ELFENERBE - Der gestohlene Thron (eBook)

Spiegel-Bestseller
Das lang ersehnte Spin-off der »Elfenkrone«-Weltbestsellerreihe - voller Intrigen, gefährlicher Liebe und abgründiger Magie. TikTok made me buy it.

(Autor)

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2023 | 1. Auflage
432 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-30341-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

ELFENERBE - Der gestohlene Thron -  Holly Black
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Ein widerstrebender Prinz. Eine geflohene Königin. Und eine Suche, die beide zerstören könnte.
Oak Greenbriar, der 17-jährige Bruder von Jude, Königin von Elfenheim, ist ein enigmatischer und widerstrebender Thronfolger. Schon als Kind stand er im Mittelpunkt eines brutalen Machtkampfs um den Thron und kennt die Höhen und Tiefen seiner Position. Als er gemeinsam mit Suren, der wilden und unberechenbaren Königin des Hofs der Zähne, auf eine Quest geht, verbergen beide ihre wahren Motive voreinander. Denn ihr Bündnis ist fragil und dem anderen zu vertrauen, könnte ein ganzes Reich aufs Spiel setzen ...

Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Holly Black kehrt mit dem ersten Band einer magischen Dilogie zurück in ihre »Elfenkrone«-Welt - eine schicksalhafte Geschichte voller Intrigen, Gefahr und Leidenschaft über den Elfenprinzen Oak und die Elfenkönigin Suren.

Von der Autorin sind ebenfalls bei cbj erschienen:

Elfenkrone (Band 1)

Elfenkönig (Band 2)

Elfenthron (Band 3)

Wie der König von Elfenheim lernte, Geschichten zu hassen (Band 4)

Holly Black ist eine Nr.-1-New-York-Times-Bestsellerautorin von Fantasy-Büchern, darunter die Romane über Elfenheim, »Coldtown«, »Die Spiderwick Geheimnisse«, ihr Debüt für Erwachsene, »Book of Night«, sowie ein Artuslegende-Bilderbuch namens »Sir Morien«.?Sie stand auf der Shortlist für den »Eisner Award« und den »Lodestar Award« und wurde mit dem »Mythopoeic Award«, einem »Nebula« und einem »Newbery Honor« ausgezeichnet. Ihre Bücher wurden weltweit in 32 Sprachen übersetzt und verfilmt. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Neuengland in einem Haus mit einer geheimen Bibliothek. Mehr über die Autorin online unter blackholly.com.

Eine Passantin entdeckte ein kleines Mädchen, das auf dem eisigen Betonboden einer Gasse hockte und mit dem Deckel einer Katzenfutterdose spielte. Als sie endlich ins Krankenhaus gebracht wurde, war sie blau gefroren. Sie war ein hutzeliges Dingelchen, zu dünn, mager wie ein Stöckchen.

Sie kannte ein einziges Wort, ihren Namen: Wren.

Während sie heranwuchs, behielt ihre Haut einen bläulichen Schimmer wie von abgeschöpftem Rahm. Ihre Adoptiveltern packten sie in Jacken und Mäntel und Fäustlinge und Handschuhe, doch im Gegensatz zu ihrer Schwester war ihr nie kalt. Die Farbe ihrer Lippen wechselte wie bei einem Stimmungsring und blieb sogar im Sommer bläulich und violett. Rosa wurden ihre Lippen nur in der unmittelbaren Nähe eines Feuers. Außerdem spielte sie gern stundenlang im Schnee, baute lange Tunnel und lieferte sich Scheingefechte mit Eiszapfen. Ins Haus ging sie nur, wenn sie gerufen wurde.

Obwohl sie knochig und blutarm wirkte, war sie stark. Mit acht konnte sie Einkaufstüten schleppen, die ihre Mutter kaum hochheben konnte.

Mit neun war sie verschwunden.

Als Kind las Wren viele Märchen. Deshalb wusste sie, dass sie unartig gewesen sein musste, als die Ungeheuer kamen.

Sie schlichen durchs Fenster herein, drückten es auf und zerfetzten das Fliegengitter so leise, dass sie an ihren geliebten Plüschfuchs geschmiegt weiterschlief. Sie wurde wach, als sie Klauen an ihrem Knöchel spürte.

Ehe sie schreien konnte, legte ihr jemand die Hand auf den Mund. Ehe sie zutreten konnte, wurden ihre Beine nach unten gedrückt.

»Ich lasse dich los«, sagte eine barsche Stimme mit einem fremden Akzent. »Aber wenn du irgendwen im Haus aufweckst, wirst du es mit Sicherheit bereuen.«

Das erinnerte ebenfalls an ein Märchen, und Wren hütete sich, gegen die Regeln zu verstoßen. Sie gab keinen Laut von sich und rührte sich nicht einmal, als sie sie losließen, obwohl ihr Herz so heftig und schnell schlug, so laut, dass sie ihre Mutter vielleicht damit heraufbeschwören konnte.

Sie hoffte selbstsüchtig, dass es so war und ihre Mutter ins Zimmer kommen, das Licht anschalten und die Ungeheuer vertreiben würde. Das wäre nicht gegen die Regel, oder wenn sie nur wegen ihres trommelnden Herzschlags wach geworden war?

»Hinsetzen«, befahl ein Ungeheuer.

Wren gehorchte. Aber mit zitternden Fingern schob sie ihren Plüschfuchs tief unter die Bettdecke.

Beim Anblick der drei Wesen an ihrem Bett zitterte sie unkontrolliert. Zwei waren groß und elegant mit steingrauer Haut. Die Frau mit den langen bleichen Haaren, die sie mit einer Krone aus schartigem Obsidian bändigte, trug ein Gewand aus silbrigem Stoff, das sich um sie bauschte. Sie war schön, doch der grausame Zug um ihre Lippen warnte Wren, ihr nicht zu trauen. Der Mann, der eine schwarze Krone und Kleidung aus dem gleichen Silberstoff trug, passte exakt zu der Frau, als wären sie Figuren auf einem Schachbrett.

Bei ihnen stand eine riesige, bedrohliche und spindeldürre Kreatur mit pilzbrauner Haut und einem wilden schwarzen Haarschopf. Besonders bemerkenswert waren jedoch ihre langen klauenartigen Finger.

»Du bist unsere Tochter«, sagte das eine graugesichtige Ungeheuer.

»Du gehörst uns«, krächzte das andere. »Wir haben dich geschaffen.«

Sie hatte von leiblichen Eltern gehört, weil ihre Schwester welche hatte, freundliche Menschen, die zu Besuch kamen und ihr ähnlich sahen und manchmal Großeltern oder Donuts oder Geschenke mitbrachten.

Sie hatte sich auch leibliche Eltern gewünscht, doch niemals hätte sie sich vorstellen können, dass ihr Wunsch einen Albtraum wie diesen heraufbeschwören würde.

»Und?«, fragte die Frau mit der Krone. »Bist du auf den Mund gefallen? Oder etwa zu sehr von Ehrfurcht für unsere Majestäten erfüllt?«

Das Wesen mit den Klauenfingern schnaubte unhöflich.

»Das muss es sein«, sagte der Mann. »Wie dankbar du uns sein wirst, von hier wegzukommen, Wechselbalg. Steh auf. Spute dich.«

»Wohin gehen wir?«, fragte Wren. Vor Angst krallte sie die Finger ins Bettlaken, als könnte sie sich an das Leben klammern, das sie eben noch gehabt hatte, wenn sie nur fest genug zupackte.

»Ins Elfenreich, wo du Königin sein wirst«, antwortete die Frau fauchend, statt einschmeichelnd, wie es hätte sein sollen. »Hast du noch nie geträumt, dass jemand kommen und dir verraten soll, du wärst gar kein sterbliches Mädchen, sondern ein Kind der Magie? Hast du nie davon geträumt, aus diesem erbärmlichen kleinen Leben gerissen und in ein grandioses Dasein verfrachtet zu werden?«

Das konnte Wren nicht abstreiten. Sie nickte. Im Hals brannten Tränen, denn darin lag ihre Untat. Das war das Böse in ihrem Herzen, das enthüllt worden war. »Ich höre sofort auf«, flüsterte sie.

»Wie bitte?«, fragte der Mann.

»Wenn ich verspreche, dass ich mir nie wieder etwas wünsche, kann ich dann hierbleiben?«, bettelte Wren mit bebender Stimme. »Bitte?«

Die Hand der Frau landete mit einer derart harten Ohrfeige auf Wrens Wange, dass es wie ein Donnerschlag klang. Es tat weh, doch obwohl ihr die Tränen kamen, war sie zu geschockt und wütend, um zu weinen. Sie war noch nie geschlagen worden.

»Du bist Suren«, behauptete der Mann. »Und wir sind deine Schöpfer. Dein Erzeuger und deine Erzeugerin. Ich bin Lord Jarel und das ist Lady Nore. Unsere Begleiterin ist Bogdana, die Sturmvettel. Und da du nun deinen wahren Namen kennst, zeige ich dir jetzt dein wahres Gesicht.«

Lord Jarel streckte die Hand aus und machte eine zerreißende Geste. Und dann sah ihr aus dem Spiegel über der Kommode ihr monsterhaftes Ich entgegen – ihre Hautfarbe wie geschöpfte Milch wurde durch blassblaues Fleisch ersetzt, das die gleiche Farbe hatte wie eingesunkene Adern. Als sie den Mund öffnete, entdeckte sie Haifischzähne. Nur ihre Augen waren wie zuvor moosgrün und groß und blickten entsetzt.

Ich heiße nicht Suren, hätte sie am liebsten gesagt. Und das hier ist ein Trick. Das bin ich nicht. Doch noch während sie die Worte dachte, hörte sie selbst, wie ähnlich Suren ihrem eigenen Namen war. Suren. Ren. Wren. Eine kindliche Abkürzung.

Wechselbalg.

»Steh auf«, sagte die riesige lauernde Gestalt mit den messerlangen Nägeln. Bogdana. »Du gehörst nicht hierher.«

Wren lauschte den Geräuschen des Hauses, dem Summen der Heizung, dem fernen Kratzen der Krallen, als der Familienhund im Schlaf durch seine Träume raste und mit den Pfoten über den Boden scharrte. Sie versuchte, sich sämtliche Geräusche zu merken. Mit von Tränen verschwommenem Blick prägte sie sich ihr Zimmer ein, von den Buchtiteln auf den Regalbrettern bis zu den Glasaugen ihrer Puppen. Ein letztes Mal streichelte sie das Kunstfell ihres Fuchses und schob ihn weiter nach unten, tiefer unter die Bettdecke. Wenn er dort blieb, war er in Sicherheit. Erschauernd glitt sie aus dem Bett.

»Bitte«, sagte sie noch einmal.

Lord Jarel zog grausam einen Mundwinkel hoch. »Die Sterblichen wollen dich nicht mehr haben.«

Wren schüttelte den Kopf, denn das konnte gar nicht stimmen. Ihre Mutter und ihr Vater liebten sie. Ihre Mutter schnitt die Kruste von ihren Broten und gab ihr ein Küsschen auf die Nasenspitze, um sie zum Lachen zu bringen. Ihr Vater drückte sie an sich, wenn sie einen Film schauten, und brachte sie ins Bett, wenn sie auf dem Sofa einschlief. Sie wusste, dass sie sie liebten. Doch die Zuversicht, mit der Lord Jarel auftrat, erschreckte sie zutiefst.

»Wenn sie dem Wunsch Ausdruck verleihen, dass du bei ihnen bleiben sollst«, sagte Lady Nore erstmals mit sanfter Stimme, »wollen wir es dir erlauben.«

Wren tappte mit klopfendem Herzen in den Flur und rannte ins Elternschlafzimmer, als hätte sie einen Albtraum gehabt. Mit ihren schlurfenden Schritten und den abgerissenen Atemzügen weckte sie sie. Ihr Vater richtete sich auf, zuckte zusammen und legte schützend einen Arm um ihre Mutter, die bei Wrens Anblick losschrie.

»Keine Angst«, sagte Wren, blieb neben dem Bett stehen und zerknüllte die Bettdecke mit ihren kleinen Fäusten. »Ich bin’s, Wren. Sie haben irgendetwas mit mir gemacht.«

»Verschwinde, du Ungeheuer!«, rief ihr Vater barsch. Seine Stimme war so furchterregend, dass sie an die Kommode zurückwich. Sie hatte ihn noch nie so brüllen hören, und schon gar nicht gegen sie gerichtet.

Die Tränen liefen ihr über die Wangen. »Ich bin’s«, sagte sie noch einmal, und ihre Stimme brach. »Eure Tochter. Ihr liebt mich.«

Das Zimmer sah genauso aus wie immer. Die Wände in Hellbeige. Ein breites Bett mit braunen Hundehaaren auf der weißen Bettdecke. Ein Handtuch lag neben dem Wäschekorb, als hätte jemand es geworfen und nicht getroffen. Es roch nach dem Ofen und ein bisschen nach Benzin aus einer Creme zum Abschminken. Doch es war die albtraumhafte Zerrspiegelversion, in der sich alles ins Schreckliche verkehrte.

Unten bellte der Hund, es klang nach einer verzweifelten Warnung.

»Worauf warten Sie? Schaffen Sie das Ding hier raus«, knurrte Wrens Vater mit einem auffordernden Blick zu Lady Nore und Lord Jarel, als würde er gar nicht sie sehen, sondern menschliche Autoritätsfiguren.

Wrens Schwester kam in den Flur, offenbar von dem Geschrei geweckt, und rieb sich die Augen. Rebecca würde ihr bestimmt helfen, Rebecca, die sie in der Schule vor Mobbing schützte und zur Kirmes mitnahm, obwohl alle anderen kleinen...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2023
Reihe/Serie Die ELFENERBE-Reihe
Übersetzer Anne Brauner
Sprache deutsch
Original-Titel A Novel of Elfhame: The Stolen Heir (Oak Duology #1)
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte 2023 • ab 14 • Das Reich der sieben Höfe • Die rote Königin • eBooks • Elfenfantasy • Elfenkönig • Elfhame • enemies to lovers • enemiestolovers • Fantasy • Grisha • High Fantasy • Jugendbuch • Leigh Bardugo • Magisterium • Neuerscheinung • Nr. 1 Bestseller • Nr. 1 New York Times Bestseller • Prinz der Elfen • Romantasy • Sarah J. Maas • Shadow and Bone • The Cruel Prince • The Folk of the Air • The Stolen Heir • tiktok made me buy it • Victoria Aveyard • Young Adult
ISBN-10 3-641-30341-9 / 3641303419
ISBN-13 978-3-641-30341-9 / 9783641303419
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