Schloss Darkside (eBook)

Roman
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2023 | 1. Auflage
442 Seiten
Papierfresserchens MTM-Verlag
978-3-96074-609-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schloss Darkside -  Teresa Roosmann
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Fred Marley wird im Internat Schloss Darkside aufgenommen. Noch ahnt er nicht, dass er ein Magieblut ist, das viel über Magie lernen und viele Abenteuer bestehen muss, um gerüstet zu sein für den ultimativen Kampf gegen das personifizierte Böse - MacDougall. Fred bekommt Unterstützung vom Arktischen Axtschwanz Kendra, von Professor Craig und seinen Freunden. Aber im Internat selbst hat sich das Böse bereits eingenistet. Doch Fred bereitet sich unbeirrt auf den letzten und wichtigsten Kampf seines Lebens vor. Wenn er diesen nicht gewinnt, dann steht dem Bösen in der Welt nichts mehr im Wege ...

Teresa Roosmann, geboren 2007 in Lünen, wohnhaft in Dogern. Sie ist Schülerin der Klasse 8 des Hochrhein-Gymnasiums in Waldshut. Teresas größtes Hobby ist das stundenlange Bücherlesen - am liebsten verbunden mit dem Hören von klassischer Musik. Sie spielt Klavier und Bratsche und liebt Pferde. Teresa erzählt schon seit Grundschulzeiten sehr gerne Geschichten und malt viel.

Teresa Roosmann, geboren 2007 in Lünen, wohnhaft in Dogern. Sie ist Schülerin der Klasse 8 des Hochrhein-Gymnasiums in Waldshut. Teresas größtes Hobby ist das stundenlange Bücherlesen – am liebsten verbunden mit dem Hören von klassischer Musik. Sie spielt Klavier und Bratsche und liebt Pferde. Teresa erzählt schon seit Grundschulzeiten sehr gerne Geschichten und malt viel.

*

1


Mit bangem Blick sah ich aus dem Fenster des Zuges. Gleich würde das Internat vor mir auftauchen. Das Internat. Warum meine Eltern mich ausgerechnet auf ein Internat schicken wollten, war mir ein Rätsel. Mit aller Kraft hatte ich mich gewehrt und – verloren.

Nun tauchte das Schloss vor mir auf. Ungern, aber ich musste zugeben, ein solches Gebäude hatte ich noch nie gesehen! Mein Herz tat einen kleinen Sprung.

Dunkel war der Himmel hinter dem noch dunkleren Schloss. Rau und felsig war die Landschaft hier. Genau so düster wie das Schloss selbst.

Mit klopfendem Herzen schleppte ich mein Gepäck zur Tür des Zuges. Als der Zug hielt, verschlangen die Wolken auch noch die letzten Sonnenstrahlen. Ich stieg mit anderen Schülern aus und brachte das Gepäck zu einem Mann, der mir freundlich zulächelte, und es auf den Kofferstapel vor sich türmte.

Unsicher folgte ich den Schülern zu den Kutschen. Diese gehörten zu den Dingen des Schlosses, die am berühmtesten waren. Sie hatten offene Dächer und sollten hier angeblich schon seit Jahrhunderten benutzt worden sein.

Während wir fuhren, musterte ich die Landschaft um mich herum. Aber da gab es nicht viel zu sehen. Abgesehen von Felsen und ein paar Baumstümpfen.

Als die Kutschen vor dem hohen dunklen Tor hielten, begann es, zu schütten. Alle Schüler drängten auf das Tor zu, wodurch es ein Gerangel gab und es nur noch länger dauerte, bis alle drin waren. Klitschnass betrat ich eine dunkle hohe Halle.

Ich folgte dem Strom der Schüler, der sich auf eine größere Halle zubewegte. Vier Tische standen da. Einer auf einem Podest, das früher die hohe Tafel für die adligen Hausbesitzer gewesen sein musste. Dort saßen die Lehrer. Zwei lange Tische, an denen Schüler saßen. Und noch ein kleinerer, über dem ein Schild hing. Fünftklässler stand dort.

Ich setzte mich also an diesen Tisch. Das Essen stand schon bereit und verströmte einen so leckeren Geruch, dass ich mich nur mit Mühe zurückhalten konnte. Bevor gegessen wurde, stimmten die Lehrer ein Lied an, in das die Schüler der beiden anderen Tische einstiegen. Mir war es allerdings völlig fremd. Danach belud ich mir den Teller mit allen möglichen Speisen. Es schmeckte so köstlich, dass ich beinahe dachte, wenn das Essen hier immer so gut war, könnte ich mein Heimweh vergessen. Während ich aß, ließ ich meinen Blick durch die Halle schweifen. Am Lehrertisch saß in der Mitte eine Frau. Nicht klein, nicht groß. Nicht jung, nicht alt. Sie betrachtete uns Fünftklässler über ihre runden Brillengläser hinweg aufmerksam.

An den beiden langen Schülertischen gab es nicht viel zu sehen. Mal abgesehen von den ganzen Schülern, die aßen und gleichzeitig miteinander schwatzten.

An meiner linken Seite saß ein langer Junge, der so tüchtig reinhaute, dass man denken konnte, er habe die ganzen Ferien über nichts zu essen bekommen. Sein Haar war blond und reichte bis zu seinen Schultern. Zu meiner Rechten saß ein Junge, der eher sehr geziert aß und alle hochnäsig musterte. In sein dunkles Haar hatte er einen peinlich genauen Seitenscheitel gezogen und es lag ganz eng an seinem Kopf an. Grundsätzlich wirkte er eher abstoßend.

Am Tischende saß ein Mädchen, das sich scheinbar für sehr schön hielt. Sie beachtete die Schüler um sich herum nicht im Geringsten. Neben ihr saßen zwei Mädchen, die ihr solch bewundernde Blicke zuwarfen, als säße die Siegerin der Highland Games persönlich neben ihnen.

Als alle fertig gegessen hatten, erhob sich die Frau, die an der Mitte des Lehrertisches saß, und lächelte alle Schüler über ihre Brille hinweg freundlich an. „Willkommen, Fünftklässler!“, sagte sie mit einer tiefen, warmen Stimme. „Ein Willkommen auch allen anderen! Ich bin kein guter Redner, will mich also lieber kurzfassen.“

Dafür, dass sie sich für keinen guten Redner hielt, war die folgende Rede sehr beeindruckend. Und auch alles andere als kurz. Sie schaffte es trotzdem, dass alle Schüler und Lehrer ihr bis zum Schluss zuhörten. In der Rede ging es um die Schulregeln und all solche Dinge. Und um die beiden Bilder, wie sie es nannte. Gemeint waren die beiden Schülergruppen. Das eine hieß Apus und das andere Ophiuchus. Beide hatten sogenannte Bildlehrer. Zu Ophiuchus erhob sich ein großer Mann mit dunkelblondem Haar und einem Blick zum Fürchten. Er sah wie ein Lehrer aus, mit dem man nicht viel Spaß haben konnte.

Der Bildlehrer von Apus war ein kleiner Mann. Im Stehen war er nur noch kleiner als im Sitzen. Er hatte eine Glatze und grinste die Schüler aus Apus über das ganze Gesicht an.

Die Lehrer und ein paar von den älteren Schülern führten uns nun zu den Zimmern und zeigten uns, in welches wir gehörten. Ich bekam ein Zimmer mit grau getünchten Wänden. Wie in den anderen Zimmern, die ich gesehen hatte, standen in der rechten Ecke ein Etagenbett und an der gegenüberliegenden Wand ein Schreibtisch und ein Schrank.

Mein Gepäck stand schon da und auch noch das eines anderen Schülers. Die Koffer waren aus glänzendem Leder und sahen nicht sehr billig aus. Ich dachte gerade, dass es zu dem Jungen, der in der Halle neben mir gesessen hatte, passen würde, als dieser auch schon das Zimmer betrat.

„Du bist Fred Marley?“, fragte er mit schleimiger Stimme.

Ich nickte und betrachtete ihn noch mal. Er war nicht groß und leicht schmächtig. Seine Augen waren von eben solchem Grau wie die Wände. Er schenkte mir einen höhnischen Blick und stolzierte durch das kleine Zimmer.

„Möchtest du oben oder unten schlafen?“, wollte er wissen.

Ich zuckte zur Antwort nur mit den Schultern. Er legte in seine Stimme noch mehr Hohn als in seinen Blick und sagte: „Dann schlaf ich oben.“

Anschließend räumte er seine Kleidung in den Schrank, sodass für meine kein Platz mehr war, schlüpfte in seinen Pyjama und kletterte in das obere Bett. Auch ich legte mich hin. Obwohl ich todmüde war, konnte ich nicht einschlafen. Und daran war nicht nur mein Heimweh schuld. Der Regen war zu einem Sturm geworden. Er wurde vom Wind gegen die Fenster gepeitscht und überall knackte und pfiff es. Es schien fast, als erinnere sich das Schloss an etwas. Etwas, das vor langer Zeit passiert war. Ich gab mir Mühe, endlich einzuschlafen, aber es gelang nicht. Auf meinem Wecker, den ich mir auf meinen Nachttisch gestellt hatte, war es bereits kurz nach zwölf, als ich es hörte. Kettengerassel! Ein unheimliches Flüstern drang zu mir, aber die Worte blieben unverständlich.

Ein heißer Schauer schoss durch meinen Körper. Einen kurzen Moment lang konnte ich nicht denken. Mit aller Kraft versuchte ich, mir einzureden, dass da draußen nur streunende Schüler waren. Aber irgendwie wusste ich, dass es nicht so war.

Ich hörte, wie das Kettengerassel näher kam und vor meiner Tür anhielt. Ich rechnete damit, dass sich die Tür gleich öffnen würde. Doch es geschah nichts. Das Etwas kam nämlich direkt durch die Tür geschwebt. Es leuchtete weiß und man konnte durch es wie durch einen leichten Nebel hindurchsehen. Dem ersten Besucher, einem Langen – ich ordnete sie später als Gespenster ein – folgten zwei weitere. Das eine hatte einen Ring um den Hals ebenso wie um die Hand und die Fußgelenke. Daran waren Ketten befestigt. Das dritte Gespenst war klein und rundlich. Aber es machte mir nicht minder Angst.

Mit einem markerschütternden Schrei kamen die Gespenster auf mich zu. Noch nie hatte ich solch eine grenzenlose Panik in mir gespürt. Mit vor Entsetzen weit aufgesperrten Augen drückte ich meinen Rücken gegen die Wand. Dann schloss ich die Augen. Ich wollte nichts mehr sehen. Von beiden Seiten spürte ich etwas Eiskaltes an meinen Armen.

Aber plötzlich hörte ich, wie die Tür aufgestoßen wurde. Vorsichtig öffnete ich die Augen wieder. Durch die Geister hindurch sah ich eine große Frau in der Tür stehen, die die drei Gespenster mit böse funkelnden Blicken bombardierte. Die drei machten sofort ganz schuldbewusste Gesichter. „Ihr Biester ihr!“, schrie sie. „Ihr solltet endlich bessere Manieren lernen und die Fünftklässler in Ruhe lassen! Raus mit euch!“ Während sie den letzten Satz sagte, zeigte sie mit ausgestrecktem Zeigefinger auf die Tür. Das lange Gespenst machte Anstalten, noch etwas zu sagen, entschloss sich bei dem Anblick der Miene der Frau aber doch dagegen und schwebte, gefolgt von den beiden anderen, durch die Wand davon. Mit einem Lächeln wandte sich die Frau mir zu und fragte: „Ich hoffe, sie haben Sie nicht zu sehr erschreckt.“

Ich sagte darauf erst mal nichts, sondern bemühte mich stark darum, mich wieder zu beruhigen. „Sie wissen also, was das für Wesen waren?“, brachte ich schließlich mühsam hervor.

„Aber ja!“, sagte die Frau lachend. „Das waren unsere drei Schlossgespenster. Ich weiß, Sie dachten sicherlich immer, es gäbe Geister nur in Geschichten, aber dem ist nicht so. Unsere drei heißen Jan, Klapperkasten und Basta. Sie begrüßen die Neuen immer so. Auch wenn ich schon seit Ewigkeiten versuche, sie eines Besseren zu belehren. Sie sollten jetzt aber schlafen.“ Damit verließ sie das Zimmer. Ich war plötzlich total ruhig. Als ich mich hinlegte, wollte ich erst noch darüber nachdenken, aber mir fielen sofort die Augen zu und ich schlief endlich ein.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, ohne von etwas geweckt zu werden. Ich fühlte mich seltsamerweise ungemein ausgeschlafen. Dabei war ich doch erst nach Mitternacht eingeschlafen! Ich überlegte kurz, ob ich das alles geträumt...

Erscheint lt. Verlag 19.1.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Bilderbücher
Schlagworte fantastisch • Feindschaft • Freundschaft • Grausamkeit • Internat • Liebe • Machtbesessenheit • magisch • Mysteriös • Schicksal
ISBN-10 3-96074-609-1 / 3960746091
ISBN-13 978-3-96074-609-6 / 9783960746096
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