sie mit dem Schreiben an und verzauberte mit ihren fantasievollen Kurzgeschichten nicht nur Freunde und Familie, sondern ebenfalls ihre Lehrer und Klassenkameraden. Seitdem hat sie nie damit aufgehört, sich in fremde Welten zu träumen und an der Seite ihrer Charaktere den Kampf gegen den Feind aufzunehmen. Was dabei nie fehlen darf: eine große Tasse Kaffee und die leisen Klänge ihrer Lieblings-Disneylieder. Mit 'Fallen Queen - Ein Apfel, rot wie Blut' erschien 2017 der Auftakt ihrer Debütreihe, mit der sie sich ihren größten Traum erfüllt hat: sich als Autorin selbstständig zu machen.

KAPITEL 1


»Was glaubst du eigentlich, wer du bist?«

Noch bevor wir auf dem Schulparkplatz zum Stehen gekommen waren, hörten wir die sich überschlagende Stimme meiner besten Freundin. Tyler warf mir von der Fahrerseite einen beunruhigten und zugleich besorgten Blick zu. Immer, wenn er jemanden auf diese Weise anschaute, bildeten sich exakt drei Falten auf seiner Stirn, die ihn wie einen Mops aussehen ließen.

Eine größere Schülertraube hatte sich vor dem Eingang gebildet, um das Spektakel nicht zu verpassen. Sie alle gafften meine beste Freundin an, als wäre sie eine Zirkusattraktion. Einige hatten ihre Smartphones in der Hand und filmten den ersten Zara-Ausraster dieses frühen Montagmorgens. Vermutlich würde es nur wenige Minuten dauern, ehe die ersten Videos online waren und Zara zum Gespött der Schule machten. Woran sie im Grunde gewöhnt war. Sosehr ich sie auch liebte, meine Freundin litt unter einem klitzekleinen Aggressionsproblem. Es brauchte nur ein einziges falsches Wort oder einen einzigen falschen Blick, um sie in zwei Sekunden von null auf hundert zu bringen. Damit beschleunigte sie schneller als der neue Ferrari ihres Dads.

Als Tyler endlich einen freien Parkplatz gefunden hatte, löste ich den Gurt und riss die Tür auf, kaum dass er den Motor abgeschaltet hatte.

»Warte doch einen Moment, Alice!« Tyler war mein bester Freund. Wir lebten nebeneinander und waren zusammen aufgewachsen – er sollte wissen, dass ich keine Zeit verschwenden konnte, wenn Zara wieder einmal dabei war, die Aufmerksamkeit aller auf sich zu ziehen. Schuldirektor Hamilton hatte sie ohnehin schon auf dem Kieker. Ich konnte nicht zulassen, dass sie wegen eines Streits mit Jackson Turner ihre Zukunft aufs Spiel setzte.

Und Jackson war sicher mal wieder die Wurzel allen Übels, auch wenn ich ihn im Moment noch nicht sehen konnte. Denn wann immer Zara kurz davor war, jemanden zu verprügeln, war er es. Wobei niemand wusste, weshalb die beiden überhaupt einen Kleinkrieg ausfochten. Leider konnten sie einander auch nicht aus dem Weg gehen, denn sie gehörten schon seit Beginn der Highschool zu derselben Clique. Diese bestand aus Tyler und seiner Freundin Amy, die allerdings erst später zu unserer Gruppe gestoßen war, seinem besten Freund Jackson, meiner besten Freundin Zara und mir. Wir hatten schon vieles versucht, damit die beiden das Kriegsbeil begruben, aber allem Anschein nach war das unmöglich.

Aus diesem Grund wunderte es mich auch nicht, dass Jackson nun mit verschränkten Armen gegen sein Auto gelehnt dastand und Zaras Gefühlsausbruch wortlos über sich ergehen ließ. Immerhin hatte er mittlerweile begriffen, dass Widerworte zwecklos waren, wenn Zara sich einmal in Rage geredet hatte.

»Was ist dieses Mal passiert?«, fragte ich den Schüler neben mir.

Er zuckte mit den Schultern. »Keinen Schimmer. Jackson hat etwas gesagt und Zara ist in die Luft gegangen.«

»Ein typischer Montagmorgen also.« Seufzend verschaffte ich mir mithilfe meiner Ellbogen Platz, um zu meiner Freundin zu gelangen. Sie setzte gerade zu einem erneuten Ausbruch an, als ich sie am Arm packte, Jackson einen entschuldigenden Blick zuwarf, den er abwinkte, und Zara durch die Eingangstür in den Flur zog. Einige Mitschüler protestierten, da ich ihnen die Show vermasselte, aber ich ignorierte die Rufe.

»Verdammt, Alice! Das hat wehgetan!«, motzte Zara mich mit bebender Stimme an, als wir in der Mädchentoilette angekommen waren. Sie rieb sich die leicht gerötete Stelle am Arm. Das ließ mich allerdings unbeeindruckt, denn ich wusste, wie man in solchen Fällen mit ihr umgehen musste.

Behutsam legte ich meine Hände auf Zaras sich noch immer viel zu schnell hebenden und senkenden Schultern. Dann sagte ich in einem leisen Flüsterton: »Einatmen … ausatmen.«

Sie presste ihre Augen zu zwei schmalen Schlitzen zusammen, was ihnen wegen ihrer grünen Farbe eine katzenhafte Eleganz verlieh.

»Gut«, sagte ich sanfter, als sich ihre Atmung verlangsamt hatte. »Und jetzt sag mir, womit Jackson heute deinen Hass verdient hat.«

Zara rollte mit den Augen und schob sich eine der dunklen Dreadlocks, die sich aus ihrem verknoteten Pferdeschwanz gelöst hatte, aus der Stirn. »Er hat geatmet, das reicht ja wohl!«

Ein leises Aufstöhnen konnte ich mir nicht verkneifen. Zara war manchmal unmöglich. Ich spiegelte ihre Pose und warf ihr einen belehrenden Blick mit hochgezogener Augenbraue zu. Dabei tippte ich mit meiner Fußspitze einige Male auf den Boden und wartete auf die ehrliche Antwort.

Zara wusste, dass ich dieses Spiel den ganzen Tag lang spielen konnte, und gab nach: »Ich habe mich mit Henry über den neuen Marvel-Film unterhalten«, begann sie, und ich ahnte, dass diese Erzählung eine dramatische Wendung nehmen würde. »Wir haben über die verschiedenen alternativen Realitäten geredet und kamen dann darauf zu sprechen, dass Doctor Strange der beste der Avengers ist.«

Zara war ein großer Fan von Comicverfilmungen, aber ein noch größerer Fan von Benedict Cumberbatch. In ihrem Zimmer hing ein lebensgroßes Poster von ihm, dem sie jeden Abend, bevor sie ins Bett ging, einen Kuss gab.

Zaras Gesichtsfarbe wechselte schon wieder zu Feuerrot.

»Vergiss nicht zu atmen«, ermahnte ich sie schnell.

Sie holte tief Luft, ehe sie weitererzählte: »Jedenfalls lief Jackson hinter uns und sagte aus heiterem Himmel, dass die Rolle des Doctor Strange völlig fehlbesetzt sei.«

Instinktiv sog ich scharf die Luft ein. Ich war mir nicht einmal bewusst gewesen, dass ich die Zähne bis eben zusammengepresst hatte. Natürlich war Zaras Reaktion überzogen, aber allein das Fanshirt, das sie heute trug, ließ darauf schließen, dass es eine blöde Idee war, schlecht über diesen Mann zu reden.

»Und dann?«

»Na dann habe ich Jackson die Meinung gegeigt!«, fauchte sie mich an.

Eigentlich wollte ich nicht lachen, aber es war beinahe unmöglich. Zara hatte die Dinge mal wieder völlig hochgeschaukelt.

Das schrille Klingeln der Schulglocke ertönte zum ersten Mal und wir fuhren zeitgleich zusammen, als uns bewusst wurde, wie spät es mittlerweile war.

»Verdammt, ich brauche noch mein Psychologiebuch!« Dicht gefolgt von Zara sprintete ich aus der Tür. Wir hatten zwar einige Kurse zusammen, aber während sie sich gemeinsam mit Amy für Fotografie als Wahlpflichtkurs entschieden hatte, hatten Tyler und ich Psychologie bei Miss Pilkey gewählt.

»Ich muss auch noch meine Ausrüstung holen. Wir sehen uns später?« Zara wartete keine Antwort ab und verschwand.

Glücklicherweise war mein Schließfach nicht weit vom Kursraum entfernt, weshalb ich gerade pünktlich zum letzten Klingeln durch die Tür schlüpfen und mich neben Tyler auf den Stuhl fallen lassen konnte.

Ohne hochzuschauen, spürte ich seinen tadelnden Blick auf mir ruhen. »Wieso bist du vorhin abgehauen?«

Ich hob den Kopf und erschrak. Ich hatte nicht bemerkt, wie dicht Tyler aufgerückt war. Sein Gesicht war meinem so nah, dass ich jede seiner dunkelbraunen Bartstoppeln und jeden grünen Sprenkel in seinen hellblauen Augen zählen konnte. Ich legte meinen Zeigefinger an seine Stirn und schob ihn ein wenig weg.

»Schwitz mich nicht voll«, sagte ich mit einem Lächeln in der Stimme. »Du hast doch gesehen, wie Zara drauf war. Ich hätte sie doch nicht ihrem Schicksal überlassen können. Früher oder später wäre der alte Hamilton gekommen und hätte sie suspendiert.«

»Was war dieses Mal der Auslöser?«

»Cumberbatch.«

Stöhnend ließ sich Tyler zurück in seinen Stuhl gleiten. Er verschränkte die Arme vor der Brust, sodass sich seine Muskeln leicht anspannten und sein T-Shirt sich dehnte. »Jackson kann so blöd sein.«

Gerade als ich zu einer Erwiderung ansetzte, kam Miss Pilkey in den Kursraum. Den Papierstapel, den sie balancierte, ließ sie unsanft auf den Schreibtisch fallen. Was auch immer sie da angeschleppt hatte, sah nach viel Arbeit aus. Letzte Woche hatte sie irgendetwas von einem Abschlussprojekt erzählt, aber ich hoffte inständig, dass es das noch nicht war.

Unsere Lehrerin schnaufte kurz, ehe sie sich an ihrem Stuhl abstützte und uns anschaute. Die runden Brillengläser saßen dabei auf ihrer Nasenspitze und sie schaute über das Gestell hinweg in die panischen Gesichter der Kursteilnehmer. Miss Pilkey erinnerte etwas an Mrs Doubtfire. Sie war zwar deutlich jünger als die Figur, die Robin Williams in diesem Film darstellen sollte, aber auch sie hatte ihre weißblonden Haare zu einem strengen Dutt gebunden und presste ihren rundlichen Körper in Kleider mit Blumenmuster, die nicht mal meine Großmutter tragen würde. Dazu waren ihre nicht vorhandenen Augenbrauen akkurat und eckig nachgezeichnet, was Miss Pilkey sehr autoritär erscheinen ließ. Das passte allerdings überhaupt nicht zu ihrem Charakter, denn sie war ein herzensguter Mensch und hatte als Vertrauenslehrerin ein offenes Ohr für jeden von uns.

»Wie bereits vergangene Woche angekündigt, erhalten Sie heute die Aufgabe für das Abschlussprojekt, das sechzig Prozent Ihrer Gesamtnote ausmachen wird«, begann Miss Pilkey die Stunde.

Ein Raunen ging durch die Reihen und auch ich konnte mir ein abfälliges Schnauben nicht verkneifen. Ich hatte gehofft, wir würden noch ein paar Wochen in Freiheit leben können, aber das war uns wohl nicht vergönnt. Die Seniors des letzten Jahres hatten uns vorgewarnt, dass die verbliebenen fünf Monate der Highschool mit viel Stress und Arbeit verbunden waren, aber wir hatten das auf die leichte Schulter genommen. Damals war mir der Abschluss noch weit entfernt vorgekommen,...

Erscheint lt. Verlag 24.8.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Aufsatz • bester Freund • Date • Freundschaft • Happy End • High School • jugendbuch mädchen ab 12 • Liebe • Love Story • Macken • Makel • Romance • Romantik • romantisch • schlechte Eigenschaften • Schulprojekt • Stipendium • Wette
ISBN-10 3-522-65488-9 / 3522654889
ISBN-13 978-3-522-65488-3 / 9783522654883
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