Water's War (Die Chroniken von Solaris 4) (eBook)

Spiegel-Bestseller
Epische Slow-Burn-Romantasy mit Elemente-Magie

(Autor)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
448 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-93785-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Water's War (Die Chroniken von Solaris 4) -  Elise Kova
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Band 4 der magischen Romantasy-Saga, voller Action, Drama und einer bittersüßen Liebe zum Dahinschmelzen! Vhalla hat für Kaiser Solaris den Sieg errungen und so ihre Freiheit erlangt. Doch der Preis ist hoch: Unschuldige mussten sterben - und Vhallas Herz wurde gebrochen. Und der wahre Kampf beginnt erst. Denn die verborgenen Mächte, die schon so lange an den Fäden von Vhallas Schicksal zerren, kommen endlich ans Licht. Nirgendwo ist die Windläuferin sicher, und sie muss mit Bedacht handeln, um nicht in die wartenden Arme ihres größten Feindes zu fallen. Oder in die ihres einstigen Geliebten ... Alle fünf Bände der Serie »Die Chroniken von Solaris«: Air Awoken (Band 1) Fire Fallen (Band 2) Earth Ending (Band 3) Water's War (Band 4) Crystal Crown (Band 5)

Elise Kova ist eine USA Today- und internationale Bestsellerautorin. Sie liebt es, Geschichten über fantastische Welten voller Magie und tiefer Gefühle zu erzählen. Sie lebt in Florida und wenn sie nicht schreibt, spielt sie Videospiele, zeichnet, chattet mit ihren Leser*innen auf Social Media oder träumt von ihrer nächsten Geschichte. 

Elise Kova ist eine USA Today- und internationale Bestsellerautorin. Sie liebt es, Geschichten über fantastische Welten voller Magie und tiefer Gefühle zu erzählen. Sie lebt in Florida und wenn sie nicht schreibt, spielt sie Videospiele, zeichnet, chattet mit ihren Leser*innen auf Social Media oder träumt von ihrer nächsten Geschichte. 

EINS

Ganz gleich, wie weit sie lief oder wie vielen Menschen sie begegnete, eine unsichtbare Hand zog Vhalla immer wieder zurück zu dem Kronprinzen des Kaiserreichs Solaris.

Sie konnte ihm nicht entfliehen. Selbst wenn sie einen halben Kontinent von ihm entfernt tief und fest schlief, verband sich ihr Geist mit seinem und ihre miteinander verflochtenen Gedanken quälten sie auf die schlimmste und zugleich wunderschönste Weise.

Es war nicht das erste Mal, dass sie seit dem Ende des Krieges in Shaldan von ihm träumte. Aber in all den vorherigen Erinnerungen, die sie gesehen hatte, war er noch ein Kind oder ein junger Mann gewesen. Nun drang sie in das Gedächtnis eines erwachsenen Prinzen ein, eines Prinzen, den sie so gut kannte, dass sie auf jede Narbe zeigen könnte, die seine Alabasterhaut unter seiner enganliegenden Uniform zeichneten.

In diesem Traum war Aldriks Kleidung so sauber, wie man es an der Front eben erwarten konnte. Doch er ließ die Schultern hängen, als wäre die Bürde seines Stands zu schwer geworden. Augen, die sonst wie schwarze Onyxe strahlten und von einem unvergänglichen inneren Feuer erleuchtet wurden, waren nunmehr so glanzlos wie Kohle und blickten aus einem eingefallenen, von dunklen Ringen getrübten Gesicht. Sein rabenschwarzes Haar war zerzaust, fiel ihm schlaff und strähnig in die Stirn. Dunkle Bartstoppeln bedeckten Kinn und Wangen und unterstrichen seine stets grimmige Miene.

Jedes seiner fünfundzwanzig Jahre ließ sich in Aldriks Gesicht ablesen und noch weitere fünfundzwanzig Jahre dazu.

Wie sein genaues Gegenteil stand neben ihm der goldene Prinz. Baldairs imposante Hand ruhte auf dem Heft des Schwertes an seiner Hüfte, und er warf seinem älteren Bruder immer wieder verstohlene Blicke zu. Seine Miene schwankte zwischen aufrichtigem Mitgefühl und der sehr realen Sorge, dass er den als Feuerlord bekannten, Furcht einflößenden Magier erneut würde niederringen müssen.

Sie warteten vor einer gigantischen Festung. Hohe Bäume ragten über den perfekten, magisch erschaffenen Mauern auf. Dort drinnen verweilte der Clan der Anführer einer einstmals Shaldan genannten Nation, die jetzt nur noch der »Norden« des Solaris-Reiches war. Bis auf das Bollwerk direkt vor ihr war Shaldans Hauptstadt Soricium dem Boden gleichgemacht worden. Vhalla kannte seine Mauern und Gänge in- und auswendig. In dieser Festung war sie Scharfrichterin gewesen. Sie hatte dabei geholfen, dieser ehemaligen Nation den Todesstoß zu versetzen.

Eine riesige Zugbrücke erwachte knirschend zum Leben, senkte sich langsam und legte den Blick auf vier Erdgebieter frei. Hinter ihnen wartete eine dreiköpfige Gruppe, umgeben von noch mehr Kriegern und Kriegerinnen. Sie hatten alle die dunkle waldgrüne Haut und das krause Haar der Nordländer. Ein stolzes und schönes Volk, das Vhalla in die Knie hatte zwingen müssen.

Das weibliche Oberhaupt des Clans der Anführer war groß und schlank, an ihrer Seite standen zwei Frauen – die als Za bekannte Bogenschützin, die versucht hatte, Vhalla zu töten, sowie ein hübsches junges Mädchen mit ersten weichen Kurven um Hüfte und Brust. Wenn ihr Körper seine Versprechen erfüllte, würde sie zu einer wunderschönen Frau heranwachsen.

Kaiser Solaris schritt nach vorne und traf den Clan der Anführer am Ende der Zugbrücke. Er wechselte ein paar Worte mit der Anführerin, doch Vhalla konnte nicht hören, was sie sagten. Der Mann, durch dessen Gedächtnis sie schweifte, ließ die Worte nur gedämpft zu ihr dringen, als wäre er in einen großen See eingetaucht. Aldrik stand steif wie ein Schwert da. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das in Seidengewänder gekleidete Mädchen, das zur Rechten der Anführerin stand.

Das Kind, das seine Frau werden sollte.

Vhalla erwachte schweißgebadet. Die Träume waren nie einfach, und es fiel ihr nach wie vor schwer, ihn danach aus ihren Gedanken zu verbannen. Sie keuchte leise und lauschte. Die Luft war reglos und still – sie hatte im Schlaf also nicht aufgeschrien oder wild um sich geschlagen; die Frau, in deren Haus sie lebte, war nicht gestört worden.

Unwillkürlich fuhren ihre Finger über die Kette um ihren Hals und ruhten dann auf einer kleinen Uhr. Die Sonne und der Flügel, die in den Uhrendeckel eingraviert waren, drückten sich in Vhallas geschlossene Faust. Das frühe Morgenlicht ließ den Vorhang über dem scheibenlosen Fenster, das den Großteil der Wand neben ihrem Bett einnahm, in anderen Farben aufleuchten.

Sie hatte den Prinzen ihrer Träume seit fast vier Monaten nicht mehr gesehen – den Mann, der ihr mit dem Geschenk, das sie umklammerte, seine Zukunft versprochen hatte. Aber weder Zeit noch Entfernung konnten das Band zwischen ihnen schwächen. Es war eine magische Verbindung, die nur ein außergewöhnliches magisches Ereignis erschaffen konnte, und Vhalla wollte frustriert gegen die bedrückende Stille anschreien, die ihren Körper umgab, wenn ihr Geist und ihr Herz mit seinen Gefühlen erfüllt waren. Denn es bedeutete, dass sein Antlitz, seine Erinnerungen und seine Träume sie bis ans Ende ihrer Tage heimsuchen konnten.

Ganz gleich, wie weit sie lief, er würde überall auf sie warten.

Da sie bestimmt nicht wieder einschlafen würde, zog Vhalla sich an. Ihren weiten Hosenrock aus Leinen hielt sie mit einem Gürtel zusammen und knöpfte eine lange Jacke darüber, die aus demselben luftdurchlässigen Stoff gefertigt war. Zum Schluss wickelte sie sich noch einen breiten Schal um Kopf und Hals.

Alles, was sie je über die Mode des Westens gelesen hatte, traf zu. Die drückende Sommerhitze ließ sich am besten überstehen, indem man kein bisschen Haut der Sonne aussetzte, und die ständigen Winde durchdrangen den Stoff mühelos. Sich das Haar kürzen zu lassen, würde ihr zusätzliche Kühlung bringen – und gleichzeitig wäre sie die verbliebene Farbe an den dünnen Spitzen los. Doch Vhalla war fest entschlossen, es sich wieder lang wachsen zu lassen, und hatte noch niemandem erlaubt, Hand anzulegen.

In der Ecke ihres winzigen Zimmers zog Vhalla eine Falltür auf. Sie setzte die Füße auf die Sprossen einer engen Leiter und atmete tief ein. Dann ballte sie die Hände zu Fäusten und öffnete ihren Magiefluss. Sie hielt sich am Rand der Luke fest und nahm langsam die Füße von den Sprossen. Dann ließ sie los.

Statt in die Tiefe zu stürzen, schwebte Vhalla wie eine Feder hinunter. Sie streckte die Hände aus, für den Fall, dass der Abstieg misslang, aber die Vorsichtsmaßnahme erwies sich als unnötig. Heute bewegte sie sich langsamer nach unten als gestern und dreimal so langsam wie noch vor einer Woche. Vhallas Magie wurde stärker – oder sie wusste einfach besser mit ihr umzugehen. Sie behielt die magischen Luftkissen um ihre Füße, als wären sie Stiefel aus Wind, und ging geräuschlos durch den kleinen Wohnbereich.

Erst als sie fast am Ende des seitlichen Treppenaufgangs war, der hinunter in den kleinen schummrigen Buchladen führte, nahm sie ihre Magie zurück. Vhalla strich mit den Fingern über die Buchrücken in den engen Regalgängen. Manche Bücher waren groß, manche klein, manche alt und manche neu, aber jedes Buch trug seine eigene Geschichte in sich, und sie hatte bereits den Großteil dessen verschlungen, was der kleine Laden zu bieten hatte.

Sie warf die Fensterläden auf und ließ das dämmrige Licht des Morgens in den engen Raum ein. Bereits nach den ersten beiden Wochen im Buchladen hatte sie sich alle ihre Aufgaben eingeprägt. Jetzt, nach beinahe sechs Wochen, führte sie das Geschäft, ohne groß darüber nachzudenken: Sie öffnete zuerst die Fensterläden, dann verkeilte sie die Tür, damit der Raum nicht zu einem Backofen wurde. Ohne Wind ließ sich der Tag nicht überstehen. Doch er trug auch Sand herein, der sich zu Vhallas Entsetzen auf die Bücher legte, und so machte sie sich jeden Morgen sofort daran, sie abzustauben.

Als sie in der hintersten Ecke anlangte, kamen ihre Hände auf einem der Manuskripte ganz oben im Regal zum Ruhen, und ihr Staublappen geriet in Vergessenheit. Auf ihrem Hocker balancierend nahm sie das Buch heraus und fuhr mit den Fingerspitzen über den geprägten Einband: Kishn’si Coth. Da es gänzlich in der alten Sprache von Mhashan geschrieben war, hatte Vhalla es wochenlang links liegen lassen. Erst nachdem sie die meisten, in gewöhnlichem Südländisch verfassten Bücher verschlungen hatte, wandte sie sich dem Studium der Sprachen zu, und jetzt konnte sie endlich den Titel dieses speziellen Werks übersetzen.

»Das schon wieder?«, fragte eine korpulente Frau, die im Treppenaufgang stand, mit einem Gähnen.

Vhalla wäre beinahe von ihrem Hocker gestürzt. Zwar war Gianna keine Windläuferin, aber sie kannte ihr Haus und ihren Laden so gut, dass sie geräuschlos die Treppe hinunterging.

»Ich glaube, ich kann es schon fast lesen.« Vhalla zuckte gewollt lässig mit den Schultern und stellte das Buch zurück an seinen Platz.

»Yae, tokshi.« Die Frau schmunzelte.

Vhalla war nicht bereit, ein »noch nicht« zu akzeptieren. »Vah da.«

Ihre sorgfältige Aussprache zauberte ein breites Lächeln auf das Gesicht der Frau. »Warum bist du von dem Recken-Kodex so besessen? Niemand will es haben, selbst wenn ich Geld dafür böte.«

»Neugierde.« Zum Teil war das die Wahrheit. Zu einem kleinen Teil.

Sie war in den Westen nach Estrela gekommen, um allem zu...

Erscheint lt. Verlag 25.1.2024
Reihe/Serie Die Chroniken von Solaris
Übersetzer Ann Lecker
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Action & Abenteuer Liebesromane ab 14 • elemente fantasy • Fantasy Bücher Jugendliche • Fantasy Hexen und Zauber • Fantasy Liebesroman • Fantasy Romance • High Fantasy • high fantasy romance • Romantasy • Romantasy Bestseller • Romantic Fantasy
ISBN-10 3-646-93785-8 / 3646937858
ISBN-13 978-3-646-93785-5 / 9783646937855
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